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Preispolitik für industrielle Dienstleistungen: Verfahren für Industriegüterhersteller zur Wahl und Umsetzung von preispolitischen Optionen

Verfahren für Industriegüterhersteller zur Wahl und Umsetzung von preispolitischen Optionen

AutorE. Schenfisch
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl74 Seiten
ISBN9783836643801
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Der Wandel von Verkäufer- zu Käufermärkten bringt viele Veränderungen mit sich. Die Sättigung der Märkte zwingt viele Hersteller von Konsumgütern neue innovative Vermarktungsstrategien zu entwickeln. Große Bedeutung gewinnt die Konzentration auf besonders lukrative Nischen und seine wirtschaftliche Versorgung mit Waren und Dienstleistungen. Der Gedanke der Wirtschaftlichkeit vollzieht sich über die gesamte Wertschöpfungskette, d.h. vom Beschaffungsmarkt über den Erstellungsprozess bis zum Absatzmarkt. Von diesem Wandel bleiben die Investitionsgüterhersteller nicht unberührt, da die Nachfrage nach Investitionsgütern sich aus der Nachfrage nach Konsumgütern ergibt. Mit der Internationalisierung der Konsumgütermärkte weiten sich auch Investitionsgütermärkte global aus. Dadurch steigt die Wettbewerbsintensität und das industrielle Leistungsspektrum wird zunehmend individualisiert. Die Folgen für Anbieter von Investitionsgütern sind verkürzte Produktlebenszeiten, zunehmende Substitution der Produkte bzgl. Qualität und Leistungsumfang und abnehmende Qualitätsunterschiede. Das Ziel des Buches besteht darin, Industriegüterherstellern preispolitische Optionen für Dienstleistungen, losgelöst vom Industriegut und unter Berücksichtigung relevanter Einflussfaktoren, aufzuzeigen. Dazu werden die allgemeinen Grundlagen von Dienstleistungen und Preispolitik dargestellt und relevante Erfolgsfaktoren aufgezeigt. Anschließend findet eine integrative Betrachtung beider Disziplinen statt. Es wird ein einfaches Verfahren vorgestellt, das Industriegüterherstellern situationsabhängig und unter Berücksichtigung von Nutzen/Aufwand ermöglicht, zweckmäßige preispolitischen Optionen für industrielle Dienstleistungen zu wählen und sie pragmatisch umzusetzen. Abschließend wird der Blickwinkel eines dienstleistungsanbietenden Industriegüterherstellers eingenommen. Auf pragmatische Weise werden die theoretischen Erkenntnisse praktisch umgesetzt. Hierfür wird auf eine eigene Datenerhebung und dessen Auswertung zurückgegriffen. Das methodische Vorgehen der Untersuchung wird an einem fiktiven Beispiel, einem ausgewählten Dienstleistungsportfolio der MUSTERMANN AG, dargestellt. Aus der kritischen Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Kalkulationssystems werden Verbesserungspotentiale der Preisbestimmung abgeleitet. Auf Basis dieser Verbesserungspotentiale wird ein Werkzeug vorgestellt, das die Theorie und Praxis zusammenführt und so das vorliegende Werk abrundet.

