Sie sind hier
E-Book

Praxisanleitung in der Pflege

AutorRuth Mamerow
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl245 Seiten
ISBN9783540294702
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR

Dieses Praxisbuch bietet theoretische Grundlagen und konkrete Handlungsanleitungen für Praxisanleiter in allen Bereichen der Pflege, ob Gesundheits- und Kranken-, Alten-, Gesundheits- und Kinderkranken- oder in der häuslichen Pflege.

Es ist ein überaus handlungsorientiertes Handbuch mit pädagogisch fundierten Informationen. Äußerst hilfreich sind die konkreten Arbeitsanleitungen und praktischen Hinweise zur Gestaltung von Praxisanleitungen. Dieses Buch beantwortet u.a folgende Fragen: Wie schreibe ich Beurteilungen? Wie erstelle ich einen Anleitungsbogen? Wie prüfe und benote ich?

Basierend auf den Empfehlungen des Deutschen Bildungsrates.



Ruth Mamerow, Autorin von 'Selbstpflege', erschienen bei U&F, 2002; freiberufliche Journalistin für Pflegethemen

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

4 Grundlagen der Pflegepädagogik verstehen und anwenden (S. 73-74)

> > Lernziele

Sie wissen nach diesem Kapitel, welche pflegepädagogischen Fachbezeichnungen in Ihrer Tätigkeit üblich sind und wie Sie pflegepädagogischen Anforderungen gerecht werden. Sie verstehen didaktische Entscheidungen und wie handlungsorientiertes Lernen in der Pflegepraxis möglich wird. Sie erkennen die Möglichkeiten und die Notwendigkeit stufigen Lernens in der Praxis an Beispielen aus dem Pflegealltag und erwerben Kenntnisse, wie Sie Schüler praxisrelevant, individuell und handlungsorientiert befähigen, Pflegekompetenz zu erwerben. Sie finden Informationen, welche Lernstrategien für das Lernen in der Praxis maßgebend sind und wie Sie Methoden des Lernens in der Praxis zweckmäßig gestalten. Sie finden Empfehlungen, wie Sie mit Schülern lernmotivierend und lernfördernd in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Pflegepraxis tätig sein können.

4.1 Welche berufspädagogischen Fachbezeichnungen sollte ich kennen und anwenden können?

Praxisbeispiel

Dem Altenpfleger Thomas ist seit kurzem die Aufgabe der Praxisanleitung für Schüler im Altenheim »Herbstzeit« übertragen worden, in dem er seit fünf Jahren tätig ist. In der Funktion des Praxisanleiters nimmt er regelmäßig an Arbeitsbesprechungen mit Lehrern der Altenpflegeschule teil. Bei der ersten Besprechung, zu der er anwesend ist, wird über die Lernfeldstruktur in der Pflegeausbildung diskutiert und der Beschluss gefasst, eine Arbeitsgruppe zu gründen, die ein bereits vorliegendes Curriculum auf seine Umsetzbarkeit bezüglich handlungsorientierter Lernfelder prüfen soll. Thomas schwirrt der Kopf von vielen pädagogischen Begriffen, die ihm fremd sind. Er meint, das Thema betreffe ihn und die Praxisausbildung nicht und denkt, ‘damit muss ich mich glücklicherweise nicht auseinander setzen, in der Praxis haben wir ganz andere Probleme’.

Wieso irrt sich der Praxisanleiter?

4.1.1 Pädagogik

Pädagogik wird in der Regel mit dem Begriff »Erziehungswissenschaft « gleichgesetzt. Als »Kunst des Erziehens« bildet Pädagogik den Hintergrund für erzieherisches und lehrendes Handeln. Es klingt seltsam, in der Ausbildung von Erwachsenen von Pädagogik, also von Erziehung zu sprechen. Statt Erziehung meint Pädagogik jedoch ein umfassenderes Anliegen als nur Lehren oder Anleiten.

! Pädagogik versteht sich als die zielgerichtete Einflussnahme auf Entwicklungsprozesse eines Menschen.

Auch in der Berufspädagogik von Pflegeausbildungen geht es grundsätzlich statt um Erziehung um die zielgerichtete Förderung von Prozessen der

. Bildung und
. Persönlichkeitsentwicklung von Schülern.

