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E-Book

Muskelverletzungen im Sport

VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl488 Seiten
ISBN9783132428225
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis187,99 EUR
Das Expertenbuch Für Sportärzte, Orthopäden und Physiotherapeuten: Das einzige umfassende Werk zum Thema 'Muskelverletzungen im Sport' - verfasst von einem kompetenten Autorenteam, angeführt vom Vertrauensarzt vieler Spitzenathleten. - praxisnah und wissenschaftlich fundiert werden Grundlagen sowie die wichtigsten Untersuchungsmethoden und Therapiemöglichkeiten vermittelt - mithilfe der einzigartigen und umfassenden Klassifizierung von Muskelverletzungen können Sie schnell und sicher den weiteren Behandlungspfad ableiten - profitieren Sie vom Erfahrungsschatz der Autoren mit vielen Tipps aus der Praxis. Lernen Sie Fehler- und Gefahrensituationen anhand von Fallbeispielen kennen - erfahren Sie, warum Aufbautraining nach (Muskel-)Verletzungen so wichtig ist Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Leseprobe

Vorwort


Mehr als ein Drittel aller Verletzungen im Fußball betreffen die Muskulatur, aber auch in anderen Sportarten wie American Football, Basketball und in der Leichtathletik sind Verletzungen der Muskeln der unteren Extremitäten die häufigste Diagnose. Nicht nur hoch bezahlte Profis, sondern auch Freizeitsportler sind häufig von Muskelverletzungen betroffen; auch ihnen kann eine übersehene oder falsch diagnostizierte Muskelverletzung langwierige Probleme bereiten.

Leider ist es so, dass Verletzungen der Skelettmuskulatur oft unterschätzt, falsch interpretiert und nicht adäquat therapiert werden. Die Ursachen hierfür liegen in der mangelnden Aus- und Fortbildung auf diesem Gebiet. Nicht zuletzt aber auch daran, dass es für Muskelverletzungen lange Zeit keine sinnvolle, umfassende und praktikable Klassifikation, nicht einmal eine einheitliche Terminologie gab. Leitlinien für die klinische oder bildgebende Diagnostik existieren bislang ebenso wenig wie für die Therapie.

Das für die Diagnose und Therapie der Muskelverletzungen erforderliche Fachwissen war lange Zeit nur Einzelpublikationen zu entnehmen, die darin verwendete Terminologie äußerst uneinheitlich. Es fehlte eine Monografie, die die Skelettmuskulatur umfassend und verständlich von der Anatomie und Physiologie über die klinische Diagnostik, Bildgebung und Therapie bis zur Rehabilitation und Prävention beschreibt. Ausgehend von einem von uns bereits länger geplanten Werk über die Diagnostik und Therapie entschlossen wir uns im Jahre 2008, ein solches umfassendes Projekt anzugehen. Daraus hervorgegangen war 2010 die Erstauflage dieses Buchs „Muskelverletzungen im Sport“, das die über drei Jahrzehnte gesammelte praktische Erfahrung bei der Betreuung von Profifußballern und anderen Spitzensportlern aus der Leichtathletik sowie aus zahlreichen anderen Sportarten wiedergeben soll.

Zugegebenermaßen mangelt es auf dem Gebiet der Muskelverletzungen noch an ausreichend validen Studien, so dass vieles, vor allem die Kapitel der Klassifikation, der klinischen Diagnostik und der Therapie, noch eher auf empirischem Wissen denn auf wissenschaftlichen Studien basiert. Aber auch hier sind, vor allem Dank der immer bedeutender werdenden UEFA Champions League Injury Study, die alle Verletzungen der Spieler aus den besten Fußballclubs Europas seit nunmehr 13 Jahren dokumentiert und auswertet, erste Schritte gemacht.

Interessanterweise erfährt die Muskulatur, das größte parenchymatöse Organ des Menschen, das beim Erwachsenen ca. 40% des Körpergewichts ausmacht und das in der Vergangenheit leider nur eine Nebenrolle spielte, in der letzten Zeit eine zunehmende Beachtung in Forschung, Fachliteratur und Presse. Die Muskulatur wird mehr und mehr als zentrales Organ erkannt, das für zahlreiche Beschwerden und Erkrankungen verantwortlich, aber auch therapeutisch beeinflussbar ist. Diese Monografie erscheint damit in einer Zeit, in der die muskuloskelettale Medizin nach der intensiven Beschäftigung mit Gelenken, Bändern, Sehnen und Knochen nun der Muskulatur mehr und mehr Aufmerksamkeit schenkt, die in den nächsten Jahren sicher noch größer wird. Unser besonderes Anliegen ist es auch, die Diskussion um Diagnostik, Behandlung und Prävention von Muskelverletzungen weiter anzustoßen.

