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Potential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS für eine Konvergenz im wertorientierten Rechnungswesen

Eine messtheoretische Analyse

AutorAndreas Haaker
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl606 Seiten
ISBN9783834997098
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis70,00 EUR
Andreas Haaker untersucht das Potential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS für eine Konvergenz des wertorientierten internen und externen Rechnungswesens. Er unterbreitet Vorschläge zur Nutzung des Goodwill-Impairment-Tests nach IFRS in der wertorientierten Unternehmenssteuerung und zur Konzeption einer Informationsbilanz.

Die Arbeit wurde mit dem Österreichischen Controller-Preis 2008 ausgezeichnet.

Dr. Andreas Haaker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Rechnungslegung und Prüfungswesen an der Georg-August-Universität Göttingen.

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Leseprobe
6 Konvergenzpotential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS (S. 327-328)

6.1 Grundlagen der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS

6.1.1 Konzerntheoretische Basis der Goodwill-Bilanzierung

6.1.1.1 Einheits- versus interessentheoretische Ausrichtung

Die Goodwill-Bilanzierung nach IFRS ist eng mit der bilanziellen Behandlung von Unternehmenszusammenschlüssen verbunden, denn Voraussetzung für die erstmalige Aktivierung eines Goodwill ist stets ein Erwerb im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses. Für einen selbst erstellten Goodwill, d.h. unabhängig von einem Unternehmenserwerb generierten originären Goodwill, besteht hingegen ein Aktivierungsverbot. Eine unterschiedliche bilanzielle Behandlung von derivativem und originärem Goodwill ist durchaus nicht unkritisch zu sehen.

Unternehmenszusammenschlüsse können in Asset Deals und Share Deals unterschieden werden. Da bei einem Share Deal lediglich Anteile an einer juristischen Person (AG oder GmbH) übertragen werden, bleibt die Rechtspersönlichkeit des Erwerbsobjekts erhalten. Bei einem Asset Deal hingegegen werden im Gegensatz zum Share Deal keine Anteile an einer juristischen Person, sondern eine Sachgesamtheit in Form einer Einzelfirma oder eines (Teil-) Betriebs erworben. Eine bestehende Rechtspersönlichkeit des Erwerbsobjekts geht also durch den Unternehmenszusammenschluss verloren.

Während demgemäß bei einem Share Deal im Einzelabschluss eine Beteiligung ausgewiesen wird, erfolgt im Rahmen eines Asset Deals eine Übernahme der einzelnen Vermögenswerte und Schulden zum Fair Value. Ein über das Reinvermögen hinausgehender Kaufpreis wird als Goodwill abgebildet. Bei der Abbildung im Einzelabschluss ist folglich die Art des Unternehmenszusammenschlusses entscheidend. Ein bilanziell zu erfassender derivativer Goodwill findet nur bei einem Asset Deal Eingang in den Einzelabschluss. Liegt dagegen ein Share Deal vor, führt dieser lediglich im Konzernabschluss zur Erfassung eines derivativen Konsolidierungs-Goodwill, während im Einzelabschluss eine Beteiligung ausgewiesen wird, in deren Wertansatz der erworbene Goodwill jedoch implizit enthalten ist. Ein im Zuge eines Asset Deal angesetzter Goodwill wird hingegen sowohl im Einzel- als auch im Konzernabschluss abgebildet.

Daher steht in der nachstehenden Untersuchung zur Goodwill-Bilanzierung die Abbildung im Konzernabschluss im Mittelpunkt. Die Goodwill-Bilanzierung im Konzernabschluss kann wiederum durch eine bestimmte konzerntheoretische Sichtweise geprägt sein. Wesentlich für die Goodwill-Bilanzierung ist somit die hinter der Erstellung des Konzernabschlusses stehende Konzerntheorie. Als maßgebliche Theorien zur Ausgestaltung des Konzernabschlusses werden die Interessen- und Einheitstheorie unterschieden. Beide Konzerntheorien grenzen sich in erster Linie hinsichtlich der Interpretation von Minderheitengesellschaftern, welche an den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen beteiligt sind, voneinander ab.

