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E-Book

Mimetische Bildung durch Märchen

Phantasie, Narration, Moral

AutorEdith Karimi
VerlagWaxmann Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl339 Seiten
ISBN9783830984726
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis35,99 EUR
Welche Bedeutung hat das Erzählen von Märchen für die Bildung von Kindern und Jugendlichen? Was erweckt in uns den Wunsch, dieses Kulturgut zu tradieren und zu bewahren? Dass das Märchenerzählen weit über seine Unterhaltungsfunktion hinausgeht, zeigt dieses Buch. Es begreift das Märchenerzählen als eine imaginäre mimetische Spielhandlung, die in vielfältigen Prozessen zwischen Erzählenden und Zuhörenden gemeinsames Wissen und eine wechselseitige Verbundenheit in einem Spiel-, Entwicklungs- und Bildungsraum entstehen lässt. Beim Erzählen überlieferter oder erfundener Märchen thematisieren Erzählerinnen und Erzähler gemeinsam mit ihrer Zuhörerschaft im Nachgestalten, Umgestalten und Verlassen der Realität auch Fragen und Probleme ihrer eigenen Existenz. In diesem produktiven Nachschaffen werden Phantasie, Sprachkompetenz und Moral entwickelt.
Für das Verständnis dieser multidimensionalen Prozesse ist ein ebenso vielseitiger Ansatz notwendig. In diesem Buch werden u.a. die Theorie der Mimesis, die Bildungstheorie und Sprachphilosophie Humboldts, die Sprachtheorie Vygotskijs und Oerters Theorie des Spiels herangezogen.


Edith Karimi wurde 1969 in Langenbielau geboren. Sie studierte Informatik in Berlin und war einige Jahre als Unternehmensberaterin tätig. Nach einem Pädagogikstudium promovierte sie in Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin. Ihr Arbeitsgebiet ist seit vielen Jahren die erziehungs- und bildungswissenschaftliche Märchenforschung. Zurzeit befasst sie sich mit dem künstlerischen Erzählen traditioneller Geschichten wie Märchen, Mythen und Sagen aus aller Welt. Besonders interessiert sie die interkulturelle Dimension der Kinder- und Jugendbildung.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Buchcover1
Inhalt7
1. Einleitung9
2. Mimesis19
3. Bildung30
4. Bildung als Mimesis36
5. Sprache als Vermittlerin von Bildung43
5.1 Humboldts Sprachphilosophie44
5.2 Vygotskijs Sprachtheorie50
5.2.1 Sprache als psychologisches Werkzeug52
5.2.2 Sprache als Vermittlerin von Bedeutung und Sinn56
5.2.2.1 ZNE (Zone der nächsten Entwicklung)56
5.2.2.2 Die Entwicklung der Beziehung zwischen Sprache und Bedeutung59
5.2.2.3 Die Entwicklung der Beziehung zwischen Sprache und Bewusstsein66
5.2.2.4 Die Entwicklung der Beziehung zwischen Sprache und Phantasie72
6. Spiel76
6.1 Psychologische Handlungstheorie des Spiels nach Oerter76
6.2 Hauptkategorien der Handlungstheorie des Spiels77
6.3 Das Erzählen von Märchen als imaginäres Spiel81
6.4 Gegenstandsbezüge im Spiel85
6.5 Übergeordnete Gegenstandsbezüge im Spiel89
7. Methodologie und Methodik93
7.1 Vorbereitung der Extraktion97
7.1.1 Theoriegeleitete Spezifizierung der Fragestellung97
7.1.2 Festlegung des Ausgangsmaterials98
7.1.3 Definition des Kategoriensystems99
7.2 Extraktion102
7.3 Aufbereitung der Daten102
7.4 Auswertung103
8. Übergeordnete Gegenstandsbezüge in Märchen105
8.1 Die mimetische Kraft der Meme112
8.2 Archetypen der Bewusstwerdung123
8.2.1 Entwicklungsstadien in der Symbolsprache des Mythos126
8.2.2 Die Phase des frühkindlichen Weltinnewerdens130
8.2.3 Die ödipale Phase132
8.2.4 Die Latenzzeit135
8.2.5 Die Adoleszenz137
8.3 Dämonischer Märchenschatz für Kinder140
8.3.1 Kindermärchen vom absonderlichen Haushalt der Hexe141
8.3.2 Der Kanon der Kindermärchen142
8.3.3 Dämonischer Märchenschatz im Untersuchungsergebnis146
8.4 Die Wahrheit der Wünsche148
8.5 Prähistorisches im Spiegel des Märchens151
9. Gegenstandsbezüge in Märchen166
9.1 Soziale Gegenstandsbezüge in Märchen168
9.1.1 Die Menschen168
9.1.2 Die Dämonen170
9.1.2.1 Die Hexe171
9.1.2.2 Elbische Wesen, Zwerge und Riesen, Teufel und Trolle175
9.1.2.3 Zurückkehrende Tote und personifizierter Tod177
9.1.3 Die Tiere177
9.1.4 Die Dinge179
9.1.5 Ort und Zeit181
9.1.6 Sitte und Brauch183
9.1.7 Moralische Regeln184
9.1.8 Wunder185
9.1.9 Grausamkeit188
9.2 Ästhetische Gegenstandsbezüge in Märchen191
9.2.1 Stil192
9.2.2 Komposition196
9.2.2.1 Propps Morphologie des Zaubermärchens197
9.2.3 Technische Mittel des Stils und der Komposition200
9.2.4 Ikonographie und Sprache203
10. Märchen im Spiegel empirischer Befunde206
10.1 Märchen-Lesarten von Kindern (eine empirische Studie von Kristin Wardetzky)210
10.1.1 Forschungsleitende Fragestellungen211
10.1.2 Erhebungsverfahren und Untersuchungspopulation212
10.1.3 Märchenstichprobe und Analyseverfahren213
10.1.4 Märchen als imaginäre Spielform214
10.1.5 Soziale Gegenstandsbezüge in Märchen der Kinder215
10.1.6 Ästhetische Gegenstandsbezüge in Märchen der Kinder228
10.1.7 Übergeordnete Gegenstandsbezüge in Märchen der Kinder231
10.2 „Sprachlos?“ – Märchen im interkulturellen Kontext238
10.3 Stefan Szumans Einzelfallstudie247
11. Phantasiebildung durch Märchen256
12. Narrative Bildung durch Märchen275
13. Moralische Bildung durch Märchen292
14. Zusammenfassung und Ausblick317
Literatur326

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