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Mobbing, Schikane am Arbeitsplatz

AutorBerndt Zuschlag
VerlagHogrefe Verlag Göttingen
Erscheinungsjahr2001
Seitenanzahl251 Seiten
ISBN9783840914515
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis23,99 EUR
Der Verfasser beschreibt die Bedeutung des Modebegriffs "Mobbing" vor dem Hintergrund der schon lange aus der Arbeitswelt bekannten vielfältigen Konflikte, Ärgernisse und Schikanen.

Die Darstellung der Thematik beschränkt sich nicht auf Begriffsdefinitionen, Entwicklung eines theoretischen Konzepts und Fallbeispiele, sondern sie gibt vor allem Hinweise für das Erkennen der jeweiligen Mobbing-Ursachen auf seiten des Täters wie des Opfers im konkreten Einzelfall.    

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsübersicht und Vorwort
  2. 1 Was ist Mobbing ?
  3. 2 Ursachen von Mobbing: Systemkomponenten
  4. 3 Ansatzpunkte für Mobbingaktivitäten im Alltagsleben
  5. 4 Folgen von Mobbing
  6. 5 Massnahmen gegen Mobbing
  7. 6 Schlusswort
  8. 7 Literatur und Index
  9. 9 Anhang: Verzeichnisse, Definitionen, Klassifikationen
Leseprobe
4.5 Folgen für Mobbing-Täter (S. 120)

Mobber erscheinen zwar in der Arbeitswelt (aber auch sonst im Leben) häufig als die Stärkeren, als diejenigen, die die Macht haben und vor denen sich die armen Opfer fürchten müssen. Aber denken Sie bitte stets daran:

Mobber leben gefährlich!

Das liegt in der Natur der Sache, denn Mobber sind die Feinde der Mobbing-Opfer, und sie werden von ihnen natürlich nicht geliebt, sondern eher (bisweilen sogar abgrundtief) gehasst. „Wenn ich könnte, würde ich ihn umbringen!" ist nur einer von vielen möglichen Gedanken, die in den Köpfen der verzweifelten oder wütenden Mobbing-Opfer zu kreisen pflegen.

In dem Roman von John Knittel „ Via Mala" wird schließlich der trunksüchtige Vater in einer Familien-Gemeinschaftsaktion beseitigt. Mancher Mobbing-Manager ist zwar nicht im wörtlichen Sinn umgebracht, aber doch von seinen Opfern in Fallen gelockt worden, die ihn im übertragenen Sinn „ den Kopf" (d. h. beispielsweise: seinen lukrativen Vorstandsposten) gekostet haben. Diesem Schicksal sind auch manche Minister und andere hochrangige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Wirtschaft, Industrie und Verwaltung schon zum Opfer gefallen.

Interessant ist vielleicht auch, dass keineswegs jeder Mobber dies aus reiner Lust am Schikanieren anderer Menschen tut. Viele sind einfach nur Angst-Mobber. Das funktioniert nach dem Prinzip: „ Angriff ist die beste Verteidigung!" oder anders ausgedrückt: „ Lieber als Mobbing-Täter möglichst lange oben bleiben, als als Mobbing-Opfer vorzeitig untergehen und in der Versenkung verschwinden!" Deshalb werden viele Mobber in vergleichbarer Weise psychosomatisch krank wie ihre Opfer. Mobbing bedeutet für sie nämlich auch beträchtlichen Stress mit erheblicher emotionaler Belastung. Sie verwickeln ja nicht nur ihre Opfer in Streitereien und in Arbeitsgerichts-, Verleumdungs-, Beleidigungs- oder Schadenersatzprozesse, sondern sie müssen die Attacken selbst erst sorgfältig vorbereiten und sich gegen mögliche Gegenwehr abzusichern versuchen. Das kostet Nerven!

