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Pflegekommunikation. Pflegeausbildung, Pflegekommunikation

Gespräche im Pflegeprozess

AutorBernadette Alig, Susanne Stefanoni
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl164 Seiten
ISBN9783456943091
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis30,99 EUR
Kurzlehrbuch zur professionellen Kommunikation im Pflegeprozess «Pflegekommunikation» beschreibt die Grundlagen der Gesprächsstruktur, -führung und -techniken sowie Grundhaltungen im Gespräch mit dem Patienten, orientiert an den einzelnen Phasen des Pflegeprozesses und konkretisiert mit Gesprächsanleitungen für einzelne Gesprächsformen wie: - Eintrittsgespräch - Pflegeanamnesegespräch - Planungsgespräch - Informationsgespräch - Instruktionsgespräch - Copinggespräch - Austrittsgespräch. Die Autorinnen legen damit ein Fachbuch für Lernende und Praktiker in der Pflege vor, das alle ausbildungsrelevanten kommunikativen Fertigkeiten vermittelt und didaktisch für die neuen Lernorte (Skill labs) aufbereitet. Aus dem Inhalt: I Herleitung und Grundlagen des Konzeptes «Gespräche im Pflegeprozess» Der Pflegeprozess - Der Pflegeprozess als Problemlösungs-, Beziehungs- und Beratungsprozess Gespräche im Pflegeprozess - Gesprächsstruktur und -techniken Grundhaltung - Caring - Personenzentrierte/patientenorientierte Grundhaltung Krankheits- bzw. Gesundheitsmodelle Bezugspersonenpflege II Gespräche und Gesprächsanleitungen Assessmentphase - Das Eintritts- und Pflegeanamnesegespräch - Theorien und Beispiele Der Pflegediagnostikprozess - Pflegediagnosen, -ziele und -interventionen - Praxistransfer Planungsphase - Das Planungsgespräch - Theorien und Beispiele Interventionsphase - Das Informations-, Instruktions- und Copinggespräch - Theorien und Beispiele Evaluationsphase - Das Austrittsgespräch - Theorien und Beispiele Schulungs-, Anwendungs-, Forschungs- und Entwicklungsbedarf

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Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Einleitung
  3. 1 Elemente des Gesprächskonzeptes
  4. 2 Der Pflegeprozess
  5. 3 Gespräche im Pflegeprozess
  6. 4 Gesprächsführung
  7. 5 Theoretische Grundlagen
  8. 6 Assessmentphase
  9. 7 Planungsphase
  10. 8 Interventionsphase
  11. 9 Evaluationsphase
  12. 10 Schulungs-, Anwendungs-, Forschungs- und Entwicklungsbedarf
  13. Literaturverzeichnis
  14. Die Autorinnen und Sachwortverzeichnis
Leseprobe
5 Theoretische Grundlagen (S. 30-31)

Nachdem wir in den vorangehenden Kapiteln die parallel verlaufenden Prozesse sowie das Gesprächskonzept im Pflegeprozess aufgezeigt haben, geht es nun darum, das Verständnis, das den Gesprächen im Pflegeprozess zugrunde liegt, aufzuzeigen. Wir gehen davon aus, dass die innere Einstellung und das dadurch geprägte Denken einer Person ihr Handeln und Verhalten beeinflussen.

Es ist uns deshalb wichtig aufzuzeigen, aus welchem Verständnis heraus die Gespräche im Pflegeprozess entstanden sind und welche psychologischen und pflegerischen Auffassungen diese prägen. Wir beziehen uns in den Gesprächen auf die Ansätze der personenzentrierten Grundhaltung. In Bezug auf die Auffassung von Pflege stützen wir uns auf das Verständnis von Caring und auf die patientenorientierte Pflege. Das Gesundheits- bzw. Krankheitsverständnis stützt sich auf das biopsychosoziale Krankheitsmodell und die Salutogenese.

