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Von monströsen Helden und heldenhaften Monstern

Zur Darstellung und Funktion des Fremden in den originalen Riddarasögur

AutorHendrik Lambertus
VerlagNarr Francke Attempto
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl260 Seiten
ISBN9783772054860
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,20 EUR
In den originalen Riddarasögur, die sich im spätmittelalterlichen Island großer Beliebtheit erfreuten, erleben reisende Ritter Abenteuer in exotischer Ferne. Sie kämpfen gegen Ungeheuer, treten in Wettstreit mit selbstbewussten Mädchenkönigen und kommen auf ihren Reisen bis nach Indien oder Afrika. Immer wieder stehen dabei Begegnungen mit dem Fremden im Vordergrund - mal als monströser Herausforderer, mal als (Zerr-)Spiegel des ritterlichen Helden. Der vorliegende Band untersucht solche Begegnung narratologisch auf verschiedenen Ebenen, von der räumlichen Situierung über Aspekte des Monströsen bis hin zur Dekonstruktion von Gender-Konventionen. Dabei wird deutlich, dass die Grenzen zwischen Held und Monster nur scheinbar klar gezogen sind. Ein Königssohn kann zum bestialischen Werwolf werden oder eine ,unzüchtige Trollfrau sich als Helferin des Helden erweisen. Es entstehen Grauzonen und Uneindeutigkeiten, die den Leser herausfordern und unter der Oberfläche der ritterlichen Abenteuerwelt die stets aktuelle Frage nach der Identität von Eigenem und Fremdem aufwerfen.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort10
1. Einleitung12
1.1 Das vielgestaltige Fremde12
1.2 Identität und Alterität14
1.3 Das Fremde als Relation16
1.4 Das Fremde als verdrängtes Eigenes18
1.5 Autorität und Staunen19
1.6 Das Fremde als Bedrohung der Ordnung21
1.7 Das kolonialisierte Fremde23
1.8 Hybridität und in-between spaces als Auflösung von Dichotomien26
1.9 Zusammenfassung: Aspekte des Fremden29
2. Das Fremde in der altisländischen Literatur – ein Streifzug durch die Forschung32
2.1 Islands Blick auf die Außenwelt32
2.2 Fremde Völker und Ungeheuer in der altisländischen Tradition36
3. Die originalen Riddarasögur – eine Literatur des Fremden?42
3.1 Zum Begriff der originalen Riddarasaga42
3.2 Das zentrale Erzählkonzept des Fremden46
3.3 Eingrenzung des Textcorpus49
4. Von Saxland bis Babylon – die räumlichen Dimensionendes Fremden54
4.1 Klare Grenzen? Zur räumlichen Verortung des Fremden55
4.2 Das Fremde als Raumphänomen in der Konráðs sagakeisarasonar58
4.3 Erzählte Räume zwischen Geographie, Topographie undTopologie82
5. Drachen, Riesen, Ungeheuer – das Fremde als Monstrum88
5.1 Dem Fremden eine Gestalt geben – Monster als Normbrücheund Grenzgänger88
5.2 Das monströse Fremde in der Valdimars saga91
5.3 Der marginalisierte Held in seiner monströsen Erzählwelt124
6. Von Bauern, Knechten und Königssöhnen – die sozialen Dimensionen des Fremden130
6.1 Der Fremde im eigenen Sozialsystem130
6.2 Die soziale Ebene des Fremden in der Ála flekks saga135
6.3 Das Spiel mit der verfremdeten Sozialordnung153
7. Trollfrau und meykóngr – das fremde Geschlecht156
7.1 Mehr als eine Dichotomie – Geschlechterbeziehungen als Ebenedes Fremden156
7.2 Der gender-Aspekt des Fremden in der Sigurðar saga þögla161
7.3 Die reetablierte Geschlechterordnung – ein Happy End?182
8. Wissen als Waffe des gebildeten Helden – die Bändigung des Fremden durch Kategorisierung188
8.1 Enzyklopädik als Erzählprinzip188
8.2 Wissen und Weltbewältigung in der Kirialax saga190
8.3 Imagologische Topoi und gelehrte Details – die Saga alserzählerische Weltchronik218
9. Symmetrische Konstellationen und gegenseitige Spiegelungen – das Eigene im Fremden erkennen222
9.2 Spiegelkonstellationen in der Dínus saga drambláta224
9.3 Die gespiegelte Erzählwelt als Frage der Perspektive242
10. Schlussbetrachtungen244
10.1 Das Fremde als Erzählgegenstand und Erzählprinzip244
10.2 Die vielen Gesichter des Fremden247
10.3 Funktionen des Fremden248
10.4 Ausblick252

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