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Praxisbuch Sexuelle Störungen

Sexuelle Gesundheit, Sexualmedizin, Psychotherapie sexueller Störungen

AutorMichael Berner, Peer Briken
VerlagGeorg Thieme Verlag KG
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl304 Seiten
ISBN9783131712615
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
Was gilt noch als sexuell gesund, wo beginnt ein sexuelles Problem und ab wann ist es eine sexuelle Störung? Erfahren Sie von Experten, was sexuelle Gesundheit von sexueller Störung differenzieren hilft, wie Sie diagnostisch vorgehen können und welche Behandlungsmöglichkeiten Sie haben. - Ausführliche Darstellung aller Facetten der Sexualität mit ihren verschiedenen Ausprägungen und Störungen - Praxisnahe Beschreibung der medizinischen und psychotherapeutischen Methoden zur Behandlung einzelner Problembereiche und Störungsbilder

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Leseprobe

1 Grundlagen


1.1 Kultureller Wandel der sexuellen Verhältnisse


V. Sigusch

1.1.1 Historischer Rückblick


Das, was wir immer noch „Sexualität“ nennen, existiert als kulturell-symbolische Form und als Begriff erst seit etwa 200 Jahren, also seit wenigen Generationen, und zwar nur im europäisch-amerikanischen Gesellschaftskreis als ein allgemein Durchgesetztes und isoliert Dramatisiertes ? [830]. Dass sich das Hauptwort „Sexualität“ weder in der Bibel noch bei Homer, noch bei Shakespeare findet, ist für die kritische Sexualwissenschaft kein Nebenbefund, sondern die Sache selbst. Erst im 19. Jahrhundert erhält die kulturelle Sexualform den ihr angemessenen Namen, einen Kollektivsingular, der die zahllosen Vorgänger von Amor bis Venus verschlingt. Erst dann wird das Adjektiv „sexuell“ wie das Adjektiv „modern“ in den europäischen Sprachen substantiviert: „Sexualität“ gibt es zuerst bei den Pflanzen, dann bei den Tieren – eine epistemische Mitgift, die nach wie vor kausale Schatten wirft.

Als theoretisches, ästhetisches und moralisch-praktisches Problem ist „Sexualität“ Bestandteil einer profanen Kultur, die an jener Schnittstelle entstand, welche der Zerfall der religiösen Weltsicht und das Aufkommen der Waren und Wissenproduzierenden Experimental- und Tauschgesellschaft im Abendland bilden. Was vordem unreflektiert als Verkündigung oder „Immer schon so“ zusammenfiel, brach auseinander. Die Trümmer, Selbstbewusstsein, Seele, Sexualität, wurden reflektiert und bildeten einen ganz anderen Schein. Als sich die epistemische von der religiösen Sphäre absonderte, entstand das Gefühl der Sexualität als solcher. Das war die Stunde von Erfahrungs-Seelenkunde, Psycho-Analyse und Sexual-Wissenschaft.

Unsere Sexualität, d.h. eine allgemeine Sexualform, konnte nur entstehen, weil die Not der Menschen nicht mehr überwiegend Hungersnot war und weil gleichzeitig alle menschlichen Vermögen isoliert und als solche vergesellschaftet wurden. Nach und nach konnte die „sexuelle Frage“, nur ein Teil der „sozialen“, nicht mehr darauf begrenzt werden, Zwittrigkeit zu beseitigen und die Fort-„Pflanzung“ je nach herrschendem Kalkül an- oder abzustellen. Am Ende des 19. Jahrhunderts fiel die sexuelle Frage mit der Frage nach dem Sinn des Lebens, nach Glück und Leidenschaft, nach erregter Harmonie, nach dem Verhältnis von Mensch zu Mensch als einem menschlichen zusammen.

