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E-Book

Praxisort Intensivstation

Seelsorge und moderne Bewusstseinsforschung im Dialog

AutorPeter Frör, Wilhelm Frör
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2018
Seitenanzahl288 Seiten
ISBN9783170349735
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis21,99 EUR
Seelsorge, ärztliche und pflegerische Tätigkeit auf Intensivstation findet unter Extrembedingungen statt. Im Zentrum dieses Bandes stehen die PatientInnen, die sich - künstlich oder ohne Fremdeinwirkung - in komatösen Bewusstseinszuständen befinden. Aus der Sicht von Seelsorge / Spiritual Care und Neuromedizin, Bewusstseinsforschung und Kulturanthropologie beleuchtet der Band, wie diese Zustände zu charakterisieren sind, welche Wirkung sie auf die Rezeptions- und Perzeptionsfähigkeiten der Personen haben und welche Konsequenzen sich für diejenigen ergeben, die mit und an ihnen handeln. Durch die Ko-Autorenschaft zweier erfahrener Fachleute werden die Lesenden hineingenommen in einen lebendigen Dialog, der gleichsam vorbildhaft die Zusammenarbeit verschiedener Perspektiven in der Intensivstation durchspielt.

Peter Frör ist Pfarrer und Krankenhausseelsorger, Wilhelm Frör Theologe und Arzt für Neurochirurgie, beide im Ruhestand.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titel4
Inhalt6
Ausführlicher Inhalt8
Einführung16
Der Weg, den wir gegangen sind:17
Die Kapitel im Einzelnen:18
1. Seelsorge auf der Intensivstation23
a. Alles für den Körper23
Weitere Dimensionen: Person – Beziehungen – SPIRIT b. Der Patient als Person24
c. Das soziale Netz des Patienten und seine Beziehungen24
d. SPIRIT24
Besuchen oder nicht besuchen?26
Kontakt aufnehmen29
Besuchskontrakt29
Zusammenfassung: die vier Aufmerksamkeiten30
Erste Aufmerksamkeit: Der Körper31
Verstärken (Amplifikation)31
Zweite Aufmerksamkeit: Die Kraft des Lebenswillens34
Kompetenz vermitteln35
Gefahr: Defizitorientierung35
Signale wahrnehmen36
Körperliche Signale und Seelsorge38
Bewusstsein phänomenologisch39
Zustände statt Gefühle39
Archaisches Erleben40
„Traumland“ ohne Ausweg42
Prozessorientierung43
2. PatientInnen im „Traumland“ Zum Verständnis veränderter Bewusstseinszustände47
Bewusstsein48
Arbeitshypothese „Traumland“50
Prozess und Prozessorientierung54
Dritte Aufmerksamkeit: Das soziale Netz57
Parallelen zur Welt der Psychosen?59
Psychose59
Dissoziation59
Gehirn und Bewusstsein61
Beispiel Depression63
Depression – Zum aktuellen Forschungsstand des Krankheitsbildes63
Halluzinationen66
Halluzinationen und Trauminhalteals Formen dissoziativen Bewusstseins66
Parallelen in den Mythen der Völker68
Vierte Aufmerksamkeit: SPIRIT71
Arbeit mit Signalen: Feedback geben73
Dreiecksdynamik?74
Seelsorger als Störsignal – die Ambivalenz76
3. Auf Intensivstation: Begegnung mit einer intensiven Kommunikationsdynamik77
Mythos auf der Intensivstation – die Kraft der Deutungsmacht77
Machtverhältnisse austarieren78
Kreativität in ungeordneten Situationen80
Störung – Kontrolle – Macht und Zwang Erinnerung an Michel Foucault85
Bewusstsein und Trauma86
Reaktionen des Personals87
Sinn als Konstrukt87
4. Praxis und Kursarbeit90
Anfänge, Kinderjahre und Fortentwicklung90
Ein Forschungsprojekt entsteht – Anästhesisten steigen ein91
Kursarbeit konkret92
„Foci“: Arbeiten mit zentralen Aspekten93
Die Rolle von Kontemplation97
Einen Übungsweg finden98
Hintergrundeinstellungen und Metaskills100
Feinarbeit seit 2012102
Unterstützung – interdisziplinäres Lernen103
Erfahrung verfügbar machen104
Beiträge aus der Kognitionswissenschaft unabdingbar106
5. Die Bedeutung des Familiensystems108
Ambivalenz des Familiensystems109
Theoretische Grundlegung113
Kontakt zu Angehörigen114
Kommunikation mit Angehörigen117
6. Blick in die Evolution120
6.1 Robert N. Bellah (1): Freiräume als Movens für Bewusstsein120
6.2 Die Einheit von Körper und Geist122
Evolution und Intensivstation: zwei Formen der Geburtshilfe für Bewusstsein127
Unselbständigkeit als Freiraum128
6.3 Merlin Donald (1): Entwicklungsstufen des menschlichen Bewusstseins129
Sprache eröffnet Raum129
Sprache verzerrt130
Kommunikation auf mehreren Ebenen: Merlin Donalds Drei-Stufen-Schema130
Autonomie und die Rolle des Spiels135
6.4 Robert N. Bellah (2): Spiel lockert genetische Determinanten136
Primäres, sekundäres und tertiäres SpielverhaltenPotential für Kreativität136
Freiraum: SPIRIT in Ritual und Religion137
Spiel und SPIRIT139
6.5 „Die Evolution des menschlichen Geistes“ –141
Merlin Donald (2) in der Forschungslandschaft141
