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Mitarbeiter-Incentives. Eventmarketing als Motivationsförderungsinstrument in Unternehmen

AutorSoheyl Khonsari
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl89 Seiten
ISBN9783656644453
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medienökonomie, -management, Note: 2,0, Mediadesign Hochschule für Design und Informatik GmbH München, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel der Unternehmen ist, dass speziell für Mitarbeiter konzipierte und durchgeführte Events zu einer Motivationsförderung beitragen sollen. Ob durch diese Maßnahmen eine tatsächliche Motivierung der Mitarbeiter stattfindet, welche sich auch auf das Verhalten dieser gegenüber ihrer Arbeit und das Unternehmen auswirkt, ist fraglich und bedarf einer Untersuchung. Seit jeher ist bekannt, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens überwiegend die Macht über dessen Erfolg oder Misserfolg besitzen. 'Meine wichtigste Erfahrung als Manager ist die Erkenntnis, dass die Mitarbeiter das wertvollste Gut eines Unternehmens sind und damit auch das wichtigste Erfolgskapital. Es sind nie Computer, Roboter, technische Einrichtungen, die zu einem Ziel führen, sondern immer Menschen, die Konzepte zustande bringen.' Das Zitat von Werner Niefer, einem ehemaligen Top-Manager der Mercedes Benz AG, zeigt, welchen Stellenwert die Mitarbeiter in einem erfolgreichen Unternehmen haben. Mit dieser Feststellung geht einher, dass die Mitarbeiter gleichzeitig die Kernkompetenz des Unternehmens sind. Um diese Kernkompetenzen zu sichern und zu fördern, werden verschiedenste Maßnahmen entwickelt um das Arbeitsumfeld und die Arbeit selbst den Mitarbeitern so attraktiv wie möglich zu gestalten. Nur loyale und langjährige Mitarbeiter tragen zum Unternehmenserfolg bei und stellen wichtige Pfeiler für diesen dar. Um die Motivation der Angestellten kontinuierlich aufrecht zu erhalten, werden verschiedenste Instrumente und Programme realisiert. Die Arbeit sollte motivieren, reizen, Spaß machen, eine Herausforderung darstellen und zu guter Letzt einen fairen Lohn erbringen - das ist die Traumvorstellung jeden Mitarbeiters. Um diese Punkte zu ermöglichen, wurden im Laufe der Zeit diverse Incentives entwickelt und eingesetzt - eines dieser Mitarbeiter-Incentives ist das Eventmarketing bzw. das Incentive-Event.

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Leseprobe

3. Motivation- und Motivationspsychologie


 

Das folgende Kapitel erörtert verschiedene Aspekte der Motivationspsychologie. Die Unterteilung des Begriffes Motivation, die Motivationstheorien und der Zusammenhang von Emotionen und Motivation werden anhand von Theorien verschiedener Motivationspsychologen dargestellt. Da Incentive-

 

Events zu einer Motivationsförderung führen sollen, ist die Behandlung dieser Aspekte von großer Bedeutung.

 

3.1. Definition des Begriffs: „Motivation“


 

Der Begriff „Motivation“ ist komplex und wird oft in verschiedenen Zusammenhängen eingesetzt. Es ist häufig die Rede von hoch- oder weniger motivierten Mitarbeitern, von einem motivierten Verhalten oder einer Mangelmotivation. Die Motivationspsychologie untersucht diesen Begriff und versucht Antworten auf die Frage zu geben, wieso Menschen sich so verhalten, wie sie es tun. Eine Definition des Begriffs nach Rudolph, ist folgende: „Das Wort „Motivation“ selbst ist abgeleitet von dem lateinischen Verb „movere“ = bewegen. Motivation hat insofern mit Bewegung zu tun, als der Begriff dasjenige bezeichnet, was uns zu einer Handlung veranlasst oder uns in Bewegung versetzt. (...) Motivation kann im Rahmen einer weit gefassten Begriffsbestimmung definiert werden als die Gesamtheit der Prozesse, die zielgerichtetes Verhalten auslösen und aufrechterhalten (,..)“.[23] Es ist bekannt, dass sich der grundlegende Motivationsbegriff aus zwei Arten von Motivation zusammensetzt, zum einen diejenige, die aus internen Faktoren bestimmt wird - die sogenannte intrinsische Motivation, und zum anderen diejenige, die von externen Faktoren beeinflusst wird - die sogenannte extrinsische Motivation. In Bezug auf die allgemeine Motivationsförderung von Mitarbeitern durch Incentive-Events sind beide Faktoren ausschlaggebend und werden daher auch beide näher erläutert.