Dazu konnte es nur kommen, weil die Bourgeoisie die Idee der freien, gleichen individuellen Geschlechtsliebe als einen neuen sittlichen Maßstab in die Welt gesetzt hatte: Liebe als ein Menschenrecht beider, des Mannes und der Frau, Liebe als freie Übereinkunft autonomer Subjekte, die Gegenliebe beim geliebten Menschen voraussetzt, Liebesverhältnisse als Gewissensverhältnisse von Dauer wie von Intensität. Mentalitäten und Begriffe der Veränderung entstanden: Bewegung, Krise, Entwicklung, Fortschritt, Emanzipation, Revolution usw. Da aber der autonome Bürger, der schon im Prozess seines Entstehens zerfiel, mit der Wirklichkeit entzweit blieb, wie Hegel schrieb, nicht zuletzt, wie wir heute wissen, weil er das weibliche Geschlecht zum Sexus sequior degradierte, verschwand die Not des Lebens nicht, verloren die Menschen das Gefühl des Unbehagens in der Kultur nicht. Und so schleppten sie sich von sexueller Revolution zu sexueller Revolution.

1.1.2 3 sexuelle Revolutionen


Schauen wir in die Geschichte, stoßen wir in den reichen Ländern des Westens auf 3 sogenannte sexuelle Revolutionen. Die erste fand um 1905 statt, als Sigmund Freuds berühmte Abhandlungen zu einer Sexualtheorie erschienen ? [278], die zweite um 1968 und die dritte, die ich die „neosexuelle Revolution“ genannt habe (? [827], [825], [828], ? [832], ? [834], [834]), begleitet uns eher schleichend seit den 1980er Jahren. Zur Zeit der sexuellen Revolution um 1968 wurde die Sexualität mit einer solchen Mächtigkeit ausgestattet, dass einige davon überzeugt waren, durch ihre Entfesselung die ganze Gesellschaft stürzen zu können. Andere verklärten die Sexualität zur menschlichen Glücksmöglichkeit schlechthin. Generell sollte sie so früh, so oft, so vielfältig und so intensiv wie nur irgend möglich praktiziert werden. Generativität, Monogamie, Treue, Virginität und Askese waren Inbegriff und Ausfluss der zu bekämpfenden Repression. Dass mit der „Befreiung“ erhebliche Fremd- und Selbstzwänge, neue Probleme und alte Ängste einhergingen, wollten die Propagandisten nicht wahrhaben. Sie verlangten Geschlechtsverkehr in der Schule.

Heute ist von dieser Überschätzung des Sexuellen keine Rede mehr. Die hohe symbolische Bedeutung, die die Sexualität im 20. Jahrhundert hatte, ist deutlich reduziert worden. Das, was die Generationen der ersten und zweiten sexuellen Revolution als Lust, Rausch, Ekstase und Transgression erlebten oder ersehnten, problematisieren unsere jüngeren Patienten unter dem Aspekt der Geschlechterdifferenz, der sexuellen Übergriffigkeit, der Missbrauchserfahrung, der Gewaltanwendung und der Infektionsgefahr infolge des Einbruchs der Krankheit AIDS.

Merke

Bei der Beratung und Behandlung von Patienten mit sexuellen oder geschlechtlichen Problemen ist immer zu beachten, welcher Generation die Patienten angehören und selbstverständlich auch, in welcher Kultur sie aufgewachsen sind. Bei hierzulande aufgewachsenen Patienten jedenfalls können sehr differente sexogenerische Zeit- bzw. Strukturschichten vorliegen, je nachdem, welche sexuelle Revolution ihre Eindrücke hinterlassen hat. Natürlich können sich in einem langen Leben die Zeit- bzw. Strukturschichten auch kombinieren und einander überlappen. Damit ist auch gesagt, dass die kulturellen Veränderungen zwar Generationen allgemein zugeordnet werden können, nicht aber Individuen.

