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E-Book

Partnerschaften im Lichte eines spirituellen Christentums

AutorFranz Weber
VerlagBooks on Demand
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl132 Seiten
ISBN9783752853773
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,99 EUR
Partnerschaften haben es heute schwer, da ihnen in unserer westlichen Kultur oftmals eine geistige Grundlage fehlt, woraus sie Hilfen und weiterführende Impulse empfangen können. Nur aus irdischen Gesichtspunkten eine Beziehung längerfristig durchzutragen, wird nicht mehr so einfach sein, da es heute genügend andere Möglichkeiten gibt, den Schwierigkeiten und Herausforderungen in einer Partnerschaft aus dem Wege zu gehen. Nur wenn wir in Partnerschaften auch eine spirituelle Aufgabe und Wachstumsmöglichkeit erblicken können, werden sie sich gemeinsam zu einem höheren Ziel hinbewegen. Dazu soll in dieser Schrift eine psychologische, astrologische und anthroposophisch-hermetische Grundlage angelegt werden, die eine spirituelle Wegweisung beinhaltet, damit Gemeinschaften nicht im allzu Persönlichen verhaftet bleiben, sondern mit der "großen Welt" verbunden sein können.

Franz Weber ist Therapeut, Kosmologe und freischaffender Künstler, verheiratet, Vater zweier Söhne, freiberuflich tätig. Im Perceval-Institut für Kosmologie und christliche Hermetik wird Forschung und Beratung zu folgenden Themen getätigt: Gral, spiritueller Schulungsweg, Partnerschaft und Heilung, Kultur und soziale Frage, Kunst und Religion ...

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Leseprobe

Kapitel 2: Geschichtliche Entwicklungen und
soziologische Aspekte


„Nie ist das Richtige das, was ihr macht, sondern wie ihr's macht.“

Anselm Feuerbach

Einleitung:

Je weiter wir in der Menschheitsgeschichte zurückschauen, um so mehr war das Gemeinschaftsprinzip die bestimmende Kraft und der Einzelne fand darin seinen Platz im Dienst für das Ganze. Die Führerschaft eines Volkes hatte oftmals noch einen Zugang zu den Mysterien des Kosmos und das Stammes- oder Staatsleben wurde dadurch weisheitsvoll in Übereinstimmung mit den kosmischen Gesetzen geführt.

Von Laotse und Konfuzius im alten China, den heiligen Schriften Indiens, der Lehre des Zarathustra in Persien, der Führung aus den Sternengesetzen in Babylon bis zu den Pharaonen und der hohen Kultur Alt-Ägyptens war mehr oder weniger eine theokratische Hierarchie die gemeinschaftsbildende und ordnende Kraft in vielen Regionen der Welt. In diese frühen Zeiten fallen auch matriarchale Kulturen, in denen jahreszeitlich geprägte Kulte und Riten mit einer starker Verbindung zur Natur und zur Erde gefeiert wurden, die den geistigen Prinzipien der Weisheit entlehnt waren. Gerade das kosmische Weisheitsprinzip ist ja urbildlich dem Weiblichen zugeordnet. Isis, die ägyptische Göttin, sie ist oftmals mit Kuhhörnern dargestellt, symbolisiert dies sehr anschaulich.

Astrologisch betrachtet entspricht diese matriarchale Zeit vor allem dem Stierzeitalter. Jedes Kulturzeitalter dauert circa 2160 Jahre, so dass das Stierzeitalter bis etwa 2300 v. Chr. andauerte.

Danach folgte das Widderzeitalter, das ja den Übergang zum kriegerischen Patriarchat mit sich brachte, bis etwa 150 Jahre vor der Zeitenwende. In dieses Widderzeitalter fällt der Untergang der ägyptischen Hochkultur und in griechischen und israelitischen Weltanschauungen kommt es daraufhin zur Ausbildung von verschiedenen Strömungen, Stämmen und Stadtstaaten. Das einheitliche, gottgeführte Reich zersplitterte immer mehr. Kriege und Eroberungen trennen und zersplittern; das Individualprinzip wird langsam aber deutlich herangebildet, bis in unsere Zeit, wo es an eine eigene Grenze angelangt ist und zur Selbstvernichtung führen müsste, wenn nicht ein neuer Gemeinschaftsgeist ersteht, der jetzt nicht mehr von „Oben" delegiert, sondern in jedem Einzelnen als soziale Fähigkeit entwickelt werden kann.

