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E-Book

Photovoltaikanlagen professionell planen und installieren

Solarmodule optimal nutzen

AutorJürgen Brück
VerlagFranzis
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783772335976
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Dieses Buch informiert Sie bis ins letzte Detail über Photovoltaikanlagen und setzt dabei keine Vorkenntnisse voraus, sodass auch der interessierte Laie erfolgreich ans Werk gehen kann. Es ist außerdem eine Fundgrube für alle Leserinnen und Leser, die sich umfassend über Photovoltaik informieren möchten.

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Leseprobe
2.1.4 Flachdach (S. 80-81)

Flachdächer sind Dächer, die keine oder nur eine geringe Dachneigung aufweisen. Das Flachdach ist auch aus ökonomischen Gesichtspunkten eine bevorzugte Baukonstruktion und ökologisch kann die Nutzung des flachen Dachs als begrünte Fläche ein Gewinn sein. In der grundsätzlichen Konstruktion unterscheidet man zwischen Kaltdach und Warmdach. Das Kaltdach ist ein belüftetes, meist leicht geneigtes Flachdach mit einer oberen und unteren Schale sowie einem dazwischenliegenden, von außen be- und entlüfteten Hohlraum. Die obere Schale übernimmt die Aufgabe der Abdichtung.

Die untere Schale ist in der Regel ein tragendes Bauteil, auf dem die Wärmedämmung aufliegt (z. B. Betondecke). Das Warmdach dagegen ist eine unbelüftete Dachkonstruktion, bei der alle Funktionsschichten – tragende Schale, Wärmedämmung und Abdichtung – ohne Zwischenräume direkt übereinanderliegen und gleichzeitig die Decke des obersten Geschosses bilden. In der Beanspruchung wird zwischen nicht genutzten und genutzten Flachdächern unterschieden. Nicht genutzte Flachdächer betritt man lediglich zu Wartungszwecken. Genutzte Flachdächer – z. B. Parkflächen, Terrassen oder Gründächer – unterliegen einer höheren Beanspruchung. Die Flachdachdämmung ist sehr anspruchsvoll, sowohl in der Ausführung als auch bezüglich der verwendbaren Dämmstoffe.

Das Flachdach ist Temperaturunterschieden von bis zu über 100 K (100 C°), d. h., einerseits extremen Temperaturen durch Sonneneinstrahlung bis etwa + 80 °C, andererseits Kälteeinwirkungen bis etwa -30 °C ausgesetzt. Hinzu kommen mechanische Belastungen, Nässe und Beanspruchung durch Wind. Zudem muss die gesamte Konstruktion einschließlich der Dämmung im Brandfall ein Höchstmaß an Sicherheit bieten. Grundsätzlich sind die Anforderungen wie z. B. die EnEV, die DIN-Normen und die Richtlinien auch für Flachdächer zu beachten, so z. B. die Richtlinien für die Planung und Ausführung von Dächern mit Dachabdichtungen, aufgestellt und herausgegeben vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks-Fachverbands, Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik e. V. (ZVDH) in Köln. Die Richtlinien für die Planung, Ausführung und Pfl ege von Dachbegrünungen werden vom FLL, Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e. V. in Bonn herausgegeben.

2.1.5 Kaltdach, Kaltdachdämmung

Kaltdächer im Flachdachbereich haben einen belüfteten Raum zwischen der oberen Schale ( Wetterschutz/Niederschlag) und der unteren Schale mit Wärmedämmung. Die Belüftungsebene beginnt an der Traufkante mit einem Insektenschutzgitter und endet am Firstziegel. Eine weitere Belüftungsebene wird häufig unterhalb der Unterdachkonstruktion und oberhalb einer Wärmedämmung vorgesehen (Zwischensparrendämmung mit Belüftung). Diese Belüftung ist bei diffusionsoffenen Unterdächern und guter raumseitiger Luftdichtigkeit unnötig. Beide Belüftungsebenen müssen einen ausreichenden Querschnitt besitzen.

