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Menschen mit selbstverletzendem Verhalten und die sozialpädagogischen Interventionen im Vergleich zur psychosomatischen Behandlung

AutorHeike Doll
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl32 Seiten
ISBN9783638819145
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1,8, Universität Trier, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 2. Einleitung In den Zeitungen liest man immer wieder von Menschen, vermehrt Jugendlichen, die von anderen mit Glasscherben geschnitten, brennenden Zigaretten verbrannt oder gezwungen werden gesundheitsschädliche Flüssigkeiten zu trinken. Das empfinden wir als ausgesprochene Quälerei und können nicht verstehen, wie Menschen anderen gegenüber so grausam sein können. Noch viel weniger ist aber zu verstehen, warum sich Menschen das selbst antun, warum sie sich selbst diese Qualen und Schmerzen bereiten. Es erscheint völlig absurd und widersinnig, seinen eigenen Körper zu verunstalten, wo doch die Gesundheit als das höchste Gut des Menschen gilt. Wie ist dieses Verhalten zu erklären? Da es ja nicht nur die Schmerzen sind, die man erleiden muss, sondern auch die Abweisung, den Ekel, das Unverständnis und oft auch die Verurteilung durch seine Mitmenschen, die durch das Selbstverletzende Verhalten schnell an ihre Empathiegrenzen stoßen. Vor kurzer Zeit bot sich mir jedoch die Möglichkeit, in einer heilpädagogischen Intensivgruppe Einblick in die Arbeit der Heilerziehungspfleger zu bekommen. Während dieser Zeit konnte ich in Ansätzen eine Empathie für Jugendliche mit SVV entwickeln und es erschütterte mich immer wieder, wenn ich erfuhr, was die Jugendlichen zur Selbstverletzung trieb. Sicherlich ist zu unterschieden, ob es sich bei diesen Verletzungen auf der einen Seite um verschiedene kulturelle oder religiöse Momente handelt, wie z.B. Initiationsriten oder ob es sich um Selbstverletzungen in alltägliche Situationen handelt oder ob es sich andererseits um psychotische Selbstverletzungen handelt oder ob das Verhalten organische Ursachen hat. Im Folgenden möchte ich kurz auf Selbstverletzendes Verhalten im alltäglichen, religiösen und kulturellen Zusammenhang eingehen. Auf SVV aus organischen Gründen werde ich aus zeitlichen Gründen hier verzichten. Da ich in der Gruppe nur, für mich zum Teil sehr schockierende, Berichte über Selbstverletzung mit psychotischem Hintergrund erfahren habe, möchte ich folgende Fragen eingehender betrachten: Was treibt Menschen dazu, den eigenen Körper als Objekt zu benutzen? Sich Wunden zu bereiten, die immer sichtbar sein werden? Warum können sich die Betroffenen nur durch selbst zugefügte Verletzungen spüren oder sich anderen mitteilen? Ab wann verwischen die Grenzen so sehr, dass man nicht mehr von einem normalen, sondern von einem psychotischen Verhalten spricht? Ebenso sollen folgende Fragen Beachtung finden: Wo kann hier die sozialpädagogische Arbeit ansetzen? Wie kann der Sozialpädagoge intervenieren? Und kann sich die Sozialpädagogik auf diesem Feld gegenüber den anderen Disziplinen wie Medizin und Psychologie behaupten? Sollte sie sich klar von den anderen Professionen abgrenzen oder sich als ein 'Mischgebilde' aus verschiedenen Aufgabenfeldern erschließen? In der Literatur werden dem Ritzen, sich verbrennen, Injizieren von Flüssigkeiten, kurz, dem sich willentlichen Zufügen von Schmerzen und Wunden viele Namen zugewiesen, wie Autoaggression, Automutilation, Autodestruktion, Selbstschädigendes Verhalten und Selbstverletzendes Verhalten. Da ich derselben Ansicht wie Sachsse bin, dass der Begriff Selbstverletzendes Verhalten (SVV) am wenigsten wertend zu verstehen ist und die betroffenen Personen nicht gleich vorverurteilt werden, werde ich ihn auch für meine Arbeit verwenden.

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