Der „Schleier der Isis", das Erlöschen und Verdunkeln der kosmischen Weisheit, ist eine Realität, die durch das Patriarchat und durch die zunehmende Individualisierung bewirkt wurde. Aus der kosmischen Weisheit wurde menschliche Intelligenz. Dies führte bekanntlich zur Ausbeutung der Erde und der Naturkräfte und entsprechend zur Unterdrückung des Weiblichen. Doch ohne erneute Besinnung auf die weiblichen Weisheitskräfte, im christlichen Terminus sind sie die Sophienkräfte genannt, wird es keine lebenswerte Zukunft geben.

Geographisch betrachtet, war diese geschichtliche Entwicklung im und von Osten ausgegangen, wo symbolisch gesehen die weibliche Seite inkarniert ist und der Gemeinschaftsgeist entsprechend stärker lebendig ist. Wir sprechen ja auch von Mutter Asien. Der Westen und da vor allem die Vereinigten Staaten sind eher Träger des patriarchalen Individualprinzips. Europa kann und soll hier eine vermittelnde Position einnehmen und die Zukunft wird es zeigen, ob wir weiter „amerikanisiert“ werden und nur noch Technik, Fortschritt sowie den Profit im Auge haben.

Kommunismus und Kapitalismus sind ja die Prototypen des Weiblichen und des Männlichen, des Sozialen und des Individualistischen beziehungsweise des Matriarchalen und Patriarchalen auf dem Sektor des Wirtschaftslebens. Doch beide Formen können in ihrer extremen Weise kein geeignetes Mittel darstellen, unsere sozialen, ökologischen und politischen Probleme zu lösen.

Eine zeitgemäße Antwort lässt sich finden, wenn wir auch hier das Prinzip der Dreiheit anwenden. Eine dritte Form, wie sie von Rudolf Steiner als soziale Dreigliederung geschildert wird, kann erst wirklich Lösungsansätze bieten. Sie betrachtet die Gesellschaft als einen lebendigen Organismus, der in die Dreiheit von Geistesleben, Staatsleben und Wirtschaftsleben gegliedert ist.

Das größte Dilemma ist unser Einheitsstaat, wo Staatsbedienstete Kultur gestalten, wie im Schulwesen und der Kulturwelt, wo die Wirtschaft und der Staat so verflochten sind, dass man sich fragen muss, wer macht hier eigentlich die Politik, wirtschaftliche Interessen oder die Bürger? Der Staat ist vor allem zum Schutz der Bürger da. Das besagt das soziologische Grundgesetz, von Rudolf Steiner so formuliert:

„In früheren Zeiten diente der Einzelne zum Wohle des Ganzen, heute muss die Gesellschaft, der Verband Sorge tragen, dass die Interessen des Einzelnen geschützt werden und er seine Fähigkeiten am Besten entwickeln kann“.

Dies ist ja auch nur möglich und sinnvoll, wenn die Fähigkeiten und Leistungen der Einzelnen wieder einem größeren Zusammenhang, der Gemeinschaft dienlich sind.

„Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze Gemeinschaft; und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft.

Dies ist das Motto einer Sozialethik, die nur in Freiheit von jedem Einzelnen verwirklicht werden kann. Die Gesellschaft kann den Rahmen dafür bilden, in dem schon in der Erziehung und Schulbildung nicht wirtschaftliche, technokratische oder pragmatische Interessen das vordergründige und dominierende Thema bilden, sondern wo Erzieher und Lehrer die tatsächlich vorhandenen Talente und Fähigkeiten der Kinder emporheben und entwickeln helfen. Dies bedarf natürlich eines Denkens, das Vertrauen hat in die Zukunft, insofern Kinder latente Fähigkeiten und Neigungen in sich tragen, die sie für die Bewältigung anstehender Zukunftsprobleme benötigen. Unser heutiges Schulsystem deckt diese oftmals gerade zu und dirigiert Menschen in Bereiche, die den Fähigkeiten der Individuen sogar widerstreben können, aber Hauptsache der gigantische Wirtschaftsmoloch wirft noch genügend Profite für Aktionäre und Unternehmer ab.