 

3.1.1. Extrinsische Motivation


 

Der Begriff der extrinsischen Motivation lässt sich wie folgt erklären: „Eine extrinsische Motivation dient einer mittelbaren oder instrumentellen Bedürfnisbefriedigung. So ist Geld fast immer Mittel zum Zweck, z.B. um sich eineUrlaubsreise zu finanzieren oder ein Auto zu kaufen und nicht der Zweck selber. Extrinsisch motiviert ist man im Beruf dann, wenn die unmittelbare Bedürfnisbefriedigung außerhalb der Arbeit gesucht wird. Die Arbeit selbst ist in diesem Fall lediglich ein Instrument, um auf dem Umweg über die Entlohnung die eigentliche Bedürfnisbefriedigung zu erreichen.“ [24] Die extrinsische Motivation ist von externen Faktoren abhängig. Eine Handlung wird durchgeführt, da einem eine Belohnung winkt- die Belohnung ist ein positiver Verstärker in diesem Fall. Es existieren auch negative Verstärker, wie z.B. die Vermeidung einer Strafe. Hausaufgaben in der Schule sind ein perfektes Beispiel hierfür. Der Schüler bewältigt diese nur, damit er vom Lehrer nicht getadelt wird oder um schlechte Noten zu vermeiden. Die Handlung ist ein Mittel zum Zweck um das Ziel zu erreichen.

 

Incentive-Events können als Belohnung ausgestellt, primär die extrinsische Motivation steigern. Parallel können sie abhängig von ihrer Form und Ausführung Einfluss auf die intrinsische Motivation nehmen, welches das Pendant zur extrinsischen Motivation darstellt.

 

3.1.2. Intrinsische Motivation


 

Bei der intrinsischen Motivation stellt die Handlung oder das Ziel der Handlung bereits eine unmittelbare Befriedigung dar. Sozusagen ist nicht nur das „Ziel“ das Ziel, sondern bzw. auch der „Weg“ das Ziel. Die folgenden Abbildung (Abb. 6) zeigt, dass diese Art von Motivation komplexer aufgebaut ist als die extrinsische Motivation und mehrere Faktoren einen Einfluss auf sie haben:

 

 

Abb. 6: Die verschiedenen Einflussfaktoren der intrinsischen Motivation [25]

 

Zum einen kann die Tätigkeit selbst dem Menschen Freude bereiten. Zum Beispiel beim Hobby Fußballspielen geht es dem Spieler nicht nur darum die 90 Minuten durchzustehen und zu siegen, sondern um das Spielen an sich. Beim Lesen eines spannenden Romans ist der Fokus nicht darauf gesetzt so schnell wie möglich die letzte Seite zu erreichen, sondern auf das eigentliche Lesen des Romans selbst. Das Handlungsziel ist gleichgestellt mit der Handlung. Zum anderen kann es um das Einhalten von Normen um ihrer selbst willen gehen. Wie z.B. ethische Normen, die der Mensch nur mit sich selbst vereinbaren kann wie Gewaltfreiheit. Fairnessnormen oder Gruppenzugehörigkeitsnormen sind in vielen Vereinen und Organisationen von größter Bedeutung und sind Grundbausteine für den Teamgeist. Bezogen auf Unternehmen wurde in zahlreichen empirischen Untersuchungen nachgewiesen, dass Mitarbeiter ihre Leistungsbereitschaft reduzieren, in bestimmten Maßen sogar persönliche Nachteile in Kauf nehmen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Normen der Fairness um sie herum verletzt werden.[26] Der dritte Faktor kann das Erreichen eines selbstgesetzten Ziels sein. Sogar wenn der Weg mühsam und vom Menschen als ungenießbar empfunden wird, überwiegt die Ambition das eigens gesetzte Ziel zu erreichen. Beispielsweise berichten Bergsteiger, dass sie eine Hassliebe zum Bergsteigen empfinden. Der Aufstieg ist mühsam und mit Risiken verbunden dennoch investieren sie einen Großteil ihres Einkommens in ihr Hobby, denn wenn der Gipfel erreicht ist, empfinden sie die höchsten Glücksgefühle.[27]

 

Incentive-Events als Motivationsförderungs-Instrument können aufgrund ihrer Charakteristika, wie z.B. Emotionalität und Informationsgehalt, dem Mitarbeiter eine Sinnmäßigkeit der zu verrichtenden Arbeit vermitteln. Diese kann anschließend eine Steigerung der intrinsischen Motivation mit sich bringen.