Allgemeinpädagogische Kenntnisse sind deshalb für Praxisanleiter unverzichtbar, sie prägen die Gestaltung von Lernprozessen in der Pflege im Sinne von Bildung. Doch das Lernen in der Pflegepraxis ist immer auch Persönlichkeitsbildung von Menschen, die pflegen lernen. Der Anspruch an Praxisanleiter, auch Pädagoge zu sein, ist deshalb durchaus gerechtfertigt:

. Praxisanleiter vernetzen die Theorie- und Praxisausbildung und sorgen in der Praxis für lernfördernde Bedingungen.
. Sie unterstützen Prozesse, in denen Schüler individuelle Kenntnisse am Lernort Praxis erwerben.
. Sie übernehmen persönlichkeitsbildende Aufgaben und fördern Schüler individuell nach ihren Voraussetzungen.

Pädagogik, auch in der Pflegeausbildung, basiert auf Gesetzmäßigkeiten des Lernens, deshalb nutzen Pädagogen auch Elemente aus anderen Bezugswissenschaften, um Lernprozesse individuell gestalten zu können. Zu den Bezugswissenschaften gehören z. B. Psychologie, Soziologie, Informationstechnologien, Pflegewissenschaft und Medizin.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhaltsverzeichnis7
Abkürzungsverzeichnis9
1 Das eigene Handlungsfeld wahrnehmen10
1.1 Warum bin ich Praxisanleiter?11
1.2 Mein Rollenverständnis12
1.2.1 Ansprüche und Erwartungen12
1.2.2 Rollen und Kompetenzen13
1.3 Welche Anforderungen bestehen an16
1.3.1 Anforderungen an Anleiter anderer16
1.3.2 Anforderungen an Praxisanleitung16
1.3.3 Rolle von Praxisanleitern im Rahmen18
1.4 Welche Aufgaben habe ich19
1.4.1 Grundsätzliche Aufgaben19
1.4.2 Tätigkeitsfelder von Praxisanleitern19
1.5 Mit wem arbeite ich zusammen?21
1.5.2 Ausbildungsträger25
1.5.3 Kooperationspartner am Lernort26
1.5.4 Mitarbeiter der Pflegeteams29
1.5.5 Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartner innerhalb31
2 Gesetzliche Anforderungen kennen und verwirklichen34
2.1 Welche historischen Entwicklungen35
2.1.1 Einflüsse auf die Pflegeausbildung35
2.1.2 Rückblick zu Entwicklungen in der37
2.1.3 Rückblick zu Entwicklungen38
2.1.4 Berufsanerkennung39
2.2.1 Modell »Generalistische40
2.2 Welche Ausbildungsmodelle sollte40
2.3 Welche Aussagen des Krankenpflegegesetzes41
2.2.2 Modell »Integrierte41
2.3.1 Gliederung des Krankenpflegegesetzes42
2.3.2 Praxisrelevante Inhalte42
2.3.3 Konsequenzen aus dem KrPflG44
2.3.4 Ausbildungs- und Prüfungsverordnung45
2.4 Welche Aussagen des Altenpflegegesetzes46
2.4.1 Grundstruktur und Inhalte46
2.4.2 Ausbildungs- und Prüfungsverordnung48
2.5 Pflegeausbildungen im Vergleich49
2.6 Welche weiteren Gesetze und51
3 Praxisausbildung in den Pflegealltag einbinden53
3.1.1 Möglichkeiten und Grenzen54
3.1 Wie kann ich Praxisanleitung im54
3.1.2 Praxisausbildung lernfördernd56
3.2 Was sollte ich bei der Arbeit59
3.2.1 Zeitliche und organisatorische59
3.2.2 Bedürfnisse von Pflegebedürftigen62
3.2.3 Teamstrukturen berücksichtigen64
3.3 Welche Lernorte sind in der66
3.4 Welche Lernangebote gibt es67
3.4.1 Lernangebote erkennen68
3.4.2 Lernangebote in Lernsituationen70
3.5 Wie entwickle ich Lernziele?71
3.5.1 Ausbildungsziele kennen .71
3.5.2 Lernziele formulieren72
3.6 Wie erkenne ich Lernbedarfe?77
3.6.1 Lernbedarfe erfassen77
3.6.2 Lernbedarfe formulieren78
3.6.3 Lernbedarfe von Schülern79
4 Grundlagen der Pflegepädagogik verstehen und anwenden81
4.1.1 Pädagogik82
4.1 Welche berufspädagogischen82
4.1.2 Lernen .83
4.1.3 Didaktik83
4.1.4 Was ist ein Curriculum?84
4.2 Welche grundsätzlichen85
4.2.1 Didaktische Entscheidungen treffen85
4.2.2 Pflegerelevante Kompetenzen86
4.2.3 Handlungsorientiertes Lernen87
4.2.4 Stufiges Lernen unterstützen88
4.3 Was sind Lernfelder und90
4.3.1 Handlungsfelder90
4.3.2 Lernfelder91
4.3.3 Beispiel eines Ausbildungsplans91