Das Wohl der Einzelnen und der Gesellschaft ist leider meistens auf dem Altar des goldenen Kalbes der menschlichen Habsucht und des Egoismus geopfert. Krankheit entsteht, wie wir im vorigen Abschnitt ansatzweise sehen konnten, in einer extremen Einseitigkeit, hier in die Richtung zum Individualismus, ohne genügenden Gemeinschaftsbezug. Das ist das Stigma unserer Zeit.

Eine Heilung kann nur erfolgen, wenn die menschlichen Fähigkeiten und die Arbeit als ein garantiertes Grund- und Menschenrecht anerkannt werden. Heute ist Arbeit oftmals nur noch zu einer Ware degradiert, der eine entsprechende Entlohnung erteilt wird, wenn nach wirtschaftlichem Gesetz des Angebotes und der Nachfrage überhaupt ein Bedarf besteht. Es ist somit weitgehend ein modernes „Sklaventum“ beziehungsweise eine „Prostitution“ entstanden, man verkauft sich und dies ist leider der herrschende Geist im heutigen Wirtschaftsleben. Die Menschen werden dabei in einer auf Wachstum und Konkurrenz getrimmten Wirtschaft mehr oder weniger ausgebeutet und „verheizt“. Doch solange die Mehrzahl genügend „Brot und Spiele“ bekommt, läuft der Apparat, leider auf Kosten der Schwächeren, zum Beispiel der „dritten Welt“, der Armen, der Natur und der Erde.

Das Wirtschaftsleben sollte im Sinne der sozialen Dreigliederung in einem Geist der „Brüderlichkeit“ geführt werden, worin der Einzelne nach dem sozialen Hauptgesetz die Erträgnisse seiner Leistungen nicht für sich beansprucht, sondern der Gemeinschaft überlässt; der Einzelne jedoch seinen Bedarf fürs Leben wiederum von der Gemeinschaft zur Verfügung gestellt bekommt. Dies erfordert jedoch einen sozialen Prozess, der die zusammen arbeitenden Menschen untereinander und miteinander zusammenwachsen lässt, denn wer welchen Bedarf hat und verfügt bekommt, kann erst wirklich in einem gemeinschaftlichen Ringen gelöst werden. Und nicht von einem übergeordnetem Staat, auch nicht im Schlagabtausch von sogenannten Arbeitgebern und -nehmern, sondern im gegenseitigen Einvernehmen von den Menschen, die im Wirtschaftsleben selbst tätig sind. Dies schließt einen wirtschaftlichen Bereich und Bedarf für Tätige im Kultur- oder Staatsleben mit ein, denn Wirtschaft, Staat und Kulturleben sind in sich selbst wieder dreigegliedert. Also hat der Bereich der Kultur, das Staatswesen und die Wirtschaft jeweils auch eine Rechtssphäre, eine geistige Komponente und einen wirtschaftlichen Aspekt, die dann mitgestaltet werden müssen.

Das Staatsleben steht unter dem Ideal der Gleichheit. Vor dem Gesetz haben alle Menschen die gleichen Rechte und dies zu bewerkstelligen, ist die Aufgabe des Staates, wie auch der Schutz der einzelnen Bürger, der Minderheiten, der Naturreiche und der Erde vor den Macht- und Ehrgelüsten einiger weniger, die die eigentlichen Parasiten unserer Gesellschaft sind und nicht die sozial Schwachen, Arbeitslosen und Asylanten, wie es oftmals versucht wird, uns weiszumachen. Politiker, die sich selbst zu „Fürsten“ machen, können keine Repräsentanten eines Gleichheitsprinzipes sein.

Im Kulturleben...

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