1.1.3 Libido carnalis versus Generatio prolis


Nach der Trennung einer heute immer noch ganz selbstverständlich „sexuell“ genannten Sphäre von einer logischerweise nunmehr nichtsexuellen, die, wie erwähnt, bereits vor Jahrhunderten erfolgte und grosso modo mit der kulturellen Geburt „unserer“ Sexualität zusammenfällt, wurde v.a. durch technologische Errungenschaften die Libido carnalis von der Generatio prolis, d.h. die sexuelle von der reproduktiven Sphäre dissoziiert – und zwar so gründlich, dass wir zeitweise annahmen, sie hätten überhaupt nichts miteinander zu tun. Die Herausnahme der reproduktiven aus der sexuellen Sphäre stellt so etwas wie „die zweite kulturelle Geburt“ der Sexualität dar, und das bedeutet: Geburt einer scheinbar eigentlichen, „reinen“ Sexualität.

1.1.3.1 Fortpflanzungstechnologien

Nach und nach wurde selbstverständlich auch die nunmehr isolierte Sphäre der Fortpflanzung selbst fragmentiert – mit enormen Auswirkungen. Mittlerweile wird dem Fetus, in früheren Zeiten nichts als ein Anhängsel des weiblichen Körpers, ein Eigenleben zugeschrieben, sind Befruchtung und Embryonalentwicklung prinzipiell aus dem weiblichen Körper herausverlagert, werden Keimzellen und Embryonen auf eine Weise transferiert, die die bisherigen, als unüberwindbar angesehenen Schranken der Keimbahn, der Blutsbande und der Generationenfolge durchbrechen und alte Naturzwänge überwinden. Die Technik des Klonens lässt erstmalig menschliche „Parthenogenese“ als möglich erscheinen, eine „Selbstzeugung“, an der die Theoretiker der Autopoiesis ihre helle Freude haben dürften. Dieser technologische „Quantensprung“ bedeutet, dass die Fortpflanzung nicht nur unsexuell, sondern auch ungeschlechtlich erfolgen kann. Die Geschlechter werden dadurch auf eine neue Weise prinzipiell getrennt: Frauen und Männer sind existenziell nicht mehr unverrückbar aufeinander verwiesen und biotisch nicht mehr unverrückbar aufeinander angewiesen.

Während das Klonen des Menschen eine weitgehend abstrakte Sache ist, obgleich bereits 1993 menschliche Embryonen geklont worden sind, produzieren die neuen, bereits massenhaft angewandten Fortpflanzungstechnologien konkrete, vollkommen neuartige und disperse Keimbahn- und Familienrelationen: z.B. kann eine Großmutter das von ihrem Schwiegersohn befruchtete Ei ihrer Tochter austragen, sodass sie ihr Enkelkind gebiert. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, durch die ein Samenspender, eine Eispenderin, eine Leihmutter und die zukünftigen „sozialen Eltern“ trennend verbunden werden, werden in den reichen Ländern nicht mehr die biotischen, bei uns bisher leiblich genannten Eltern das Punctum saliens und von größter Bedeutung sein, sondern die sozialen Eltern.

1.1.4 Geschlechterdifferenz versus Triebschicksal


Was ist nun für die dritte, die neosexuelle Revolution charakteristisch? Bemerkenswert ist zunächst, dass dieser Prozess der Umwertungen, Umschreibungen und Kreationen zwar relativ leise und langsam verlaufen ist, wahrscheinlich aber noch einschneidender sein wird als die vorausgegangenen lauten Revolten des 20. Jahrhunderts.

