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Pragmatische Visionäre

Stadtregionale Planung und zivilgesellschaftliches Engagement in den USA

AutorBarbara Schönig
VerlagCampus Verlag
Erscheinungsjahr2011
Seitenanzahl456 Seiten
ISBN9783593410852
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Leitbilder stadtregionaler Planung wurden in den USA erheblich durch zivilgesellschaftliches Engagement geprägt. Diesen Akteuren gelingt es jedoch nur punktuell, die fehlende staatliche Steuerung räumlicher Entwicklung in den Metropolregionen zu kompensieren, um so Zersiedelung und sozioökonomischer Polarisierung entgegenzuwirken. Barbara Schönig untersucht die Geschichte zivilgesellschaftlicher
stadtregionaler Planung und analysiert eine Fallstudie zur Regional Plan Association New York, New Jersey und Connecticut im Hinblick
auf Potenziale und Ambivalenzen dieses Engagements.

Barbara Schönig, Dr.-Ing., ist Professorin für Stadtplanung am Institut für Europäische Urbanistik, Fakultät Architektur, an der Bauhaus-Universität Weimar.

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Leseprobe
Nachhaltige Regionalentwicklung aus zivilgesellschaftlicher Hand: Die Regional Plan Association in der Metropolregion New York-New Jersey-Connecticut (S. 221-222)

Eine Organisation, die wie keine andere in den USA als Beispiel für zivilgesellschaftlich getragene Regionalplanung steht, ist die Regional Plan Association New York-New Jersey-Connecticut (RPA), eine eingetragene Nonprofit-Organisation, die sich mit der Planung und Entwicklung ihrer Metropolregion befasst. Die von der regionalen Wirtschaft gestützte Organisation existiert seit 1929 und hat insgesamt drei Regionalpläne veröffentlicht:

Den »Regional Plan of New York and its Environs« (1929), den »Second Regional Plan« (1968) und den »Third Regional Plan: A Region at Risk« (1996). Mit ihrem dritten Regionalplan legte die RPA als erste zivilgesellschaftliche Organisation einen integrierten Regionalplan im Sinne des metropolitan regionalism vor. Dieser wurde sowohl in der Region als auch national weitgehend als herausragendes planerisches Dokument gelobt und konnte Vorbildcharakter entfalten.

Mit ihrem Engagement zielt die RPA auf eine Reform räumlicher Entwicklung in der bevölkerungsreichsten und in vielfacher Hinsicht komplexesten Metropolregion der USA. Diese Komplexität zeigt sich schon beim Versuch, die Region geographisch zu bestimmen. Die RPA definiert ihren Aktionsraum als ein 31 counties umfassendes Gebiet, das sich über die drei Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut erstreckt. Dieser Raum deckt sich ungefähr mit der New York-Newark-Bridgeport, New York-New Jersey-Connecticut-Pennsylvania-Combined Statistical Area, die das U.S. Census Bureau für statistische Erhebungen nutzt und auf Basis von Pendlerdaten zugeschnitten hat.

