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Mehr Konzentration in der Schule

Besser lernen - weniger Prüfungsstress. Das große Handbuch für Schüler, Lehrer und interessierte Eltern. Empfohlen ab 9. Klasse

AutorMichael Draksal
VerlagDraksal Fachverlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl116 Seiten
ISBN9783862431502
FormatePUB/PDF
KopierschutzDRM/Wasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis15,99 EUR
Der Sportwissenschaftler und Sportpsychologe Michael Draksal bereitet seit mehr als 10 Jahren Spitzensportler in seiner Beratungspraxis mental auf Wettkämpfe vor. In diesem Praxisratgeber überträgt er die besten Übungen und Methoden der mentalen Wettkampfvorbereitung auf die Situation von Prüfungskandidaten. Das Lernen wird dadurch zu Training und die Prüfung ist wie ein Wettkampf, auf den man sich genauso professionell einstellen kann wie ein Leistungssportler. Die vorliegende Auflage ist komplett überarbeitet und mit neuen bahnbrechenden Verfahren ergänzt. Schüler, aber auch Lehrer und Eltern sind begeistert! - Motivationstraining - Konzentrations- & Gedächtnistipps - Umgang mit Prüfungsstress - optimale Prüfungsvorbereitung

Angaben zur Person: Michael Draksal ist Sportwissenschaftler mit eigener Beratungspraxis in Leipzig. Seit 1996 berät er Leistungssportler und deren Angehörige sowie Trainer vom Nachwuchs- bis in den Profibereich. Beratungsschwerpunkte: Trainingslehre, Sportpsychologie, Karriereplanung.

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Leseprobe

1.4 Keine Lust zum Lernen?


Vielleicht sagst du ja nun, dass du das zwar alles verstanden hast und auch irgendwie interessant findest – dir fehlt aber generell die Lust zum Lernen, bzw. die Motivation, damit überhaupt anzufangen. Keine Angst, jetzt kommt kein Spruch nach dem Motto: Denk doch an deine Zukunft! Motivation kann man nämlich nicht durch irgendwelche schlauen Sprüche herstellen. Da muss man schon etwas mehr tun. Motivation ist der Antrieb, den man für die Erreichung eines Zieles hat. Wie viel Begeisterung, Einsatz, Anstrengung, Leidenschaft, Drive entwickelst du, wenn du an ein bestimmtes Ziel denkst, z. B. daran, den Highscore im neuesten Egoshooter zu knacken, eine Sportart zu erlernen, eine Party vorzubereiten … eine Klassenarbeit vorzubereiten?

Dass wir bei unterschiedlichen Zielen ganz unterschiedlich motiviert sind, liegt daran, dass wir den Zielen verschiedene Wichtigkeiten zuschreiben. Für die nächste Prüfung zu lernen, ist dir noch nicht wichtig genug: Sie ist ja erst in 14 Tagen, da sind deiner Ansicht nach erstmal andere Ziele wichtiger und das Lernen wird auf später verschoben. Ich verrate dir ein Geheimnis: Es gibt immer tausend Ausreden dafür, das Lernen auf später zu verschieben! Wer anfängt, darüber nachzudenken, ob es jetzt sinnvoll wäre zu lernen, hat schon verloren. Natürlich ist Lernen sinnvoll, das weißt du doch auch selbst. Dir jetzt klarzumachen, dass Lernen sinnvoll ist, bringt also nichts. Das Erfolgsgeheimnis liegt darin, aufzuhören mit dem Grübeln und einfach anzufangen.

Damit das klappt, müssen zwei Dinge vorbereitet werden:

 

a) Du brauchst einen Erfolgsplan (Jahr, Monat, Woche, Tag) und ein Feedback darüber, wie es gerade läuft (man nennt das «Erfolgsmonitoring»). 

 

b) Du musst dein Umfeld so organisieren, dass du von außen motiviert wirst, deine Vorsätze zu verwirklichen (man nennt das «Umfeldmanagement»).

 

 

 

ÜBUNG 2

 

Ich weiß, dass das jetzt etwas aufwendig wird, denn du sollst dir einmal Gedanken über deine Lebensziele machen.

Viele wissen noch gar nicht so genau, was sie einmal werden wollen. Aber so weit geht es auch gar nicht. Ziel der folgenden Leitfragen ist es, Stärken und Talente zu erkennen und dann den Bezug zur Schule herzustellen. Ein konkreter Beruf ergibt sich erst hinterher aus deinen Fähigkeiten. Beispiel: Deine Stärken liegen im Umgang mit Computern. Ohne supergute Englisch-Kenntnisse wirst du nie ein guter Programmierer. Daraus folgt, dass der Englisch-Unterricht für dich plötzlich in einem ganz neuen Licht erscheint. Versuche es einfach mal und geh die folgenden Fragen durch. Nimm dir dafür etwa 30 Minuten Zeit. Auf diese Weise kannst du im Hinblick auf deine Motivation nachhaltig etwas bewirken. 

 

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a) Erfolgsplan – die eigenen Talente erkennen

Wo liegen deine Stärken? Eher im sprachlichen Bereich? Rechnen? Grafisch, künstlerisch? Im Umgang mit Menschen?

 

 

Was sagen andere über dich: Was sind deine Talente? Was kannst du besonders gut?

 

 

Arbeitest du gern allein? Oder lieber im Team?

 

 

Arbeitest du gern mit Maschinen und technischen Geräten? Oder lieber mit Menschen?

 

 

Arbeitest du eher mit dem Kopf (ausdenken, bearbeiten, Dinge verbessern) oder eher mit dem Körper (Bewegung, Handarbeit)?

 

 

Was sind deine Hobbys? Besteht da vielleicht ein Zusammenhang zu deinen Talenten/Stärken?

