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Pflege im Quartier: Das Wohnkonzept der Fünften Generation

Eine systematische Übersichtsarbeit

AutorNils Neu
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl82 Seiten
ISBN9783656460404
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Gesundheit - Pflegewissenschaft - Sonstiges, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: KURZZUSAMMENFASSUNG Der demografische Wandel ist allgegenwärtig und wird bereits seit langer Zeit als ein Problem für Mensch und Umwelt verstanden. Daher rückt der für die zukünftigen Jahre prognostizierte Anstieg von Menschen im Rentenalter, begleitet von einem stetigen Rückgang erwerbsfähiger Bürger, zunehmend in den Fokus öffentlicher Diskussionen. So wird unter anderem seitens der Politiker und Forscher an geeigneten Lösungen zum Thema demografische Veränderungen und deren Folgen gearbeitet. Besonders im Gesundheitssystem nehmen diese eine tragende Rolle ein, um jedem Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu ermöglichen, trotz des Altersungleichgewichtes. Im Bereich der Altenhilfe fordert dies einen neuen Denkansatz: die 'Pflege im Quartier'. Zentrum der vorliegenden Bachelorarbeit ist die Erschließung des aktuellen Forschungsstandes jener Konzeption. Dabei wird eigens dargestellt, inwieweit die 'Pflege im Quartier' das Potenzial besitzt, eine Antwort auf die bevorstehenden Herausforderungen infolge der Bevölkerungsveränderung zu sein. Hierfür wurde eine systematische Übersichtsarbeit geschaffen, die das Spektrum aktueller Literatur zu erschließen versucht und letztlich 17 Evaluationen verschiedener Modellprojekte der Quartierspflege analysiert und auswertet. Das Ergebnis ist eine Identifizierung derer Stärken, Problemfelder und Möglichkeiten der Alltagsgestaltung sowie Partizipation für die im Quartier ansässigen Bewohner. Daraus wird ersichtlich, dass dieses Wohnkonzept viele innovative Ideen und Lösungsansätze vereint, jedoch ebenso vor zahlreiche Schwierigkeiten und Hürden gestellt wird, deren Überwindung weitere Forschungen fordert.

Sept. 2006 - Aug. 2009 Berufsausbildung zum exam. Altenpfleger (ASB Leipzig / Heimerer Schule) Apr. 2011 - Sept. 2013 Studium "Gesundheits- und Pflegewissenschaften" (B.Sc.) (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

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Leseprobe

4. Methodik


 

4.1 Studiendesign


 

Zum Erreichen der Zielstellung wurde das Studiendesign einer systematischen Übersichtsarbeit gewählt. Es wurde strategisch nach geeigneter Literatur gesucht, die anschließend im Rahmen einer Inhaltsanalyse extrahiert und ausgewertet wurde.

 

4.2 Literaturrecherche


 

Aufgrund der jungen Themenpräsenz ging der Autor hypothetisch davon aus, selbst bei einer systematischen Recherche nur mäßigen Erfolg bei der Sichtung von qualitativer Literatur über die Quartierspflege zu haben. Bereits die anfängliche überblickverschaffende Quellensuche für die Erschließung des theoretischen Hintergrundes zeigte, dass nur wenig Literatur zu sichten ist, die wissenschaftliches Niveau bietet. Um das angestrebte Zwischenziel zu erreichen und somit feststellen zu können, welches generelle Literaturangebot zum Forschungsthema geboten wird, fiel die Entscheidung auf eine sensitive Recherche.

 

4.2.1 Einschlusskriterien


 

Während der Suche wurden Quellen eingeschlossen, die inhaltlich das Konzept der „Pflege im Quartier“ in Deutschland beleuchteten. In diesem Zusammenhang sollte auch Literatur aufgegriffen werden, die Aussagen zu speziellen Formen dieser Art der Pflege macht, wie dem „Bielefelder Modell“ und den „KDA-Quartiershäusern“. Aufgenommene Literatur musste Erfahrungen oder evaluierte Einschätzungen zu der Konzeption liefern sowie Rückschlüsse auf die drei Teilfragen dieser Arbeit zulassen. Letzteres bedeutete, dass fundierte Aussagen zu Stärken und Problemen der Quartierspflege getroffen sowie bestehende Möglichkeiten zur Partizipation und Alltagsgestaltung beleuchtet werden mussten. Entscheidend bei der Wahl relevanter Quellen war, dass aufgeführte Treffer Aussagen zu bestehenden Netzwerken und der sich umschließenden Nachbarschaft gaben, um damit zu verhindern, lediglich Literatur zu reinen Formen des „Betreuten Wohnens“ einzuschließen.

