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E-Book

Nicht auf den Mund gefallen

So werden Sie schlagfertig und erfolgreicher

AutorMatthias Pöhm
Verlagmvg Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783864156830
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Einen Moment gezögert und dann ist er vorüber - der perfekte Augenblick für eine geniale, schlagfertige Antwort. Doch das ist kein Grund zum Verzweifeln, denn Schlagfertigkeit ist keineswegs nur angeboren, sondern durchaus erlernbar. Erfolgstrainer Matthias Pöhm hat besonders wortgewandte Menschen analysiert und festgestellt, dass vielen schlagfertigen Antworten ein Schema zugrunde liegt. Ähnlich wie die Grammatikregeln der deutschen Sprache, die jeder von uns unbewusst korrekt anwendet, gibt es auch für die Schlagfertigkeit Regeln, die Sprachgenies unbewusst befolgen, um ...... sofort eine passende Erwiderung auf verletzende Verbalangriff e zu finden,... sich bei Wortgefechten und Verhandlungen strategisch richtig zu verhalten,... ganz einfach durch Frechheit zu siegen. Die Zeit der Sprachlosigkeit ist vorüber!

MATTHIAS PÖHM ist das jüngste von neun Kindern so musste er schon früh lernen, sich gegen seine älteren Geschwister durchzusetzen. Schon in seiner Zeit als Soft wareIngenieur beschäft igte sich Pöhm intensiv mit Rhetorik seit 1997 ist er selbst als Trainer tätig. Sein Bestseller Nicht auf den Mund gefallen! gilt als das Standardwerk zum Thema Schlagfertigkeit. Pöhm lebt in Bonstetten bei Zürich.

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Leseprobe

Einleitung


Diogenes war ein griechischer Philosoph der Antike, der in einem Fass lebte. Er hatte einen berühmten Zeitge­nossen und Bewunderer: Alexander der Große. Alexan­der hatte das größte bis dahin existierende Reich erobert, war unumstrittener Herrscher fast über die ganze damals bekannte Welt und hatte Macht über alles im Staat. Ob­wohl Alexander sich als Nachfahre der Götter sah, hegte er eine große Bewunderung für Diogenes, den Philoso­phen, der in äußerster Bescheidenheit lebte. Die Bewun­derung war allerdings nicht wechselseitig. Eines Tages kam Alexander ­­­­zu Diogenes und sagte selbstherrlich zu ihm: »Diogenes, nenne mir irgendeinen Wunsch, egal, was es ist, ich werde ihn dir erfüllen.« Darauf sagte Diogenes zu Alexander dem Großen: »Geh mir aus der Sonne.«

Das ist eine Erwiderung, von der wir uns wünschen, sie wäre uns selbst eingefallen. Geistreich, doppeldeutig, mit einem versteckten Hieb. Das ist Schlagfertigkeit in Rein­kultur.

Dieses Buch beschäftigt sich mit der Schlagfertigkeit un­ter dem Aspekt der Nachahmbarkeit. Philosophische Antworten wie die von Diogenes lassen sich nicht sche­matisieren. Aber ich stelle Ihnen genügend Reaktions­muster vor, damit Sie nie wieder um eine wirksame Ant­wort verlegen zu sein brauchen.

Viele Menschen haben das Problem, dass sie in einer Si­tuation, in der sie sich ungerechtfertigt angegriffen füh­len, sprachlos bleiben. Und erst Stunden später fällt ih­nen ein, welchen brillanten Satz sie in dieser Situation hätten erwidern können.

Meine Nichte Michaela finanziert ihr Studium mit Ne­benjobs. Eines Tages wurde sie engagiert, um bei einer Vernissage zu servieren. Andreas, ein weitläufiger Be­kannter von ihr, war ebenfalls von der Veranstalterin en­gagiert, um Fotos zu machen. Er gehörte zu jener Art von Menschen, die sich zwar gerne zur Schicki-Gesellschaft da­zuzählen, aber in Wahrheit immer nur am äußeren Kreis der Society dahindümpeln.

Irgendwann, während die Gäste die Bilder anschauten, ging er auf Michaela zu, musterte sie von oben bis unten und grinste verspannt: »Du siehst professionell aus. Aber ein kleiner Tipp: Du wirst hier bezahlt, um zu lächeln. Hast du mich verstanden?« Dann schlenderte er betont lässig weiter.