Die erste deutsche Auflage dieses Buchs, erschienen im Juni 2010, war sehr erfolgreich, die erste Druckauflage war binnen weniger Wochen ausverkauft. Wir bekamen zahlreiche positive Reaktionen von Medizinern, Physiotherapeuten und vielen anderen, die sich mit der Diagnostik und Behandlung von Muskelverletzungen beschäftigen und schon lange nach einem Lehrbuch gesucht hatten. Im Jahre 2012 erschien die japanische und im Jahre 2013 die englische Ausgabe.

Die 2. deutsche Auflage, erschienen 2014, ist, vor allem auf wissenschaftlicher Ebene, eine Weiterentwicklung und Überarbeitung der ersten Auflage. Grundlage dafür waren die Ergebnisse einer Umfrage, die wir Anfang des Jahres 2011 (vor Übersetzung des Buchs ins Englische) durchgeführt hatten. Dabei waren wir von der Hypothese ausgegangen, dass die zu diesem Zeitpunkt vorhandene englischsprachige Terminologie für Muskelverletzungen hochgradig inhomogen war. Wissenschaftler und Mannschaftsärzte von Nationalmannschaften und Teams der ersten Fußballligen wurden gebeten einen Fragebogen auszufüllen. Die Antworten bestätigten unsere Vermutung: Die medizinischen Termini, die zur Beschreibung von Muskelverletzungen existieren, wurden von den Experten äußerst inkonsistent eingesetzt. Dies unterstrich die Notwendigkeit, die englischsprachige Terminologie zu vereinheitlichen. Daher luden wir internationale sportmedizinische Experten zu einer Konsensus-Konferenz ein, die am 3. März 2011 in München stattfand. Teilnehmer waren (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Prof. Dieter Blottner (Institut für Vegetative Anatomie, Charité Centrum 2 der Universitätsmedizin Berlin, Deutschland)

  • Prof. Jan Ekstrand (Leiter der UEFA Injury Study Group, stellvertretender Vorsitzender des UEFA Medical Committee, Universität Linköping, Schweden)

  • Dr. Bryan English (Mannschaftsarzt des Chelsea Football Club, Großbritannien)

  • Prof. William E. Garrett, Jr. (Duke Sports Medicine Center, Durham, North Carolina, USA)

  • Dr. Lutz Hänsel (Herausgeber des vorliegenden Buchs, Mannschaftsarzt des FC Bayern München)

  • Dr. Gino M. M. J. Kerkhoffs (Abteilung Orthopädische Chirurgie, Orthopedic Research Center, Amsterdam, Niederlande)

  • Dr. Steve McNally (Mannschaftsarzt von Manchester United, Großbritannien)

  • Dr. Kai Mithoefer (Harvard Vanguard Medical Associates, Harvard Medical School, US Soccer Federation, Boston, Massachusetts, USA)

  • Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt (Herausgeber des vorliegenden Buchs, Mannschaftsarzt des FC Bayern München und der deutschen Fußballnationalmannschaft)

  • Dr. John Orchard, MD, PhD (Associate Professor, School of Public Health, University of Sydney; Mannschaftsarzt des australischen Kricketteams und des Sydney Roosters Rugby League Team)

  • Dr. Patrick Schamasch (medizinischer und wissenschaftlicher Direktor des Internationalen Olympischen Komitees, Lausanne, Schweiz)

  • Dr. Leif Swaerd (Associate Professor, Universität Göteborg, Schweden; Mannschaftsarzt der schwedischen Fußballnationalmannschaft, früherer Mannschaftsarzt der englischen Fußballnationalmannschaft)

  • Priv.-Doz. Dr. Peter Ueblacker (Herausgeber des vorliegenden Buchs, Mannschaftsarzt des FC Bayern München)

  • Dr. Niek van Dijk (Leiter der Abteilung für Orthopädie, Academic Medical Center, Amsterdam, Niederlande)

Bei dieser Konferenz wurde eine praktische und systematische Terminologie für Muskelverletzungen bei Sportlern erarbeitet. Es wurde beschlossen, von der weiteren Verwendung des Begriffs „strain“ abzuraten, da es sich dabei um einen Terminus aus der Biomechanik handelt, der nicht ausreichend definiert ist und im englisch-medizinischen Sprachgebrauch für viele anatomisch und funktionell unterschiedliche Muskelverletzungen verwendet wird. Statt „strain“ empfahl das Konsensus-Gremium differenziertere Begriffe zu nennen, um die jeweilige Verletzung genauer zu charakterisieren, z.B. den Begriff „tear“ für strukturelle Muskelverletzungen.

Darüber hinaus wurde in der Konsensus-Konferenz die in der 1. Auflage dieses Buchs bereits veröffentlichte Klassifikation eingehend diskutiert. Belassen wurde, diese in den meisten Punkten als Konsensus-Klassifikation zu übernehmen, in Details innerhalb der funktionellen Verletzungen aber neu zu unterteilen und den „Muskelkater“ als eigene Entität zu integrieren.

Daraus resultiert ein Klassifikationssystem, das unterscheidet zwischen:

  • A. Indirekten Muskelverletzungen

und

  • B. Direkten Muskelverletzungen

Innerhalb der indirekten Verletzungen wird differenziert...

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