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Zeichnen mit OmniGraffle
Eine Datei in OmniGraffle ähnelt funktional einem Aktenordner. Darin legt das Programm eine oder mehrere Zeichnungen ab. Eine Zeichnung besteht aus einer ganzen Reihe von Objekten, die alle auf einer gemeinsamen Arbeitsfläche (Canvas) liegen. Auf der Arbeitsfläche können mehrere »Folien« übereinander liegen. Auf jeder dieser Ebenen befinden sich optional verschiedene Objekte. Mit »Darstellung, Seitenleiste einblenden« rufen Sie eine Übersicht auf. Mit »Seitenleiste ausblenden« schaffen Sie sich wieder mehr Platz im Programmfenster und verzichten auf die Darstellung der Seitenleiste.
Im Abschnitt »Inhalte« der Seitenleiste zeigt Ihnen OmniGraffle alle Objekte, die sich in der Mappe befinden. Dazu zählen:
Arbeitsflächen: wenn Sie so wollen, die Leinwand (Canvas) oder das Blatt Papier, auf dem Sie arbeiten.
Inhalte: die Auflistung aller Symbole, Figuren, Beschriftungen und sonstiger Elemente, die Sie auf der Zeichenfläche angeordnet haben.
Ebenen: Mehrere Lagen an Figuren und Elementen lassen sich wie auf Transparent-papier organisieren. In den Eigenschaften der Ebenen (Layer) können Sie festlegen, dass die Ebene sich auf allen Zeichenflächen befindet, die in der Datei gespeichert werden.
Tipp
Solche geteilten Ebenen sind etwa praktisch, wenn Sie auf den verschiedenen Zeichenflächen stets gleiche Beschriftungen benötigen. Oder etwa die gleichen Grundrisse, weil Sie in einer Datei die Pläne für mehrere Geschosspläne gemeinsam aufbewahren wollen.
Die einzelnen Bestandteile einer Datei in OmniGraffle lernen Sie auf den folgenden Seiten genauer kennen.
2.1 Templates einsetzen – oder nicht?
Wenn Sie eine neue Zeichnung in OmniGraffle anlegen, bietet die Software Ihnen an, sich zwischen einer der angebotenen Vorlagen (Templates) zu entscheiden. Mittels »Ablage« blenden Sie sich die »Ressourcenübersicht« ein.
Der Bereich »Vorlagen« auf der linken Seite des Dialogs umfasst verschiedene Kategorien, nach denen die Vorlagen gegliedert sind. Falls dort keine Kategorien zu sehen sind, zeigen Sie mit der Maus auf »Vorlagen«. Bleibt der Mauszeiger einen Moment über dem Eintrag stehen, wird das Kommando »Einblenden« sichtbar.
Die Ressourcenübersicht mit den Vorlagen auf dem Mac
Sobald Sie einen der Einträge mit der Maus anwählen, sehen Sie am rechten Rand des Fensters weitere Informationen dazu. Dazu zählen etwa die Größe der Arbeitsfläche oder auch Optionen für das Layout.
Auf dem iPad tippen Sie auf den Plus-Schalter und wechseln damit in den Abschnitt der Vorlagen.
Die meisten Vorlagen besitzen eine auffällige Gemeinsamkeit. Anders, als Sie das von Schreibprogrammen kennen, sind die Vorlagen in OmniGraffle mehr oder weniger vollständig leer. Vorlage in diesem Sinn bedeutet eher, dass dort eine ganze Reihe von Figuren und Linien bereits angelegt sind. Das ist bei einer ganzen Reihe von Vorlagen, die Sie kostenfrei oder gegen Gebühr aus dem Internet beziehen können, oftmals anders.
Eine Zeichnung können Sie natürlich auch völlig ohne Vorlage anlegen.
Die Vorlagenauswahl auf dem iPad
2.2 Eine neue Zeichnung – ganz ohne Vorlage
Wenn Sie eine neue Zeichnung völlig ohne Vorlage anlegen wollen, nutzen Sie das Kommando »Ablage, Neu« aus. Am unteren Rand der »Ressourcenübersicht« klicken Sie auf das kleine Zahnrad. Dies ruft ein zusätzliches Menü auf. Darin ist die Option »Neues Dokument« enthalten.
Auf dem iPad befinden Sie sich nach dem Programmstart zunächst in der Liste der lokalen Dokumente. Darin haben die Entwickler bereits eine ganze Reihe von Beispielen angelegt. Diese lassen sich natürlich auch als Vorlage verwenden. Mit einem Klick auf das Pluszeichen am oberen Rand des Fensters rufen Sie die Vorlagen mit leeren Diagrammen auf.
Die neue Zeichnung basiert auf einer Arbeitsfläche, deren wesentliche Einstellungen sind:
Auto-Layout ist abgeschaltet
eingestellte Maßeinheit sind Pixel
Objekte werden nicht automatisch an einem Gitter ausgerichtet
Ausgehend von dieser Vorgabe passen Sie die Zeichenfläche dann ganz an Ihre Wünsche an. Dazu blenden Sie sich den Info-Bereich ein (»Informationen, Informationen einblenden«) und wechseln dort zu den »Arbeitsflächen« ( – 4).
