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Partnersuche im Kontext neuer Medien: Der Einfluss gesellschaftlicher Entwicklungen auf den sozialen Wandel in der Partnersuche

AutorAndrea Leidinger
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl130 Seiten
ISBN9783958501195
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Sehr viele Forscher beschäftigen sich damit, warum eine Partnerschaft, eine Ehe oder eine Beziehung scheitert und weniger damit, wie sie zustande kommt. Natürlich war die Partnerwahl früher ganz anders als heute; interessant war jedoch, welchen Einfluss die Entwicklung der Gesellschaft auf die Partnerwahl hatte und auch heute noch immer hat. Das Fernsehen bringt uns die große, weite Welt ins Wohnzimmer; das heutige Massenangebot an Fernsehkanälen und Sattelitenprogrammen wird jedoch immer mehr zum Problemfall unserer Gesellschaft. Kein Wunder, dass auch die Partnersuche sich diesem Trend angepasst hat und zu einer 'öffentlichen' Angelegenheit wurde. Früher wurden Heiratsinstitute meist heimlich aufgesucht, das ist heute anscheinend nicht mehr der Fall - Liebe wurde zu einer Show.

Andrea Theresia Leidinger-Gruber, Mag.a wurde 1962 in Linz/Donau, Österreich geboren. Ihr Studium der Soziologie an der Johannes Kepler Universität in Linz und der Universität in Wien schloss die Autorin im Jahre 2006 mit dem akademischen Grad der Magistra (rechts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Studienrichtung) erfolgreich ab

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 1, EINFÜHRUNG: 'ES IST NICHT GUT, DASS DER MENSCH ALLEIN BLEIBT.' Altes Testament Warum suchen viele Menschen ihr Leben lang die Gegenwart eines anderen Menschen? Die menschliche Natur ist so entwickelt, dass wir nur dann eine Überlebenschance haben, wenn Mann und Frau sich vereinigen und für Nachkommen sorgen. Ist dies nicht der Fall, würden wir eines Tages aussterben. Fast jeder von uns braucht zu bestimmten Zeiten und aus bestimmten Gründen andere Personen um sich. Wir sind soziale Wesen und die Gegenwart anderer kann von entscheidender Bedeutung sein, vor allem dann, wenn wir in Notlagen mit Stress und Krankheit konfrontiert sind. Daher nehmen viele eine Ehe in Kauf, obwohl diese meist auf ein Niveau von »Freundschaft« oder »Wohngemeinschaft« gesunken ist, nur um nicht alleine zu sein. Eine gewisse »Auszeit« kann ja ganz gut tun, aber wenn Menschen zu lange alleine sind, werden die meisten oft eigensinnig und dann wird es mit der Zeit immer schwieriger mit anderen zusammenzuleben. Immer häufiger sind es Frauen, die mit der Verwirklichung ihrer Eigenständigkeit (Karriere und Beruf nehmen einen entscheidenden Platz im Leben dieser Frauen ein) aus den traditionellen Rollenmustern einer »Frau mit Ehemann und Kind(er)« ausbrechen und auf diesem Weg versuchen, einen hohen Grad an Selbstverwirklichung zu erreichen. Die Suche nach alternativen Lebensformen führt für viele zu einem Leben ohne Partner, da es vielen Männern noch immer schwer fällt, die Selbstständigkeit von Frauen zu akzeptieren, und es ist zu vermuten, dass diese Zahl in den nächsten Jahren noch ansteigen wird. Die herkömmliche Familie wird immer seltener, die Scheidungsrate ist auf einer Rekordhöhe und die Patchworkfamilie wird wohl zur Familienform der Zukunft werden. Faktoren für diesen Trend sind neben dem Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit auch die Verbesserung der Ausbildungssysteme, die