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Zwischen Okkupation, Widerstand und Bürgerkrieg. Bosnien-Herzegowina im II. Weltkrieg 1941 - 1945

AutorErnest Plivac
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl180 Seiten
ISBN9783656865902
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis31,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zweite Weltkrieg war eine globale Katastrophe der ganzen Menschheit. Kaum ein Teil der Erde war nicht vom bisher größten Militärkonflikt aller Zeiten direkt oder indirekt betroffen. Es war der Krieg, der bis dahin die meisten Menschenverluste forderte. Die Zahl der Toten beträgt 60 bis 70 Millionen. In Bosnien und der Herzegowina hinterließ der Zweite Weltkrieg tiefliegende Spuren. Fast jede fünfte Person verlor ihr Leben (ca. 320.000). Die materiellen Verwüstungen waren ebenfalls enorm. Die Okkupation des Landes durch die Achsenmächte wäre nur als eine oberflächli-che Schicht einer tief verwobenen Konfliktstruktur in der ersten Hälfte der vierziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts anzusehen. Die ethnischen Säuberungen beziehungsweise der Ethnozid des Ustascha-Regimes an der serbischen Bevölkerung im neugegründeten Satellitenstaat der Achsenmächte, dem sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien, löste zuerst spontanen Widerstand aus, der sich in zwei ideologisch differenzierbare Richtungen entwickelte, einerseits die royalistisch-konservative unter der Führung von Tschetniks und andererseits die linksorientierte unter der Führung von kommunistischen Partisanen. Die starken ideologischen Gegensätze der beiden Widerstandsbewegungen bildeten die Basis für immer größer werdende Antagonismen, die zu einem Bürgerkrieg führten. Obwohl beide Seiten sich aus der Reaktion der serbischen Bevölkerung gegen das Ustascha-Regime heraus entwickelten, wurden sie aufgrund der starken Gegensätze untereinander zu Arrangements oder sogar zur Kollaboration mit dem Todfeind, den Ustasche, gezwungen. Vor allem war das der Fall bei der Tschetnik-Bewegung, die sich aufgrund der Erzfeindschaft mit ihrem größten Konkurrenten, den Partisanen, von einer antifaschistischen zu einer kollaborationistischen Organisation entwickelte. [...]

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Leseprobe

2 DER USTASCHA-STAAT: DIE GRÄUELTATEN UND DIE AUFSTÄNDE


 

2.1 Die Okkupation des Königreichs Jugoslawien und die Gründung des Unabhängigen Staats Kroatien


 

Nach zahlreichen erfolgreichen militärischen Aktionen unter dem Einsatz der neuen militärischen Strategie, dem sogenannten „Blitzkrieg“, wurde die politische Landkarte Europas nach 1939/40 massiv verändert. Die deutsche Eroberung Polens, Dänemarks, Norwegens, der Beneluxstaaten und Frankreichs, sowie die italienische Okkupation Albaniens brachten durch militärische Mitteln diese Länder unter den direkten Einfluss der Achsenmächte. Die expansionistische und aggressive Außenpolitik des Dritten Reiches war verantwortlich für die Machtergreifung beziehungsweise für die Machterhaltung prodeutscher Regierungen und die Errichtung von Satellitenstaaten in der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien.

 

Die Regierung des Königreichs Jugoslawien befand sich unter starkem Druck der deutschen Außenpolitik und war bereits ein Jahr nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im Herbst 1940 von allen Nachbarländern, die bis auf Griechenland dem Drei-Mächte-Bund beigetreten waren, umgeben.

 

Adolf Hitlers Plan für Jugoslawien war, das neutrale Land zu einem treuen Satellitenstaat zu degradieren und zum Betritt zum Dreimächtepakt zu zwingen. Griechenland war der letzte Verbündete Großbritanniens auf dem europäischen Festland und wurde aufgrund seiner wichtigen taktischen Lage das nächste Ziel der Expansionspolitik der Achsenmächte, da die Südflanke für den bevorstehenden Angriff auf die Sowjetunion gesichert werden sollte. Zunächst wollte Hitler „Ruhe auf dem Balkan“ bewahren. Aber italienische Truppen griffen am 28. Oktober 1940 ohne Abstimmung mit dem Deutschen Reich Griechenland an, wurden jedoch nach wenigen Tagen gestoppt. Im Dezember 1940 erteilte Hitler Befehle für die „Operation Marita“ gegen Griechenland (13. 12. 1940) und für die Operation Barbarossa“ gegen die UdSSR (18. 12. 1940).

