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E-Book

Paleo 2.0 - heilen mit der Steinzeitdiät

Wie Sie chronische Erkrankungen loswerden und nebenbei auch noch abnehmen

AutorRainer Limpinsel
VerlagTrias
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl216 Seiten
ISBN9783432106434
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR
Wenn Fred Feuerstein Diabetes hätte... ...müsste er weder Pillen einwerfen noch Insulin spritzen. Denn die Steinzeitdiät ist perfekt für viele Menschen mit chronischen Erkrankungen. Was als Lifestyle-Ernährung begann, entwickelt sich unter Ärzten und Wissenschaftlern gerade zu einer vielversprechenden und seriösen Therapieform, die bei Diabetes, Rheuma, MS und anderen Autoimmunerkrankungen tolle Erfolge feiert. Das Prinzip ist ebenso einfach wie lecker: erlaubt sind Fleisch und Gemüse in rauen Mengen, außerdem gewisse Hülsenfrüchte und Getreideformen wie Reis, Hafer oder Buchweizen. Auch Dr. Rainer Limpinsel - selbst Diabetiker - schwört darauf und zeigt mit diesem Buch auf unterhaltsame Weise, wie gut die Paleo-Ernährung für Ihre Gesundheit sein kann. Probieren Sie es doch gleich aus - mit über 50 steinzeitlichen Rezepten.

Dr. med. Rainer Limpinsel studierte Medizin, promovierte und war in Witten als Chirurg tätig. 2007 erkrankte er an Typ-2-Diabetes, wovon er sich innerhalb eines Jahres selbst heilte. Seit 2011 ist er Chefredakteur der Zeitschrift "Besser leben mit Diabetes".

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Leseprobe

1 Wie der Körper Nahrung aufnimmt


Heute bedeutet es keine Plackerei mehr, den Körper mit der Nahrung zu versorgen, die er benötigt. Aber das Ziel ist noch immer dasselbe: Die Maschine am Laufen zu halten. Wir essen nicht nur, weil es uns schmeckt. Wir essen vor allem deshalb, um uns am Leben zu halten. Denn aus der verdauten Nahrung schöpft der Körper Energie. Wir Menschen brauchen Energie in Form von Nahrung.

Damit Sie eine bessere Vorstellung davon bekommen, wie unsere Körper es schafft, aus unserer Nahrung Energie zu ziehen, will ich Ihnen die wichtigsten Schritte in diesem Kapitel skizzieren.

Über die Hälfte unserer inneren Organe ist mit der Verdauung beschäftigt und jedes Zentimeterchen davon wird benötigt. Schließlich hält die Natur nichts am Leben, was nicht zum Überleben gebraucht wird. Deswegen sind verschwurbelte Theorien wie „Lichtnahrung“ purer Unsinn. Wozu bräuchten wir dann unser Verdauungssystem? Würden Menschen direkt von Licht leben, dann wüchsen uns schon lange kleine Hautlappen zwischen den Fingern, ähnlich wie Sonnenkollektoren.

Der traurige Ritter der Kokosnuss

Traurige Berühmtheit erlangte August Engelhard, der Begründer des Kokovorismus, in dessen Zentrum die heilige Verehrung der Kokosnuss stand. Seine Annahme war, dass der Mensch vom Licht lebt. Die Haarwurzeln des Menschen würden das Sonnenlicht direkt zum Gehirn leiten. Deswegen wanderte er 1902 nach Papua-Neuguinea aus, wo er nur Kokosnüsse aß, denn Kokosnüsse kamen seiner Theorie nach der Sonne am nächsten (warum er überhaupt noch was gegessen hat, erschließt sich mir allerdings nicht). August wollte nicht glauben, dass das edle Gehirn seine Kraft aus dem dreckigen Verdauungstrakt bezieht. In den letzten Monaten seiner 44 Lebensjahre saß er deshalb nackt am Strand in der Sonne. Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon seinen Guru-Popstar-Status verloren, den er in Deutschland einst hatte. Zuvor bekam er oft Besuch vieler hipper Großstadtmenschen, allesamt zivilisationsmüde. Die hielten es aber nicht länger als ein paar Tage in der Südsee aus, dann gingen sie zurück nach Berlin.