es den Frauen ermöglichen im Falle einer Scheidung auch ohne Gehalt des Ehemannes leben zu können. Die Frauen früherer Generationen hatten gar keine andere Wahl als eine Ehe, um nicht bis an ihr Lebensende von den finanziellen Zuwendungen ihrer Eltern und Brüder abhängig sein zu müssen. Dennoch ist und bleibt die Familie eine beständige Institution der Gesellschaft, an der sich das weitere Leben ausrichtet, wo der Sozialisationsprozess der Kinder stattfindet, wo die Menschen - in den meisten Fällen - Wärme, Geborgenheit und Liebe erhalten. Was sich im Laufe der Jahrzehnte geändert hat ist die Form des Zusammenlebens, wobei natürlich einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auch die beiden Weltkriege im vergangenen Jahrhundert hatten, die ganz entschieden in die Lebensplanungen einer ganzen Generation eingriffen. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Heiratsverhalten sehr stark verändert. Spielten früher Besitz und Vermögen bei der Partnersuche eine entscheidende Rolle ist dies selbst in Königshäusern und Adelsfamilien oder bei vermögenden Konzernchefs immer weniger von Bedeutung. Auch die Formen der Partnersuche und die Wahl des »passenden« Heiratskandidaten haben sich stark gewandelt. Im Zeitalter der modernen Kommunikation ergreifen die Heiratswilligen selbst die Initiative auf der Suche nach »Mr. Right« bzw »Mrs. Forever«. Und den vielfältigen Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt - Blind-Date-Partys, Tanzkurse und Bälle speziell für Singles, Astrosingletreffs, Platzkarten im Zug als Flirtticket , Chatten in Internetforen, Partnersuche in Singlebörsen und Zeitschriften sowie Partnervermittlung im Fernsehen und im Internet. Einen nicht unwesentlichen Einfluss hatte dabei sicher die Entwicklung des Internets. Wurde dieses einst entwickelt um im Falle eines Krieges die Kommunikation zu sichern ist es heute ein weltumspannendes Datennetz und ein weit verbreitetes Kommunikationsmittel geworden. A, AUFBAU DER UNTERSUCHUNG: Sehr viele Forscher beschäftigen sich damit, warum eine Partnerschaft, eine Ehe oder eine Beziehung scheitert und weniger damit, wie sie zustande kommt. Natürlich war die Partnerwahl früher ganz anders als heute; interessant ist jedoch, welchen Einfluss die Entwicklung der Gesellschaft auf die Partnerwahl hatte und auch heute noch immer hat. Der Fortschritt kann als eine Vermehrung von Erkenntnissen - sowohl positiv als auch negativ - angesehen werden, wie eine Leiter, auf der wir Sprosse für Sprosse nach oben steigen. Erfindungen haben uns das Leben erleichtert, z.B. Sprache, Schrift, Buchdruck, Elektrizität, Telefon und Computer. Die Sinnfrage in der Forschung stellt sich dann, wenn z.B. Unsummen für die Raumfahrt ausgegeben werden wo es auf der Welt Armut, Hunger und Elend gibt. Manche Erfindungen, die zu Beginn als großer Nutzen gesehen wurden, entpuppten sich letztendlich als großer Schaden für die Menschen, siehe Atomforschung. Das Fernsehen bringt uns die große, weite Welt ins Wohnzimmer, das heutige Massenangebot an Fernsehkanälen und Sattelitenprogrammen wird jedoch immer mehr zum Problemfall unserer Gesellschaft. War es vor Jahrzehnten schon eine Errungenschaft überhaupt einen Fernseher zu besitzen gibt es in sehr vielen Haushalten heute 20 und mehr Programme - und das meist rund um die Uhr. Die Flut an Talkshows ersetzt den Arzt, den Freund oder sonstige Gesprächspartner. Probleme werden nicht