Eugen Schenfisch erlangte seinen akademischen Titel bereits mit 24 Jahren, indem er das Studium zum Wirtschaftingenieur an der Fachhochschule Münster mit einem Gesamtdurchschnitt von 1,7 erfolgreich abgeschlossen hat. Aufgrund seiner Mitwirkung in studentischen Einrichtungen wurde er früh mit strukturierten Analyse- Techniken konfrontiert. Diese Erfahrungen hat er noch im Studium während seines Auslandsaufenthaltes vertiefen können. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit eines deutschen Industrieunternehmens bestand seine Aufgabe auf Basis strategischer Ziele und Rahmenbedingungen der Konzernzentrale in der eigenverantwortlichen Implementierung eines für die Branche innovativen Dienstleistungskonzeptes. Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes führte zum Angebot, die Preispolitik des Unternehmens kritisch zu bewerten. Dabei stellt das Endergebnis dieser Studie den Ausgangspunkt der vorliegenden Veröffentlichung dar. Heute ist der Autor als Produktmanager für industrielle Bediengeräte in der Automatisierungsbranche tätig.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.3, Preispolitische Optionen für industrielle Dienstleistungen: Bei Dienstleistungen hängt der Preisfindungsansatz von der Positionierung anhand der Problemkompetenz bzw. des Differenzierungspotentials ab. Das Dienstleistungsergebnis von problem- und prozessbegleitenden Dienstleistungen kann den Kauf eines Industrieguts zur Folge haben. Werden Industriegüter und Dienstleistungen aber als Leistungsbündel angeboten, dann können diese problem-, prozess- und produktbegleitenden Dienste auch ein Value Added Service des Industrieguts darstellen. VAS haben präferenzbildende Wirkung, sodass nutzenorientierte Preisfindung anzuwenden ist. Pure und Mixed Bundling Erkenntnisse sind in die Gesamtpreisgestaltung mit einzubeziehen. Aufgrund des besonderen Vermarktungsprozesses auf Investitionsgütermärkten können Kunden rationale, d.h. nach objektiven Merkmalen, Kaufentscheidungen unterstellt werden. Der Zweck des Produkterwerbs besteht darin, dass sie durch die Kombination von Produktionsfaktoren und dem Absatz des Ergebnisses an deren Nachfrager Gewinn erzielen wollen. Der Nutzen von Dienstleistungen ist deshalb umso größer, je besser sie dem Kunden ermöglichen auf Preise, Absatzmenge und Kosten des Kombinationsergebnisses einzuwirken. Die Investitionsrechnung aus Sicht des Kunden kann daher als Ansatzpunkt der nutzenorientierten Preisbestimmung für industrielle Dienstleistungen gewählt werden. Dienstleistungen haben die Eigenschaft, dass die implizierte Nutzenwirkung (z.B. Bedienfähigkeit, Funktionsfähigkeit) immateriell ist. Der Prozess (z.B. Logistik) selbst kann für den Kunden einen Nutzen darstellen oder dessen Wirkung (z.B. Anwenderschulung) sein. Deswegen müssen geeignete messbare Indikatoren gefunden werden, die direkt oder indirekt Einfluss auf Preise, Absatzmenge oder Kosten des Kunden haben . Aus Kundensicht kann zu mindestens auf die 'cost of ownership' zurückgegriffen werden, wenn die Bestimmung des Preis- und Absatzeffektes zu aufwendig wird. Problematisch wird es auf Investitionsgütermärkten, wenn industrielle Dienstleistungen und Industriegüter parallel vermarktet werden. Die Verflechtung der Nutzenkomponenten sorgt nicht nur für Kunden für Intransparenz. Als Beispiel sei hier der hohe Nutzen von insbesondere produktbegleitenden Dienstleistungen (z.B. Reparatur) herangeführt, deren Bedürfnis erst durch Nutzenminderung (hier: Maschinenausfall) wirksam wird. In so einem Fall entstehen Verbundeffekte, die zu Schwierigkeiten im Hinblick auf die Preisgestaltung für Industriegüter und Dienstleistungen führen können. Der Preis des Industrieguts wird deshalb durch den Einsatz von produktbegleitenden Dienstleistungen relativiert. Der preispolitische Spielraum für produktbegleitende Dienstleistungen wird deshalb vom Preisniveau (Preispositionierung) des Industrieguts und dessen langfristiger Entwicklung (Skiming bzw. Penetration) bestimmt. Durch die Vielfalt solcher Dienstleistungen, die Industriegüterunternehmen anbieten (müssen), wird der Kosten-plus Ansatz begünstigt, insbesondere wenn durch die Kundenzufriedenheit Folgekäufe der Industriegüter angestrebt werden. Kostenorientierte Preisbildung ist eine relativ einfache Methode. Die Nachteile der (Gemein-)Kostenschlüsselung und Fixkostendegression werden bei Dienstleistungsbetrieben relativiert, da Dienstleistungskosten grundsätzlich (Gemein-)Fixkostencharakter haben. 