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E-Book

Positive Psychologie

TaschenGuide

AutorJörg Feuerborn
VerlagHaufe Verlag
Erscheinungsjahr2016
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783648080658
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis4,99 EUR
Von Positiver Psychologie profitieren Führungskräfte, Mitarbeiter und Teams gleichermaßen. Jörg Feuerborn beschreibt, wie Sie mit Stärkenorientierung u.a. die Arbeitszufriedenheit steigern und mehr Freude und Erfüllung bei der Arbeit finden. Inhalte: - Stärkenorientiert führen und arbeiten - So profitieren Sie von Positiver Psychologie - Was starke Mitarbeiter alles bewegen können - Volle Kraft voraus: Mitarbeiter in den Flow-Korridor bringen - Starke Führungskräfte, starke Teams 

Jörg Feuerborn Jörg Feuerborn absolvierte eine Ausbildung in der Industrie und ein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Danach sammelte er in internationalen Konzernen Erfahrungen im Vertrieb und in der Personalentwicklung. Seit 1998 ist er als Trainer und Coach selbstständig und begleitet Vertriebsspezialisten und Führungskräfte verschiedener Branchen. Unternehmen wie die TUI AG oder der ADAC zählen zu seinen langjährigen Kunden. Auf seinem Seminarhof in der Bremer Schweiz bietet er außerdem Ausbildungen zum Business-Coach an sowie Anwenderkurse in Positiver Psychologie.

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Leseprobe

Weg von den Schwächen, hin zu den Stärken


Egal ob im Beruf, bei der Erziehung oder in der Medizin: Die meisten von uns sind fokussiert auf die Schwächen, „Fehler“ und Defizite, die sie und ihre Mitmenschen haben. Was wäre aber, wenn wir uns auf die Faktoren konzentrierten, die dafür sorgen, dass wir glücklich, gesund, zufrieden und leistungsfähig werden und bleiben? Genau damit beschäftigt sich die Positive Psychologie.

In diesem Kapitel erfahren Sie u. a.,

  • warum es höchste Zeit ist umzudenken,

  • was alles möglich ist mit Positiver Psychologie,

  • warum sie nachweislich wirkt,

  • wie Sie im Job von den Erkenntnissen profitieren.

Warum es höchste Zeit ist umzudenken


„Schneller, höher, weiter!“, lautet die Devise heutzutage. Leistung ist das erklärte Ziel. Setzt uns das für sich genommen schon genug unter Druck, kommt sehr häufig noch hinzu, dass die Leistung aus der Perspektive der Defizitorientierung betrachtet wird: In der Schule werden immer noch vor allem Fehler korrigiert, in der Medizin Krankheiten erforscht und deren Symptome behandelt. Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum Krankenhäuser nicht Gesundheitshäuser heißen? Auch die psychologische Wissenschaft hat sich im letzten Jahrhundert vor allem auf die Schwächen und „Fehler“ bzw. Defizite des Menschen fokussiert: auf die Heilung von psychischen Krankheiten.

Einen völlig anderen Weg geht die Positive Psychologie, ein noch junger Fachbereich der akademischen Psychologie. Hier dreht sich alles um die Frage, wie Menschen ihre Stärken und Ressourcen noch besser nutzen können. Die Positive Psychologie (oft mit PP abgekürzt) beschäftigt sich mit Optimismus, Hoffnung, Selbstwirksamkeit, Selbstwertgefühl, positiven Emotionen, Widerstandskraft, Glück, Dankbarkeit, Flow. Die Erforschung von Faktoren, die es ermöglichen ein erfüllteres Leben zu führen, brachte den damit befassten Psychologen lange Zeit nur wenig Aufmerksamkeit ein. Erst im Jahre 1998 schaffte es der US-amerikanische Psychologe Martin E. P. Seligman bei seiner Antrittsrede als Präsident der American Psychological Association (APA) die positive Ausrichtung der Forschungen in den Fokus zu rücken. Seitdem werden die empirischen Untersuchungen und Veröffentlichungen zu diesem Thema im Fachgebiet Positive Psychologie zusammengefasst.

Positive Psychologie für eine bessere Arbeitswelt


Wie notwendig ein Umdenken vor allem in unserer leistungsgeprägten Arbeitswelt ist, zeigen folgende Fakten:

  • Seit dem Jahr 2000 haben sich die Krankmeldungen aufgrund von psychischer Belastung mehr als verdoppelt.

  • Die Fehltage bedingt durch Burnout sind von 2004 bis 2012 um 1400 % gestiegen (Studie der Bundespsychotherapeutenkammer „Arbeitsunfähigkeit und psychische Erkrankungen 2012“, www.bptk.de).