Der Info-Bereich für die Arbeitsfläche in der Mac-Version
Die iPad-Version verfügt ebenfalls über einen Info-Bereich. Allerdings müssen Sie dort keine Tastenkombination ausführen, sondern tippen einfach auf das Info-Symbol, das sich stets am oberen Rand des Programmfensters befindet.
Der Info-Bereich der iPad-Version
2.2.1 Größe der Zeichenfläche definieren
In diesem Abschnitt des Info-Bereichs stellen Sie die Größe der Arbeitsfläche ein. Sie dürfen jede der folgenden Maßeinheiten verwenden:
Zoll
Dezimalzoll
Fuß
Yard
Meilen
Pixel
Punkt
Pica
Millimeter
Zentimeter
Meter
Kilometer
Die Maßeinheiten korrespondieren mit dem Lineal, das sich am Rand der Zeichenfläche befindet. Wenn Sie die verwendete Maßeinheit für die Zeichnung verändern wollen, müssen Sie diese zunächst am Lineal ändern.
Klicken Sie dazu auf eine beliebige Stelle auf der Zeichenfläche mit der rechten Maustaste und wählen Sie aus dem Kontextmenü das Kommando »Linealeinheiten«. Danach treffen Sie Ihre Auswahl.
Angabe der Größe der Arbeitsfläche auf dem Mac
Der Abschnitt zur Definition der Größe hält noch weitere Optionen für Sie bereit:
Eine in der Praxis bequeme, aber nicht immer gewollte Funktion ist die Anpassung der Größe der Arbeitsfläche. Sobald Sie Objekte zeichnen, die über den Rand der bisher genutzten Fläche hinausgehen, vergrößert sich die Zeichenfläche. Wollen Sie maßstabsgerecht arbeiten oder sind auf die Abmessungen genau angewiesen, zum Beispiel bei der Gestaltung von Bildschirmoberflächen, ist das allerdings problematisch. Deaktivieren Sie deshalb die Option »Automatisch anpassen«.
Bei der Ausrichtung (Quer- oder Hochformat) dürfte es am einfachsten sein, wenn Sie sich an den Einstellungen der Seite orientieren, also die Option »Papierformat« verwenden.
Tipp
Wenn die automatische Anpassung der Größe der Zeichenfläche deaktiviert ist, ändern Sie deren Größe ganz bequem durch die Eingabe neuer Zahlen innerhalb des Info-Bereichs.
Wenn Ihre Zeichnungen in erster Linie für die unmittelbare Ausgabe auf dem angeschlossenen Drucker des Mac gedacht sind, sind die beiden Zusatzoptionen etwas für Sie:
Wenn die Größe der Zeichenfläche sich vom auf dem System eingestellten Papierformat ableiten soll, klicken Sie auf »Größe nutzt Druckerseiten«. Damit kann die Zeichenfläche nur noch als Vielfaches der Breite oder Höhe einer Seite definiert werden.
Zur schnellen Übersicht oder Archivierung von Zeichnungen ist die zusätzliche Einstellung bestens geeignet, mit der Sie die »Arbeitsfläche auf einer Seite drucken«.
Der Info-Bereich auf dem iPad
2.2.2 Füllung der Arbeitsfläche bestimmen
Sie können den Hintergrund der Zeichenfläche farbig gestalten und zusätzlich ein Muster verwenden. Aus Sicht des Programms gesehen, ist jede neue Zeichnung, die Sie anlegen mit einem weißen Hintergrund gefüllt. Die Hintergrundfarbe oder das Muster legen Sie im Abschnitt »Füllung« des Informationsfensters »Arbeitsfläche« ( – 4) fest.
Die Einrichtung des Hintergrunds erfolgt in mehreren Schritten. Die einfachste Form basiert auf einem Effekt, der auch nur auf eine Farbe zugreifen kann. OmniGraffle bietet an dieser Stelle eine ganze Reihe von Effekten an, die teilweise aus mehreren Farben und Optionen zusammengestellt werden müssen.
Die Auswahl der verwendeten Farben folgt stets dem gleichen Schema. Das Programm bietet Ihnen eine ganze Reihe von Farbtönen in einer Liste an. Wenn Ihnen diese Auswahl nicht genügt, wählen Sie den Eintrag »Andere«. Jetzt blendet Ihnen OmniGraffle die weiteren Farboptionen ein. Über Paletten, Schieberegler oder auch Farbkreise mischen Sie sich exakt die Farbtöne zusammen, die Ihnen vorschweben. Die Farbbearbeitung stelle ich Ihnen noch im Zusammenhang mit Paletten genauer vor (2.3 – »Jetzt wird es lebendig – mit Farben und Formen arbeiten«)