 

Der angesprochene Personenkreis sollte Menschen im Alter ab 65 Jahren umfassen, da nur so relevante Rückschlüsse im Hinblick auf den demografischen Wandel und der zukünftigen Pflegesituation gewährleistet werden.

 

Ein bedeutsames Einschlusskriterium war zusätzlich die Aktualität der Quellen, welche maximal fünf Jahre alt sein durften. Begründen lässt sich dies damit, dass ein so junges Thema, wie das dieser Forschungsarbeit, für eine qualitative Auswertung auch aktuelle Literatur bedarf. Bei der Erarbeitung des theoretischen Vorwissens ist zudem aufgefallen, dass ältere Quellen nur bedingt mit Quartierspflege in Verbindung gesetzt werden und somit keinen zeitgemäßen Forschungsstand bieten. Zudem kann davon ausgegangen werden, dass wichtige Informationen älterer Literatur ebenso in aktuellen Quellen Erwähnung finden.

 

Überdies wurde nur deutsch- oder englischsprachige Literatur aufgenommen, die aus Deutschland stammt, um nicht durch das Einbeziehen internationaler Quellen bei der Datenauswertung die Übertragbarkeit der Ergebnisse dieser Forschungsarbeit auf nationale Gegebenheiten zu gefährden.

 

4.2.2 Beschreibung des Vorgehens


 

An erster Stelle vor der eigentlichen systematischen Recherche stand eine Suche nach Lektüre für den theoretischen Hintergrund. Zu diesem Zweck wurde eine Google-Suche favorisiert, bei der einzelne Suchbegriffe, wie „demografischer Wandel“, „Pflege im Quartier“ sowie „Quartierspflege“, verwendet wurden. Hierdurch erschloss sich das Buch von Schinkel (2007) sowie von Michell-Auli und Sowinski (2012). Beide Bücher stellten eine effektive Grundlage für die Erarbeitung des Vorwissens dar. Aber auch eine Suche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig mit selbigen Suchbegriffen führte zu weiterer Literatur. Zudem ließen sich im Laufe der späteren methodischen Recherche zusätzliche Quellen erschließen, die den theoretischen Hintergrund stetig bereicherten.

 

Um einen möglichst systematischen Charakter bei der eigentlichen Literaturrecherche für den Ergebnisteil dieser Arbeit zu erzielen, entschied sich der Autor dazu, diese mit einer elektronischen Suche methodisch nach dem Vorbild des 6-S-Modells nach Haynes zu starten, welches in Abbildung 2 dargestellt wird.

 

 

Abbildung 2: 6-S-Modell (Quelle: DiCenso, Bayley & Haynes, 2009)

 

Laut dieses Modells ist es ratsam, die Literatursuche in der höchsten Stufe der Pyramide „Systems“ zu beginnen. Diese Stufe wird dabei von computergestützten Informationssystemen gebildet, die wissenschaftliche Ergebnisse über einen Sachverhalt prägnant darstellen und neue Erkenntnisse zeitnah aufnehmen (vgl. DiCenso, Bayley & Haynes, 2009).

 

Aufgrund des jungen Themas und der Annahme der damit verbundenen wenigen Publikationen wurde von der Suche in dieser Klassifikation allerdings abgesehen. Ebenfalls mit derselben Begründung ausgeschlossen wurden die beiden Stufen „Synopses of Syntheses“ und „Synopses of Studies“.

 

Die Literaturrecherche begann somit auf der zweithöchsten Stufe „Summaries“, unter denen Richtlinien zu verstehen sind, die auf Basis fundierter Forschungsergebnisse entwickelt werden. Hieran schloss sich eine Suche nach „Syntheses“, systematischen Übersichtsarbeiten, sowie nach „Studies“, publizierten Einzelstudien, an.