'Bei vielen Dienstleistungsbetrieben wird die zeitliche Inanspruchnahme der Dienstleistungskapazitäten durch den externen Faktor [...] als Verteilungsschlüssel gewählt.' Sie kann sich vor allem dann als eine effiziente Alternative erweisen, wenn der Nutzenbeitrag der Dienstleistung durchschnittlich ist oder die Komplexität der Nutzenmessung durch Verbundeffekte bzw. ein breites Produktprogramm hoch und deshalb die Nutzen/Aufwand Relation der Nutzenermittlung gering ist. Die Kombination des Kosten-plus Ansatzes mit zeitlicher und räumlicher Preisdifferenzierung führt insbesondere bei Nebenleistungen oder produktbegleitenden Muss/Soll-Dienstleistungen und einer hohen Abhängigkeit zum Industriegut zum optimalen Nutzen/Aufwand Verhältnis der Preisfindung. Nebenleistungen haben keine präferenzbildende Wirkung und tragen nicht zur Differenzierung (obligatorische Basisanforderung) bei. Der Preis, falls einer berechnet wird, sollte daher in Höhe der Kosten und im Gesamtpreis (Pure-Bundling) enthalten sein. Relevante preispolitischen Informationen der Wettbewerber sollten im Anschluss der Preisbestimmung zum endgültigen Preisabgleich herangezogen werden. Hier muss ins-besondere das eigene Preis-Leistungsverhältnis bei homogenen bzw. substituierbaren Dienstleistungen dem Preis-Leistungsverhältnis der Wettbewerber gegenübergestellt werden. Werden Dienstleistungen als Pure-Bundling angeboten, so ist das gesamte Preis-Leistungsverhältnis (Industriegut inkl. Dienstleistungen) zu betrachten. Treten aber Verbundwirkungen zwischen Industriegut und Dienstleistung auf, dann macht eine Wettbewerbsorientierung bei der Preiskalkulation der Dienstleistung keinen Sinn.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Preispolitik für industrielle Dienstleistungen: Verfahren für Industriegüterhersteller zur Wahl und Umsetzung von preispolitischen Optionen1
Inhaltsverzeichnis3
Abbildungsverzeichnis5
Tabellenverzeichnis5
Abkürzungsverzeichnis6
Einleitung7
1 Dienstleistungen9
1.1 Definition des Dienstleistungsbegriffes9
1.2 Besonderheit von Dienstleistungen auf Investitionsgütermärkten12
1.2.1 Abgrenzung der Begriffe Industriegut und Investitionsgütermarkt12
1.2.2 Entwicklungstendenzen von Investitionsgütermärkten13
1.2.3 Einfluss von Dienstleistungen auf die Vermarktung von Industriegütern14
1.3 Das industrielle Dienstleistungsspektrum15
1.4 Zusammenfassung18
2 Preispolitik20
2.1 Zum Wesen des Preises20
2.2 Einflussfaktoren preispolitischer Entscheidungen22
2.3 Methoden der Preisbestimmung24
2.3.1 Kosten als Ausgangspunkt der Preisbestimmung25
2.3.2 Wettbewerbspreise als Ausgangspunkt der Preisbestimmung26
2.3.3 Kundennutzen als Ausgangspunkt der Preisbestimmung27
2.4 Methoden der Preisoptimierung28
2.4.1 Preisdifferenzierung28
2.4.2 Preisbündelung31
2.5 Zusammenfassung32
3 Preismanagement bei industriellen Dienstleistungen33
3.1 Konzeptionelle Grundlagen33
3.2 Implikationen aus den konstitutiven Dienstleistungsmerkmalen35
3.3 Preispolitische Optionen für industrielle Dienstleistungen36
4 Preismanagement bei industriellen Dienstleistungen amBeispiel der Mustermann Waschmaschinen AG40
4.1 Unternehmensportrait40
4.2 Serviceorganisation der Mustermann Waschmaschinen AG41
4.3 Preispolitische Implikationen für WIT Dienstleistungen43
4.4 Preisfindung für WIT Dienstleistungen45
4.4.1 Ermittlung der WIT Kostenarten46
4.4.2 Ermittlung der WIT Kostentreiber47
4.4.3 Ermittlung der Kostentreiber48
4.4.4 Ermittlung des WIT Preises52
4.5 Zusammenfassung57
5 Resümee und Ausblick60
Anhang62
Literaturverzeichnis67

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