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E-Book

Motorräder fotografieren

Bikes on Location, im Studio und in Bewegung

AutorJulian Eichhoff
Verlagdpunkt
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl282 Seiten
ISBN9783960882244
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis25,99 EUR
Ein Motorrad ist weitaus mehr als nur ein Vehikel, um von A nach B zu gelangen. Motorräder symbolisieren Freiheit, Individualität und Leidenschaft. Jeder Motorradfahrer ist stolz auf seine Maschine und möchte sie stets im besten Licht erscheinen lassen. Dieses Buch richtet sich an zwei Zielgruppen: zum einen an Fotografen, welche sich die Motorradfotografie erarbeiten möchten, zum anderen an Motorradfahrer, die bessere Bilder von ihren Maschinen aufnehmen wollen, aber nicht unbedingt über das nötige fotografische Vorwissen verfügen. In diesem Buch wird umfassend beschrieben, wie man Motorräder fotografiert und worauf dabei zu achten ist. Im Zentrum stehen drei Hauptszenarien: Motorräder fotografieren on Location (z.B. in der Stadt oder vor einer interessanten Landschaft oder Kulisse), im Studio und in Bewegung. Weitere Kapitel behandeln das Organisieren und Durchführen von Motorradshootings, das Fotografieren von Modellen und das Fotografieren auf Motorradtouren. Ein besonderer Schwerpunkt ist der gekonnte Einsatz von Blitzlicht, welcher oft den entscheidenden Unterschied ausmacht, wenn das Motorrad wirkungsvoll in Szene gesetzt werden soll. Der Leser lernt den Umgang mit natürlichem sowie künstlichem Licht, wie ein Motorradshooting organisiert, ein Motorrad bei der Aufnahme am besten positioniert oder eine geeignete Location gefunden wird. Mithilfe von insgesamt neunzehn Trainings und zahlreichen Tipps kann der Leser das Gelernte sofort in die Praxis umsetzen. Aus dem Inhalt: - Die Ausrüstung - Grundlagen der Belichtung - Motorradporträts on Location - Studiofotografie - Motorräder in Bewegung - Motorradshootings planen und durchführen - Reisefotografie - Modelle fotografieren - Die Bilderflut beherrschen: Organisieren, nachbearbeiten, präsentieren, archivieren

Julian Eichhoff (Jahrgang 1979), Studium Maschinenbau und Promotion in Aachen. Leidenschaftlicher Schreiber und Kreativkopf, passionierter Motorradfahrer. Intensive Beschäftigung mit Fotografie seit 2004, Spezialisierung auf Motorradfotografie. Bloggt seit 2010 auf lumenatic.com zu fotografischen Themen. Verheiratet, zwei Kinder, lebt in Hannover.

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Leseprobe

Abb. 2–2 Die Ausrüstung ist Ihr Werkzeug, weshalb Sie bei der Auswahl besondere Sorgfalt walten lassen sollten.

»Die Kamera ist nur ein Werkzeug« ist eine der am meisten strapazierten Weisheiten in der Fotografie. Dem gegenüber steht der Spruch, der alle Fotografen zum inneren Augenrollen veranlasst: »So eine tolle Kamera macht bestimmt gute Bilder!« Und doch: Beide Aussagen beinhalten etwas Wahrheit. Die Kamera ist in der Tat nur das Werkzeug, der Fotograf muss Belichtung und Komposition umsetzen. Es kommt darauf an, die verfügbare Ausrüstung richtig einzusetzen, unabhängig davon, ob es eine Einsteiger- oder Profikamera ist.

Der Umkehrschluss wäre: »Ausrüstung ist nicht wichtig, solange Können vorhanden ist.« Auch dies möchte ich nicht kommentarlos unterschreiben. Ich behaupte, dass Sie mit jeder derzeit am Markt erhältlichen Spiegelreflex- oder Systemkamera atemberaubende Motorradfotos kreieren können, sofern Sie das notwendige Können dazu haben. Aber es gibt eine untere Grenze. Wenn die Kamera zu einfach ist und zum Beispiel nur den Automatikmodus hat, einen minderwertigen Sensor oder eine sehr einfache Optik besitzt, dann wird es schwierig, auch mit noch so viel Können anspruchsvolle Fotografien zu erstellen. Die Wahrheit liegt also irgendwo in der Mitte. Eine High-End-Ausrüstung ist zwar kein Garant für atemberaubende Fotos, aber sie eröffnet die Möglichkeiten dafür. Es ist wenig Licht vorhanden? Ein empfindlicher Sensor und/oder ein lichtstarkes Objektiv ermöglichen die Aufnahme. Actionaufnahmen bei hoher Geschwindigkeit? Ein schneller Autofokus und eine hohe Geschwindigkeit bei Serienaufnahmen helfen.

