Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Trau, schau, wem: Informationsvergabe in Erzähltexten, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Die Neigung zum Rahmen dann ist bei mir ganz instinctiv', räumte Conrad Ferdinand Meyer in einem Brief vom 12. November 1884 an Paul Heyse ein. Die Einbettung der Binnenerzählung in eine Rahmenhandlung ist charakteristisch für die Novellentechnik Meyers und findet sich auch in der Hochzeit des Mönchs umgesetzt. Von vielen Zeitgenossen Meyers wurde jedoch die Berechtigung der Rahmenerzählung in Frage gestellt. So spricht etwa Paul Heyse Meyer gegenüber kritisch vom 'barocken Rahmen' der Novelle, der das Leserinteresse von der Binnenerzählung auf die Geschehnisse der Rahmenebene abziehen würde. Doch während von den frühesten Rezipienten der Novelle der erzählerische Rahmen mit Dante oftmals als überflüssig wahrgenommen wurde, richtete sich das Augenmerk der neueren Forschung fast ausschließlich auf die extradiegetische Erzählung der Novelle. Die vorliegende Hausarbeit soll sich auf die von der Forschung in vielen Fällen übergangene Binnenerzählung der Novelle konzentrieren und den Nachweis erbringen, dass die Erzählung Dantes von metonymischen Strukturen durchzogen ist, denen eine Funktion sowohl in autorpoetischer als auch in werkimmanenter Hinsicht eignet. Für den Aufbau meiner Arbeit nehme ich eine Dreiteilung vor. In einem ersten Schritt sollen unter Bezugnahme auf zwei Aufsätze Roman Jakobsons die in der Binnenerzählung angelegten Metonymien herausgearbeitet werden. Im Folgenden will ich danach fragen, inwiefern das erzählerische Vorgehen Dantes die Bedingungen wiederspiegelt, unter denen er erzählt. Schließlich soll versucht werden, von den stilistischen Besonderheiten der Binnenerzählung auf eine Autorintention Meyers zu schließen.
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