Seit mindestens 120 Jahren gibt es solche Menschen, die nicht die Ansichten der Schulmedizin teilen. Getriggert werden diese Abweichler von den negativen Aspekten der Industrialisierung und der Überzeugung, etwas Besseres zu sein.

1.1 Unser Verdauungssystem


Zurück zu unseren Verdauungsorganen. Von unserem Mund gibt es eine direkte Verbindung bis zu unserem After. Das ist sehr praktisch, denn so können nicht nur verschluckte Kirschkerne, sondern auch alle Nahrungsabfälle unseren Körper problemlos wieder verlassen. Die Strecke vom Mund bis zum Popo beträgt acht Meter, ein Großteil davon entfällt auf den Dünndarm.

Ganz kurz zusammengefasst läuft die Verdauung folgendermaßen ab: Im Mund wird die Nahrung grob zerkleinert und der Kohlenhydratabbau schon hier durch Enzyme, die Amylasen im Speichel, gestartet. Im Magen wird dann das Eiweiß aus der Nahrung durch Pepsin und Salzsäure chemisch vorverdaut. Als Nächstes gelangt die Nahrung in den Dünndarm, wo ihre Inhaltsstoffe durch den Zusatz von Galle (wirkt ähnlich wie Spüli) sowie Enzymen wie Amylasen, Proteasen und Lipasen aus der Bauchspeicheldrüse resorbiert werden. Die Nährstoffe gelangen somit ins Blut. Im Dickdarm wird hauptsächlich Wasser resorbiert, damit aus dem flüssigen Speisebrei fester Stuhlgang werden kann. Die nicht verdaulichen Reste der Nahrung werden ausgeschieden.

1.1.1 Notwendiger Umweg über die Leber


Vom Dünndarm gelangen die lebenswichtigen Nährstoffe aber nicht sofort in den ganzen Körper, sondern zuerst in die Leber. Die entsprechende Zuleitung nennt sich Pfortader. Die Leber ist die chemische Fabrik unseres Körpers. Sie entscheidet, ob ein Stoff ungesund ist und deswegen abgebaut wird oder ob er wichtig ist und in den Körper gelangt.

Deshalb ist es streng genommen unwichtig, was wir essen. Wichtig ist, was die Leber aus unseren Lebensmitteln synthetisiert. Dieser Fakt ist in Bezug auf Zucker sehr bedeutsam, wird aber oft falsch verstanden. Zucker im Blut ist nämlich lebenswichtig, Zucker in der Nahrung ist aber absolut überflüssig. Dazu später mehr, wenn es um das Thema Diabetes geht.

1.2 Der Darm im Zentrum


Unserem Darm kommt im Verdauungsprozess eine besonders wichtige Rolle zu. Er sieht innen ganz schrumpelig aus, denn so passt mehr Schleimhaut in sein Inneres. Insgesamt stecken 200 Quadratmeter Schleimhaut in unserem Darm. Jetzt wissen Sie, warum es Ihnen bei Durchfall so dreckig gehen kann: 200 Quadratmeter kranker Darm sind eine Ansage. Auf dieser Darmoberfläche leben fast zwei Kilogramm Bakterien. Das ist ganz normal und vor allem lebensnotwendig. Diese Bakterien werden das Mikrobiom eines Menschen genannt. Wenn Sie essen, ernähren Sie zuerst diese Bakterien. In einem zweiten Schritt ernähren diese Bakterien dann Sie. Sie können das Mikrobiom als Verdauungsorgan ansehen, welches von Ihrem Körper outgesourced wurde. Unsere Leber wiegt auch fast zwei Kilogramm, daran bemessen Sie die Bedeutung des Mikrobioms.

1.2.1 „Zeige mir dein Mikrobiom und ich sage dir, wie gesund du bist.“


Wenn Sie stets ungesunde Sachen essen, sammeln sich über lange Jahre die falschen Bakterien in Ihrem Darm. Auch bei Übergewicht spielt das Mikrobiom eine Rolle. Im Darm von dicken Menschen leben andere Bakterien als in dem von dünnen Menschen.

