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E-Book

Pleuramesotheliom

VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl126 Seiten
ISBN9783540273295
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis6,99 EUR

Epidemiologie/Epidemiology

- Tumorbiologie und Moderne Labortechnologie/Tumor Biology and Modern Laboratory Technology
- Nuklearmedizinische Möglichkeiten in der Primärdiagnostik und Follow Up
- Neue Möglichkeiten der modernen Bildgebung für Diagnose und Stadieneinteilung
- Neue Möglichkeiten der endoskopischen Diagnostik
- Moderne Histopathologische Diagnostik und Pathologische Anatomie
- Prognose/Prognostic Factors and Response Evaluation Criteria
- Invasive Diagnostik und Chirurgische Therapie.
- Medikamentöse Therapie
- Stellenwert der Radiotherapie in der Behandlung des malignen Pleuralmesoteliums
- Rechtliche und Sozialpolitische Aspekte der Kontrolle und Vorsorge durch die Berufsgenossenschaft

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Leseprobe

7 Prognostische Faktoren und Evaluationskriterien (S. 59-60)

Prognostische Faktoren

Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist eine Tumorerkrankung mit heterogenem Krankheitsverlauf. Seine Prognose ist im Allgemeinen ungünstig, allerdings gibt es einzelne Patienten, die unerwartet lange überleben (Wong et al. 2002). Zu beobachten ist auch, dass bei dieser weitgehend therapieresistenten Erkrankung eine Minderheit der Patienten ganz offensichtlich von den verschiedenen therapeutischen Optionen wie Chemotherapie, Radiotherapie, photodynamischer oder Immuntherapie, Operation und multimodalen Therapiegrundsätzen profitiert.

Merkmale, die für den heterogenen Krankheitsverlauf einer Tumorerkrankung verantwortlich gemacht werden können, bezeichnet man als prognostische Faktoren. Sie bieten dem Kliniker die Möglichkeit, die Therapieentscheidung zu individualisieren und bestimmte Prognosegruppen zu definieren. Angesichts der immer noch lückenhaften Information beim MPM bleibt es jedoch im Einzelfall schwierig, die therapeutischen Chancen und die Prognose verlässlich vorherzusagen.

Definitionsgemäß handelt es sich bei einem prognostischen Faktor um eine unabhängige Variable mit prädiktiven Eigenschaften zu wichtigen klinischen Endpunkten (Gospodarowcz u. O’Sullivan 2001). Als Prognosefaktoren eignen sich besonders Krankheitsund Patientenkriterien, die häufig gegeben sind, sich leicht erheben lassen und allgemein akzeptiert werden können.

Die Aussagekraft einer klinischen Studie gewinnt an Stärke, wenn ihre Ergebnisse im Licht verschiedener prognostischer Variablen gewichtet werden können (Shapiro et al. 2000, Huwiler-Muntener et al. 2002). Einschränkend ist aber zu bemerken, dass prognostische Faktoren bisher nur selten systematisch untersucht worden sind. Dies erklärt nicht zuletzt, warum bei der Einschätzung zahlreicher klinischer Merkmale nach wie vor Unsicherheiten über ihre prognostische Aussagekraft bestehen (Drew et al. 1998). Die meisten Untersuchungen sind retrospektive Analysen klinischer Daten. Nachteilig ist hier aufgrund mangelnder Datenkonsistenz, dass Angaben zu bekannten, abgesicherten prognostischen Faktoren nur lückenhaft vorliegen und somit für Multivariatanalysen nur unzureichend zur Verfügung stehen. Diese Studien sind daher eher „explorativ" im Sinne einer Identifizierung des prognostischen Wertes potentieller klinischer Merkmale und nicht so sehr „konfirmatorisch" im Sinne einer im Vergleich mit anderen Merkmalen bestätigten prognostischen Aussagekraft (Simon 2001).

Bislang sind beim MPM ca. 50 mehrheitlich für das Überleben relevante Prognosefaktoren untersucht worden. Nur einige sind verlässlich genug, um schon heute in klinischen Studien und im täglichen Umgang mit den Patienten berücksichtigt werden zu können. Als wichtigster prognostischer Faktor gilt beim MPM der histologische Tumortypus. Außerdem gelten der Performance-Status, die Anzahl der Leukozyten und der Thrombozyten im peripheren Blut sowie das Tu morstadium als prospektiv gut abgesicherte Prognosefaktoren (Boutin et al. 1992, Chahinian et al. 1982, Curran et al. 1998, Edwards et al. 2000, Herndon et al. 1998, Rusch u. Venkatraman 1999, Tammilehto 1992).

Histologie

Beim MPM dominieren zwei histologische Gruppierungen:

- ein epithelialer Typus und
- ein mesenchymaler (fibrosarkomatöser) Typus.

