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E-Book

Neuropharmakotherapie und klinische Systematik

AutorBirgit Ertl-Wagner¤, Florian Heinen, Ingo Borggräfe, Jens J. Böhmer, Matthias Kieslich, Sandro Krieg
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl442 Seiten
ISBN9783170266483
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis89,99 EUR
Dieses Nachschlagewerk vermittelt die gesamte Neuropharmakotherapie des Kindes- und Jugendalters - die Darstellung folgt den Stichworten 'Praxis' und 'Präzision' und ermöglicht ein schnelles Auffinden der gesuchten Information. Die maßgeblichen internationalen Quellen erlauben eine referenzierte und vergleichende Orientierung. Ergänzend ist die klinische Systematik zu Untersuchung, Entwicklung und Bildgebung alltagstauglich aufgearbeitet. Elektronische Materialien, bspw. Tabellen zu den neurologischen und entwicklungsneurologischen Untersuchungen (U2-U9), stehen über 'ContentPLUS' zur Verfügung und erleichtern die tägliche klinische Arbeit.

Prof. Dr. med. Florian Heinen, Dr. von Haunersches Kinderspital München; Dr. med. Sandro Krieg, München; PD Dr. med. Ingo Borggräfe, München; Prof. Dr. med. Matthias Kieslich, Frankfurt/M.; Jens Böhmer, Göteborg; Prof. Dr. med. Birgit Ertl-Wagner, München; Dr. Alenca Pecar, München.

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Leseprobe

1 Neuropharmakotherapie


Sandro Krieg, Ingo Borggräfe, Matthias Kieslich, Volker Mall, Alenka Pecar und Florian Heinen

Abkürzungen


AV – außer Handel, außer Vertrieb

BNFC – British National Formulary for Children (BNF for Children 2010–2011; www.bnf.org)

d – Tage

ED – Einzeldosis

FI – Fachinformation

h – Stunden

IE – internationale Einheit

KOF – Körperoberfläche

LJ – Lebensjahr

LM – Lebensmonat

LW – Lebenswoche

min – Minuten

NSAID – Nicht steroidale anti-inflammatorische Drugs (Medikamente)

Off-Label – Off-Label-Dosierung

sec – Sekunden

T – Taketomo (Pediatric Dosage Handbook. Carol K. Taketomo, Pharm D, 17th Ed., Lexicomp, Ausgabe 2010–2011; www.lexi.com)

TD – Tagesdosis

U – Units

3,4-Diaminopyridin


Dosierung:

  • Keine Dosierungsempfehlung im Kindesalter
  • Erwachsenendosierung (Off-Label):
    • initial: 30 mg/d in 3 ED
    • Steigerung in 5 mg Schritten pro ED
    • Maximaldosis 80 mg
    • Dosierungsintervall: 4 h

Neuropädiatrische Indikationen:

  • Präsynaptische Störung der Vesikelfreisetzung (z. B. Lambert-Eaton-Syndrom)

Wirkweise:

  • Reversible Blockierung spannungsabhängiger axonaler Kaliumkanäle über Interaktion mit der α-Untereinheit des Kanalproteins
  • Verbessern so auch die Acetylcholinfreisetzung an der Synapse (daher Verwendung beim Lambert-Eaton-Syndrom)

Relevante Kontraindikationen:

  • Epilepsie

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:

  • Im empfohlenen Dosisbereich sind in der Literatur keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beschrieben
  • Hypertonus, Herzrhythmusstörungen
  • Kopfschmerzen, Müdigkeit, Parästhesien, Schlafstörungen
  • Epileptische Anfälle
  • Verwirrtheitszustände
  • Dystonien

Zulassungsstatus:

  • 3,4-Diaminopyridin-Phosphat erhielt 2002 für die Behandlung des Lambert-Eaton-Syndroms durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMEA) den Orphan-Drug-Status

Ouellen:

FI:

T:

BNFC:

Präparate:

  • Firdapse® 10 mg Tabletten

4-Aminopyridin


Dosierung (Off-Label):

  • Episodische Ataxie Typ II: 3 × 5 mg/d (Einzelfallabwägung, keine ausreichende Erfahrung bei Kindern)
  • Downbeat-/Upbeatnystagmus: 3 × 5 mg/d (Einzelfallabwägung, keine ausreichende Erfahrung bei Kindern)

Neuropädiatrische Indikationen:

  • Episodische Ataxie Typ II
  • Downbeat-/Upbeatnystagmus
  • Neurogener Schmerz
  • Symptomatische Myasthenie im Rahmen maligner Erkrankungen (Lambert-Eaton-Syndrom)

Wirkweise:

  • Reversible Blockierung spannungsabhängiger axonaler Kaliumkanäle über Interaktion mit der Alpha-Untereinheit des Kanalproteins
  • Verbessern so auch die Acetylcholinfreisetzung an der Synapse (daher Verwendung beim Lambert-Eaton-Syndrom)

Relevante Kontraindikationen:

  • Epilepsie

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:

  • Im empfohlenen Dosisbereich sind in der Literatur keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beschrieben
  • Hypertonus, Herzrhythmusstörungen
  • Kopfschmerzen, Müdigkeit, Parästhesien, Schlafstörungen
  • Epileptische Anfälle
  • Verwirrtheitszustände
  • Opisthotonus, Dystonien, Tachykardie, Tachypnoe

Zulassungsstatus:

  • Keine zugelassenen Präparate

Ouellen:

FI:

T:

BNFC:

Präparate:

  • Zurzeit sind in Deutschland keine Fertigarzneimittel, welche diesen Wirkstoff enthalten, zugelassen; sie werden deshalb im Rahmen der Individualrezeptur auf ärztliche Verordnung in Hartgelatine-Steckkapseln verarbeitet

Acetazolamid (AZA)

Dosierung:

  • Epilepsie: 8–30 mg/kg/d (FI)
  • Episodische Ataxie Typ II: 5–10 mg/kg/d (Off-Label)
  • Pseudotumor cerebri (Off-Label):
    • Säuglinge: Initialdosis: 8 mg/kg/d in 3 ED, Steigerung auf maximal 100 mg/kg/d
    • Kinder: Beginn mit 25 mg/kg/d, Steigerung um 25 mg/kg/d (max. 100 mg/kg/d oder 2 g/d)
    • Adoleszente: Beginn mit 25 mg/kg/d, Steigerung um 25 mg/kg/d (max. 100 mg/kg/d oder 2 g/d);
  • Zentrale Atemstörungen mit begleitender Hypoxämie: 7,5–10 mg/kg/d
    (Cave: Stoffwechselentgleisung) (Off-Label)

Neuropädiatrische Indikationen:

  • Reduktion der Liquorproduktion bei erhöhtem Hirndruck (inklusive posthämorrhagische Ventrikelvergrößerung und idiopathische intrakranielle Hypertension)
  • Alternativtherapie fokaler, generalisierter oder Abscence-Epilepsie
  • Episodische Ataxie Typ II
  • Zentrale Atemstörungen mit begleitenden Hypoxämien

Wirkweise:

  • Carboanhydrase-Hemmer

Relevante Kontraindikationen:

  • Hypokaliämie, Hyponatriämie

Relevante Nebenwirkungen und Interaktionen:

  • Metabolische Azidose
  • Vermehrter Harndrang
  • Hautrötung
  • Parästhesien
  • Hyperkalziurie/Nephrolithiasis
  • In Verbindung mit NSAIDs nephrotoxisch
  • Erhöhung des Carbamazepin-Spiegels
  • (Selten) Stevens-Johnson-Syndrom

Zulassungsstatus:

  • Registriert nach Arzneimittelgesetz „alt“

Ouellen:

FI:

T:

BNFC:

  • Epilepsie
    • oral oder langsam i. v.
      • Neugeborene: Initialdosis: 2,5 mg/kg/ED 2–3 mal täglich, Erhaltungsdosis: 5–7 mg/kg/ED 2–3 mal täglich
      • Kinder 1 Monat bis 12 Jahre: Initialdosis: 2,5 mg/kg/ED 2–3 mal täglich, gefolgt von 5–7 mg/kg/ED 2–3 mal täglich, maximal: 750 mg/d (Erhaltungsdosis)
      • Kinder 12–18 Jahre: 250 mg/ED 2–4 mal täglich
  • Erhöhter Hirndruck (auch bei posthämorrhagischem Hydrozephalus des Säuglings)
    • oral oder langsam i. v.
      • Kinder 1 Monat bis 12 Jahre: Initialdosis: 8 mg/kg/ED 3 mal täglich, Steigerung auf maximal 100 mg/kg/d

Präparate:

  • Acemit® Tabletten 250 mg
  • Diamox® Tabletten 250 mg; retard Kapseln 500 mg; parenteral Trockensubstanz Injektionsflaschen 500 mg
  • Glaupax® Tabletten 250 mg

Kommentar:

...
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite4
Impressum5
Inhalt10
1 Neuropharmakotherapie12
2 Klinische Systematik328
Neurologische Untersuchungen (allgemein und U2–U9)330
Sprachbeurteilung durch Eltern (U7)364
Neuroorthopädie366
Klinischer Zugang bei Kopfschmerzen384
Scales & Scores392
Kinderneuroradiologie416
Autorinnen und Autoren442

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