5.1 Personenzentrierte Grundhaltung

Der amerikanische Psychologe und Begründer der Humanistischen Psychologie, Carl Rogers, erkannte, dass bei den Ratsuchenden, die sich an ihn wandten, der Schlüssel zur Lösung ihrer Probleme und Schwierigkeiten in ihnen selbst lag. Im therapeutischen Gespräch ging es folglich darum, sie durch den Prozess der Lösungsfindung zu begleiten und dadurch ihre Selbstheilung zu aktivieren. Rogers nannte dies den personenzentrierten Ansatz. Gemäß Rogers verfügt das Individuum potenziell über unerhörte Möglichkeiten, um sich selbst zu begreifen und aus diesem Verständnis heraus sein Verhalten zu verändern.

Ein entscheidendes Merkmal dieses Ansatzes ist, dass dem Klienten keine Ratschläge oder fertigen Lösungen angeboten werden, sondern stattdessen ihre Auseinandersetzung mit emotionalen Prozessen und die eigene Lösungskonstruktion gefördert werden. Dies geschieht mit dem Ziel, Menschen zu befähigen, auch mit künftigen Problemen besser fertig zu werden. Auf diese Weise wird das Individuum unabhängiger und autonomer. Dem Menschenbild des personenzentrierten Ansatzes liegen die folgenden Annahmen zugrunde:

Autonomie:
Der Mensch strebt aus der kindlichen Abhängigkeit heraus nach Unabhängigkeit und äußerer Kontrolle. Er möchte in die eigene Entwicklung eingreifen und Verantwortung für das eigene Leben übernehmen. Ein Individuum, das für sich selbst verantwortlich ist, kann auch Verantwortung für die Gemeinschaft

Selbstverwirklichung: Wachstumsbedürfnisse werden als grundlegende Antriebskräfte des Organismus angenommen. Das Individuum strebt danach, vorhandene Fähigkeiten im ständigen Austausch mit der sozialen Umwelt weiter zu entfalten.

Ziel- und Sinnorientierung: Das Sein und Handeln des Menschen wird außer von der materiellen