 

Die deutsche Expansion in Europa und der drohende Krieg setzten die jugoslawische königliche Regierung unter Druck, der schließlich zur Unterzeichnung der Beitrittserklärung zum Dreimächtepakt im Wiener Schloss Belvedere am 25. März 1941 führte. Schon am Abend des folgenden Tages, dem 26. März, und in der Nacht des 27. März kam es zum Militärputsch, der vom britischen Geheimdienst unterstützt worden war. Unter der Führung von General Dušan Simović wurde die Regierung abgesetzt und die neue mit ihm als dem neuen Ministerpräsidenten proklamiert. Obwohl sich an den Ministerposten nicht viel änderte, da viele Minister in der neuen Regierung blieben, lösten die Ereignisse an der Staatsspitze heftige Reaktionen aus.

 

Gleich am Morgen danach wurden von der im Untergrund tätigen Kommunistischen Partei Demonstrationen im ganzen Land organisiert, die durch die Parolen „Besser das Grab als ein Sklave“ oder „Besser der Krieg als der Pakt" gekennzeichnet waren. Die neue Simović-Regierung verkündete zwei Tage nach dem Militärputsch ihre Loyalität zum Dreimächtepakt in der Hoffnung, den bevorstehenden Krieg zu vermeiden. Dieser Regierungsakt kam aber zu spät. Sobald Hitler über den Militärputsch in Jugoslawien informiert wurde, traf er sofort die Entscheidung über den Angriff fallen.[1]

 

Der Angriff auf Jugoslawien begann am 6. April 1941 ohne Kriegserklärung mit der Offensive der Achsenmächte Deutschland und Italien mit ihren Verbündeten Ungarn und Bulgarien. Die Militäraktion startete in den frühen Morgen- stunden mit dem brutalen Bombardement der Hauptstadt Belgrad und dem konzertierten Einmarsch etwa fünfzig deutscher und italienischer Divisionen aus verschiedenen Richtungen, denen ein paar Tage später ungarische und bulgarische Militärformationen folgten. Bereits am 13. April erreichte die deutsche XIV. Panzerdivision das Gebiet Bosniens und der Herzegowina.[2] Die Besetzung Jugoslawiens erfolgte in nur 11 Tagen und die bedingungslose Kapitulation wurde vom Oberkommando der königlichen Armee am 17. April unterzeichnet.

 

Ein Teil der zweiten königlichen Armee, genauer das 41. Regiment unter der Führung des Oberst Draža Mihailović, lehnte die Kapitulation ab, konzentrierte sich im Gebirgsgebiet Ravna Gora im südwestlichen Serbien und gründete am 13. Mai 1941 die größte Tschetnik-Bewegung im Zweiten Weltkrieg, die oft nach dem Gründungsort „Ravna Gora Bewegung“ [Ravnogorski pokret] benannt wird. Offizieller Name dieser militärischen Einheit war „Tschetnik-Abteilungen der jugoslawischen Armee“ [Četnički odredi Jugoslovenske vojske].

 

Noch am 29. März lud Mussolini Ante Pavelić ein, den Anführer der faschistischen Untergrundorganisation „Ustasche“, die seit Jahren in Italien tätig gewesen war. Mussolini versprach Pavelić die Machteinsetzung in Kroatien unter der Bedingung der Zustimmung der Angliederung des größten Teils Dalmatiens an Italien. Der Ustascha-Führer nahm dieses Angebot an. In den folgenden Tagen versuchte die deutsche Delegation, den Präsidenten der größten kroatischen politischen Kraft (Kroatische Bauernpartei) Vlatko Maček für die Machtübernahme in Kroatien anzuwerben. Maček lehnte das ab. Auf Initiative des italienischen Bündnispartners kamen sie schließlich mit dem im Land befindlichen führenden Ustascha Slavko Kvaternik in Kontakt, der schließlich im Namen von Pavelić am 10. April die Gründung des Unabhängigen Staates Kroatien [„Nezavisna Država Hrvatska“ NDH] in einer Radio-Ansprache verkündete, obwohl das Land noch immer keine definierten Staatsgrenzen hatte und das Adjektiv „unabhängig“ ein fester Bestandteil des Staatsnamens war. Der neue Staat war in der Praxis nichts anderes als eine Art deutsch-italienisches Protektorat.