 

Aufgrund eines quantitativ mäßigen Literaturfundes während der Recherche nach dem 6-S-Modell nach Haynes fiel der Entschluss, eine weitere umfangreiche Suche nach geeigneten Quellen durchzuführen. Dies sollte mittels einer ausgewählten Internet­Suchmaschine erfolgen. Durch eine systematische Variation der Suchbegriffe wurde eine erhebliche Anzahl relevanter Quellen erschlossen, die zudem auf zusätzliche Literatur verwiesen.

 

Es folgte somit eine ausgedehnte Kontrolle der Textverweise und Literaturverzeichnisse bisher gesichteter Quellen, wodurch sich die Zahl aufgenommener Literatur vergrößerte.

 

Die durchgeführte Handsuche wurde durch eine weitere Recherche auf Homepages ausgewählter Quellen erweitert, die im Rahmen der Erschließung des theoretischen Rahmens wiederholt erwähnt wurden.

 

Abschließend erfolgte der dialogische Austausch via elektronischer Mitteilung mit einer Koordinatorin eines während der Recherche gesichteten Projektes zum Thema „Pflege im Quartier“.

 

4.2.3 Informationsquellen und Suchstrategien


 

In diesem Abschnitt werden die jeweiligen Quellen benannt, die als Recherchegrundlage dienten sowie die unterschiedlichen Strategien, die verfolgt wurden, um relevante Literatur zu erschließen.

 

4.2.3.1 Recherche nach „Summaries“

 

Für eine gezielte Suche nach existierenden Expertenstandards wurde in der Datenbank des Deutschen Netzwerkes für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) gesucht [Stand: 14.12.2012]. Die DNQP beschränkt sich bei der Entwicklung von Expertenstandards ausschließlich auf pflegerische Fragestellungen und bildete somit die erste Wahl bei der Suche nach „Summaries“ für das Forschungsthema. Die Ermittlung geeigneter Literatur wurde per Handsuche durchgeführt.

 

Eine anschließende Suche nach Leitlinien erfolgte in der Datenbank der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft e.V. (AWMF) [Stand: 14.12.2012]. Die Suche in der Datenbank erfolgte nach Fachgebieten, welchen die zu interessierenden Leitlinien zugeordnet sein könnten. Innerhalb der ausgewählten Bereiche wurden drei Leitlinien aufgegriffen und auf inhaltliche Übereinstimmungen mit dem Forschungsthema analysiert. Ein Überblick über die überprüften Fachgebiete und Leitlinien bieten die Tabellen im Anhang 1.

 

4.2.3.2 Recherche nach „Syntheses“ und „Studies“

 

Für diese Suche erfolgte über das VPN der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ein Zugriff auf die englischsprachige Cochrane Library [Stand: 17.12.2012]. Dabei handelt es sich um eine Datenbank speziell für systematische Übersichtsarbeiten, die von der Cochrane Collaboration, einem internationalen Netzwerk von Ärzten und Wissenschaftlern, zur Verfügung gestellt werden (vgl. Kunz, Khan, Kleijnen & Antes, 2009, S. 5).

 

Um Studien zum Forschungsthema ausfindig zu machen, erfolgte eine

 

Literaturrecherche in den ebenfalls englischsprachigen Datenbanken CINAHL [Stand: 20.12.2012] und Medline [Stand: 27.12.2012], wobei wiederholt das

 

Hochschulnetzwerk genutzt wurde.

 

CINAHL (Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature) ist ein Verzeichnis, welches Literatur zu sämtlichen Aspekten der Pflegewissenschaften sowie verwandter Gesundheitswissenschaften sammelt (vgl. Kunz et al., 2009, S. 24).

 

Medline ist eine bibliografische Datenbank der National Library of Medicine und stellt eine wichtige Informationsquelle in der Medizin und den angrenzenden Wissenschaften dar (vgl. Zentralbibliothek Medizin Leipzig, Informationsvermittlung, 2012).

 

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