  • Die World Health Organization (WHO) geht davon aus, dass 2020 Depression die zweithäufigste Volkskrankheit sein wird (www.who.int).

Positive Psychologie kann helfen, dem vorzubeugen. Sie schafft einen Rahmen, in dem Mitarbeiter gesund und leistungsfähig sind und bleiben. Glück, Lebenszufriedenheit, Resilienz und Engagement bilden dafür das Fundament.

Was Positive Psychologie kann


Die Positive Psychologie fokussiert und fördert Ihre Stärken. Sie hilft Ihnen dabei, verborgene Potenziale zu erkennen und ans Licht zu bringen. Sie negiert nicht das Negative, sondern lenkt den Blick auf das, was funktioniert. Die Wirksamkeit ihrer Methoden und Interventionen ist größtenteils wissenschaftlich belegt.

Die aus der psychologischen Forschung gewonnenen Erkenntnisse zur PP finden immer mehr Anwendung in unterschiedlichen Lebensbereichen. Vor allem Unternehmen und deren Mitarbeiter können auf vielfältige Weise von ihnen profitieren und so z. B. ihre Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft steigern.

Mehr Bindung an das Unternehmen


Wir alle erleben seit einigen Jahren einen rasanten Wandel in der Arbeitswelt. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung verändern sich viele Arbeitsplätze oder gehen ganz verloren. Die Anforderungen im Berufsalltag nehmen täglich zu. Innovationszyklen verkürzen sich; der globale Wettbewerb verstärkt sich weiter. Prozesse werden automatisiert. Hinzu kommen die demografischen Veränderungen in unserer Gesellschaft. In den nächsten Jahren werden viele Arbeitskräfte in Rente gehen. Dadurch geht den Unternehmen viel Erfahrung und Know-how verloren. Aufgrund der zurückgehenden Geburtenraten folgen immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter nach. Gut ausgebildete und erfahrene Arbeitskräfte sind damit immer schwerer zu gewinnen. Schon jetzt herrscht in bestimmten Branchen ein akuter Fachkräftemangel. Offene Stellen bleiben immer länger unbesetzt. Laut einer Studie der Boston Consulting Group werden im Jahr 2030 bereits 6,1 Millionen Arbeitskräfte fehlen. Damit gewinnen Themen wie das Employer Branding und die Bindung der eigenen Mitarbeiter ans Unternehmen immer mehr an Bedeutung. Verlässt ein Mitarbeiter aus dem mittleren Management eine Firma, kostet das etwa das 1,5-fache seines Jahresgehalts.

Leben Sie die Grundsätze der Positiven Psychologie, steigern Sie die Anziehungskraft Ihres Unternehmens, Ihrer Abteilung oder Teams. Es herrscht dann eine positive Kultur, in der Stärken und Talente gefördert werden. Die Mitarbeiter gehen gerne zur Arbeit und überlegen es sich gut, ob ein Wechsel zur Konkurrenz sinnvoll ist. Die Folge: Die Mitarbeiter bleiben dem Unternehmen länger treu.

Mehr Engagement und Zufriedenheit im Job


Starke und engagierte Mitarbeiter denken mit, haben kreative Ideen, sind lösungsorientiert und vernetzen sich mit Kollegen, Kunden und Lieferanten. Sie gehen voll und ganz in ihrem Tun auf und sind mit dem Herzen dabei. Sie bauen ihre Stärken weiter aus, helfen den Kollegen und blicken über den Tellerrand hinaus. Ihnen ist die Aufgabe wichtig und sie wissen, wofür sie arbeiten. Sie gehen die „extra Meile“ für sich selbst und das Unternehmen. Ohne diese Mitarbeiter gäbe es wenig Innovationen und auch keine dauerhafte Zukunft für viele Unternehmen.

Die Situation in der aktuellen Arbeitswelt sieht jedoch anders aus. Das Gallup Institut untersucht jedes Jahr das Engagement der Arbeitnehmer in Deutschland. 2014 hatten 70 % der Befragten nur eine geringe emotionale Bindung an das Unternehmen und machten eher Dienst nach Vorschrift. 15 % haben bereits innerlich gekündigt. Nur 15 % bringen sich voll und ganz ein. Diese Zahlen signalisieren: Es muss sich etwas ändern in den Unternehmen. Und dies nicht nur, um eine Verbesserung der Produktivität und Rendite zu erreichen. Wenn Mitarbeiter mit mehr Freude und Wirksamkeit ihren Beruf ausüben, führt das zu einer Win-win-Situation für beide Seiten:

  • Die Leistung der Mitarbeiter steigt.