Wissenschaftler konnten sogar schon Übergewicht und Diabetes mit Stuhltransplantationen heilen, indem sie Stuhl (mit Myriaden von Darmbakterien darin) aus dem Darm eines Dünnen in den Darm eines Dicken transplantierten. Ekelig, aber erfolgreich. Wenn Sie sich gesund ernähren, dann vermehren sich die gesunden Bakterien und das Verdauungssystem funktioniert so, wie es schon immer von Mutter Natur vorgesehen ist.

Mein Junkfood-Selbstversuch

Ich selbst kann mit industriell hergestellter Ware voll mit Emulgatoren, Aromen, Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern und Farbstoffen nichts mehr anfangen. Seit zehn Jahren lebe ich nach Paleo-Regeln.

Ich schäme mich ein bisschen, es in diesem Buch zuzugeben, aber ich habe vor kurzem noch mal bewusst einen Abend so verbracht, wie ich es früher als Übergewichtiger gerne getan habe. Ich habe mich für einen ganzen Abend vor den Fernseher gehockt und dabei einen großen Gyros-Teller von der Pommesbude gegessen. Danach leerte ich noch eine Tüte Kartoffelchips. Zudem habe ich drei Flaschen Bier, also 1,5 Liter, getrunken. Ich wollte testen, ob ich noch anfällig für meine alten Verhaltensweisen bin und was diese Lebensmittel nach zehn Jahren Paleo mit mir anstellen.

Das Gyrosfleisch und der Salat haben mir eigentlich gut geschmeckt. Ich war allerdings extra zum teuersten Griechen der Stadt gegangen, denn nur dort gibt es Gyros ohne Geschmacksverstärker. Normalerweise werden Gyros und Döner schon in der Fabrik mit Geschmacksverstärker bestrichen. Die Pommes waren mir viel zu salzig und haben mir nicht geschmeckt. Die Tüte Chips aufzuessen war eine Qual. Ich brauchte die drei Flaschen Bier, um zu vergessen, wie schlecht meine Laune schon während des Knabberns war.

Exzess mit Folgen

Die folgende Nacht war eine echte Katastrophe, denn ich fand keinen Schlaf, weil ich starkes Bauchweh hatte. Dummerweise blieben die Bauchschmerzen auch noch den ganzen nächsten Tag. Es ging mir wirklich dreckig. Ich fühlte mich, als hätte mir jemand meine Innereien mit Beton ausgegossen. Die Details meines ersten Toilettenbesuchs nach diesem einmaligen ernährungswissenschaftlichen Experiment erspare ich Ihnen lieber.

Kurzum, ich wollte es unbedingt wissen und jetzt weiß ich es: Meine alte Ernährung macht mir überhaupt gar keinen Spaß mehr. Ich liebe heute die Lebensmittel, die gemeinhin als gesund gelten. Ich würde leckeres Biogemüse mit Fisch vom Grill immer einem Gyrosteller von der Pommesbude vorziehen. Ich esse nicht gesund, weil ich gesund essen möchte. Sondern ich esse gesund, weil es mir so viel besser schmeckt. Wenn Sie dieses Stadium erreichen, dann haben Sie es wirklich geschafft. So wie ich.

1.3 Aus Nahrung wird Energie


Sind die Nahrungsbestandteile über den Darm erst einmal ins Blut übergegangen, dann wird daraus über komplexe Mechanismen zu einem großen Teil der Energieträger in unseren Zellen gebildet, das Adenosin-Triphosphat, kurz ATP. Vielleicht haben Sie schon mal die Begriffe „Citratzyklus“ und „Atmungskette“ gehört. Diese komplexen chemischen Prozesse, die wir hier nicht weiter vertiefen wollen, lassen aus den Nährstoffen ATP entstehen.

Das Sinnbild schlechthin für das Leben des Menschen ist das schlagende Herz. Unser Herz ist eine Pumpe. Pro Minute pumpt es circa 4,2 Liter Blut. Ein Mensch von 75 Kilogramm Gewicht hat etwa fünf Liter Blut im Körper. Also wird fast jede Minute das ganze Blut einmal umgewälzt. Während eines 75-jährigen Menschenlebens pumpt das Herz über zwei Milliarden Liter Blut. Das macht jedes Jahr ein olympisches Schwimmbecken voll. In Ruhe braucht das Herz dafür gar nicht so viel Leistung aufzubringen. Es reichen 1,1 Watt aus, das sind neun Prozent unseres Ruheumsatzes....

Blick ins Buch

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