Feedbackschleife: Bewusstsein – Kultur – Selbstorganisation143
Metakognition – und deren Einschränkung und Verlust144
Synergie von Kultur und Bewusstsein148
7. Basics einer Seelsorgetheorie150
7.1 Die Anfänge150
7.2 Grundlegende Orientierungen151
Kontakt stabilisiert Bewusstsein152
Familie, Kultur und Religion als vitaler Zusammenhang153
Was vermag Theologie?157
Christliche Tradition neu denken158
Der Nichtsagbare162
Bewusstsein modelliert Sinn – auch „Gott“?167
Gott als Sinnarchitektur169
Kultur und Religion – arbeitsteilig169
Monotheismus – Basis für Gewalt?170
Reorientierung an der Ursprungsdynamik des Christentums170
Kultur und Religion172
Seelsorge als lebendige Erinnerung174
Qualifizierte Seelsorge in Deutschland175
SPIRIT legt Quellen frei175
Den unterbrochenen Atem wieder zum Fließen bringen175
Aufgreifen und Verstärken – Segnen179
Betroffene berichten im Nachhinein180
Biblische Texte einbeziehen181
7.3 Seelsorgetheorie – die wichtigsten Eckpfeiler184
Zwei Quellen: historische Texte (historical documents) und Menschen (living human documents)184
Der Zirkel des Verstehens184
Lebensgeschichten und ihre Quintessenzen185
Vom Erschrecken zum Verstehen und Vertrauen187
Erinnerung stabilisiert Orientierung und Identität189
Ich bin noch derselbe, der ich vorher war189
„Gott“ erinnern? – Erinnern als Beziehung190
Erinnern gezielt einsetzen?194
Ambivalenz des Erinnerns196
Achtsamkeit196
7.4 Perspektiven und interdisziplinärer Austausch198
8. „Das Bewusstsein Bewusstloser“ – Projekt einer Ärztefortbildung200
Glatteis Bewusstsein201
Bewusstsein naturwissenschaftlich erklären?202
„Das Gehirn – ein Beziehungsorgan“204
Kontroverse: Geschädigtes contra verändertes Bewusstsein (1)205
Bewusstsein und Wachheit im EEG206
Legenda208
Höheres Bewusstsein als kulturinnovativer Faktor211
Definitionen und Erklärungen von Bewusstsein212
Standardbewusstsein als Norm im klinischen Alltag214
Kontroverse: Geschädigtes contra verändertes Bewusstsein (2)215
Offene Horizonte219
9. Komatherapie – Die Kraft der archaischen Dimension221
10. Blick in die Theorie I: Dissoziatives Bewusstsein – ein umfassender Verstehensansatz?225
10.1 Lassen sich die Erfahrungen im Koma als dissoziati-ves Bewusstsein verstehen?225
10.2 Was ist unter Dissoziation zu verstehen?226
10.3 Das Konzept der Dissoziation – Janet versus Freud229
Von Hypnose zur Psychotherapie229
10.4 Neue Aktualität231
10.5 Janet: Dissoziation und traumatisches Gedächtnis232
10.6 Interpretation234
10.7 Verändertes Bewusstsein – dissoziiertes Bewusstsein?235
10.8 Die kulturelle Bedeutung von Dissoziation237
10.9 Körper, Bewusstsein, Gedächtnis, Dissoziation – Versuch einer Synthese238
11. Blick in die Theorie II: Kognition, Bewusstsein, „Geist“ – Grundlegende Modelle241
11.1 Zur historischen Entwicklung kognitiver Modelle242
11.1.1 Ausgangspunkte: Phänomenologie und Empirismus242
Edmund Husserl243
John Locke244
Bewusstsein erstmalig im Labor: Wilhelm Wundt und William James244
Wilhelm Wundt244
Psychophysischer Parallelismus und das Leib-Seele-Problem –Fechner, Plato, Descartes, Spinoza, Chalmers246
William James248
11.1.2 Behaviorismus (Reiz-Reaktions-Modell) Burrhus Frederic Skinner249
Burrhus Frederic Skinner249
11.1.3 Die Computermetapher250
11.1.4 Kognitivismus und die kognitive Wende251
11.1.5 Konnektionismus (Netzwerk-Modell)252
Computationale Modellbildung255
11.1.6 Situierte Kognition = Embodiment (Verkörperung) Die vier E’s der Kognition: embodied, embedded, extendet, enacted256
Einführung256
Darstellung257
Frontstellung258
Die besondere Bedeutung der Sensomotorik258
Zusammenfassung und Beurteilung259
11.1.7 Dynamizismus: Kognition in nichtlinearen dynamischen Systemen261
11.2 Selbstorganisation (Autopoiesis) – Überwindung der Körper-Geist-Dichotomie?262
11.3 Franzisco J. Varela264
Einführung264
Weiterentwicklung der phänomenologischen Methode –Merleau-Ponty und Varela: der mittlere Weg266
11.3.1 Enacted cognition: ein alternatives Modell267
11.3.2 Nein zur strikten Subjekt-Objekt-Spaltung269
11.3.3 Muster, die sich im Verlauf der Evolution stabilisieren270
11.3.4 Realismus versus Konstruktivismus: der mittlere Weg271
11.3.5 Erfahrung braucht Methode: Sich selbst einbeziehen273
11.3.6 Ich und Selbst als Funktionen von Emergenz274
11.3.7 Autonomie und ethisches Handeln – intersubjektiv versus individuell autonom274
11.3.8 Kognition und Bewusstsein ganzheitlich begreifen275
11.4 An den Grenzen unseres Erkennens276
Literatur281

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