Masterarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Geisteswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: ''Wo soll man die Struktur der Erzählungen suchen? In den Erzählungen vermutlich'' (Roland Barthes nach Krützen 2006, 5). Das Leben eines jeden Menschen folgt einer zeitlichen Struktur. Auf A folgt B und auf B wiederum C. Es handelt sich um eine kausal-chronologische Ereigniskette, die unser Zeitempfinden prägt. Wir leben in dieser zeitlichen Linearität und haben gelernt, linear zu denken und zu kommunizieren. Regelmäßige, kontinuierliche Abfolgen beschreiben das soziale Zeitmuster. Eine Manipulation dieser Zeitabfolge und ein Bewegen in der Zeit sind für uns undenkbar. In der Denk- und Kommunikationsstruktur der Erzählung kann man diese stringente kausale Abfolge jedoch auf unterschiedliche Weise durchbrechen. Medien machen von der Grundtätigkeit des Menschen - dem Erzählen - Gebrauch. So sind auch audiovisuelle Medien wie der Kinofilm und die Fernsehserie, die in den kulturellen Alltag der Gesellschaft eingebettet sind, zeitliche Phänomene, indem sie in einer Zeitspanne stattfinden und darin eine andere vermitteln. Sie bestehen in der Zeit und sind in ihrer materiellen Entität der Geradlinigkeit verhaftet. Sie bergen ein großes zeitästhetisches Potential, das immer mehr in experimenteller Weise genutzt und die dramaturgische Entwicklung damit vorangetrieben wird. In den letzten Jahrzehnten wurden vermehrt innovative Erzählstrukturen verwendet, wie z.B. das Echtzeit- Verfahren der Fernsehserie 24 (USA 2001-heute, Jon Cassar et al.). Eine Besonderheit der Entwicklung audiovisuellen Erzählens stellt jedoch das Durchbrechen der temporalen Linearität dar. Seit den 1990er Jahren lässt sich eine neue Tendenz in der temporalen Gestaltung filmischer Narration und damit eine Zunahme an Erzählstrukturen aufzeigen, die als nonlinear zu charakterisieren ist. Dieses nicht lineare Erzählen wird in den unterschiedlichsten Medien angewendet - so auch in Kinofilm und Fernsehserie, deren Gemeinsamkeit die Audiovisualität ist und die in dieser Arbeit gegenübergestellt werden. Die These dieser Arbeit besagt, dass medienspezifische Differenzen Einfluss auf das zu Vermittelnde nehmen, sodass sich spezielle Erzählformen entwickelt haben, die unterschiedliche dramaturgische Gestaltungen zulassen. Ziel dieser Arbeit ist es, die medienspezifische Umsetzung von Nonlinearität sowohl im Film, als auch in der TV-Serie aufzuzeigen und in einem weiteren Schritt die Bedeutung dieser für die Rezeption deutlich zu machen, da eine veränderte dramaturgische Gestaltung...
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