Sie sollten daher in solide Ausrüstung investieren und nicht dem Reflex nachgeben, das billigste Angebot zu nehmen. Schauen Sie sich die Produkte im Laden an, probieren Sie die Gerätschaften aus. Lesen Sie Tests und Bewertungen, fragen Sie Freunde und Bekannte.

2.1Eine Kamera aussuchen


Es ist enorm wichtig, verschiedene Kameras auszuprobieren, bevor Sie sich für ein Modell entscheiden. Leihen Sie sich zum Beispiel eine Kamera von Freunden, gehen Sie in einen Laden und probieren Sie mehrere Modelle aus.

  • Liegt die Kamera gut in der Hand, sind alle Tasten gut erreichbar?
  • Wenn Sie die Kamera auf dem Motorrad mitnehmen, sollte sie in den Tankrucksack oder eine andere Ihrer Taschen passen. Bringen Sie dazu zum Beispiel den Tankrucksack mit in das Geschäft und probieren Sie es aus.
  • Schauen Sie durch den Sucher (oder auf das Display) und machen Sie ein paar Testbilder. Sind die Anzeigeelemente im Sucher übersichtlich angeordnet?
  • Für Kameras mit LCD-Sucher oder Display: Schwenken Sie die Kamera schnell von links nach rechts. Wie stark ist die Zeitverzögerung zwischen Schwenk und Anzeige auf dem Display?
  • Wenn die Kamera von einem Freund oder innerhalb der Familie ausgeliehen wurde: Benutzen Sie die Kamera nach Möglichkeit eine Weile und prüfen Sie so, ob Sie damit gut arbeiten können.
  • Gibt es ein Kamerasystem im Freundeskreis oder in der Familie? Das sollte nicht den Ausschlag geben, ist aber eine Überlegung wert, denn so könnte man Objektive und Blitze untereinander ausleihen.
  • Die wichtigste Frage von allen aber lautet: Wie hoch ist Ihr Budget für eine Kamera? Bedenken Sie hierbei, dass Sie neben der Kamera und dem Objektiv noch etwas Zubehör für eine Grundausstattung benötigen.

Das fotografische Starterpaket


Wenn Sie frisch in die Fotografie einsteigen und sich erst einmal eine Grundausrüstung zulegen müssen, empfehle ich folgenden Umfang:

  • Kamera und Objektiv
  • Speicherkarte(n)
  • Kamerastativ
  • zusätzlichen Kameraakku
  • Fototasche oder -rucksack

Falls es Ihr Budget zulässt, können Sie auch in eine erweiterte Grundausstattung investieren. Diese umfasst dann zusätzlich:

  • Aufsteckblitz
  • Blitzstativ
  • zwei Sätze Akkus für den Blitz

Die oben genannten Faktoren sind, bis auf die Frage nach dem Budget, »weiche« Faktoren, die keine endgültige Festlegung auf eine Kamera erlauben. Ich habe daher drei Muss-Kriterien gebildet, welche die Auswahl einschränken und somit erleichtern. Diese Kriterien sind mit folgender Frage im Hinterkopf gewählt worden: »Was muss eine Kamera bieten, damit man sich als Motorradfotograf weiterentwickeln kann?«