Während bei der Interessentheorie die Gestaltung des Konzernabschlusses aus dem Blickwinkel der Anteilseigner des Mutterunternehmens (Mehrheitengesellschafter) erfolgt und die Minderheitengesellschafter als (Quasi-)Fremdkapitalgeber anzusehen sind, erfolgt die Gestaltung nach der Einheitstheorie aus der Perspektive aller Anteilseigner der Konzernunternehmen. , Da die Minderheitengesellschafter somit quasi den Mehrheitengesellschaftern als Eigenkapitalgeber des Konzerns gleichgestellt sind, ergibt sich eine entsprechende Adressatenkonkretisierung: Sowohl Mehr- als auch Minderheitengesellschafter fallen in die Gruppe der Hauptadressaten eines IFRS-Konzernabschlusses, weshalb dieser entsprechend ihrer Informationsinteressen geprägt sein sollte.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsübersicht10
Inhaltsverzeichnis13
Abbildungsverzeichnis20
Abkürzungsverzeichnis22
Symbolverzeichnis25
1 Einleitung28
1.1 Problemstellung28
1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung32
1.3 Konvergenzentwicklung im Rechnungswesen38
2 Rechnungswesen als Messinstrument49
2.1 Begriff des Rechnungswesens49
2.2 Messtheoretische Ausrichtung des Rechnungswesens52
2.3 Grundanforderungen an das Rechnungswesen61
2.4 Gliederung des Rechnungswesens64
3 Das ökonomische Phänomen Goodwill83
3.1 Goodwill als „Sorgenkind“ des Rechnungswesens83
3.2 Begriff und Arten des Goodwill85
3.3 Möglichkeiten der Ermittlung des Goodwill104
3.4 Ökonomische Substanz des Goodwill108
3.5 Komponenten des Goodwill nach dem »Synergiekonzept«148
3.6 Abnutzbarkeit des Goodwill168
4 Konvergenz des internen und externen Rechnungswesens171
4.1 Adressatenorientierte Trennung der Rechnungsssysteme171
4.2 Grundlagen zur Konvergenz im Rechnungswesen172
4.3 Zwischenergebnis185
5 Konvergenzpotential des externen IFRS-Rechnungswesens187
5.1 Messtheoretische Analyse des Konvergenzpotentials187
5.2 Messinstrumente im konvergenten IFRS-Rechnungswesen188
5.3 Adressaten , Adressatenziele und Informationsinteressen189
5.4 Rechnungszwecke und Informationswünsche217
5.5 Idealtypische Rechnungsziele und Rechnungsinhalte 5.5.1 Rechnungszielbeschränkungen246
5.6 Implikationen für das Konvergenzpotential der IFRS336
6 Konvergenzpotential der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS353
6.1 Grundlagen der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS353
6.2 Zweckadäquanz der Goodwill-Bilanzierung nach IFRS413
6.3 Implikationen für das Konvergenzpotential455
7 Steuerung auf Basis des Goodwill-Impairment-Tests nach IFRS3085457
7.1 Grundüberlegungen zur Nutzung des Goodwill-Impairment-Tests457
7.2 Eignung des VIU einer CGU für die wertorientierte Bereichssteuerung460
7.3 Bereichssteuerungskonzept auf Basis des VIU einer CGU 7.3.1 Ökonomischer Gewinn auf Basis des VIU einer CGU468
7.4 Kontrolle und Abweichungsanalyse auf Basis des VIU einer CGU486
7.5 Vorgehensweise bei der Bereichssteuerung auf Basis des VIU einer CGU495
7.6 Weiterentwicklung zu einer mehrperiodischen „ Projektabrechnung“517
7.7 Einbindung des VIU einer CGU in den wertorientierten Steuerungsprozess520
7.8 Implikationen für das konvergente Rechnungswesen522
8 Zweckadäquate Ausgestaltung einer IFRS- Informationsbilanz3468523
8.1 Begriff der Informationsbilanz523
8.2 Ausgestaltung von Informationsbilanzen524
8.3 Konzeption einer einzelbewertungsorientierten CGU- Informationsbilanz 8.3.1 Erfassung der Substanz- und Goodwill- Komponenten536
8.4 Entobjektivierte Informationsbilanzen im externen Rechnungswesen?553
9 Zusammenfassung557
Literaturverzeichnis562

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