 

 

Hast du schon Wettbewerbe gewonnen oder für deine Leistungen irgendeine Anerkennung bekommen?

 

 

In welchen Bereichen liegen nicht deine Stärken – was würdest du für dich eher ausschließen?

 

 

 

Es ist keineswegs das Ziel, dass du nun einen Berufswunsch formulierst. Diese Leitfragen sollen dir nur helfen, deine ganz persönlichen Stärken zu erkennen – der konkrete Beruf wird sich später automatisch aus deinen Fähigkeiten ergeben.

Das hier ist übrigens Insiderwissen: Wer einen bestimmten Beruf anstrebt, weil damit die Arbeitsplatz-Chancen gut stehen, geht die Sache völlig falsch an und wird es zeitlebens schwer haben, sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen, die einfach in der Sache gut sind, weil sie sich schon jahrelang mit dem Thema beschäftigt haben, und zwar, weil es ihnen Spaß macht,
und nicht, um damit diesen speziellen Beruf zu erreichen.

Das Erfolgsgeheimnis ist, seine Talente und Stärken zu echten Fähigkeiten (zu einer «Fachkompetenz») immer weiter auszubauen, so dass die Wirtschaft irgendwann nicht mehr an dir vorbeikommt, weil du eben so kompetent bist in deinem Bereich.

Dein Beruf ergibt sich aus deinen Fähigkeiten und nicht: weil du einen bestimmten Beruf anstrebst, brauchst du bestimmte Fähigkeiten. Zuerst muss die Leistung da sein und dann kann man darüber nachdenken, welche Berufe hierfür in Frage kommen.

So, und jetzt können wir den Bogen zur Schule schlagen. Auch wenn du es möglicherweise anders siehst: Die Schule ist ein idealer Ort und ein idealer Lebensabschnitt, um seine eigenen Stärken zu erkennen und systematisch auszubauen. Es geht nicht darum, die nächste Englisch-Arbeit zu bestehen, sondern darum, dass du deine Fremdsprachenkompetenz erweiterst. Auch die nächste Mathearbeit ist völlig unwichtig in deinem Leben. Aber deine Fähigkeit, Dinge zu analysieren und dich auf eine theoretische Sache ausdauernd konzentrieren zu können, kann hier optimal gefördert werden.

Es bringt nichts, die sechs Stunden Schule am Tag möglichst schnell hinter sich zu bringen, um dann Zeit für die wirklich spannenden Dinge im Leben zu haben, weil genau diese 6 Stunden dein Leben sind! Noch deutlicher: Wir meinen immer, der Tod sei weit entfernt, was interessiert mich mein Lebensende, ich bin doch noch jung … Fakt ist: Niemand weiß, wann das Ende gekommen ist. Schon morgen könnte dein letzter Tag sein. Das wäre schlimm, keine Frage, nur wäre es dann nicht eine wahnsinnige Zeitverschwendung, die 6 Stunden einfach über sich ergehen zu lassen, anstatt genau diese Zeit voll auszukosten, nach der Devise: Das ist hier mein letzter Schultag.

 

 

MERKE

Dieser «Carpe diem»-Ansatz (lat.: Pflücke den Tag) wird auch bezeichnet als «Der Weg ist das Ziel»-Philosophie. Er kann Deine Einstellung zur Schule grundlegend ändern. Nutze die täglichen Gelegenheiten, deine Stärken und Talente auszubauen. Perfektionismus wird nicht verlangt, Fehler sind erlaubt, es geht nur darum, ganz egoistisch, wenn man so will, die Schule als einen Lebensraum zu sehen, der deine ganz persönlichen Fähigkeiten fördert. Und das erfordert deine Mitarbeit.

 

 

ÜBUNG 3

 

Erinnere dich: Wir sind immer noch beim Thema «Erfolgsplan», einer Methode, die deine Lust am Lernen steigert. Was sind denn jetzt deine Stärken, die du in diesem Jahr, in diesem Monat, in dieser Woche, heute ausbauen willst? Nutz die Schule gnadenlos zum Ausbau deiner Talente!

Dafür ist sie da.

 

Meine Stärken

 

 

<< Übungsblatt herunterladen >>

Erfolgsplan (kopieren und jede Woche neu ausfüllen)

 

 

Woche:

 

 

Datum:

 

 

In diesem Jahr möchte ich folgende Stärken ausbauen:

 

 

Dazu habe ich in diesem Monat noch folgende Gelegenheiten:

 

 

Und in dieser Woche kann ich folgende Bereiche trainieren:

 

<< Erfolgsplan herunterladen >>

 

Jetzt geht es darum, täglich ein Erfolgserlebnis zu haben. Das geht ganz leicht, du hast ja einen Erfolgsplan, also machst du einfach jeden Tag etwas, das dich in den Punkten, die auf deiner Liste stehen, voranbringt.

Vielleicht ist es nur eine Hausaufgabe, die du sorgfältig erledigst. Vielleicht möchtest du in diesem Monat deine Kompetenz in Englisch ausbauen und machst etwas, das dein Englisch fördert. Oder du interessierst dich für Architektur und nutzt die Gelegenheit in Mathe, deine Geometrie-Kenntnisse zu erweitern.

Wenn du diesen Ansatz verstehst, ist es auf einmal ziemlich egal, was für eine Note bei der nächsten Mathearbeit herausspringt. Die Note in einer Arbeit ist immer nur ein Feedback darüber, wie dein aktueller Kenntnisstand in dem Fach aussieht. Mit dem Erfolgsplan nimmst du dein Schicksal jetzt selbst in die Hand und beschleunigst deine Leistungsentwicklung. Somit verbesserst du dich und damit kommen irgendwann ganz automatisch die guten Noten, einfach weil die Leistung da ist.

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