Diese statistische Gebietseinheit umfasst mehrere Stadtregionen, ihren Kern stellt jedoch das Gebiet um New York City dar, die Metropolitan Statistical Area New York-Northern New Jersey-Long Island, das mit 19.006.798 Einwohnern auch die bevölkerungsreichste metropolitan statistical area innerhalb der USA ist. (U.S. Census Bureau 2008) Innerhalb der Combined Statistical Area identifiziert das U.S. Census Bureau des Weiteren acht einzelne Stadtregionen (so genannte urbanized areas), wobei die urbanized area New York-Newark mit 17.799.861 Einwohnern (U.S. Census Bureau 2002) die anderen urbanized areas um ein Vielfaches überragt.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt6
Dank10
Vorwort12
Einleitung18
Zivilgesellschaft – Joker krisengeschüttelter Planung: Einführung in eine wolkige Debatte36
1. Was sind zivilgesellschaftliche Organisationen?38
1.1 Zivilgesellschaftliche Organisationen als institutioneller Kern der Zivilgesellschaft und moderne Vereinigungen38
1.2 Dazwischen, aber mittendrin: Handlungslogiken zivilgesellschaftlicher Organisationen zwischen Markt, Staat und Privatem42
2. Zivilgesellschaftliche Akteure in Planungsprozessen:Hoffnungen der planungspolitischen und planungswissenschaftlichen Debatte49
2.1 Beteiligen, Kooperieren, »Selber machen«: Bürgerbeteiligungund zivilgesellschaftliches Engagement in der Stadt- und Regionalentwicklung51
2.2 Potentiale zivilgesellschaftlicher Akteure zur Gestaltung räumlicher Entwicklung69
Stadtregionale Planung in den USA im Spiegel zivilgesellschaftlichen Engagements – ein historischer Abriss82
3 Wandel und Funktion zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation in der US-amerikanischen Stadt- und Regionalentwicklung83
3.1 Pioniere, wohltätige Spender, professionelle Nonprofits: Wandel zivilgesellschaftlichen Engagements in der räumlichen Entwicklung84
3.2 Zivilgesellschaft statt Staat? Funktionen zivilgesellschaftlichen Engagements in der räumlichen Entwicklung88
4. Metropolenfieber und Reruralisierung: Stadtregionale Planung von der Jahrhundertwende bis zum New Deal93
4.1 Metropolenplanung als Standortvorteil. Der metropolitanism zwischen 1900 und 193096
4.2 Regionalism: Regionalplanung jenseits der Metropolen115
5. Regionalisierung und Dezentralisierung im Kontext nationalstaatlicher Politik und das vielstimmige Schweigen der urban conversation129
5.1 Enttäuschende Erfolge: Metropolitanism und regionalism im Dienste nationalstaatlicher Wachstumspolitik im New Deal130
5.2 Zivilgesellschaftliche Akteure als Lobbyisten, Experten und Aktivisten zwischen nationaler Suburbanisierungspolitik und metropolitaner Reform142
6. Urban crisis und Anti sprawl-Kampagne. Stadtregionale Entwicklung und zivilgesellschaftliche Reformansätze im Postfordismus175
6.1 Implodierende Städte – explodierende suburbs – booming downtowns. Stadtregionale Geographien im Postfordismus176
6.2 Zivilgesellschaftliche Akteure als Motoren regionaler Reform? Metropolitan regionalism als stadtregionales Leitbild der Anti sprawl-Bewegung194
7. 1909–2009: Vom metropolitanism zum metropolitan regionalism – eine neue Chance für stadtregionale Reform?216
Nachhaltige Regionalentwicklung aus zivilgesellschaftlicher Hand: Die Regional Plan Association in der Metropolregion New York-New Jersey-Connecticut222
8. Regional Plan Association: Nonprofit-Planung mit Tradition228
8.1 Organisatorische Struktur, soziale Träger und Finanzierung der RPA228
8.2 Die historischen Regionalpläne der RPA zwischen Kontinuität und Wandel236
9. Mit düsteren Visionen in eine nachhaltige Stadtregion: »A Region at Risk: Third Regional Plan« als Auftakt zu einer Kampagne des metropolitan regionalism265
9.1 Wider den De-Facto-Plan: Entstehung des Plans266
9.2 Der »Third Regional Plan«: Ausgangspunkte und Vorhaben des Plans267
9.3 Zu pragmatisch und zu utopisch: Reaktionen auf den dritten Regionalplan der RPA278
10. Aktivitäten der RPA zur Schaffung einer nachhaltigen Stadtregion282
10.1 Metropolitan regionalism in der Praxis: Arbeit der RPA in Zahlen283
10.2 Auf dem Weg in eine nachhaltige Stadtregion: Strategien und Projekte294
11. Bedeutung der RPA für die Gestaltung räumlicher Entwicklung im Sinne des metropolitan regionalism380
11.1 Fragmented regionalism? Materielle und prozessuale Qualifizierung räumlicher Entwicklung381
11.2 Konforme Reformen und die Hegemoniebildung der RPA388
11.3 Bedeutung der RPA in der Governance-Struktur der Metropolregion396
Zusammenfassung und Fazit: Chancen und Grenzen zivilgesellschaftlichen Engagements für eine nachhaltige Entwicklung der Metropolregionen402
Verzeichnis der Abbildungen, Tabellen und Interviews432
Literatur und Quellen436

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