  • Belichtungszeit, Blende und Empfindlichkeit (ISO-Wert) müssen individuell einstellbar sein.
    Zugegeben, dieses Kriterium erfüllen die meisten Kameras am Markt. Wichtig sind die Modi »Blendenvorwahl« (Aperture Priority, auch »Zeitautomatik« genannt, oftmals mit »A« oder »Av« abgekürzt), »Zeitvorwahl« (Shutter Priority, auch »Blendenautomatik« genannt, mit »S« oder »Tv« abgekürzt) und Manuelle Belichtung (»M«). Diese drei Modi erlauben die Kontrolle über die Kernparameter der Fotografie und müssen vorhanden sein, wenn Sie es mit dem Fotografieren ernst meinen.
  • Die Kamera muss in der Lage sein, RAW-Dateien zu speichern.
    Im RAW-Format werden die Rohdaten vom Sensor mit der vollen Farbtiefe auf die Speicherkarte geschrieben. Das bedeutet, dass jede Farbe deutlich feiner abgestuft werden kann. Es gibt also zum Beispiel nicht nur Schwarz und Weiß, sondern mehrere Tausend Schattierungen (Graustufen) dazwischen. So werden in dunklen Bereichen eines Bilds noch Details gespeichert, die auf den ersten Blick beinahe schwarz erscheinen. In der Nachbearbeitung können Sie dann aus diesen dunklen Bereichen noch die Bildinformationen hervorholen. Bei einer JPG-Datei wäre der Bereich dunkel und Sie haben keine Möglichkeit, die Details hervorzuheben. Das RAW-Bild entspricht dem Negativ bei der Filmfotografie. Eine RAW-Datei ist noch kein direkt nutzbares Foto, sondern muss erst entwickelt werden. Hierzu wird ein RAW-Entwickler benötigt, welcher zum Beispiel in Adobe Photoshop Lightroom integriert ist.
  • Die Kamera benötigt ein schnelles Autofokussystem und die
    Möglichkeit, es abzuschalten, um manuell zu fokussieren.

    Der Autofokus sorgt dafür, dass auf den gewünschten Punkt automatisch scharf gestellt wird, wenn der Auslöser der Kamera bis zum ersten Druckpunkt betätigt wird. Ein schnelles Autofokussystem (AF-System) ist für die Actionfotografie notwendig. Die Kamera muss am Ausgang der Kurve schnell auf das Motorrad bzw. den Fahrer scharf stellen können. Es gibt leider keine Messgröße, welche die Geschwindigkeit des AF-Systems beziffert (wie zum Beispiel dB bei der Geräuschmessung von Motorrädern). Sie können die Geschwindigkeit des Autofokus aber selbst ausprobieren, indem Sie auf ein Objekt scharf stellen, dann die Kamera schnell verschwenken und ein anderes Objekt anvisieren. Das zweite Objekt muss dabei weiter oder näher an der Kamera sein, damit der Autofokus auch erneut scharf stellen muss. Sie werden beim Ausprobieren merken, ob der Fokuspunkt schnell gefunden wird.

Warum sollte man nun in der Lage sein, das AF-System zu deaktivieren? Der Autofokus benötigt eine gewisse Lichtmenge, um arbeiten zu können. In Situationen mit wenig natürlichem Licht (wo zum Beispiel primär mit einem Blitz gearbeitet wird), kann es problematisch sein, ein scharfes Bild zu erhalten. Dann ist es sinnvoll, den Autofokus zu deaktivieren und manuell, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Taschenlampe, scharf zu stellen. Außerdem gibt es fotografische Techniken, welche das Übereinanderlegen und Zusammenrechnen mehrerer Bilder am Computer erfordern. Hier müssen immer die gleiche Schärfe und der gleiche Bildausschnitt vorliegen, was durch einen deaktivierten Autofokus ermöglicht wird.

Was unterscheidet eine Einsteiger- von einer Profiausrüstung?


Als Faustregel gilt, dass das Objektiv wichtiger ist als der Kamerabody. Das Objektiv sorgt für die optische Abbildung, der Sensor fängt diese »nur« ein. Die Paarung teures Objektiv – günstiger Kamerabody wird eine bessere Abbildungsleistung liefern als ein günstiges Objektiv an einem teuren Kamerabody.

Fachgerechte Handhabung und das gleiche Objektiv vorausgesetzt, produzieren Einsteigerkameras also nicht schlechtere Bilder als Profikameras. Bei Letzteren ist es allerdings so, dass sie durch die üppigere/bessere technische Ausstattung auch dann noch Bilder machen können, wenn die Einsteigerkamera aufgegeben hat, weil es zum Beispiel zu dunkel zum Fokussieren ist oder der Autofokus die fahrenden Motorräder nicht schnell genug erfassen kann. Die Unterschiede, welche sich dann im Preis der Kamera niederschlagen, finden sich zum Beispiel in folgenden technischen Details:

  • Geschwindigkeit des Autofokus
  • Anzahl der Sensorpunkte im Autofokus
  • Sensorgröße
  • Empfindlichkeitsbereich und Rauschverhalten des Sensors
  • Geschwindigkeit bei Serienbildaufnahmen
  • Spritzwasserabdichtung
  • Robustheit (Gehäuse aus Metall oder...
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