Essay aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Interdisziplinäres Basismodul zur Einführung in den Theoriekomplex Literatur/Kultur/Medien, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Aufsatz 'Mentalität, Habitus und Lifestyle' beschäftigt sich der Autor Jürgen Kamm mit den grundlegenden Fragen der Mentalitätenforschung. Unter Rückbezug auf das Konzept des Habitus nach Pierre Bourdieu verknüpft Kamm dabei leitende Begriffe der Mentalitätenforschung als Teil der Kulturwissenschaft mit praktischen, aktuellen Beispielen. 'Unter Berufung auf Bourdieu [verweist Jürgen Kamm dabei] auf die Verbindung von Lifestyle und die verschiedenen Arten des Kapitals.' Mentalität und Lebensstil stehen für Kamm dabei in einem engen Verhältnis miteinander. Den Grundlagen der Mentalitätenforschung und dem Konzept des Habitus nach Bourdieu vorausgehend, führt der Autor zuerst das Beispiel unterschiedlicher Mentalitäten in Ost- und Westdeutschland an, auf welches er sich auch abschließend noch einmal beziehen wird. Dem Leser wird anhand der divergierenden Deutsch-Deutschen Mentalitäten jene Problematik näher gebracht, die mit der Begründung von Ursachen unterschiedlicher Denkweisen einhergeht. Zu deren Lösung soll die mentalitätsorientierter Forschung als Teilbereich der Kulturwissenschaft beitragen. In einem anschließenden theoretischen Teil beleuchtet Kamm die Grundlagen der Mentalitätenforschung, wobei er an Pierre Bourdieus Konzept zum Habitus anknüpft. Am Beispiel sogenannter 'make-over-programmes' gelingt es dem Autor abschließend die Begriffe Habitus und Lifestyle miteinander zu verbinden. Ideologischen Verschönerungsprogrammen wie 'What Not to Wear' wird darin die Funktion zugesprochen, das habitualisierte Verhalten eines Individuums zu erschüttern, 'da es neue Verhaltens- und Handlungsoptionen offeriert und diese [...] in neue Regelwerke fasst.' In der hier vorliegenden Arbeit soll in erster Linie Jürgen Kamms Ansatz vorgestellt und erörtert werden, um anschließend etwaige neue Anknüpfungspunkte zu finden. Kamms Aufsatz ist dabei als ideale Ausgangsbasis für die Vorstellung jener Grundfunktionen einer Mentalitätenforschung einzuordnen, bietet aber zeitgleich viel Raum für weitere Interpretationen und Überlegungen. Während Jürgen Kamm die Frage nach den Gründen Deutsch-Deutscher Mentalitäten weitestgehend unbeantwortet lässt, soll daher in einem abschließenden Kapitel dieses Essays an die Konzeption der Nation als Kulturträger nach Klaus P. Hansen angeknüpft werden.
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