mehr im intimen Kreis diskutiert sondern in der breiten Öffentlichkeit. Selbst die sehr privaten Probleme werden in Millionen Haushalte transportiert und dabei werden intimste Einzelheiten offenbart. Kein Wunder, dass auch die Partnersuche sich diesem Trend angepasst hat und zu einer »öffentlichen« Angelegenheit wurde. Natürlich war eine 'Kupplerin' früher auch nicht im Geheimen tätig, doch Fernsehsendungen wie 'Liebesg´schichten und Heiratssachen' haben annähernd 1 Million Zuseher. Heiratsinstitute wurden meist heimlich aufgesucht, denn vielen war es peinlich, auf Hilfe bei der Partnersuche angewiesen zu sein. Das ist heute anscheinend nicht mehr der Fall - Partnersuche wurde zu einer Show. Warum verwenden Partnersuchende gerade eines dieser sehr öffentlichen Medien wie Fernsehen, Internet oder Illustrierte und nicht herkömmliche Partnerinstitute oder die sehr altmodische Form der Heiratsannonce oder vertrauen ganz einfach auf das Schicksal? In den ersten Kapiteln (Kapitel 2 bis 6) wird die Partnersuche von der Vergangenheit bis zur Gegenwart beschrieben. Dabei wurde das Thema »Partnerschaft« aus dem Blickwinkel der Soziologen, aber auch der Psychologen betrachtet. Von modernen Partnersuchformen in den Medien handelt Kapitel 7 und in den anschließenden beiden Kapiteln gilt das Augenmerk dem Internet und der Partnersuche mittels Computer. Die Schlussbetrachtung in Kapitel 10 gibt einen groben Überblick über die Untersuchungsergebnisse sowie ein Abschlussresümee.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS5
Kapitel 1 EINFÜHRUNG7
A AUFBAU DER UNTERSUCHUNG9
B FORSCHUNGSLEITENDE FRAGESTELLUNGEN10
C HYPOTHESEN11
D UNTERSUCHUNGSDESIGN11
Kapitel 2 PARTNERWAHL – VON DER ARRANGIERTEN EHE ZUR LIEBESHEIRAT17
A TYPEN DER PARTNERWAHL18
B KRITERIEN FREIER PARTNERWAHL23
C DER EINFLUSS DES BILDUNGSSYSTEMS AUF DIE PARTNERWAHL24
D THEORIEN ZUR PARTNERWAHL27
E PHYSISCHE ATTRAKTIVITÄT34
Kapitel 3 PARTNERSCHAFT, FAMILIE UND EHE IM WANDEL DER ZEIT35
A PARTNERSCHAFT36
B FAMILIE37
Kapitel 4 SOZIOLOGIE DER ZWEIERBEZIEHUNG50
A PARTNERSCHAFT ALS FORSCHUNGSGEGENSTAND50
B FORMEN VON ZWEIERBEZIEHUNGEN52
C SINGLE55
Kapitel 5 DAS LEBEN ALS SINGLE56
Kapitel 6 AUFBAUPHASE EINER ZWEIERBEZIEHUNG60
A AUSGANGSKONSTELLATIONEN61
B ERSTBEGEGNUNGEN62
C BEZIEHUNGSAUFBAU ALS PROZESS64
D KULTURELLE GRUNDLAGEN UND SOZIALE RAHMENBEDINGUNGEN65
Kapitel 7 PARTNERSUCHE IM MEDIENZEITALTER69
A DIE SENDUNG „BAUER SUCHT FRAU“70
B DER DAUERBRENNER UNTER DEN KUPPELSHOWS – „HERZBLATT“ (ENDE DER SENDUNG: 2005)72
C „HERZFLIMMERN“ BEI RADIO ARABELLA75
D „LIEBESG’SCHICHTEN UND HEIRATSSACHEN“ IM ORF75
E „NADINE TRAUT SICH“ AUF ATV78
F „SINGLE-MILLIONENSHOW“ IM ORF78
G „VERLIEBT IN EINE FAMILIE“ AUF ATV78
H RESÜMEE79
Kapitel 8 DAS INTERNET81
A DIE ENTWICKLUNG DES INTERNET81
Kapitel 9 PARTNERSUCHE MITTELS COMPUTER83
A ALLGEMEINES83
B ROMANTISCHE BEZIEHUNGEN IM NETZ84
C ENTWICKLUNG DER SINGLEBÖRSEN UND INTERNETPARTNERAGENTUREN85
C ENTWICKLUNG DER SINGLEBÖRSEN UND INTERNETPARTNERAGENTUREN85
D KOMMUNIKATION IM INTERNET92
E DER RUF VON PARTNERVERMITTLUNGSINSTITUTEN93
F SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM TRAUMMANN / ZUR TRAUMFRAU95
G ERLEBNISSE BEI DER PARTNERSUCHE IM INTERNET98
H BEANTWORTUNG DER HYPOTHESEN102
Kapitel 10 ZUSAMMENFASSUNG UND GESAMTRESÜMEE111
Kapitel 11 ANHANG118
A. FRAGEBOGEN118
B. TABELLEN- UND ABBILDUNGSVERZEICHNIS127
C. LITERATURLISTE128

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