Durch die neosexuelle Revolution ist die scheinbare Einheit Sexualität erneut zerschlagen und neu zusammengesetzt worden. Bestand die Paläosexualität v.a. aus Trieb, Orgasmus und dem heterosexuellen Paar, bestehen die Neosexualitäten v.a. aus Geschlechterdifferenz, Selbstliebe, Thrills und Prothetisierungen. Hinsichtlich der...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Peer Briken, Michael Berner: Praxisbuch Sexuelle Störungen1
Innentitel4
Impressum5
Vorwort6
Anschriften7
Inhaltsverzeichnis10
1 Grundlagen19
1.1 Kultureller Wandel der sexuellen Verhältnisse19
1.1.1 Historischer Rückblick19
1.1.2 3 sexuelle Revolutionen19
1.1.3 Libido carnalis versus Generatio prolis20
1.1.4 Geschlechterdifferenz versus Triebschicksal21
1.1.5 Prothetisierungen und Gewaltdiskurs22
1.1.6 Dispersion der sexuellen Fragmente22
1.1.7 Neoallianzen23
1.1.8 Neosexualitäten23
1.1.9 Liebes- und Sexualleben als Gesundheitsgewinn25
1.2 Anatomische und funktionelle Grundlagen26
1.2.1 Vorbemerkung26
1.2.2 Männliche Genitalorgane26
1.2.3 Männlicher und weiblicher Beckenboden28
1.2.4 Weibliche Genitalorgane29
1.2.5 Nervale Regulation der Sexualorgane32
1.2.6 Phasen der Sexuellen Reaktion33
1.2.7 Entwicklung der äußeren Genitalorgane und Intersexualität34
1.3 Hormone und neuroendokrine Regulation der Sexualität36
1.3.1 Einleitung36
1.3.2 Hormonelle Faktoren mit Einfluss auf die Sexualität des Mannes36
1.3.3 Hormonelle Faktoren mit Einfluss auf die Sexualität der Frau38
1.3.4 Pheromone41
1.3.5 Ein übergreifendes neuroendokrines Regulationsmodell von sexueller Aktivität und Bindung41
1.4 Neurobiologie der Sexualität und sexueller Störungen44
1.4.1 Einleitung44
1.4.2 Historischer Überblick44
1.4.3 Neurotransmitter, Neuropeptide und Hormone45
1.4.4 Das Modell der dualen Kontrolle der Sexualität46
1.4.5 Das 4-Komponenten-Modell sexuellen Erlebens48
1.4.6 Neurobiologische Korrelate des sexuellen Reaktionszyklus50
1.4.7 Geschlechtsdifferenzen, Homo- versus Heterosexualität51
1.4.8 Neurobiologische Korrelate von sexuellen Funktionsstörungen51
1.4.9 Paraphile und hypersexuelle Störungen53
1.5 Sexuelle Entwicklung54
1.5.1 Einleitung54
1.5.2 Methodische Vorüberlegungen55
1.5.3 Theoretische Modelle zur sexuellen Entwicklung56
1.5.4 Kindersexualität57
1.5.5 Jugendsexualität58
1.6 Sexualität und Internet60
1.6.1 Grundlagen60
1.6.2 Sexualbezogene Informations- und Aufklärungsangebote61
1.6.3 Suche nach Sexual- und Beziehungspartnern62
1.6.4 Online-Sex63
1.6.5 Internetpornografie63
1.7 Sexualpädagogik und sexuelle Bildung64
1.7.1 Begriffliche Klärungen64
1.7.2 Konzeptionelle Diskurse in der Sexualpädagogik65
1.7.3 Themen der Sexualpädagogik67
1.7.4 Handlungsfelder und Handlungsmodalitäten der Sexualpädagogik69
1.8 Sexuelle Orientierung72
1.8.1 Definitionen und Häufigkeiten72
Stabilität und Fluidität72
1.8.2 Wieso, weshalb, warum? Die Frage nach den Ursachen73
1.8.3 Besonderheiten nicht heterosexueller Entwicklungen mit Bezug zur klinischen Praxis76
1.8.4 Zusammenfassung und Ausblick78
