Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kunst - Kunsthandwerk, Note: 1,0, Universität Trier, Veranstaltung: Seminar Symbol, Allegorie, Emblem, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die kunsthistorische Methode der Ikonologie, in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts von Aby Warburg und Erwin Panofsky entwickelt, bereicherte die Forschung ungemein und lieferte neue, um nicht zu sagen bahnbrechende, Erkenntnisse. Doch im Laufe der Jahre wurden immer mehr Fragen aufgeworfen, die nicht nur die Methode an sich, sondern auch ihre Ergebnisse bezweifeln.
Gerade in den Interpretationen Eddy de Jonghs zur holländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts wird man mit Problemen konfrontiert: So kann man feststellen, dass der ikonologische, bzw. emblematische Ansatz zwar interessante und meistens auch in sich schlüssige Ergebnisse lieferte - sich aber komplementär zu anderen Forschungsmeinungen verhält. Der somit auferlegte 'Zwang zur Entscheidung' führte zu einer notwendig und nützlich erscheinenden intensiveren Weiterbeschäftigung mit dieser Thematik: Die Validität der Ikonologie als Methode, ihre Verwendbarkeit, Nützlichkeit und vor allem die sich aus ihr ergebenden Probleme stellen daher das Thema dieser Arbeit dar.
Zuerst werden die Begriffe 'Ikonographie' und 'Ikonologie' erklärt, dann ein kurzer Überblick über die Entwicklung der ikonologischen Methode gegeben. Anschließend wird die Forschungsmethode anhand repräsentativer Kunsthistoriker hinsichtlich ihres Aufbaus, fehlenden Aspekten und Problemen chronologisch vorgestellt.
Vorab konstatiert werden kann, dass im Laufe der Forschungsbeschäftigung immer weniger an der Methode an sich gearbeitet wurde, sondern vielmehr bisher vernachlässigte Aspekte und neue Betätigungsfelder integriert wurden: Die ikonologische Methode entwickelte sich vom Allgemeinen zum Speziellen.
Nach diesem allgemeinen Überblick wurde ein Schwerpunkt gewählt, an welchem sich die Problematik besonders deutlich zeigt: Die Forschungspositionen zur Ikonologie der holländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts gehen (fast) unvereinbar weit auseinander und verdeutlichen daher exemplarisch die Schwierigkeiten ikonologischer Untersuchungsansätze.
Jan van Eycks Gemälde 'Die Arnolfini-Hochzeit' bot sich schließlich für eine praktische Analyse der Methode an, da es zum einen von einem Begründer der Ikonologie, Erwin Panofsky, als auch, über 50 Jahre später, von seinem Kritiker Joannes Bedaux untersucht wurde.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt somit eher auf den Grenzen als den Möglichkeiten der Ikonologie.
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