  • Die Kunden sind zufriedener.

  • Es wird mehr Umsatz generiert.

  • Die Fluktuationsquote wird geringer.

  • Es gibt mehr Innovation.

  • Die Mitarbeiter sind gesünder; die Fehlzeitenquote sinkt.

Und genau hier setzt die Positive Psychologie an. Sie erforscht Möglichkeiten, wie sich das Mitarbeiterengagement aktiv fördern lässt.

Beispiel

Den Mitarbeiter mit seinen Potenzialen in den Mittelpunkt stellen – das hat sich der Unternehmer Bodo Janssen, Geschäftsführer der Hotelkette Upstalsboom, 2010 auf die Fahne geschrieben. Er und sein Führungsteam haben sich auf den Weg gemacht und ihr Führungsverständnis von Grund auf verändert. Sie haben die Mitarbeiter stärker eingebunden, nicht mehr die Zahlen, sondern den Menschen in den Mittelpunkt gestellt und mithilfe der Positiven Psychologie den Fokus auf das gelenkt, was funktioniert. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die Zufriedenheit der ca. 600 Mitarbeiter stieg um 80 %. Die Krankheitsquote sank von 8 % auf unter 3 %. Die Unternehmensumsätze konnten verdoppelt werden, und der Ertrag stieg um 40 %.

In den folgenden Kapiteln zeige ich Ihnen, wie Sie die Erkenntnisse der Positiven Psychologie in Ihrem Berufsalltag einsetzen können, so z. B.

  • als Führungskraft, um Ihren Führungsstil weiter zu optimieren, damit Ihre Mitarbeiter mit hundertprozentigem Engagement bei der Sache sind und aufblühen.

  • um selbst mehr Freude und Erfüllung bei der Arbeit zu erleben.

  • im Team, damit gegenseitige Unterstützung alltäglich wird und sich das gemeinsame innovative Potenzial entfalten kann.

Natürlich ist die Positive Psychologie kein Allheilmittel. Probleme wird es trotzdem noch geben. Diese zu erkennen ist auch wichtig. Es wird jedoch von Tag zu Tag leichter für Sie und Ihr Team, die Probleme offen anzusprechen und gemeinsam zu lösen. Schwierigkeiten werden so eher als Herausforderungen erlebt, an denen alle wachsen können. So werden Erfolge möglich und der Selbstwert steigt. Alle sind motivierter und engagierter.

Positive Psychologie: nahezu universell einsetzbar


Aber die Positive Psychologie kann noch mehr. Die Psychologin Daniela Blickhan, Vorsitzende des Deutschen Dachverbands für Positive Psychologie (DachPP), nennt die Gebiete, auf denen die noch junge Wissenschaft des Glücks eingesetzt werden kann (Blickhan, 2015).

Positive Psychologie verbessert …Wodurch?
… die ErziehungDurch stärkeres Nutzen...
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhalt5
Vorwort7
Weg von den Schwächen, hin zu den Stärken8
Warum es höchste Zeit ist umzudenken9
Was Positive Psychologie kann11
Mehr als nur Theorie16
Sind Sie glücklich mit Ihrem Job?17
Stark im Berufsalltag20
Dem Mitarbeiterengagement auf der Spur21
Stärken stärken im Unternehmen26
Job Crafting: vom Job zur Berufung37
Psychische Grundbedürfnisse: Fülle statt Mangel!43
Stärken erkennen47
Stärken ausbauen52
Volle Kraft voraus: den Flow fördern55
Positives Selbstportrait: persönliches Wachstum fördern60
Starke Führungskräfte – starke Vorbilder64
Machen Sie den Anfang!65
Positive Emotionen: der Nährboden für Wachstum66
Die 10 C des Engagements73
Im Hier und Jetzt sein: Trainieren Sie Ihre Achtsamkeit82
Starke Teams90
Gemeinsam stark: ein positives Klima schaffen91
Miteinander sein: die Kraft der Verbundenheit nutzen98
Alle sind dabei: gemeinsam erfolgreich104
Effektiver zusammenarbeiten: Stärken bündeln106
Positiv in die Zukunft116
Mitarbeiter begleiten mit Entwicklungsgesprächen117
Ihr persönliches Entwicklungsprogramm122
Bleiben Sie am Ball!126
Literatur127
Stichwortverzeichnis128
Impressum129
Der Autor130
Weitere Literatur130

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