Unter diese Schale muss eine Dampfsperre angeordnet werden, damit zwischen Innenraum und Dachraum kein Luftaustausch erfolgen kann. Neben der Dachneigung von mindestens 5 % (günstiger sind 10 %) sollte der Luftraum mindestens 10 cm hoch und mindestens an zwei gegenüberliegenden Seiten Zuluft- bzw. Abluftöffnungen (gleichmäßig verteilt) mit einem freien Lüftungsquerschnitt von 1/500 der Dachfläche haben. Möchten Sie Ihr Flachdach (Kaltdach) nachträglich dämmen, gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten: entweder das vorhandene Dach demontieren und mit Dämmung wieder neu aufbauen oder eine Einblasdämmung vornehmen. Hier bietet sich z. B. Zellulose an. Vorher sind die bauphysikalischen Verhältnisse genau zu überprüfen und zu berechnen, wobei Sie einen Fachmann hinzuziehen sollten. Je nach vorhandener Ausführung muss zusätzlich eine Dampfbremse mit passendem sd-Wert eingebaut werden.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Vorwort9
1 Grundlagen der Photovoltaik11
1.1 Wie erzeugt die Solarzelle den Strom?13
1.2 Netzgekoppelte Solaranlagen und Inselsysteme16
1.3 Mit unterschiedlichsten Solarzellenauf du und du20
1.4 Wechselrichter: Was sie können und woraufzu achten ist30
1.5 Die Modulanschlussdose37
1.6 Der Netzanschluss38
1.7 Unterschiedliche Anlagetypen40
2 Solarmodule optimal nutzen47
2.1 Technische Daten im Griff haben49
2.2 Auf höchsten Stromertrag ausrichten52
2.3 Stromverbraucher anschließen55
2.4 Solarmodule zusammenschalten56
2.5 Bypassdioden fachgerecht einsetzen59
3 Stromspeicher für Inselsysteme63
3.1 Kapazität für Photovoltaikanlage berechnen64
3.2 Akkus richtig laden65
3.3 Solarakku oder Autobatterie?469
4 Solarkraftwerk systematisch planen71
4.1 Solargenerator auf geneigtem Dach71
4.2 Solargenerator auf Flachdach82
4.3 Solarmodule als Dachbedeckung:Pro und Contra88
4.3.1 Solardachziegel91
4.3.2 Flachdachhaut aus Solarmodulen94
4.4 Solargenerator an Hausfassade94
4.5 Freistehende Solarkraftwerke98
4.6 Die richtigen Solarmodule auswählen100
4.7 Den geeigneten Standort fi nden105
4.8 Größe des Solargenerators festlegen107
4.9 Wechselrichter ertragsoptimal einsetzen110
4.10 Welche Kabel sind die richtigen?115
4.11 Generatoranschlusskasten undGleichstromhauptschalter117
4.12 Blitzschutz nicht vergessen118
4.12.1 Innerer Blitzschutz gegen Überspannungen119
4.12.2 Äußerer Blitzschutz120
5 Solaranlage fachgerechtaufbauen und installieren123
5.1 Eigenmontage oder Fachbetrieb?123
5.2 Allgemeine Tipps und Hinweise125
5.2.1 Solarmodule montieren125
5.2.2 Solargenerator installieren127
5.2.3 Kabel richtig verlegen128
5.2.4 Auf Schrägdach sicher arbeiten130
5.3 Photovoltaikanlage auf Schrägdach:Montageschritte im Detail131
5.3.1 Dachplan und elektrischen Schaltplan zeichnen132
5.3.2 Erforderliches Werkzeug133
5.3.3 Dachhaken fachgerecht montieren134
5.3.4 Profi lschienen anschrauben138
5.3.5 Solarmodule befestigen und installieren142
5.4 Montage auf Flachdach146
5.5 Elektroinstallationen im Haus148
5.6 Fachbetrieb auswählen151
6 Photovoltaikanlage richtig finanzieren und versichern153
6.1 Förderprogramme der Bundesregierung153
6.1.1 Zinsgünstige Kredite der KfW Förderbank154
6.1.2 KfW-Programm „Solarstrom erzeugen“ für kleine Photovoltaikanlagen157
6.1.3 KfW-Umweltprogramm für große Solarkraftwerke162
6.1.4 ERP-Umwelt- und Energiespar-Programm165
6.2 Förderprogramme der Länder168
6.3 Weitere Geldquellen170
6.3.1 GLS-Bank170
6.3.2 Umweltbank171
6.4 Kalkulation für Solarkraftwerk erstellen173
6.4.1 Einnahmen anhand EEG berechnen173
6.4.2 Kosten ermitteln und Rendite berechnen175
6.5 Welche Versicherung ist die richtige?178
6.6 Das Finanzamt verdient mit180
6.7 Behördengänge und Kontakt zumEnergieversorger181
6.8 Photovoltaikanlagen auf fremden Dächern183
7 Solarfonds als Kapitalanlage185
8 Anhang189
8.1 Fachwörter- und Abkürzungs-Verzeichnis189
8.2 Adressen197
Organisationen198
Forschung201
Internet202
8.3 Literatur203
8.4 Normen und Richtlinien für Fotovoltaikanlagen206
Unfallverhütungsvorschriften209
Richtlinien des Verbandes der Sachversicherer209
8.5 RAL-Güteschutz-Solar-Musterverträge210
Index219

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