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E-Book

New Market Intelligence

Identifizieren und Evaluieren von Auslandsmärkten für Dienstleistungen in der roten Biotechnologie

VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl238 Seiten
ISBN9783834986573
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Ausgehend von einer systematischen Bestandsaufnahme in der roten Biotechnologie und 30 Fallstudien leiten die Autoren Managementempfehlungen für das Vorgehen in der strategischen Vorausschau neuer Märkte und Geschäftsmöglichkeiten ab und geben einen Überblick über Geschäftsmöglichkeiten und Markteintrittsbarrieren für deutsche Biotechnologieunternehmen in Asien und in Singapur.

Dr. Dana Mietzner leitet den Forschungsbereich Strategisches Innovationsmanagement am Institut für Gründung und Innovation der Universität Potsdam.
Dr. Dieter Wagner ist Professor für Organisation und Personalmanagement, Direktor des Instituts für Gründung und Innovation und Vizepräsident für den Bereich Wissens- und Technologietransfer an der Universität Potsdam.

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Leseprobe
1 Strategische Vorausschau in Unternehmen (S. 46-47)

Wie in der Zukunftsforschung versuchen auch Unternehmen, im Rahmen einer strategischen Vorausschau zukünftige Entwicklungen und Ereignisse vorwegzunehmen bzw. zu antizipieren. Die Zukunft ist nicht vorhersehbar, aber sie ist zu einem bestimmten Teil gestaltbar. Je nach den derzeitigen Eingriffen, die unter anderem aufgrund einer systematischen Früherkennung vorgenommen werden, wird sich die Zukunft anders gestalten als ohne jegliches Handeln. Diese Erkenntnis wurde in der Zukunftsforschung schon lange Zeit vertreten, und es wurde versucht, nicht lineare, sondern heuristischen Modelle über die Zukunft zu erstellen (vgl. Jantsch, 1967). Besser, als die Zukunft des Unternehmens dem Zufall zu überlassen, ist es, mit Alternativen zu planen und aus Irrtümern zu lernen. Wer Unsicherheit und Risiko in seinen Geschäftsaktivitäten reduzieren möchte, muss zunächst Früherkennung betreiben und eine Unternehmensstrategie entwickeln.

Die heute diskutierten Ansätze der strategischen Vorausschau basieren auf der Erkenntnis, dass strategische Planungen häufig durch ein unerwartetes Auftreten von Chancen und Bedrohungen (Diskontinuitäten) Veränderungen unterliegen. Diese Veränderungen treten jedoch nicht plötzlich auf, sondern kündigen sich durch so genannte „schwache Signale“ an (vgl. Ansoff, 1976). Dabei handelt es sich um Hinweise auf Innovationen, wobei insbesondere technologische Innovationen im Mittelpunkt stehen. Die Informationen sind zumeist qualitativer Natur, intuitive Urteile, die keine eindeutigen Interpretationen zulassen.

In der Literatur werden im Rahmen der Diskussion zu Methoden und Prozessen der strategischen Vorausschau häufig die Begriffe Technologiefrüherkennung (vgl. z.B. Reger, 2001a), Technology Intelligence (vgl. z.B. Lichtenthaler, 2000, Savioz, 2002, 2004) oder auch technologische Frühaufklärung (vgl. z.B. Geschka, 1995) verwendet. Unter Technologiefrüherkennung wird in der Literatur z.B. das systematische Beobachten bestehender und das Erkennen neuer Technologien, Markt- bzw. Kundenveränderungen und Wettbewerber verstanden, die sich häufig in Form „schwacher Signale“ ankündigen (vgl. Reger, 2001c, 535). Ein ähnliches Verständnis entwickelt Savioz (2002, 36 f.) unter dem Begriff Technology Intelligence, worunter alle Aktivitäten zusammengefasst werden, die eine Entscheidungsfindung im Hinblick auf sowohl technologische als auch grundsätzliche Managemententscheidungen unterstützen.

Dazu werden relevante technologische Informationen und Trends (Chancen und Risiken) des unternehmerischen Umfeldes gesammelt, analysiert und verbreitet. Eine einheitliche Definition existiert in der wissenschaftlichen Literatur und betrieblichen Praxis jedoch nicht. Früherkennung wird in der Literatur und Praxis oft auf einen bestimmten Bereich z.B. als ‘Technology Watch oder Scouting‘ auf die Technologie oder als ‘Competitor Intelligence‘ auf Wettbewerber begrenzt und oftmals nicht integriert betrieben.

