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E-Book

Mehr Geld verdienen mit Aktien

AutorWilli H. Grün
VerlagFinanzBuch Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl352 Seiten
ISBN9783862488797
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Mehr Geld verdienen mit Aktien ist Willi H. Grüns hunderttausendfach verkaufter Bestseller. Mittlerweile in der komplett aktualisierten und überarbeiteten 28. Auflage zeigt der Grandseigneur der Aktienanlage leicht verständlich wie Anleger mit Aktien langfristig Vermögen aufbauen. Egal ob Börsenneuling oder erfahrener Anleger - es finden sich für jeden Kenntnisstand weitreichende Tipps wie jeder mit Aktien mehr Geld verdienen kann. Willi H. Grün zeigt dem Einsteiger das 1x1 der Börse, dem Fortgeschrittenen wie er seine Käufe und Verkäufe optimiert und dem Börsenprofi wie er steuerlich das Optimum für seine Aktienanlage herausholt. Mehr Geld verdienen mit Aktien ist das seit fast 20 Jahren bewährte Standardwerk für alle Aktionäre und die, die es werden wollen.

Willi H. Grün (1932-2016) war Diplom-Finanzwirt und zählte in Deutschland zu den bekanntesten Rundfunk- und Börsenjournalisten überhaupt. Er arbeitete u. a. für den SWR (»Die Sprechstunde«) und schrieb für Fach- und Publikumszeitschriften wie »stern«, »Börse Online«, »Steuer- und Wirtschafts-Kurzpost«, »Das Geld abc«, »Finanz-Rundschau«, »tv Hören und Sehen«, »Fernsehwoche« u. v. m. Er hat 12 Bücher geschrieben, die sich zusammen mehr als 1 Million Mal verkauften. Willi H. Grün verstarb im September 2016 im Alter von 84 Jahren.

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Leseprobe

Kapitel 2
Börsengewinne sind leichter zu erzielen als Lottogewinne

Spielen Sie Lotto? Wenn ja, so stehen Ihre Chancen auf einen Volltreffer dennoch nicht gut. Mathematisch gesehen beim Samstagslotto nur ungefähr 1 zu 64 Millionen.

Also werden Sie wohl Ihr Leben lang vergeblich auf den Brief der Lottozentrale waren, der den erhofften Hauptgewinn schwarz auf weiß bestätigt. Millionen von Ziehungen sind erforderlich, um bei ständiger Teilnahme nur ein einziges Mal als Glückspilz auserwählt zu sein.

Wie wäre es dagegen mit einem kleinen »Spekulationsspielchen« oder gar einer Daueranlage an der Wertpapierbörse?

Sie haben keine Fachkenntnis? Oder Ihnen erscheint das nicht interessant genug?

Wie schon gesagt, ich gehörte auch zu den Zeitungslesern, die früher zuerst nach der Sportseite, dem Lokalteil oder dem Politikteil griffen. Nachdem Sie Wertpapierbesitzer geworden sind, wird aber wahrscheinlich auch Ihr erster Blick dem Wirtschaftsteil und dem Kurszettel gelten. Wer wüsste nicht gerne, ob und um wie viel er am Börsenvortag reicher geworden ist?

Unterstellen wir einmal, Sie hätten Anfang Januar 2006 Aktien im Wert von 20.000 Euro gehabt. Ende des Jahres wären bei durchschnittlicher Streuung daraus schon 24.400 Euro geworden, denn der deutsche Aktienindex stieg im Jahresverlauf um 22 Prozent.

Deutliche Kursgewinne statt magerer Sparbuchzinsen. Und der Clou: Diese Gewinne waren unter gewissen Voraussetzungen zumindest noch bis 2009 genauso wie Lottogewinne steuerfrei, während »Papa Staat« Ihnen auf die magere Sparbuch-Zinsmarge im Normalfall vielleicht über 30 Prozent Einkommensteuer und Nebenabgaben abknöpft, es sei denn, Sie bleiben mit Ihren Kapitalerträgen insgesamt unter den mehrfach gekürzten Sparerfreibeträgen. Doch darüber später mehr.

Vor einigen Jahren wollte das »Handelsblatt« von den Profis ganz genau wissen, wie es an der Börse weitergehen würde. Es fragte 33 deutsche und internationale Banken. Alle tippten daneben. Nun ist es nicht die Regel, dass ausgerechnet die Profis sich irren, aber es zeigt doch, dass auch Kleinanleger ihre Chance haben.