Gelegentlich wird – in Abhängigkeit von der Biopsiegröße – mehr oder weniger häufig ein Mischtyp aus epithelialen und mesenchymalen Anteilen diagnostiziert. In der Regel gelingt eine verlässliche Subklassifikation. Die histologische Diagnose des MPM wird heute durch erfahrene Pathologen erhoben, zumindest aber bestätigt. Die Mehrzahl klinischer Studien hat die Tumorhistologie als verlässlichen Prognosefaktor bestätigt. Patienten mit dem epithelialen Typus zeigen eine bessere Prognose als Patienten mit dem fibrosarkomatösen oder dem gemischten Subtyp (Ceresoli et al. 2001, Merritt et al. 2001, Rusch u. Venkatraman 1999, Sugarbaker et al. 1999). Die Unterschiede in der mittleren Überlebenszeit können sich bis auf 200 Tage belaufen (Fusco et al. 1993, Johansson u. Linden 1996). Der Vollständigkeit halber ist darauf hinzuweisen, dass eine der größten Studien – vermutlich durch ungenügende Datenquantität und -qualität – zu einem abweichenden Ergebnis führte (Spirtas et al. 1988).

Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis6
Autorenverzeichnis7
1 Epidemiologie des Pleuramesothelioms9
Einleitung9
Historische Entwicklung9
Asbest10
Restriktive Epidemiologie11
Ätiologie11
Asbestexposition11
Prävention12
Therapie und Überleben13
Literatur13
2 Tumorbiologie und moderne Labordiagnostik15
Einleitung15
Polymorphismen15
SNP-Analyse16
Genexpressionsanalyse18
Zellfreie zirkulierende DNA und aberrante Promotormethylierung19
Schlussfolgerung21
Literatur21
3 Nuklearmedizinische Möglichkeiten in Primärdiagnostik und Follow-up23
Tumorausdehnung und Staging24
Differenzierung maligner versus entzündlicher Läsionen25
Beurteilung der Prognose und des Therapieverlaufs26
Zusammenfassung und Ausblick26
Literatur28
4 Neue Möglichkeiten der modernen Bildgebung für Diagnose und Stadieneinteilung31
Einleitung31
Thoraxübersichtsradiographie32
Computertomographie32
Positronenemissionstomographie (PET)39
Staging39
Zusammenfassung40
Literatur41
5 Möglichkeiten der endoskopischen Diagnostik43
Technik44
Indikation bei Pleuramesotheliom44
Interventionelle Bronchoskopie45
Zusammenfassung49
Literatur49
6 Mesotheliome – Pathologie und Pathogenese51
Einleitung51
Pleuramesotheliom51
Versicherungsmedizinische Aspekte von Pleuraerkrankungen61
Sekundäre Pleuratumoren63
Zusammenfassung65
Literatur65
7 Prognostische Faktoren und Evaluationskriterien67
Prognostische Faktoren67
Therapieevaluationskriterien71
Literatur72
8 Invasive Diagnostik und chirurgische Therapie75
Lokalisiertes malignes Mesotheliom der Pleura75
Diffuses Mesotheliom der Pleura75
Invasive Diagnostik77
Therapie78
Chirurgisches Verfahren79
Ergebnisse der chirurgischen Therapie82
Ausblick83
Literatur83
9 Chemotherapie des malignen Pleuramesothelioms85
Einleitung85
Allgemeine Aspekte85
Anthrazykline und Mitoxantron90
Liposomales Doxorubicin/Daunorubicin90
Anthrazykline in Kombination90
Platinhaltige Substanzen90
Platin in Kombination90
Alkylanzien91
Ältere Antifolate91
Raltitrexed91
Pemetrexed91
Gemcitabin93
Vinorelbin94
Paclitaxel94
Docetaxel95
Irinotecan95
Topotecan95
Interferone, Interleukine95
Ranpirnase96
Anti-Angiogenese96
Zusammenfassung96
Literatur96
10 Aktueller Stand und neue Möglichkeiten der modernen Strahlentherapie101
Einleitung101
Radioonkologische Behandlung unter palliativen Aspekten101
Prophylaktische Strahlentherapie102
Radioonkologische Behandlung unter kurativen Aspekten102
Radiotherapie im Rahmen von multimodalen Therapieansätzen104
Bestrahlungstechniken107
Literatur108
11 Molekularbiologie und „targeted therapy” beim Pleuramesotheliom111
Einleitung111
Angiogenese111
VEGF112
VEGF-C112
„Platelet-derived growth factor” und c-kit (CD117)112
Epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor („epidermal growth factor receptor“, EGFR)113
Insulinähnlicher Wachstumsfaktor I („insulin-like growth factor I“, IGF-I), IGF-II und IGF-I-Rezeptor (IGF-IR)113
Matrixmetalloproteinasen (MMPs)113
Cyclooxygenase-2 (COX-2)114
Transformierender Wachstumsfaktor-ß („Transforming growth factor-ß “,TGF-ß)114
Thalidomid114
Immuntherapie115
Gentherapie117
Zusammenfassung119
Literatur120
12 Das Pleuramesotheliom – rechtliche und soziale Aspekte aus Sicht der gesetzlichen Unfallversicherung125
Rechtliche Grundlagen125
BK-Verdachtsanzeigen125
BK-Statistik126
Berufskrankheitenverfahren127
Maßnahmen und Leistungen der Unfallversicherung129
Stichwortverzeichnis131
A–D131
E–V133

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