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E-Book

Motorische Entwicklung und kognitive Fähigkeiten: Sind sportliche Schüler intelligenter als unsportliche?

AutorSven Langjahr
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl58 Seiten
ISBN9783956846540
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Sich bewegen, Laufen, Fahrradfahren oder Gartenarbeit sind Beispiele für Tätigkeiten, die unter den Begriff körperliche Aktivität fallen. Durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes, die stetige technologische Weiterentwicklung, das steigende Wachstum von Büroarbeitsplätzen und einer Gesellschaft, die enorm auf das Fortbewegungsmittel Auto fixiert ist, verliert die körperliche Aktivität heutzutage im täglichen Leben der Menschen immer mehr an Bedeutung (World Health Organization, 2008). Dies betrifft vor allem auch unsere Kinder, denn wie aktuelle Studien zeigen, sind heutzutage viele Kinder zu wenig körperlich aktiv. In dieser Arbeit wird der Zusammenhang zwischen motorischen Fertigkeiten und kognitiven Fähigkeiten bei Kindern dargestellt. Einfacher ausgedrückt: Sind sportliche Kinder auch die intelligenteren Kinder? Durch eine Studie an einer Grundschule im Raum Stuttgart wurden durch wissenschaftliche Tests 150 Kinder verglichen, deren spannende Ergebnisse in diesem Buch präsentiert werden. Das Buch gibt einen Einblick in den aktuellen Forschungstand dieses Themas und wird durch die aufwendig ausgearbeitete Studie auf dem neusten Stand erweitert.