Die Aktie: Ein realer Anteil am Firmenvermögen

Trotz enorm gestiegenen Aktieninteresses sind die wirklichen Börsenprofis in Europa nicht die Deutschen, sondern die Niederländer. Sie verdienten schon 1997 mehr Geld an der Börse als durch Arbeit. Ziemlich genau 150 Milliarden, auf Deutsche Mark umgerechnet. Eine unvorstellbare Summe! Sie ist genauso hoch wie die Nettogehälter aller holländischen Arbeitnehmer insgesamt.

Nur eine zweistellige Zuwachsrate des DAX von 22 Prozent in 2006, sagen Sie vielleicht doch ein wenig enttäuscht. Schließlich haben Sie gelesen, dass Adidas innerhalb des Jahres 2015 gleich um 55 Prozent zulegte. Das ist faszinierend, aber mehr oder weniger ein Ausnahmefall, der nur mit viel Glück von einem Anleger nachvollzogen werden kann.

Merke: Niemand kann kurzfristig Kursgewinne garantieren. Langfristig aber sind Aktien unschlagbar.

So war es auch im März 2009, als der DAX bei nur noch 3.700 Punkten stand. Doch Crashs werden schnell wieder ausgebügelt. Nur: Die Börsianer glauben oft nicht daran. Wie eine Herde Lemminge laufen sie in einer Phase der Überhitzung (siehe 2007/2008) den unvernünftig gestiegenen Kursen hinterher, kaufen und treiben sie auf unvertretbare Höhen.

In der Baisse (siehe 2009) dann überbieten sie sich im kopflosen Verkaufen. Nicht die »zittrigen Hände«, sondern die »starken Hände« machen das dicke Plus an der Börse.

Schauen Sie sich einmal den Stand des Deutschen Aktienindex jeweils zum Jahresschluss an. Ende 1992 belief er sich noch auf moderate 1.545 Punkte, Ende 1993 dann schon 2.267, Ende 1999 bei 6.958, Ende 2007 bei 8.067. Geradezu schwindelerregend überstieg er im April 2015 zeitweise die Marke von 12.000 Punkten.

Sie erkennen auf einen Blick die guten Börsenjahre 1993, 1996,1997,1998,1999 und die ersten Monate 2000, dann wieder 2003 bis 2007, 2011 und 2012 sowie die ersten Monate 2015. Diese Jahre waren so gut, dass Aktionäre praktisch nichts falsch machen konnten, wenn sie nur die 30 Aktien des Deutschen Aktienindex kauften.

Gleich 30 Aktien kaufen, das ist Ihnen zu teuer? Ich greife etwas voraus, wenn ich Ihnen verrate, dass es auch viel einfacher und preiswerter geht, weil man Optionsscheine, die man »Call« nennt, und ETFs (börsengehandelte Indexfonds) sowie Index-Zertifikate auf steigende Kurse des Deutschen Aktienindex (DAX) kaufen kann.

Weil ich aber nicht weiß, wie gut es das Jahr 2016 im weiteren Verlauf mit den Börsianern meint, sage ich rein vorsorglich, dass Pessimisten auf fallende Kurse spekulieren und dabei mit sogenannten »Puts« gutes Geld verdienen können, wenn ihre Prognose zutrifft.

Sie sehen: Einerlei, in welche Richtung sich die launische »Lady Börse« bewegt, mit etwas Sachverstand und noch mehr »Feeling« für den richtigen Zeitpunkt kann jeder, einerlei ob Hochschullehrer oder Hilfsarbeiter, an der Börse Geld verdienen. Dennoch: Es gibt auch einige hochintelligente Zeitgenossen, bei denen das Geldverdienen mit Aktien überhaupt nicht klappen will.

Übrigens: Ich kenne einige Leute, die in den vergangenen Jahren hohe fünfstellige Beträge an der Börse verdient haben, aber nicht einen einzigen, der mir von einem ähnlich hohen Lottogewinn berichtet hätte.

Ich kenne aber auch eine Menge Leute, die schon beim »Saddam-Crash« vom August 1990 und natürlich mehr noch beim Neuen Markt im Frühjahr 2000 und bei den Börsencrashs 2009 und 2011 Verluste einstecken mussten, insbesondere solche mit schlechten Nerven und hohen Krediten. Das soll nicht verschwiegen werden.