4.4 Welche Lern- und Motivationstheorien97
4.4.1 Lerntheorien97
4.4.2 Lernstrategien und Gedächtnis98
4.4.3 Lernfördernde Strategien101
4.4.4 Lernmotivation103
4.5.1 Begriffserklärungen104
4.5 Welche Methoden des Lernens104
4.5.2 Obsolete Methoden105
4.5.3 Handlungsorientierte Methoden107
Regeln zur Gestaltung von108
Demonstrationen (vgl. [3], S. 135)108
4.5.4 Ergänzende Methoden110
5 Prozessorientiert anleiten118
5.1 Welche Handlungsschritte 5.1.1 Merkmale und Handlungshinweise119
5.1.3 Vorbereitung einer Anleitung121
5.1.2 Fragen zur Anleitungsplanung121
einführend im Rahmen der Durchführung125
5.2 Wie kann ich den Handlungsschritt125
5.2.1 Hinweise für die Durchführung:126
5.2.2 Hinweise für die Durchführung:127
5.2.3 Hinweise für den dritten130
5.3 Wie kann ich Anleitungssituationen136
5.4 Wie arbeite ich mit einem137
5.4.1 Merkmale und Handlungshinweise138
5.4.2 Zusatzinformationen zum Thema138
6 Lern- und Anleitungssituationen in unterschiedlichen Praxisfeldern verwirklichen146
6.1 Wie binde ich Lernsituationen147
6.1.1 Merkmale und Handlungshinweise147
6.1.2 Anwendungsbeispiel148
6.2.1 Merkmale und Handlungshinweise149
6.2 Zu welchen Themen kann ich149
6.2.2 Beispiele für Lernangebote . Statt Patienten werden Kunden oder Klienten150
6.2.3 Themen für Lern- und152
6.3 Zu welchen Themen kann ich157
6.3.1 Merkmale und Handlungshinweise157
6.3.2 Beispiel: Stationäre157
6.3.3 Beispiele für Lernsituationen159
7 Qualität praktischer Ausbildung sichern165
7.1 Merkmale nach Qualitätsdimensionen166
7.2 Prozessqualität praktischer167
7.2.1 Qualitätsmerkmale aus rechtlicher168
7.2.2 Organisation und Planung168
7.2.3 Konzept für die praktische171
7.2.4 Praxisausbildung nach dem Modell172
7.3 Ergänzende Hinweise174
7.3.2 Instrumente der Qualitätssicherung175
7.3.3 Qualitätssicherungsprogramme176
7.4 Qualitätssicherung durch177
7.4.1 Merkmale und Handlungshinweise .178
Qualitätskriterien einer Lernverlaufsdokumentation in den einzelnen Lernfeldern179
(LVD) ([8], S. 42) informiert sind. Als unkomplizierte Möglichkeit179
7.4.2 Beispiele für die Dokumentation181
8 Objektiv und professionell beurteilen184
8.1.1 Merkmale und Handlungshinweise185
8.1 Wie beurteile ich »gerecht«?185
8.1.2 Ursachen für Fehleinschätzungen186
8.1.3 Beurteilungskriterien entwickeln190
8.2 Wie differenziere ich197
8.2.1 Stufig bewerten197
8.2.3 Beurteilungsarten198
8.2.2 Pflegekompetenz bewerten198
9 Kompetent Gespräche führen201
9.1 Wie führe ich helfende Gespräche?202
9.1.1 Merkmale für helfendes202
9.1.2 Praxisbeispiele203
9.2.1 Gesprächsvorbereitung205
9.2 Wie führe ich Gespräche205
9.2.2 Gesprächseinleitung205
9.2.4 Gesprächszusammenfassung206
9.2.3 Gesprächsführung .206
9.2.5 Störfaktoren206
9.3 Gesprächstechniken und207
9.3.1 Kommunikationsfähigkeit207
9.3.2 Themenzentrierte Interaktion (TZI)208
9.3.3 Grundregeln der Kommunikation210
9.3.4 Grundregeln zur Fragetechnik212
9.3.5 Direktive und nondirektive213
9.4 Wie führe ich Beurteilungsgespräche?214
9.3.6 Tipps für erfolgreiche Gespräche214
9.4.2 Selbsteinschätzung durch Schüler216
9.4.4 Feedbackregeln218
9.5 Wie führe ich Konfliktgespräche?218
9.5.2 Aufbau eines Konfliktgesprächs219
9.5.1 Verhalten in Konfliktsituationen .219
9.5.3 Aufgaben von Praxisanleitern221
10 An praktischen Prüfungen mitwirken222
10.1 Wie kann ich Schülern Sicherheit223
10.2.1 Ähnliche Bestimmungen für die225
10.2 Welche gesetzlichen Aussagen225
10.2.2 Hinweise zu praxisrelevanten229
10.3 Bewertungsbeispiele .234
10.3.1 Gesamtnote nach234
10.3.2 Einzelnoten bezüglich235
10.3.3 Notenfindung nach dem235
10.3.4 Probleme bei der Notenfindung236
Literatur239
Stichwortverzeichnis242