Als Michaela bewusst wurde, dass sie spontan etwas hätte erwidern müssen, war er schon außer Hörweite. Wut kam hoch: »Was bildet sich der eigentlich ein? Er ist genauso von der Gastgeberin engagiert wie ich. Der hat mir absolut nichts zu sagen. Und dann noch so von oben herab.«

Sie können sich sicher vorstellen, wie sich Michaela da­nach das Hirn zermartert hat, was sie am besten hätte erwidern sollen.

Jeder hat solch hilflose Wut schon einmal erlebt. Mit der richtigen Strategie und der richtigen Grundeinstellung gelingt es in solchen Situationen, schnell zu reagieren. Nicht in 100 Prozent aller Fälle, aber wesentlich häufiger, als wenn man ohne Strategie in die Situation geht.

Die zwei Grundformen der Schlagfertigkeit


Im Bayerischen Fernsehen gab es eine Talkshow mit Ottfried Fischer, genannt Ottis Schlachthof. Eines Tages war die Kabarettistin Hertha Schwätzig bei ihm zu Gast; Hertha Schwätzig kommt aus der emanzipierten Frauen­szene. Nun saß sie inmitten einer Talkrunde von vier Männern. Ottfried Fischer sagte während des Interviews zu Hertha: »Mir ist aufgefallen, dass Frauen, die feminis­tisches Kabarett machen, großen Mut zur Hässlichkeit haben.« Darauf erwiderte Hertha Schwätzig: »Also, wenn du damit sagen willst, dass Emanzen immer hässlich sind, dann säße ich ja mit lauter Emanzen am Tisch!«

Das war eine schlagfertige Antwort. Hertha Schwätzig hat im Gegensatz zu meiner Nichte direkt reagiert. Da wird jemand angegriffen, der lässt sich aber nicht unterkriegen und kontert sofort. Das ist die erste Bedeutung des Wor­tes Schlagfertigkeit in der deutschen Sprache. Ich nenne sie die »Erwiderungsfertigkeit«.

Schauen wir uns aber die drei nachfolgenden Beispiele an:

  • Herr Brunner läuft mit großer Eile auf eine Bürotür zu. Er kann nicht wissen, dass von der anderen Seite ebenfalls jemand im gleichen Tempo auf dieselbe Tür zustürmt. Herr Brunner reißt die Tür auf und steht völlig überrascht dem anderen gegenüber. Der er­schreckt: »Oh, mein Gott!« Herr Brunner erwidert: »Sie können auch Brunner zu mir sagen.«
  • Da sagt ein Mann mit kleiner Körpergröße: »… und das sag ich dem Chef geradewegs ins Gesicht.« Sein Kollege fügt hinzu: »Ich heb dich dann hoch.«
  • Eine Kandidatin bei Thomas Gottschalks Hausparty sollte gebratene Kakerlaken essen. Die Arme versuchte sich herauszureden: »Ich hab keinen Hunger, ich hab gera­de Buletten und Kartoffelsalat gegessen.« Darauf Gottschalk: »Wenn du die wieder sehen willst, dann iss.«

Diese drei Beispiele repräsentieren Situationswitze.

Und damit haben Sie die zweite Bedeutung des Wortes Schlagfertigkeit. Schlagfertigkeit ist auch die Fähigkeit, aus einer Gegebenheit heraus spontan einen Witz zu ma­chen. In diesem Buch wird sie »Witzfertigkeit« genannt. Die bekanntesten TV-Exponenten dieser Art der Schlag­fertigkeit heißen Harald Schmidt, Stefan Raab, Oliver Pocher und Thomas Gottschalk.

Schlagfertigkeit gibt es also in zwei Varianten. Zum ei­nen: sich gegen eine Verbalattacke geistreich zu verteidi­gen, und zum anderen: spontan eine witzige Bemerkung aus der Situation heraus zu machen. Zusammenfassend definiere ich Schlagfertigkeit wie folgt:

Schlagfertigkeit ist das schnelle, unerwartete sprachli­che Reagieren auf unvorhergesehene Situationen.

