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Printmedien in Nicaragua: Eine Analyse des Zeitungswesens in Nicaragua

AutorAnna Strohdorfer
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl45 Seiten
ISBN9783863419783
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Das Spannungsfeld zwischen Medien und Politik bildet den Schwerpunkt dieser Studie, da dieses in Nicaragua eine große Rolle spielt. Es besteht eine große Wechselwirkung zwischen den beiden Feldern. Politiker sind auf mediale Berichterstattung angewiesen, nicht nur um die eigene Person zu inszenieren, sondern vor allem um mit dem Volk zu kommunizieren. Öffentlichkeit ist der Grundstein einer Demokratie. Politik muss Zustimmung unter den Bürgern finden, um erfolgreich zu sein, und setzt somit auf positive Berichterstattung. Auch Medien stehen in Abhängigkeit zur Politik, denn sie sind darauf angewiesen, dass ihnen Themen dargeboten werden. Natürlich muss der passende institutionelle Rahmen zur freien Entfaltung von öffentlichem Diskurs durch die Regierung gewährt werden. Stimmen Gerüchte um Sabotageakte der FSLN gegenüber namhafter Tageszeitungen, ist dies in Nicaragua wohl kaum der Fall. Des Weiteren sollen die Umstände dargestellt werden, unter denen die Presse in Nicaragua arbeitet. Die Autorin geht auf verschiedene Aspekte ein, wie die Reichweite der Zeitungen in Bezug auf Armut und Analphabetismus, Medienfreiheit und Parteiabhängigkeit. Diese Studie verfolgt das Ziel, dem Leser ein differenziertes Bild zur Lage von Printmedien in Nicaragua aufzuzeigen. Die Analyse beinhaltet zwei Perspektiven. Die welche der Meinung ist, dass die aktuelle Regierung die Medien sabotiert und in der freien Berichterstattung hemmt und die, welche von einer Anti-Ortega- Strategie der nationalen und internationalen Medien ausgeht. Diese zwei unterschiedlich Perspektiven werden in der Studie dargestellt und diskutiert, um eine Vorstellung der Komplexität dieser Auseinandersetzung aufzeigen zu können.

Die Autorin Anna Strohdorfer schloss ihr Bachelor-Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Printjournalismus ab. Nach einem längeren Aufenthalt in Nicaragua, durch den sie sich intensiv mit der Kultur, Politik und Geschichte des Landes auseinandersetzte, wurde ihr Interesse für Printmedien in Nicaragua geweckt. In diesem Themenbereich konnte die Autorin eigene Erfahrungen mit wissenschaftlich fundierten Daten verknüpfen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.3, Gratiszeitungen: La Brújula Semanal erscheint seit November 2008 in Managua und wird wöchentlich gratis vertrieben, hauptsächlich am Campus der Universitäten und halböffentlichen Plätzen, wie Shopping Malls, Supermärkten und Cafés. Die schätzungsmäßige Zirkulation liegt bei 7,000 Kopien pro Woche. Üblicherweise beinhaltet die Wochenzeitung eine kurze Zusammenfassung von lokalen und internationalen Nachrichten, eine Cover-Story mit einer ein wenig tiefergreifenden Reportage und kurze Artikel über Wissenschaft, Technologie, lokalen Tourismus und Lifestyle. Diese Artikel werden meist aus der internationalen Presse übernommen und übersetzt. Viel Raum wird auch Freizeitaktivitäten und der Empfehlung von Filmen im Kabelfernsehen gewidmet. La Brújula Semanal ist die erste nicaraguanische Zeitung, die mit einer Creative Commons License erscheint. (vgl. Wikipedia, 30.10.09) Diese werden von der Organisation Creative Commons freigegeben und machen es einfacher für den Autor Dritten, also den Rezipienten, gewisse Nutzungsrechte einzuräumen. (vgl. Spindler, 2006: 100f) In westlichen Ländern fürchten Kommunikationswissenschaftler verschiedene Probleme, die mit dem Aufkommen von Gratiszeitungen verbunden sind. Da diese Blätter kein Geld am Vertrieb verdienen, sind sie stark vom Anzeigengeschäft abhängig und somit anfällig für die Beeinflussung durch die Interessen Dritter. Außerdem sehen manche Kommunikationswissenschaftler die publizistische Vielfalt in Gefahr: 'Was, wenn sie die regulären Zeitungen schlichtweg vom Markt verdrängen? Warum eine Zeitung kaufen, wenn man sie auch geschenkt haben kann? Wer soll dann noch eine Zeitung kaufen? Am Ende dieser Entwicklung könnten [sic!] dann eine Welt [stehen,] die nur noch von Gratiszeitungen beherrscht wird. ' (Beck, 2005 :.146) Sieht man sich die Situation der Printmedien in Nicaragua - nach dem Bruttoinlandsprodukt das zweitärmste Land der westlichen Hemisphäre - an, kann aber nur von Luxusproblemen der Industriestaaten die Rede sein. In einem Land, in dem 44 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben - manche sogar ums tägliche Überleben kämpfen müssen - kann das Einführen einer Gratiszeitung nur ein Gewinn sein. Ansonsten würden die meisten nicht einmal die Chance haben mit Nachrichten in Kontakt zu kommen; wenn man die Wahl hat zwischen Befriedigung der physiologischen Grundbedürfnisse und des Informationsbedürfnisses liegt die Entscheidung nahe. Man muss sich Nicaragua als ein Land der Extreme vorstellen: es gibt nur eine verschwindend geringe Anzahl an Menschen, die der Mittelschicht zugerechnet werden - diese wird eingerahmt von einer Mehrheit an sehr armen Menschen und einer ebenfalls geringen Anzahl an extrem Reichen. Obwohl sich die Mehrheit der Menschen keine Zeitung leisten kann, spielt die Presse eine fundamentale Rolle in nationalen Angelegenheiten und im Meinungsbildungsprozess der Eliten, aber auch der breiteren Öffentlichkeit. Außerdem dient sie deren Ausdrucksmittel. (vgl. Press Reference, 2011). 4., Medienfreiheit: Nach der Verfassung von 1995 ist Nicaragua eine präsidiale Republik, an der Spitze ein vom Volk gewählter Präsident steht. Dieser ernennt ein Kabinett, das ihn bei der Verwaltung des Landes unterstützt. Das Staatsoberhaupt wird für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt eine unmittelbare Wiederwahl ist ausgeschlossen. Die Nationalversammlung hat 93 Mitglieder, die für 5 Jahre gewählt sind. (vgl. MUZ, o.D.) In der Konstitution von Nicaragua (1987) ist das Recht auf Meinungsfreiheit verankert. Diese schließt die Redefreiheit ein und gewährleistet das 'subjektive Recht auf freie Rede sowie freie Äußerung und (öffentliche) Verbreitung einer Meinung in Wort, Schrift und Bild sowie allen weiteren verfügbaren Übertragungsmitteln. ' (Academic, 2010) Offiziell gibt es keine staatliche Zensur.
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