1.9 Geschlechtsidentität in Theorie und klinischer Praxis78
1.9.1 Einleitung78
1.9.2 Begrifflicher Kontext: Geschlechtsidentität, Geschlechtsrolle, Sexuelle Orientierung79
1.9.3 Weitere Definitionen80
1.9.4 Die biologische Dimension der Geschlechtsidentität81
1.9.5 Psychologische Entwicklungsmodelle81
1.9.6 Neuere psychodynamische Perspektiven zur Geschlechtsentwicklung84
1.9.7 Biosozialer Interaktionismus das biosoziale Modell der Geschlechtsdifferenzierung84
1.9.8 Lerntheoretische und kognitive Ansätze85
1.9.9 Soziologische Dimensionen86
1.9.10 Bedeutung für die psychotherapeutische und sexualmedizinische Praxis87
1.10 Sexuelle Gesundheit und sexuelle Störung87
1.10.1 Sexuelle Gesundheit87
1.10.2 Problem – Symptom – Syndrom – Diagnose90
1.10.3 Sexuelle Störungen91
1.10.4 Was füllt die Lücke zwischen Sexuellen Störungen und Sexueller Gesundheit?91
1.11 Diagnostik sexueller Störungen93
1.11.1 Schwierigkeiten der Diagnostik sexuellen Verhaltens und Erlebens93
1.11.2 Diagnostische Leitlinien94
1.11.3 Standardisierte Methoden zur Diagnostik95
1.11.4 Ausgewählte Beispiele96
2 Klinik und Therapie sexueller Störungen102
2.1 Sexuelle Funktionsstörungen102
2.1.1 Einleitung, Definition102
2.1.2 Klassifikation104
2.1.3 Die Störungsbilder106
2.1.4 Ätiologie111
2.1.5 Diagnostik115
2.1.6 Therapie119
2.2 Somatische Faktoren und sexuelle Probleme der Frau128
2.2.1 Einleitung/Definitionen128
2.2.2 Wirkebenen von körperlichen Erkrankungen und deren Therapien auf das sexuelle Erleben und die sexuellen Funktionen129
2.2.3 Empirische Befunde bei wichtigen Erkrankungen132
2.2.4 Praktisches Vorgehen134
2.2.5 Therapiekonzepte und Therapieformen136
2.3 Somatische Faktoren und sexuelle Probleme des Mannes137
2.3.1 Einleitung/Definition137
2.3.2 Einfluss verschiedener somatischer Faktoren auf die Sexualität des Mannes138
2.3.3 Diagnostik und Diagnosekriterien143
2.3.4 Somatisch orientierte Therapieansätze145
2.4 Sexualität und sexuelle Probleme bei Menschen mit Krebserkrankungen151
2.4.1 Einleitung151
2.4.2 Krebsspezifische Faktoren und sexuelle Beeinträchtigungen152
2.4.3 Prävalenz sexueller Probleme bei Personen mit und nach Krebserkrankungen154
2.4.4 Therapieansätze156
2.5 Sexuelle Störungen bei psychiatrischen Erkrankungen159
2.5.1 Einleitung159
2.5.2 Sexuelle Störungen bei spezifischen psychiatrischen Störungsbildern160
2.5.3 Empfehlungen für die Praxis174
2.6 Psychotherapie sexueller Funktionsstörungen nach dem Hamburger Modell175
2.6.1 Einleitung175
2.6.2 Überblick über das therapeutische Vorgehen176
2.6.3 Setting177
2.6.4 Therapeutisches Vorgehen178
2.6.5 Zentrale Modifikationen und Akzentverschiebungen181
2.7 Systemische Sexualtherapie183
2.7.1 Einleitung – Paartherapie des Begehrens183
2.7.2 Grundkonzepte183
2.7.3 Biografie und Entwicklung184
2.7.4 Ambivalenz185
2.7.5 Vom „Nicht- Können“ zum „anders wollen“185
2.7.6 Symptom und Bedeutung: Eindeutiger und mehrdeutiger Zusammenhang185
2.7.7 Therapieprozess186
2.8 Sexuell übertragbare Infektionen189
2.8.1 Einleitung189
