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Organisation europäischer Fußball-Clubs: Gemeinsamkeiten, Differenzen und Zukunftsprognosen in Europas Spitzenligen

AutorPhilipp Lueg
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl58 Seiten
ISBN9783955498061
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Die letztjährige Bundesligasaison 2009/2010 hat erneut bewiesen, dass die Fußballbranche zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in Deutschland geworden ist. Bereits zum sechsten Mal in Folge konnten die Erstligisten einen Umsatzrekord verbuchen und insgesamt Erlöse von 1,8 Mrd. Euro erzielen. Im Schnitt erwirtschaftete jeder Club damit ca. 100 Millionen Euro - eine bilanzielle Größenordnung, die in etwa einem mittelständischen Unternehmens entspricht. Ligakrösus war auch in dieser Spielzeit die FC Bayern München AG mit einem Rekordumsatz von 312,0 Mio. Euro. Im europäischen Vergleich belegte der Verein damit den vierten Rang. Diese bilanzielle Entwicklung der Vereine erfordert ein betriebswirtschaftlich fundiertes Management in allen Bereichen eines Vereins. Dabei steht das Management - bedingt durch die Professionalisierung und Kommerzialisierung der Fußballbranche - vor der Herausforderung, einerseits den sportlichen Erfolg zu gewährleisten und andererseits die wirtschaftliche Profitabilität zu maximieren. Lehmann und Weigand (2002) betonen daher explizit, dass ein Fußballclub Führungskräfte benötigt, die in erster Linie den wirtschaftlichen Herausforderungen gewachsen sind und die dazu nötigen fachlichen Kompetenzen besitzen. Ziel des vorliegenden Buches ist es, Vereinsorganisationen zu analysieren und zu bewerten. Es soll versucht werden, einen Zusammenhang zwischen dem sportlichen Erfolg eines Fußballclubs und dessen Organisationsstruktur aufzuzeigen. Dazu wird unter anderem die unterschiedliche Wettbewerbssituation innerhalb der Ligen der Top-5-Nationen betrachtet.

Philipp Lueg, B.Sc., wurde 1988 in der Nähe von Dortmund geboren. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster schloss der Autor erfolgreich mit den Schwerpunkten Marketing und International Management im Jah

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.1.4, Kritische Beurteilung: Die Aktie der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA hat seit dem Börsengang stark an Wert verloren. Im Jahre 2009 erreichte sie mit einem Stand von 0,92 Cent ihren Tiefpunkt. Seit dem Börsengang kam es noch zu keiner Dividendenausschüttung an die Anteilseigner. Diese Entwicklung ist in ähnlicher Form auch bei vielen anderen Aktien europäischer Fußballclubs zu beobachten. Abgesehen von wenigen Ausnahmen, wie beispielsweise Manchester United, ist es kaum einem Club gelungen, den Ausgabewert seiner Aktie zu stabilisieren oder gar zu steigern. Dies hat mehrere Gründe: So ist für ein erfolgreiches 'Going Public' notwendig, neben dem Kerngeschäft Fußball weitere Geschäftsfelder zu erschließen. Dies ist unabdingbar, da bei einem Fußballverein nich-kalkulierbare Ereignisse (Verletzungen, Abstieg) Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung des Vereins haben und somit die Fußballaktie einen volatilen Wert darstellt. Aus diesem Grund sollten bei einem börsennotierten Fußballverein die Transferausgaben zunächst in den Hintergrund geraten und gemäß des Diversifikationskonzeptes des Vereins Investitionen in neue Wirtschaftszweige getätigt werden. Darüber hinaus kann der Börsengang einzelner Vereine Einfluss auf den Liga-Wettbewerb nehmen. So führt er Börsengang von nur vereinzelten Vereinen dazu, dass es zu einem finanziellen Ungleichgewicht zwischen den Vereinen kommt, was wiederum in sportliche Wettbewerbsnachteile münden kann. Viele Bundesligavereine sind durch das Beispiel Borussia Dortmund sicherlich abgeschreckt worden, den Börsengang zu wagen. So ist es in naher Zukunft unwahrscheinlich, dass es einen weiteren deutschen Verein am Kapitalmarkt geben wird. 2.2, Die 50+1 Regel: Es gibt keine andere Regel in den Statuten des DFB, die zu so einer großen Debatte zwischen Fans, Funktionären und dem Verein geführt hat wie die so genannte 50+1 Regel. Diese soll mit der vom DFB vorgeschriebenen Mindestbeteiligung des Muttervereins an den Stimmanteilen der Tochtergesellschaft in Höhe von 50% plus einen Stimmanteil eine Fremdbestimmung der Kapitalgesellschaft außerhalb des Muttervereins verhindern. Somit wird verhindert, dass externe Investoren, wie beispielsweise in der Premier League möglich, mehr als 50% der Klubanteile erwerben können. Der größte Gegner dieser Regelung in der Bundesliga ist aktuell Martin Kind. Der Klubchef von Hannover 96 stellte 2009 einen Antrag zur Abschaffung der Regel, scheiterte damit jedoch bei einer Mitgliederversammlung der 36 Erst-und Zweitligisten. Für eine Satzungsänderung hätte es eine 2/3 Mehrheit benötigt. Mit 32 Stimmen für den Erhalt der Regel, drei Enthaltungen und nur einer Gegenstimme wurde Kinds Antrag deutlich abgelehnt. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung hatte Martin Kind schon angekündigt, im Falle einer Niederlage vor das Schiedsgericht des DFB oder gar vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen. 'Es ist eine große Chance vertan worden. Ich bin weiterhin der Meinung, dass eine Veränderung der 50+1 Regel notwendig ist, um den Fußball-Bundesligisten mehr Wettbewerbsmöglichkeiten zu eröffnen.' Auch Wolfgang Holzhäuser spricht sich gegen die Regel aus. Man müsse seiner Meinung nach eine Regelung finden, durch welche die Vereine die Chance bekommen, frisches Geld zu holen. Die Fußballfans in Deutschland sind da anderer Meinung. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung hatte die Interessengemeinschaft 'Unsere Kurve' dem Ligapräsidenten Dr. Reinhard Rauball eine Unterschriftenliste mit mehr als 100.000 Unterzeichnungen für den Erhalt der Regel übergeben. Man habe Angst davor, dass 'die Mitglieder der Vereine das Sagen verlieren und die Klubs ihre Seele.' Unter diesen Umständen ist die Hypothese von Franck (2009), dass diese Entwicklung für die Deutsche Bundesliga unumgänglich sei und bald Einzug halte, zu verneinen.
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