Im Umgang mit Kindern sollten Sie sehr sensibel bei der Wahl Ihrer Formulierungen sein. Dem menschlichen Gehirn fällt es mitunter schwer, das kleine Wörtchen «nicht» zu verstehen. Vermeiden Sie daher Warnungen wie «Spiel nicht auf der Straße» oder «Geh nicht zum Fluss». Bei dieser Art von Aussage erscheint im Kindergehirn sofort ein Bild der Straße oder des gefährlichen Gewässers. Dieses bleibt haften und entwickelt eine magnetische Anziehungskraft. Eltern wundern sich oft, warum ihre Kinder das Verbotene tun. Vielleicht, weil die Eltern sie erst auf diese Idee gebracht haben …
Nutzen Sie einfache Anweisungen wie «Bleib auf dem Spielplatz» oder «Achte auf die Autos». Die Formulierung sollte stets positiv sein. Bilden Sie möglichst kurze, leicht verständliche Sätze.
Wenn Sie das Kind korrigieren, verwenden Sie das Wort «falsch» nur in den seltensten Fällen. Kinder machen nicht absichtlich Fehler, sie können und wissen es nicht besser. Daher sollten Sie als Eltern das Kind geschickt motivieren, zum Beispiel so: «Es freut mich, dass du Spaß an dieser Aufgabe hast. Wie bist du auf die Idee gekommen, diesen Lösungsweg zu wählen? Meinst du nicht, es wäre besser, wenn du es auf eine andere Art probierst? Schau, ich zeige es dir.»
Setzen Sie sich zum Ziel, für Ihr Kind da zu sein. Behandeln Sie es mit Respekt, indem Sie auf gleicher Augenhöhe mit ihm sprechen und aufmerksam zuhören, was es zu sagen hat. Helfen Sie Ihrem Kind, sich selbst zu helfen. Sie sollten die Balance zwischen einem demokratischen und einem autoritären Führungsstil finden.
Erfahrungen, die
prägen
Alle Erfahrungen, die wir als Kind sammeln, prägen uns und beeinflussen unsere Entwicklung. Das fängt schon bei den grundlegenden Fertigkeiten an: Tasten, Greifen, Krabbeln, Sprechen lernen – all dies geschieht im Umfeld der Familie. Ohne die Eltern, ohne Sie läuft gar nichts. Sie müssen sich intensiv mit Ihrem Kind beschäftigen.
Das können Sie tun, um Ihrem Kind im Alltag Halt zu geben: Achten Sie zu Hause auf eine feste Ordnung. Ein Kind aus einer chaotischen Umgebung ist nicht in der Lage, sich zu organisieren. Fernsehen oder Videospiele sind dann wichtiger, und für Hausaufgaben fehlt die Zeit. Mit Hilfe des vorgestellten Wochenplans schaffen Sie hier leicht Abhilfe, indem Sie Pausen und Konzentrationsphasen stets gemeinsam festlegen. Und kontrollieren Sie auf jeden Fall, ob sich Ihr Kind auch an die Absprachen hält.
«Beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihrem Kind»
Gemeinsame
Spiele
Viel besser, als Ihren Nachwuchs vor TV-Gerät oder PC zu «parken», ist es jedoch, wenn Sie gemeinsam Spiele spielen, die das Denkvermögen anregen und fördern, wie etwa Memory oder Vier gewinnt. Soll sich das Kind allein beschäftigen, bieten Sie ihm Kindersudoku, Leseaufgaben und Rechenspiele an. Oder vielleicht hat es Lust, sich eine Geschichte auszudenken?
Motorische
Fähigkeiten
Sorgen Sie zugleich dafür, dass sich die motorischen Fähigkeiten Ihres Kindes optimal entwickeln können. Das heißt, Sie sollten ihm in jeder Altersstufe entsprechende Möglichkeiten zum Training von Koordination und Beweglichkeit zur Verfügung stellen. Also zum Beispiel einen Ball im Babyalter, mit dem es Werfen und Fangen lernt und auf diese Weise spielerisch sein Ballgefühl ausbildet. Wenn das Kind älter wird, folgen dann Dreirad, Roller und Fahrrad. Und bitte achten Sie darauf, dass die Benutzung gefahrlos abläuft. Wegen des starken Verkehrs in den Städten sowie sonstiger Verletzungsgefahren sollten Sie Ihr Kind mit den genannten Fortbewegungsmitteln nicht unbeaufsichtigt lassen.
Mein Tipp
Geschenke wohlüberlegt auswählen
Weihnachten oder der Geburtstag Ihres Kindes stehen vor der Tür, und Sie möchten etwas Sinnvolles schenken? Scheinbare Kleinigkeiten wie Stifte, ein Malblock oder Bastelsachen zählen zu den wertvollsten Präsenten auf dem Gabentisch. Nicht etwa, weil sie besonders teuer wären. Nein, aber mit ihnen kann sich das Kind kreativ betätigen. So nutzt es seine Fantasie und trainiert gleichzeitig die Feinmotorik der kleinen Hände.
Ihr Kind weiß mit dem neuen Tuschkasten nichts anzufangen? Setzen Sie sich dazu und zeigen Sie ihm, wie viel Spaß es macht, fröhlich drauflos zu klecksen! Hilfreich sind außerdem Anregungen, was das Kind malen könnte – das Tigerbaby aus dem Zoo vielleicht oder die tolle Rutsche aus dem letzten Urlaub? Ihnen fällt bestimmt etwas ein!
Verantwortung
übernehmen
Auch wenn mit der Zeit fremde Einflüsse zunehmen – Sie als Eltern tragen einen Großteil der Verantwortung dafür, zu welchem Menschen Ihr Kind heranwächst. Deshalb denken Sie in aller Ruhe über folgende Fragen nach und ändern Sie etwas, wo Sie es angebracht finden:
• Welchen Kindergarten besucht mein Kind?
• Auf welche Schule geht es?
• Wer sind die Freunde meines Kindes?
• Welchen Einfluss üben sie aus?
• An welchen außerschulischen Aktivitäten (Sport, Musik usw.) soll das Kind teilnehmen?
• In welchem Alter und auf welchem Niveau?
• Bei wem soll es diese Fähigkeiten erlernen?
Das sind gewichtige Entscheidungen, die Ihnen niemand abnehmen kann. Informieren Sie sich so umfassend wie möglich...