Non-Profit-Organisationen haben aufgrund ihres speziellen Aufbaus extern verschiedenen Gesetzmäßigkeiten und Regeln zu folgen. Da die Gewinnerzielung nicht im Vordergrund steht, müssen sich Non-Profit-Organisationen Herausforderungen wie dem Marketing, der Finanzierung, den Rechtsformen, dem Arbeits- sowie dem Sozialrecht und dem Fundraising stellen und Handlungsweisen erarbeiten, die auf ihre Organisationskultur abgestimmt sind.
Das Marketing in Non-Profit-Organisationen spielt eine wichtige Rolle, da Vereine und Stiftungen ihr eigenes Angebot an eine Vielzahl von Kunden bringen wollen. Demzufolge hat sich der Begriff „Nonprofit-Marketing“ herauskristallisiert. Es handelt sich um ein Marketingkonzept, dass sich auf eine spezielle Branche konzentriert und sich an die Rahmenbedingungen anpasst. Nachdem genaue Ziele entwickelt wurden, werden Strategien festgelegt, wie die Ziele erreicht werden sollen. Die Erreichung findet durch konkrete Maßnahmen statt, die in einem Marketing-Mix festgehalten werden. Dieser setzt sich aus den Komponenten Produkt, Preis, Distribution und Kommunikation zusammen.[37] Die Produktpolitik als Basis des Mix beschäftigt sich mit dem Produkt oder der Dienstleistung als Kernelement. Gegenstand der Produktpolitik sind Herstellung, Entscheidungen und Handlungen, die das Angebot betreffen. Für den Konsument ist oftmals nicht nur das Ergebnis entscheidend, sondern der Weg dorthin ist von großer Bedeutung. Deshalb ist die Vorbereitung und Abwicklung des gesamten Entstehungsprozesses entscheidend. Das nächste Element des Mix ist die Kommunikationspolitik, die sich damit beschäftigt, sich an die Kunden zu wenden und Informationen über das Angebot weiter zu geben. Für Non-Profit-Organisationen hat Direkt-Marketing einen hohen Stellenwert. Am häufigsten wird Post versandt, die direkt an den Konsumenten adressiert ist. Interne Kommunikation kann durch sogenannte Qualitätszirkel erfolgen, die den Austausch, beispielsweise über Vorträge, fördern.[38] Die Distributionspolitik legt fest, in welchen Bereichen und an welchen Standorten das Produkt oder die Dienstleistung angeboten werden soll. Zum Vertrieb müssen geschulte Vermittler zu Verfügung stehen, die den Konsumenten als Abnehmer erreichen. Es wird im Allgemeinen zwischen dem indirekten und dem direkten Vertrieb unterschieden. Die Gegenleistungspolitik, als letztes der vier Elemente, beinhaltet die Konditionen, zu denen die Produkte und Dienstleistungen an den Konsumenten gebracht werden.[39]
Die Finanzierung von Non-Profit-Organisationen beschäftigt sich mit der Beschaffung von Finanzmitteln und der Investition in bestimmte Bereiche. Die Gewinnmaximierung steht nicht im Vordergrund, sondern die Erhaltung der Liquidität zur Erfüllung der eigenen Ziele. Die finanziellen Mittel, die Organisationen dieser Art zur Verfügung stehen, können grob in Spenden, öffentliche Gelder und Markterlöse untergliedert werden. Das Finanzvermögen, welche Non-Profit-Organisationen erwirtschaften, stammt aus den Überschüssen, die nicht ausgeschüttet werden dürfen. Das Kapital wird in Eigen- und Fremdkapital untergliedert. Das Eigenkapital wird auch Quasi-Eigenkapital genannt, da es sich aus Privat-, Unternehmens- und öffentliche Spenden zusammensetzt. Das Fremdkapital stammt hauptsächlich von Krediten bei Banken, wo es in Deutschland die GLS-Bank oder die Charity Bank in Großbritannien gibt, die sich speziell mit Non-Profit-Organisationen beschäftigen.[40]
Die Besonderheit bezüglich der Rechtsform einer Non-Profit-Organisation liegt darin, dass Zweck und Ziele darüber entscheiden, welche Rechtsform gewählt wird. Im Einzelnen kommen fünf verschiedene Formen in Frage. Der eingetragene Verein ist eine Vereinigung von mindestens zwei Personen zur Erreichung ideeller Ziele, jedoch ist die Mindestanzahl der Mitglieder in Deutschland auf sieben Personen festgelegt. Insofern diese Grenze nicht unterschritten wird, kann die Anzahl aber ständig schwanken. Generell lässt sich festhalten, dass Vereine in jedem Fall eine unternehmerische und gewinnorientierte Tätigkeit ausführen dürfen, wenn die Gewinne nicht ausgeschüttet werden. Weiterhin gibt es Stiftungen, die kein Zusammenschluss sind, sondern immer durch eine Person zustande kommen. Sie werden einem Zweck gewidmet und werden in Deutschland anerkannt und kontrolliert. Private Stiftungen werden am häufigsten gegründet und befinden sich zum Großteil im sozialen Bereich. Allerdings gibt es auch Stiftungen, die durch das öffentliche Recht gegründet werden.