2.8.2 Epidemiologie von STI190
2.8.3 Einzelne Erreger191
2.9 Spezifische Behandlungsaspekte bei nicht- heterosexuellen Menschen199
2.9.1 Einleitung199
2.9.2 Die therapeutische Seite: Die affirmative Haltung199
2.9.3 Die Klientinnen- und Klientenseite: Das Coming- out200
2.9.4 Themen ums Prä-Coming-out: Bewusstwerdung der eigenen Nicht-Heterosexualität201
2.9.5 Themen ums Coming-out: Wann und mit wem über sich reden?202
2.9.6 Fragen nach dem Coming-out: Die „neue“ Normalität203
2.10 Transgender: Transsexualität, Geschlechtsinkongruenz und Geschlechtsdysphorie204
2.10.1 Einleitung204
2.10.2 Definitionen205
2.10.3 Sex und Gender207
2.10.4 Diagnosen in den Klassifikationssystemen208
2.10.5 Komorbidität210
2.10.6 Epidemiologie211
2.10.7 Erklärungsversuche211
2.10.8 Therapie der Geschlechtsdysphorie212
2.10.9 Transsexuellengesetz: Änderung des Vornamens und der Geschlechtszugehörigkeit220
2.10.10 Veränderungen der medizinischen und juristischen Betrachtung der Transsexualität: Ein Paradigmenwechsel222
2.11 Intersexualität/DSD: Neue Perspektiven auf geschlechtliche Körpervielfalt224
2.11.1 Definitionen, Nomenklatur und Prävalenz224
2.11.2 Klassifikation unterschiedlicher Formen von Intersexualität225
2.11.3 Medizinische Diagnostik, Behandlung und Behandlungskritik227
2.11.4 Ethische Richtlinien230
2.12 Sexuelle Störungen und Geschlechtsdysphorie bei Kindern und Jugendlichen231
2.12.1 Sexuelle Störungen231
2.12.2 Geschlechtsdysphorie235
2.13 Paraphilie und hypersexuelle Störungen240
2.13.1 Einleitung und Begrifflichkeiten240
2.13.2 Epidemiologie241
2.13.3 Diagnostik und Differenzialdiagnostik241
2.13.4 Ätiologie244
2.13.5 Therapie246
2.14 Sexualdelinquenz und Therapie251
2.14.1 Einleitung251
2.14.2 Epidemiologie252
2.14.3 Historische Entwicklung252
2.14.4 Rehabilitationsmodelle252
2.14.5 Diagnostik und Behandlungsplanung254
2.14.6 Behandlungssetting255
2.14.7 Therapieformen255
3 Begutachtung bei sexuellen Störungen259
3.1 Einführung259
3.1.1 Begriffsdefinition259
3.2 Juristische Grundlagen260
3.2.1 Juristische Eingangsmerk-male260
3.3 Qualitätsstandards in der Schuldfähigkeitsbegutachtung260
3.3.1 Mindestanforderungen260
3.4 Allgemeine Vorgehensweise in der Beantwortung der Fragestellungen262
3.5 Diagnostik262
3.5.1 Differenzierte Sexualanamnese263
3.5.2 Körperliche Untersuchung264
3.5.3 Testinstrumente264
3.6 Beurteilung des Schwere-grades der vorliegenden sexuellen Störung265
3.7 Beurteilung von Einsichts-und Steuerungsfähigkeit bei schwerer paraphiler Störung265
3.7.1 Merkmale und Kriterien von Steuerungsfähigkeit266
3.7.2 Abstufungen hinsichtlich der Schuldfähigkeit266
3.7.3 Verminderte Steuerungsfähigkeit266
3.8 Kriminalprognose267
3.8.1 Qualitätsstandards in der Prognosebegutachtung267
3.8.2 Methodische Grundlagen der Prognosebegutachtung268
3.8.3 Anwendung standardisierter Prognoseinstrumente in der Begutachtungspraxis269
3.8.4 Von der Vorhersage zum Verständnis270
4 Literatur274
Sachverzeichnis299

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