Dieses Buch beschäftigt sich mit beiden Aspekten der Schlagfertigkeit: mit der Erwiderungsfertigkeit und der Witzfertigkeit

Das Wort Schlagfertigkeit in anderen Sprachen


Wenn wir uns das Wort Schlagfertigkeit in anderen Spra­chen anschauen, so sieht es dort ähnlich wie im Deutschen aus. Das am meisten gebräuchliche Wort im Englischen ist »wit«. Es wird meist im Zusammenhang mit ei­nem Adjektiv gebraucht. Clever wit, ready wit oder quick wit. Wie im Deutschen wird es auch im englischen Sprach­gebrauch in beiderlei Sinn verwendet. Zum einen versteht man darunter das spontane Reagieren auf einen Angriff und zum anderen die Fähigkeit, in jeder Situation eine wit­zige Bemerkung zu machen. Der Wortursprung im Engli­schen legt den Schwerpunkt auf den Aspekt des Witzigen. Das Wort »wit« heißt eigentlich Witz.

Umgekehrt verhält es sich im Französischen. Dort sind zwei Ausdrü­cke gebräuchlich: »la promptitude de repartie« und »la promptitude de riposte«. Auch hier sind im Sprachgebrauch zwar wieder die beiden bekannten Be­deutungen des Wortes Schlagfertigkeit mit eingeschlos­sen. Aber der Wortursprung von »la repartie« oder »la ri­poste« umfasst im Gegensatz zum Englischen das Wort­feld »zurückgeben, entgegnen, erwidern«. Also nicht den Aspekt des Witzes.

Bei den Franzosen gibt es auch noch einen weiteren Aus­druck, der allerdings mehr in der Umgangssprache zu Hause ist: »répondre du tac au tac.« Auch dieser Aus­druck stammt aus der Wortwurzel »entgegnen«. Das Wort »du tac au tac« lässt sich mit »Degenklirren« übersetzen. Es braucht kein Sprachstudium, um zu erkennen, wel­ches Bild dieser Art der Schlagfertigkeit zugrunde liegt.

Beiden Sprachen gemeinsam ist die Verquickung mit »Schnelligkeit«. »La promptitude« und »quick« signalisie­ren, dass hier schnell reagiert werden muss.

Wenn wir uns schließlich den Begriff »Schlagfertigkeit« vom Wort­ursprung im Deutschen anschauen, so klingt es brutal. Schlag-Fertigkeit. Hier wird gleich geschlagen. Gemeint ist wohl im Ursprung auch das Zurückschlagen. Die zweite Komponente des Wortes heißt »Fertigkeit«. Fertigkeiten wie Klavierspielen, Schwimmen oder Auto­fahren kann man lernen, warum sollte das bei der Schlagfertigkeit anders sein?

Natürlich hängt das auch ein wenig vom Talent ab. Wenn Sie Talent mitbringen, werden Sie ein höheres Schlagfertigkeitsniveau erreichen, als wenn Sie kein Talent mit­bringen. Das ist wie beim Autofahren. Nicht jeder hat das Zeug zur Formel 1, aber Autofahren kann jeder ler­nen. Zumindest jeder, der bereit ist, Energie dafür aufzu­wenden.

Schlagfertige Antworten wirken gesprochen immer besser als geschrieben


Am Ende eines Abendkurses, den ich über Schlagfertig­keit gegeben hatte, saßen wir noch mit allen Teilnehmern in einer Kneipe. Es gab nur einen einzigen Raucher in der Runde. Der steckte sich am Ende des Kurses natür­lich seine verdiente Zigarette an. Plötzlich giftete ihn ein Nichtraucher scherzhaft an: »Ab nächstem Jahr werden alle Raucher erschossen.« Der angegriffene Raucher gab eine kurze, bündige Antwort, worauf alle in schallendes Gelächter ausbrachen. Sie interessiert sicherlich, was er geantwortet hat. Er sagte: »Dann müsst ihr alle höhere Steuern zahlen.« Vielleicht finden Sie diese Antwort gar nicht so genial.

Ich möchte Sie hier auf ein Problem bei schlagfertigen Ant­worten aufmerksam machen. Eine niedergeschriebene schlagfertige Antwort wirkt nicht immer genauso gut wie diejenige, die in der echten Situation gesprochen wurde. Das habe ich bei der Beschäftigung mit diesem Thema lernen müssen. Selbst erlebte oder im Fernsehen aufge­zeichnete Repliken verlieren ihre Brillanz, wenn sie nur auf einem Blatt Papier zu lesen sind. Trotzdem hatten sie in der Situation ihre schlagfertige Wirkung.

Wenn Sie selbst witzige Antworten aufschreiben...

Blick ins Buch

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