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Originalität und Epigonentum in Gottfried Kellers Novellen

Eine Analyse des dichterischen Originalitätsverständnisses Gottfried Kellers

AutorJan H. Hauptmann
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl30 Seiten
ISBN9783656534037
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Aufsatz Gottfried Keller and the Fate of the Epigone beschäftigt sich Kaspar T. LOCHER mit einer das dichterische Werk KELLERS durchziehenden Thematik, die den realistischen Autor während seines gesamten literarischen Schaffens beschäftigt haben muss: Das ausgehende 19. Jahrhundert erschien Gottfried KELLER als eine epigonale Epoche, in der den Menschen fremdbestimmt von den äußeren Einwirkungen des prosaischen industriellen Zeitalters ihre Spontaneität und Natürlichkeit, wie auch ihr Bezug zu künstlerischem und literarischen Schaffen weitgehend verloren gegangen ist. Somit war auch die Rolle des Poeten im Vergleich zur Romantik stark marginalisiert. Vor dem Hintergrund und im Bewusstsein großer Werke, die den Realisten voraus gegangen waren, fühlte sich KELLER oft in der Rolle eines nur noch beobachtenden Außenseiters und die Frage nach Originalität und Epigonalität in der Dichtung drängte sich dem von romantischen Vorbildern (wie z.B. GOETHE) stark beeinflussten Realisten geradezu auf. Hierdurch erklärt sich LOCHER [Keller's] (...) loss of creative naiveté and the resulting ironic and suspicious attitude toward all that has to do with poetic activity, especially his own. (LOCHER, 1960: 167) Was für LOCHER ,,the final symptom of the epigone' ist, nämlich die Ironie und Selbstreflexivität in Kellers Werken, findet seinen Ausdruck unter anderem in einem Gedicht KELLERS von 1847, in dem es heißt: Unser ist das Reich der Epigonen, / Die im großen Herkulanum wohnen; / Seht wie ihr noch einen Tropfen presset / Aus den alten Schalen der Zitronen! / Geistig ist noch genug vorhanden, / Auch der Liebe Zucker wird noch lohnen. / Wasser fluthet uns in weiten Meeren, / Brauchen es am wenigsten zu schonen: / Braut den Trank für lange Winternächte, / Bis uns blühen neue Lenzenskronen. (KELLER, 1932: 61) Obgleich die Haltung, die der Autor in diesem Gedicht bezüglich seiner Epoche zum Ausdruck bringt, zunächst sehr resignativ erscheint, so stellt das Ende der zitierten Strophe doch optimistisch ,,neue Lenzenskronen' in Aussicht.

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