Sven Langjahr, B.A., wurde 1989 in Stuttgart geboren. Sein Studium der Sportwissenschaften beendete er 2012 an der Universität Stuttgart. Momentan ist er auf dem Weg sein Staatsexamen in Literaturwissenschaften und Sportwissenschaften zu erlangen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.3, Motorische Fertigkeiten: Die Entwicklung motorischer Grundfertigkeiten bildet die Basis für den Erwerb von komplexen Bewegungsabläufen. Diese Grundbausteine werden unterteilt in die 'manipulation and objekt control skills' die 'locomotor skills', und die 'stability skills' (Lubans, Morgan, Cliff, Barnett & Okely, 2010). Diese Arbeit befasst sich mit den Fertigkeiten der Objektkontrolle und der Objektmanipulation, dabei handelt es sich um Bewegungsabläufe die einen Gegenstand beschleunigen oder abbremsen wie z.B. das Werfen und Fangen, welche in den folgenden Kapiteln ausführlich thematisiert werden (Haywood & Getchell, 2009; Lubans, Morgan, Cliff, Barnett & Okely, 2010). 2.3.1, Das Werfen: Das Werfen, oder ähnliche Bewegungsformen wie zum Beispiel Stoßen, Schleudern, Schlagen oder Schießen, zählen zu den ballistischen Fertigkeiten (Schott, 2010). Wobei das Werfen die meist verbreitetste Bewegungsform davon ist (Haywood & Getchell, 2009). Beim Werfen geht es immer darum, dass ein Objekt durch eine Person beschleunigt bzw. in Bewegung gebracht wird und ihm dadurch eine Flugbahn verliehen wird. Es gilt beim Werfen zwei Bewegungsaufgaben zu unterscheiden: Einmal kann es darum gehen, mit dem Objekt möglichst präzise ein Ziel zu treffen (z.B. Torwurf, Zielwurf) andererseits kann die Aufgabe lauten, das Objekt möglichst weit weg zu befördern (z.B. Speerwurf, Weitwurf). Im Alltag, wie auch in der Sportmotorik, findet man diese Unterscheidung in unterschiedliche Bewegungsabsichten (Schott, 2010). Ein Kind kann z.B. das Ziel haben einen Stein möglichst weit auf einen See hinaus zu werfen oder es kann versuchen einen naheliegenden Baumstamm zu treffen. Im Sport gibt es Disziplinen wie den Speerwurf, bei der es nur um das Erreichen einer maximalen Weite geht oder anders wie beim Basketball möglichst präzise in ein Ziel getroffen werden muss (Haywood & Getchell, 2005). Die Fertigkeit Werfen begleitet uns schon früh nach der Geburt. Erste wurfähnliche Bewegungen können im Alter von 6 Monaten auftreten, die ersten ausgereiften Wurfbewegungen zeigen Kinder im Alter von 4 bis 4,9 Jahren. (Hardy, King, Farrell, Macniven & Hawlett, 2009; Schott, 2010). Wie bereits erwähnt, kann das Werfen unterschiedliche Bewegungsaufgaben haben. Diese unterschiedlichen Zielvorgaben beeinflussen deshalb auch die Wurfbewegung an sich. Im Bereich des Sports sieht man z.B. beim Basketball mehr eine Stoßbewegung, beim Fußball einen beidhändigen Einwurf über dem Kopf, beim Hammerwurf eine Schleuderbewegung oder beim Handball einen einarmigen Schlagwurf. Eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Wurftechnik spielt vor allem das Wurfobjekt. Es ist selbstverständlich, dass eine Diskusscheibe, um eine maximale Weite zu erzielen, anders geworfen werden muss als ein Speer (Schott, 2010; Roberton & Konczak, 2001). Betrachtet man die Fertigkeit Werfen bei Kindern erkennt man sehr unterschiedliche Formen. Der zweihändige Unterarmwurf mit einer Ausholbewegung zwischen den Beinen hindurch ist sehr häufig bei sehr jungen Kindern zu beobachten. Des Weiteren sieht man Formen des Hüftwurfs, des zweihändigen Oberarmwurfs mit einer Ausholbewegung hinter dem Kopf und den einhändigen Oberarmwurf (Schlagwurf) (Haywood & Getchell, 2009). Bei Kindern spielen vor allem die Größe des Wurfobjekts und die Muskelkraft die entscheidenden Rollen bei der Wahl der Wurfbewegung (Barreiros, 2002). 2.3.1.1, Der einhändige Schlagwurf: Der in der Wissenschaft am häufigsten untersuchte Wurf ist der einhändige Schlagwurf (overarm throw), der zudem im Sport und im Alltag ebenfalls der am häufigsten verwendete Wurf ist(Haywood & Getchell, 2009). Betrachtet man die Wurfbewegung etwas genauer lässt sie sich in drei Phasen unterteilen. Der Schlagwurf (beschrieben für Rechtshänder) beginnt mit der Vorbereitungsphase, bei der die Bewegung entgegengesetzt der beabsichtigten Wurfrichtung ausgeführt wird. Es wird eine leichte Schrittstellung eingenommen, wobei der linke Fuß etwas vor dem Rechten steht. Das Gewicht wird auf den hinteren Fuß verlagert und der Ball in der rechten Hand schräg nach hinten oben Richtung Wurfarmschulter geführt. Darauf folgt die Ausführungsphase, bei der die Bewegung in Richtung der beabsichtigten Wurfrichtung ausgeführt wird. Um die Bewegungsamplitude, in der der Werfer Kraft auf den Ball überträgt zu vergrößern, werden Schulter, Oberkörper und Hüfte der Wurfarmseite nach hinten- und die Gegenschulter nach vorne genommen (Oberkörperverwringung). Der linke Fuß wird in Laufrichtung nach vorne eingestemmt. Um das Objekt zu beschleunigen wird die Bogenspannung in umgekehrter Reihenfolge (Hüfte - Oberkörper - Schulter - Ellenbogen - Hand) gelöst. Beim Vorwärtsschwung bleibt der rechte Winkel im Ober-arm erhalten. Kurz vor dem Loslassen des Balles findet im Ellenbogengelenk eine peitschenartige Streckung statt, welche den Radius des Wurfbogens vergrößert und eine zusätzliche Beschleunigung bewirkt. Während des gesamten geradlinigen Beschleunigungsweges bleibt die Hand hinter dem Ball. Durch Druck mit den Fingern kann am Ende der Wurfbewegung der Ball in eine gewünschte Richtung gelenkt werden. Anschließend kommt die Folgephase, in der alle Bewegungen dem Wurfobjekt folgen (Schott, 2010; Wickstrom, 1983). Zusammenfassend kann man sagen, dass eine sequentielle Bewegungsausführung der einzelnen Körperteile stattfindet: Die Wurfbewegung bildet eine kinematische Kette, mit dem Bewegungsziel endpunktorientierte Geschwindigkeitsmaximierung nach dem Prinzip der zeitlichen Koordination von Einzelimpulsen (Hochmuth, 1982). Damit eine sukzessive Beschleunigung zum Wurfobjekt hin erzielt werden kann, muss das proximale Glied, das am weitesten vom Wurfobjekt entfernt ist die Bewegung einleiten. Anschließend folgen die weiteren distalen Glieder und werden in Richtung des gewünschten Ziels beschleunigt (Bächle, 2004). Gelingt eine zeitlich gute Koordination der einzelnen Segmente nach dem Stop-and-Go Prinzip, dann können Geschwindigkeiten über 130 km/h erreicht werden (Baseball: 203 km/h; Fußball 136 km/h; Handball 130 km/h) (Schott, 2010). Zur qualitativen Bewertung der Wurfbewegung haben Haywood und Getchell (2009) einen Observationsbogen entworfen. Dabei werden entscheidende, zum Erfolg führende motorische Bewegungsmerkmale (Komponenten) des Werfens in unterschiedliche Entwicklungsstufen eingeteilt. Um das Werfen anhand eines quantitativen Wertes zu beurteilen kann z.B. die Wurfgeschwindigkeit mit Hilfe einer Radarpistole gemessen werden. Eine weitere quantitative Beurteilung kann z.B. über eine Auswertung der Zielgenauigkeit gemacht werden.
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