Unter dem Begriff ‘New Market Intelligence‘ wird wiederum ein Konzept verstanden, das dazu dient, eine Überprüfung bestehender Geschäftsmodelle des Unternehmens vornehmen zu können, neue Geschäftsfelder zu erkennen und eine Grundlage für Entscheidungen über die Optimierung der Ressourcenallokation zu entwickeln. Diese Orientierung speziell auf neue Geschäftsfelder ist bislang jedoch kaum vorhanden.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis9
Einführung10
Dienstleistungen in der roten Biotechnologie (DLrBT)14
1 Die Einteilung der Dienstleistungen Vorgehen16
2 Definition der „Dienstleistungen in der roten Biotechnologief18
2.1 Definition des Begriffes „Dienstleistungfi18
2.2 Definition des Begriffes „Biotechnologiefi19
2.3 Definition des Begriffes „rotf20
2.4 Resultierende Arbeitsdefinition21
3 Einteilung der Dienstleistungen in der roten Biotechnologie22
3.1 Arzneimittelentwicklung23
3.1.1 Methoden der Grundlagenforschung24
Proteinbiochemische Dienstleistungen24
Nukleinsäurechemische Dienstleistungen24
Zellbiologische Dienstleistungen25
Manipulation von Geweben und Organen25
Manipulation von Lebewesen25
3.1.2 Drug Discovery und Development26
3.1.3 Präklinische Entwicklung28
3.2 Auftragsproduktion29
3.2.1 Herstellung von Antikörpern30
3.2.2 Herstellung rekombinanter Proteine30
3.2.3 Fermentation und Biotransformation chemisch komplexer Moleküle30
3.2.4 Peptidsynthese30
3.2.5 Herstellung von Nukleinsäuren31
3.2.6 Herstellung von Therapeutika32
3.2.7 Herstellung von Werkzeugen für Forschung und Entwicklung34
3.3 Auftragsentwicklung34
3.3.1 Auftragsentwicklung von Diagnostika35
3.3.2 Auftragsentwicklung von Medizinprodukten und biomedizinischen Materialien35
3.3.3 Auftragsentwicklung von Testsystemen (Assays)35
3.3.4 Auftragsentwicklung von Werkzeugen für FuE37
3.3.5 Prozessentwicklung37
3.4 Analytik37
3.4.1 In vitro Diagnostik38
3.4.2 Analytik von Medizinprodukten und biomedizinischen Stoffen40
3.4.3 Arzneimittelanalytik40
3.5 Bioinformatik40
3.5.1 Analyse experimenteller Daten41
3.5.2 Genomund Sequenzanalyse42
3.5.3 Unterstützung der Arzneimittelentwicklung42
3.5.4 Auftragsentwicklung von Software42
3.6 Sonstige Dienstleistungen42
3.7 Zusammenfassung43
Literaturverzeichnis52
Strategische Vorausschau Begriff Prozess Methoden54
1 Strategische Vorausschau in Unternehmen55
1.1 Elemente der strategischen Vorausschau58
1.2 Ziele und Aufgaben der strategischen Vorausschau60
2 Klassifizierungen der Methoden der strategischen Vorausschau63
2.1 Neue Methoden in der strategischen Vorausschau73
2.2 Anforderungen an die strategische Vorausschau77
Literaturverzeichnis80
Die strategische Vorausschau in Biotechnologieunternehmen84
1 Die Bedeutung der strategischen Planung in KMU85
2 Untersuchung zur Praxis der strategischen Vorausschau in Biotechnologie r90
2.1 Methodisches Vorgehen91
2.2 Qualitative Inhaltsanalyse zur Praxis der strategischen Vorausschau in DLrBT103
2.3 Ergebnisdarstellung: Praxis der Früherkennung und strategischen Vorausschau in DLrBT108
Methoden der strategischen Vorausschau in DLrBT123
Ursachen einer unzureichenden strategischen Vorausschau126
Defensives Management126
Kurzfristige Planungshorizonte127
Geringe Ressourcen127
Geringer Fokus auf den Unternehmenskontext128
3 Anforderungen an Methoden der strategischen Vorausschau130
Spezifizierung und Individualisierung von Informationen130
Verknüpfung der Informationen mit Wettbewerbsanalysen, Marktpotenzialanalysen,Risikoanalysen, Marktauswahl und Marktbearbeitungsstrategien131