Außerdem ist der identifizierte Mobber durchweg auch von momentan Unbeteiligten nicht besonders geschätzt. Denn wer weiß denn, wann es dem Mobber vielleicht einfallen wird, auch einen Unbeteiligten in seine Mobbing-Strategie gegen ein Opfer beispielsweise als Zeugen hineinzuziehen? Wer kann denn als zunächst Unbeteiligter sicher sein, sich nicht auch gelegentlich aus einem nichtigen Anlass heraus den Zorn des Mobbers zuzuziehen und ebenfalls in die Reihe seiner Mobbing-Opfer eingeordnet und dann schikaniert zu werden? Deshalb müssen Mobber ständig auf der Hut sein, damit nicht irgendwann eines von den vielen Mobbing-Opfern, in einem Augenblick der Unaufmerksamkeit, wenn die Situation gerade günstig ist, zurückschlägt und den Mobber fertigmacht.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsübersicht4
VORWORT8
VORWORT ZUR 3. AUFLAGE9
1 WAS IST „MOBBING“?10
1.1 Definition von „Mobbing“ und „Schikane“10
1.2 „Mobbing“ aus der Perspektive der Konfliktforschung28
1.3 „Mobbing“ als Stress31
1.4 Mobbing als Straftatbestand33
2 URSACHEN VON MOBBING: SYSTEMKOMPONENTEN38
2.1 Die Situation am Arbeitsplatz bei der Einstellung38
2.2 Die Bedeutung der Systemkomponenten40
2.3 Ursachen im Mobbing-Täter42
2.4 Ursachen im Mobbing-Opfer46
2.5 Ursachen im System der Arbeitsorganisation51
2.6 Konsequenzen der Ursachen-Analyse für das praktische Vorgehen59
3 ANSATZPUNKTE FÜR MOBBINGAKTIVITÄTEN IM ARBEITSLEBEN64
3.1 Der Aktionsrahmen64
3.2 Eingriffe in die Arbeitsbedingungen65
3.3 Angriffe auf die Person72
3.4 Eingriffe in die sozialen Beziehungen94
4 FOLGEN VON MOBBING102
4.1 Folgen im Verlauf eines Mobbing-Prozesses102
4.2 Mobbing aus der Perspektive der Stressforschung104
4.3 Folgen für Mobbing-Opfer109
4.4 Folgen für das Unternehmen117
4.5 Folgen für Mobbing-Täter121
5 MASSNAHMEN GEGEN MOBBING124
5.1 Die richtige Grundeinstellung124
5.2 Voraussetzungen wirkungsvoller Maßnahmen125
5.3 Mögliche Reaktionen und Maßnahmen von Mobbing-Opfern134
5.4 Mögliche Reaktionen und Maßnahmen des Arbeitgebers162
5.5 Mögliche Reaktionen und Maßnahmen seitens des Mobbing-Täters178
5.6 Mögliche Reaktionen und Maßnahmen des Gesetzgebers und der Gesellschaft180
5.7 Beratung und Behandlung von Mobbing-Opfern184
6 SCHLUSSWORT192
7 LITERATUR194
8 INDEX222
8.1 Schlagwort-Übersicht222
8.2 Verzeichnis der Tabellen226
8.3 Verzeichnis der Abbildungen228
9 ANHANG230
9.1 Adressenverzeichnis: Beratungsstellen230
9.2 Definition von Begriffen zur Bezeichnung fragwürdiger zwischenmenschlicher Interaktionen aus dem Bereich von Mobbing und Schikane im weiteren Sinn233
9.3 Verzeichnis von Fach- und Fremdwörtern235
9.4 Fragebogen zur Feststellung subjektiv empfundener Mobbing-Belästigungen237
9.5 Systematische Ursachenanalyse und Masßnahmenplanung239
9.6 Mobbing-Definitionen240
9.7 Erweiterte Übersicht über mögliche Mobbing-Handlungen243
9.8 Klassifikation der durch Mobbing entstandenen Erkrankungen gemäß ICD-10 bzw. DSM-IV249

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