Perspektiven des Kombinierten Verkehrs Schiene/Straße nach der Deregulierung des europäischen Verkehrsmarktes - untersucht am Beispiel des Alpentransits
Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1,1, Philipps-Universität Marburg (Fachbereich Geographie), 97 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung In kaum einem anderen Wirtschaftsbereich haben sich die politischen Rahmenbedingungen und die Nachfragestrukturen in der Vergangenheit so sehr verändert wie im Transportsektor. Die allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen (wie zunehmende räumliche Arbeitsteilung, Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt oder Rückgang der Lagerhaltung in den Betrieben) stellen völlig neue logistische Anforderungen an die jeweiligen Transportmittel. Analysiert man die Entwicklung des Transportgewerbes in den letzten fünf Jahrzehnten, so muß man feststellen, daß die Eisenbahn ihre früher führende Stellung im Gütertransport eingebüßt hat und dabei ihre Marktanteile vor allem an den Straßengüterverkehr verloren hat. Insgesamt ist in der Wirtschaftsregion Europa ein enormer Anstieg der Gütertransporte zu verzeichnen, wobei die Zunahme des Verkehrsvolumens in Abhängigkeit von vielfältigen Einflußfaktoren, wie z.B. Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftsentwicklung, technischem Fortschritt, allgemeiner gesellschaftlicher und politischer Entwicklung sowie der Einstellung der Bevölkerung zu Fragen der Umweltqualität betrachtet werden muß. Die Grundlage für diese rasante Entwicklung bildete die umfassende Liberalisierung des europäischen Verkehrsmarktes, die auf der Basis weitreichender Richtlinien der Europäischen Kommission und Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs bzw. des EU-Ministerrates umgesetzt wurde. Diese Richtlinien waren dabei auch gleichzeitig Ausgangspunkt für die Realisierung der Bahnstrukturreform in Deutschland. Durch die Umwandlung der Deutschen Bundesbahn in ein marktwirtschaftlich geführtes Unternehmen sollte das angekratzte Image der Eisenbahn wiederhergestellt und der ständig wachsenden Verschuldung begegnet werden. Durch die Schaffung eines freien Netzzugangs für alle zugelassenen Eisenbahnunternehmer sollte die bisherige Monopolmacht der Deutschen Bundesbahn eingeschränkt und gleichzeitig der Wettbewerb um neue Kunden im Eisenbahnsektor verstärkt werden. Man ging davon aus, daß sich solche guten Erfahrungen, wie man sie mit der Deregulierung in anderen Wirtschaftsbereichen, wie z.B. auf dem Telekommunikationsmarkt, gemacht hatte, auch auf dem Verkehrsmarkt übertragen ließen, und man erhoffte sich durch die Einführung des Prinzips des freien Wettbewerbs mehr Flexibilität im Schienenverkehr, eine bessere Nutzung der Infrastrukturkapazitäten und eine steigende Rentabilität in der Transportabwicklung. [...]
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