 

3.1.3. Extrinsische versus intrinsische Motivation


 

Es ist nun dargestellt worden, dass die extrinsische und die intrinsische Motivation bezüglich ihrer Eigenschaften gegensätzlich sind. Hinsichtlich der allgemeinen Motivation, in diesem Fall bezogen auf die Arbeitsmotivation, verhalten sie sich unterstützend bzw. sind sie voneinander abhängig „(...) denn extrinsische und intrinsische Motivation schließen sich nicht gegenseitig aus. So ist es möglich, dass ein Verhalten sowohl extrinsisch als auch intrinsisch motiviert ist“.[28] Pure intrinsische Motivation kann zu einer nicht- unternehmensorientierten Verhaltensweise führen und beruht auf bloßer Selbstbestimmung. Reine extrinsische Motivation kann dazu führen, dass der Mitarbeiter keine Aufgaben mehr unentgeltlich erledigt und in Ausnahmefällen nicht mehr im Sinne des Unternehmens arbeitet. Das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und -geber beruht meist auf zwei Verträgen. Einem imaginären, dem sogenannten psychologischen (relationalen) Vertrag, und einem realen, dem sogenannten transaktionalen Vertrag. Der transaktionale Vertrag zielt auf die extrinsische Motivation ab. Er besagt „Arbeitsanstrengung gegen Geld“. Wohingegen der relationale Vertrag die wechselseitige Würdigung von Arbeitnehmer und -geber berücksichtigt. In diesem Fall geht es um gegenseitiges Vertrauen und Fairness. [29]

 

Aus der Sicht von Loewel ist die Kombination von intrinsischer und extrinsischer Motivation die Voraussetzung, um über einen längeren Zeitraum die Gesamtmotivation beizubehalten. Finanzielle Anreize steigern die extrinsische Motivation des Einzelnen, Incentive-Events fördern den Teamgeist.[30]

 

Die Grundlage für den Einsatz von Incentives in Unternehmen stellen Motivationstheorien dar. Die intrinsische und extrinsische Motivation werden in verschiedenen Theorien erwähnt, da sie für die Motivationsforschung essenziell sind.

 

3.2. Motivationstheorien


 

Die Motivationstheorien werden untergliedert in Prozess- und in Inhaltstheorien. „Die Prozesstheorien der Motivation versuchen den Motivationsverlauf und die ablaufenden kognitiven Prozesse zu erklären. Sie beantworten die Frage, was sich in einem Menschen abspielt, der etwas anstrebt. Im Zentrum des Interesses steht dabei der Prozess, der dazu führt, dass eine bestimmte Alternative ausgewählt wird, während eine andere verworfen wird.“[31] „Die Inhaltstheorien versuchen die Frage zu beantworten, wonach ein Mensch strebt, welche Motive in bestimmten Situationen wirksam werden und den Menschen zu einem bestimmten Verhalten veranlassen. In Bezug auf die Arbeitsmotivation versuchen sie zu erklären, was einen Mit rbeiter im Rahmen der betrieblichen Leistungserstellung veranlasst, Arbeitsleistungen zu erbringen.“[32] Da Menschen individuelle Bedürfnisse und Erwartungen haben sind Motivationstheorien nicht allgemeingültig. Sie stellen eher Denkansätze dar, welche eine Motivation entstehen lassen oder eine bestehende fördern können. Im Folgenden werden zwei populäre Inhaltstheorien dargestellt. Incentive-Events sind in Projektion auf die Arbeitswelt Bestandteile einiger Aspekte dieser Theorien. Daher ist eine nähere Erläuterung notwendig.

 

3.2.1. Bedürfnispyramide nach Maslow


 

Abraham Maslow ist bekannt als der Gründervater der humanistischen Psychologie. Er entwickelte ein Model der Motivation, die sogenannte Bedürfnispyramide, welche sich in fünf Stufen gliedert, die...

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