Natürlich bringt Ihnen der Aktienbesitz auch laufende Erträge, die sogenannten Dividenden. Aber genauso natürlich können diese Dividendenzahlungen auch einmal ganz ausfallen, wenn eine Gesellschaft schlecht gewirtschaftet hat und dann auch noch zusätzlich die Aktienkurse fallen.

Sie sind als Aktionär schließlich am Produktivvermögen beteiligt. Das aber ist nicht ganz risikolos, weil Ihnen ein kleines Stückchen der Firma gehört. Sie als Aktionär bringen das Eigenkapital der Gesellschaft auf, teilen mit ihr die Risiken, profitieren aber auch vom Gewinn durch Kurssteigerungen und Dividenden. Die meisten Aktionäre sehen die Dividende jedoch mehr als Sahnehäubchen auf der Torte.

Fatalerweise werden Börsenkurse nicht nur vom guten oder schlechten Geschäftsverlauf der jeweiligen Gesellschaft beeinflusst, sondern noch mehr von Angebot und Nachfrage an der Börse. Die enorme Wertsteigerung von Oktober 1998 bis August 1990, als die »Ostphantasie« aufkam, war gewiss genauso eine erfreuliche Ausnahme wie die sogenannte Liquiditätshausse von 1993, die Niedrigzinshausse 1996, die Super-Börsenjahre 1997 und 2000 mit neuen Rekordkursen und die Aufholjagd 2003 bis 2007 und von 2012 bis 2015.

Hierfür gab es gleich mehrere Gründe, als da sind extrem niedrige Zinsen, wenig politische Turbulenzen im Weltgefüge, steigende Firmengewinne und auch der Dollarkurs für die Exportwirtschaft. Was nach den extrem hohen DAX-Kurs von über 8.000 Punkten im März 2000 oder durch den Kurs-Höchststand von 8.100 Punkten Anfang 2008 kam, ist vielen Aktionären in schmerzlicher Erinnerung: der Crash. Ausgelöst wurde er im Fall der Dotcom-Blase durch die vollkommen überzogenen Kurse junger Technologiefirmen, die meistens noch Verluste schrieben, aber an der Börse regelrechte Mondkurse erreichten. Erst ab 2003 ging es an der Börse wieder rapide nach oben. 2008 und Anfang 2009 purzelten die Kurse aufgrund der weltweiten Finanzkrise. Ausgelöst worden war sie durch faule Kredite, die in verbriefter Form in vielen Bankbilanzen schlummerten. Erst die Pleite der US-Investmentbank Lehmann Brothers brachte das ganze Ausmaß der Katastrophe zum Vorschein.


Viele Dinge aus dem wirtschaftlichen und politischen Umfeld haben Einfluss auf die Aktienkurse. Hier eine kleine Revue:

An einem Sonntag im Spätwinter 2007 gab die Deutsche Telekom, die mit mehr als 5 Prozent die höchste Dividenden-Rendite aller DAX-Werte hatte, urplötzlich eine Gewinnwarnung heraus. Als Folge stürzte der ohnehin schon niedrige Kurs zunächst um weitere 6 Prozent ab, erholte sich dann aber wieder etwas.

Ebenfalls arg gebeutelt wurde 2007 die Siemens-Aktie, als die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen Schmiergeldzahlungen begannen. Wer als Aktionär gehofft hatte, den einstigen Höchstkurs von knapp über 120 Euro vom Januar 2000 im Frühjahr 2007 wieder zu sehen, sah sich getäuscht.

Infineon, die ehemalige Siemens-Tochter, meldete im Februar 2007 eine Kooperation mit dem finnischen Handy-Hersteller Nokia. Die Börse bewertete diese Zusammenarbeit durch einen gleich zweistelligen Kursanstieg.

Bestimmt erinnern Sie sich noch gut an den Kursverfall der VW-Aktie im September 2015, als der Abgas-Skandal bekannt wurde. Binnen eines Monats halbierte sich die Vorzugsaktie fast und stürzte von knapp 170 Euro auf rund 86 Euro. Die Stammaktie hielt sich etwas besser, aber auch sie verlor im gleichen Zeitraum rund 22 Prozent an Wert.

Außer solchen Ereignissen, die eine einzelne Aktie betreffen, gibt es auch Auslöser, die den Aktienmarkt einer Region, eines Landes oder in der gesamten Welt beeinflussen. Ein interessantes Beispiel hierfür waren japanische Papier-Aktien, die plötzlich anzogen, als der fast 90-jährige Tenno sich...

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