Weitere E-Books zum Thema: Pflege - Heilberufe - Betreuung - Altenpflege

Sozialmedizin in der Sozialarbeit

E-Book Sozialmedizin in der Sozialarbeit
Forschung für die Praxis Format: PDF

Die Sozialmedizin innerhalb der Sozialarbeit beschäftigt sich in Forschung und Praxis insbesondere mit Fragen von Gesundheit und Krankheit sowie der Gesundheits- versorgung sozial benachteiligter…

Sozialmedizin in der Sozialarbeit

E-Book Sozialmedizin in der Sozialarbeit
Forschung für die Praxis Format: PDF

Die Sozialmedizin innerhalb der Sozialarbeit beschäftigt sich in Forschung und Praxis insbesondere mit Fragen von Gesundheit und Krankheit sowie der Gesundheits- versorgung sozial benachteiligter…

Rheuma-Funktionstraining

E-Book Rheuma-Funktionstraining
Grundkurs Format: PDF

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Rückenschmerzen, die sich zum Teil durch ein wiederholtes Funktionstraining vermeiden oder zumindest reduzieren lassen. Professor Reinhard…

Rheuma-Funktionstraining

E-Book Rheuma-Funktionstraining
Grundkurs Format: PDF

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung leidet an Rückenschmerzen, die sich zum Teil durch ein wiederholtes Funktionstraining vermeiden oder zumindest reduzieren lassen. Professor Reinhard…

Weitere Zeitschriften

ARCH+.

ARCH+.

ARCH+ ist eine unabhängige, konzeptuelle Zeitschrift für Architektur und Urbanismus. Der Name ist zugleich Programm: mehr als Architektur. Jedes vierteljährlich erscheinende Heft beleuchtet ...

FREIE WERKSTATT

FREIE WERKSTATT

Die Fachzeitschrift FREIE WERKSTATT berichtet seit der ersten Ausgaben 1994 über die Entwicklungen des Independent Aftermarkets (IAM). Hauptzielgruppe sind Inhaberinnen und Inhaber, Kfz-Meisterinnen ...

AUTOCAD & Inventor Magazin

AUTOCAD & Inventor Magazin

FÜHREND - Das AUTOCAD & Inventor Magazin berichtet seinen Lesern seit 30 Jahren ausführlich über die Lösungsvielfalt der SoftwareLösungen des Herstellers Autodesk. Die Produkte gehören zu ...

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

BEHINDERTEPÄDAGOGIK

Für diese Fachzeitschrift arbeiten namhafte Persönlichkeiten aus den verschiedenen Fotschungs-, Lehr- und Praxisbereichen zusammen. Zu ihren Aufgaben gehören Prävention, Früherkennung, ...

Card Forum International

Card Forum International

Card Forum International, Magazine for Card Technologies and Applications, is a leading source for information in the field of card-based payment systems, related technologies, and required reading ...

DER PRAKTIKER

DER PRAKTIKER

Technische Fachzeitschrift aus der Praxis für die Praxis in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie. “der praktiker“ ist die Fachzeitschrift für alle Bereiche der fügetechnischen ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS

IT-BUSINESS ist seit mehr als 25 Jahren die Fachzeitschrift für den IT-Markt Sie liefert 2-wöchentlich fundiert recherchierte Themen, praxisbezogene Fallstudien, aktuelle Hintergrundberichte aus ...