[41] Genossenschaften als nächste mögliche Rechtsform sind Gesellschaften, die sich auf Förderung ihrer Mitglieder konzentrieren. Ähnlich wie bei einem Verein ist die Gesamtmitgliederzahl unbegrenzt, aber es sind sieben Mitglieder zur Gründung nötig. Genossenschaften werden im Register eingetragen und sind erst dann rechtsfähig. Auch hier können Gewinne erzielt werden, die aber in keinem Fall ausgezahlt, sondern nur für den eigenen Zweck verwendet werden.[42] Außerdem gibt es die gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Durch einen Gesellschaftsvertrag werden die wichtigsten Informationen, wie Zweck und Sitz festgehalten. Die Gesellschaft kann bereits durch eine einzelne Person gegründet werden und wird häufig im Gesundheitswesen oder in den sozialen Diensten angetroffen. Durch den Handelsregistereintrag wird sie rechtsfähig.[43] Zuletzt können Non-Profit-Organisationen auch Aktiengesellschaften sein, deren Zweck in einer Satzung bestimmt ist, die wiederum vom Notar beglaubigt werden muss. In der Satzung werden, ähnlich wie bei der gGmbH, die Informationen niedergeschrieben. Das Stammkapital wird in Aktien aufgeteilt und durch deren Nennbetrag ergibt sich dann der Anteil am Vermögen der Organisation.[44]
Auch die Anstellung des Personals ist an besondere Regeln gebunden. Je nach Vereinbarung müssen die allgemeinen Bestimmungen der gewählten Rechtsform befolgt werden. Mitarbeiter in Non-Profit-Organisationen können als normale Arbeitnehmer angestellt werden. Dies bedeutet eine befristete oder unbefristete Anstellung zur Dienstleistung mit persönlicher Abhängigkeit. Mitarbeiter sind somit an Vorschriften und Weisungen der Organisation gebunden. Weiterhin gibt es freie Dienstnehmer. Dies ist der Fall, wenn das Personal zur Dienstleistung verpflichtet, aber nicht persönlich abhängig ist. Außerdem können Mitarbeiter als Werksvertragsnehmer angestellt sein und sind somit zu einer vorher festgelegten Leistung verpflichtet. Ehrenämter werden nicht bezahlt und stehen somit in keinem vertraglich festgelegten Verhältnis zur Organisation. Die Entgelthöhe der Arbeitnehmer mit monetärer Vergütung ergibt sich aus den jeweiligen Vertragsbestimmungen. Die Kündigung oder die Entlassung kann in jedem Fall in schriftlicher Form erfolgen, bei der aber auch eine Frist eingehalten werden muss. Auch ehrenamtliche Mitarbeiter genießen dieses Recht. Sozialrechtlich sind Non-Profit-Organisationen dazu berufen, ihr Personal mit einer sozialen Pflichtversicherung zu schützen. Dennoch gibt es auch Unterschiede im Bereich der Arbeitnehmer. Geringfügig Beschäftigte werden nicht pflichtversichert, können aber in Abhängigkeit ihres Gehaltes auf eine Unfallversicherung zurückgreifen. Auch freie Mitarbeiter sind nicht pflichtversichert, haben aber dennoch die Chance auf Antrag eine Versicherung der jeweiligen Organisation zu erhalten. Die Mitarbeiter, die ehrenamtlich in einer Organisation beschäftigt sind, unterliegen ebenso keiner Versicherungspflicht seitens des Arbeitgebers. Generell ist das Personal dazu angehalten, das Ziel der Organisation zu verfolgen. Sie können auch entlassen werden, wenn das außerdienstliche Verhalten nicht tragbar ist. Non-Profit-Organisationen sind dafür verantwortlich, die besonderen arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen und Vorschriften einzuhalten.[45]
Der Begriff des Fundraising beschäftigt sich mit der Beschaffung von finanziellen Mitteln für eine Non-Profit-Organisation. Das Besondere am Fundraising ist die Bereitstellung des Kapitals, da es nicht regelmäßig ist und somit private Geldgeber in Augenschein genommen werden. Es handelt sich nicht um einseitiges Interesse oder dem Betteln nach Geld, denn diejenigen, die ihr eigenes Geld spenden und abgeben, erhalten im gleichen Zug eine Gegenleistung zurück.[46] Die finanziellen Mittel einer Non-Profit-Organisation bestehen im Großteil aus Spenden. René Bekkers und Pamela Wiepking veröffentlichen in ihrem Artikel „Eight Mechanism That Drive Charitable Giving“ acht Gründe, warum Menschen ihr eigenes Geld spenden. Im Vordergrund steht hier die Philanthropie, das allgemeine menschenfreundliche Denken und Handeln. Der erste Grund ist das Bewusstsein über die Bedürftigkeit der Empfänger. Es wird ausgelöst durch Aktionen und Kampagnen der Organisationen, die zeigen, dass Hilfe benötigt wird. Als nächstes geht es um die Aufforderung zur Spende. Spender werden gebeten, sich einzubringen und Hilfe anzubieten. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass die Geldgeber nicht überfordert werden, denn sonst kann eine Spendenmüdigkeit...