 

Kvaternik formierte in Absprache mit Mile Budak die provisorische kroatische Regierung, in der sich auch der Zagreber Mufti Ismet Muftić befand. Die Ustasche und vor allem Pavelić achteten bei der Konstituierung der Staatsmacht besonders auf die Beteiligung der Vertreter der bosnischen Muslime, die nach der Lehre des ideologischen Vaters der Ustasche, Ante Starčević, eines kroatischen Politikers aus dem XIX. Jahrhundert, für den „saubersten und edelsten Teil des heldenhaften kroatischen Volkes“ gehalten wurden, wie in Kvaterniks öffentlicher Verkündung an die bosnisch-herzegowinischen Muslime erklärt wurde.[3]

 

Die Ustascha-Führung versuchte die angeblich unabdingbare Zugehörigkeit der bosnischen Muslime zur kroatischen Nation sogar durch quasiwissenschaftliche Methoden der Rassenbiologie zu bekräftigen. Als einer der wesentlichen Beweise für diese Hypothese sollte der unterschiedliche „Pygmentgehalt der Haut“ dienen, der bei den Muslimen von einem „hellen Typus“ sei, die somit, angeblich im Gegensatz zu den Serben, oft blaue Augen vorweisen würden. „Das Blut und die Rasse sondert die bosnischen Muselmanen klar von dem serbischen Volke ab und bindet sie stark an das Kroatische“, hieß es abschließend.[4]

 

Der NDH-Staat wurde von den Achsenmächten Deutschland und Italien schon am 15. April anerkannt, noch vor der Unterschrift der bedingungslosen Kapitulation und der definitiven Zerschlagung des Königreichs Jugoslawiens. Kurz darauf wurden der Gesandte des Deutschen Reiches, Siegfried Kasche, und der deutsche Bevoll-mächtigte General, der Österreicher Glaise von Horstenau, nach Zagreb delegiert. Die Hauptaufgabe des Generals war die Organisation des kroatischen Heeres, das die deutschen und italienischen Truppen im Land so schnell wie möglich zu entlasten hatte, da der Angriff auf die Sowjetunion in Kürze bevorstand.

 

Primäres Ziel der Ustasche war die Eingliederung Bosniens und der Herzegowina in die Grenzen des Unabhängigen Staates Kroatien, was aus der Ernennung von Osman Kulenović zum stellvertretenden Ministerpräsidenten der ersten kroatischen Staatsregierung eindeutig hervor geht, dem leiblichen Bruder des Präsidenten der führenden Partei der bosnisch-herzegowinischen Muslime (JMO) Džafer-beg Kulenović. Über die Grenzziehung entschieden aber nicht die Ustasche, sondern die zwei Okkupationsmächte Deutschland und Italien.

 

Bei der ersten Regierungssitzung wurde das kroatische Heer gegründet. Der offizielle Name lautete „Kroatische Heimwehr“ [Hrvatsko domobranstvo]. Parallel dazu wurde als Pendant zur militärischen Einheit der Nationalsozialistischen Partei in Deutschland, der Schutzstaffel (SS), die Ustascha-Miliz [Ustaška vojnica] geschaffen. Die Ustascha-Miliz war eine von der Kroatischen Heimwehr unabhängige Elitetruppe, die auf Basis von Freiwilligen gebildet wurde.

 

Vorläufige Richtlinien für die Aufteilung Jugoslawiens wurden von Hitler am 12. April erlassen, nach welchen das Territorium Bosniens und der Herzegowina unter die Einflusssphäre Italiens einzuordnen ist.[5] Das war aber keine dauerhafte Lösung, da erst bei der Wiener Konferenz (21. 04. – 24. 04. 1941) festgelegt wurde, dass die Ostgrenze des Unabhängigen Staates Kroatien die historische Ostgrenze Bosniens am Fluss Drina werden sollte und der neue Staat in zwei Interessenssphären, die nördliche deutsche und die südliche italienische, geteilt werden sollte.[6]

 

Diesem Beschluss zufolge wurde fast das ganze Territorium Bosniens dem NDH-Staat...

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