Integration der Ergebnisse der strategischen Vorausschau in das operative Geschäft131
Einfache und effiziente Anwendung der strategischen Vorausschau132
Literaturverzeichnis133
Internationalisierung von jungen High-Tech KMU136
1 Theorien zur Internationalisierung von jungen Hochtechnologie-KMU137
1.1 Prozesstheorie der Internationalisierung137
1.2 Der Born-Global-Ansatz140
2 Internationalisierung von Dienstleistungen143
2.1 Überblick über relevante Internationalisierungsstrategien147
2.1.1 Strategien der Auswahl der Zielmärkte148
2.1.2 Kriterien der Marktauswahl149
2.1.3 Strategien zur Bearbeitung der Zielmärkte151
2.1.4 Strategien zur geographische Verteilung der Wertkettenaktivitäten156
2.1.5 Strategien zur Geschwindigkeit der geographischen Ausbreitung der internationalen Aktivitäten159
2.2 Internationalisierungsmuster von deutschen Dienstleistungs-KMU in der roten Biotechnologie162
3 Ausblick und Limitierungen der Untersuchungen177
Literaturverzeichnis178
Das Biotechnologiecluster in Singapur182
1 Hintergrundinformationen zu Singapur183
1.1 Die wirtschaftliche Entwicklung Singapurs183
1.2 Das Economic Development Board (EDB)187
2 Der Zweck der Forschungsreise189
2.1 Methodisches Vorgehen190
2.2 Ergebnisse der Fallstudien191
2.2.1 Die Biotechnologie in Asien191
2.2.2 China192
2.2.3 Indien193
2.2.4 Malaysia193
2.2.5 Thailand194
2.3 Die Biotechnologiebranche in Singapur194
2.3.1 Wichtige Institutionen194
2.3.2 Rahmenbedingungen198
2.3.3 Strategien der Regierung zur Förderung der Biotechnologiebranche203
Rahmenbedingungen schaffen203
Klotzen statt Kleckern204
Auf wenige Aspekte fokussieren204
Schnell reagieren und rigoros durchgreifen204
Auf wirtschaftliche Verwertung drängen205
2.3.4 Unterstützungsmaßnahmen der Regierung206
2.3 Geschäftsmöglichkeiten in Singapur209
3 Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen215
Intensivierung der Exzellenzinitiative durch Bund und Länder216
Verstärkung des Technologietransfers von der Forschung in die wirtschaftlicheVerwertung217
Verabschiedung vom „Gießkannenprinzip“ bei der Verteilung der Fördergelder ingeographischer Hinsicht217
Aktive Maßnahmen zur Beseitigung von Hemmnissen217
Literaturverzeichnis219
New Market Intelligence Ein Tool in der strategischen Vorausschau220
1 New Market Intelligence Tool221
2 Wesentliche Funktionen221
2.1 NMI Tool: Informationssammlung222
2.2 NMI Tool: Knowledge Transfer and Library226
2.3 NMI Tool: Strategy229
3 Integrierter Ansatz: Strategische Vorausschau in Biotechnologieunternehmen mit Toolunterstützung230
3.1 Entscheidungsfokus: Entwicklung einer strategischen Fragestellung (Schritt 1)230
3.2 Ermittlung des Status quo – Ausgangssituation (Schritt 2)230
SWOT-Analyse232
Wettbewerbsanalyse235
3.3 Herausarbeitung von Ursachen und Quellen für Wettbewerbsvorteile (Schritt 3)237
3.4 Durchführung einer Szenarioanalyse (Schritt 4)238
Entwicklung von Zukunftsprojektionen241
Entwicklung von Szenarien241
3.5 Bewertung des Geschäftskonzeptes vor dem Hintergrund der Szenarien (Schritt 5)242
3.6 Ableitung von Strategieoptionen und Strategiebildung (Schritt 6)242
Neue Märkte: Markteintrittsform und Marktbearbeitungsstrategie (MarketEntrance Guide)243
3.7 Operationalisierung der Strategieoptionen durch Maßnahmen und Projekte (Schritt 7)243
3.8 Maßnahmenumsetzung (Schritt 8)243
4 Anforderungen an das Management in der strategische Vorausschau244
Literaturverzeichnis247
Autoren und Herausgeber248

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