Ganzheit: Das Individuum wird als eine Ganzheit wahrgenommen, das heißt Gefühle und Vernunft, Leib und Seele bestehen gleichwertig nebeneinander.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Einleitung10
Teil I: Das Gesprächskonzept im Pflegeprozess12
1 Elemente des Gesprächskonzeptes14
2 Der Pflegeprozess15
Der Pflegeprozess als Problemlösungsprozess16
Der Pflegeprozess als Beziehungsprozess18
Der Pflegeprozess als Beratungsprozess19
3 Gespräche im Pflegeprozess22
Assessmentphase22
Planungsphase22
Interventionsphase23
Evaluationsphase24
4 Gesprächsführung25
Strukturierung der Gespräche25
Gesprächsmethoden26
Aktives Zuhören27
5 Theoretische Grundlagen31
Personenzentrierte Grundhaltung31
Positive Wertschätzung und emotionale Wärme33
Echtheit33
Empathie33
Patientenorientierte Grundhaltung34
Caring35
Das biopsychosoziale Krankheitsmodell36
Das Modell der Salutogenese37
Kohärenzgefühl38
Ressourcen39
Teil II: Gespräche und Gesprächsanleitungen42
6 Assessmentphase46
Das Eintrittsgespräch47
Das Eintrittsgespräch im Überblick47
Vor dem Gespräch47
Das Gespräch47
Nach dem Gespräch48
Gesprächsanleitung Eintrittsgespräch48
Vor dem Gespräch48
Das Gespräch48
Nach dem Gespräch51
Das Pflegeanamnesegespräch51
Das Pflegeanamnesegespräch im Überblick53
Vor dem Gespräch53
Das Gespräch54
Nach dem Gespräch54
Gesprächsanleitung Pflegeanamnesegespräch54
Vor dem Gespräch55
Das Gespräch56
Nach dem Gespräch61
Theorien und Beispiele Krankheitsverlauf61
Vertrauen und Vertrauensaufbau69
Subjektive Krankheitstheorien72
Compliance und Non-Compliance74
Das biomedizinische Modell und das biopsychosoziale Modell75
Der Pflegediagnostikprozess78
Pflegediagnosen, -ziele und -interventionen78
Praxistransfer80
Pflegediagnose: Beeinträchtigter Gasaustausch80
Pflegediagnose: Hyperthermie81
Pflegediagnose: Unwirksame Selbstreinigungsfunktion81
Pflegediagnose: Aktivitätsintoleranz82
Pflegediagnose: Wissensdefizit83
Pflegediagnose in der präoperativen Phase: Furcht83
Pflegediagnose in der postoperativen Phase: Durchblutungsstörung84
Pflegediagnose: Akute Schmerzen85
Pflegediagnose: Beeinträchtigte körperliche Mobilität85
Pflegediagnose: Verdacht auf Körperbildstörung86
7 Planungsphase87
Das Planungsgespräch87
Das Planungsgespräch im Überblick Vor dem Gespräch88
Gesprächsanleitung Planungsgespräch Vor dem Gespräch89
Das Gespräch90
Nach dem Gespräch94
Theorien und Beispiele Motivation94
Das Health-Belief-Modell97
Ziele setzen98
8 Interventionsphase102
Das Informationsgespräch102
Das Informationsgespräch im Überblick Vor dem Gespräch104
Das Gespräch105
Nach dem Gespräch105
Gesprächsanleitung Informationsgespräch Vor dem Gespräch105
Das Gespräch107
Nach dem Gespräch110
Theorien und Beispiele Wissen aneignen – Lernen110
Das Instruktionsgespräch113
Fünf Schritte einer Instruktion114
Assessment:114
Planung:114
Durchführung:114
Evaluation:114
Dokumentation:114
Das Instruktionsgespräch im Überblick Assessment115
Planung115
Durchführung115
Pflegehandlung zeigen und erläutern115
Pflegehandlung unter Anleitung erproben116
Pflegehandlung selbstständig ausführen116
Evaluation und Dokumentation116
Gesprächsanleitung Instruktionsgespräch Assessment116
Planung118
Durchführung119
Pflegehandlung zeigen und erläutern120
Pflegehandlung unter Anleitung erproben121
Pflegehandlung selbstständig ausführen121
Evaluation und Dokumentation122
Theorien und Beispiele Modell der Instruktion122
Handlungsergebniserwartung und Selbstwirksamkeit123
Das Copinggespräch127
Das Copinggespräch im Überblick Vor dem Gespräch128
Das Gespräch128
Nach dem Gespräch128
Gesprächsanleitung Copinggespräch Vor dem Gespräch129
Pflegedokumentation studieren, Patientensituation vergegenwärtigen129
Ressourcen vergegenwärtigen und festhalten129
Bewältigungsverhalten einschätzen129
Zeit einplanen130
Raum reservieren130
Das Gespräch130
Nach dem Gespräch133
Theorien und Beispiele Krankheitsbewältigung133
Attribution und Kontrollüberzeugungen137
9 Evaluationsphase140
Das Austrittsgespräch140
Das Austrittsgespräch im Überblick Vor dem Gespräch141
Das Gespräch142
Nach dem Gespräch142
Gesprächsanleitung Austrittsgespräch Vor dem Gespräch142
Das Gespräch143
Nach dem Gespräch145
Theorien und Beispiele Die Beziehung abschließen146
Feedback geben – Feedback empfangen148
10 Schulungs-, Anwendungs-, Forschungs- und Entwicklungsbedarf152
Literaturverzeichnis155
Bücher und Artikel in Zeitschriften155
Internet157
Die Autorinnen158
Susanne Stefanoni158
Bernadette Alig158
Sachwortverzeichnis160

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