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Private Altersvorsorge: Beurteilung ausgewählter Anlageformen

AutorMichael Roth
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl53 Seiten
ISBN9783863415006
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Die demographische Entwicklung stellt die gesetzliche Rentenversicherung vor große Herausforderungen. Bereits heute reicht die gesetzliche Rente nicht mehr aus, um den Lebensstandard im Alter zu erhalten. Bei anhaltend niedriger Geburtenrate und weiter steigender Lebenserwartung wird das Niveau der gesetzlichen Rente noch weiter sinken. Durch die sich verändernde Altersstruktur der Bevölkerung kann das umlagefinanzierte System der Rentenversicherung die Belastungen zukünftig nicht mehr tragen und die gesetzliche Rente wird nur noch eine Grundsicherung darstellen. Der Rückgang des Rentenniveaus kann nur durch private Altersvorsorge ausgeglichen werden. Für die Altersvorsorge stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Es lässt sich zunächst eine Unterteilung in staatlich geförderte und in staatlich nicht geförderte Vorsorge vornehmen. Besonders die geförderten Möglichkeiten, wie die Rürup- und Riester-Rente, aber auch die betriebliche Altersvorsorge, sind geeignet große Teile der entstehenden Versorgungslücke zu schließen. Vor einer Entscheidung für eines dieser Produkte, sollten die Vor- und Nachteile, die mit Abschluss eines Vertrages verbunden sind, genau betrachtet werden. Auch staatlich nicht geförderte Produkte sind zur Altersvorsorge geeignet. Sie bieten andere Vorzüge als die geförderten Vorsorgevarianten und haben ebenfalls einen hohen Stellenwert. Die Altersvorsorge sollte immer aus einer Kombination staatlich geförderter Produkte und nicht geförderter Produkte bestehen. Diversifikation ist auch bei der Altersvorsorge die richtige Entscheidung.

Michael Roth, geb. 1983 in Stuttgart Bad Cannstatt. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Bankkaufmann mit der Zusatzqualifikation Finanzassistent im Jahr 2006, entschied sich der Autor ein berufsbegleitendes Studium an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe zu beginnen. Das Studium zum Bachelor of Finance (B. Sc.) schloss er im Jahr 2009 erfolgreich ab. Im Anschluss nahm der Autor ein Studium an der Universität Hohenheim zum Master in Financial Management auf. Während des Studium an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe war der Autor anderthalb Jahre in der Personalabteilung tätig. Danach durchlief er ein 6-monatiges Traineeprogramm und übernahm eine Stelle als stellvertretender Filialleiter. Durch die tägliche Arbeit mit den Kunden und den gesetzlichen Veränderungen im Bereich der privaten Altersvorsorge erhielt der Autor einen praktischen Bezug zum Thema seiner Bachelorarbeit und konnte theoretische mit praktischen Inhalten verknüpfen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.3.3, Der Klassiker der Altersvorsorge - die private Rentenversicherung: Bereits seit vielen Jahren gibt es die private Rentenversicherung als Vorsorgemöglichkeit für das Alter. Während sie in früheren Jahren häufig im Schatten der Kapitallebensversicherung stand, wird sie heute stärker verkauft. Wie bei der gesetzlichen Rentenversicherung wird eine lebenslange Rente, die sogenannte Leibrente, gezahlt. Bei Abschluss einer privaten Lebensversicherung erfolgt also die Absicherung eines langen Lebens. Die Finanzierung der Rentenzahlungen erfolgt im Kapitaldeckungsverfahren. Je länger und höher die Beitragszahlungen sind, umso höher ist in der Auszahlungsphase die Leistung der Versicherung. Unterschieden wird hier zwischen der sofort beginnenden Leibrente und der aufgeschobenen Leibrente. Die sofort beginnende Leibrente wird durch eine hohe Einmalzahlung finanziert. Interessant ist diese Möglichkeit für Immobilienbesitzer, die sich entscheiden, kurz vor oder zu Rentenbeginn, eine vermietete Immobilie zu verkaufen und einen Teil oder den kompletten Verkaufserlös in eine private Rentenversicherung einzuzahlen. Die Rentenzahlung kann, je nach Vereinbarung, sofort oder erst nach einer Wartezeit beginnen. Bei der aufgeschobenen Rente können zwei Phasen unterschieden werden. Die erste Phase ist die Ansparzeit, in der mehrere Jahre Beiträge in den Vertrag eingezahlt werden. Alle Versicherungen bieten die Möglichkeit einer jährlichen Steigerung der Beiträge. Durch die Anpassung kann der Kaufkraftverlust durch die Inflation ausgeglichen werden. Die späteren Renten werden dementsprechend höher ausfallen. Dies ist positiv zu bewerten. Die Dynamisierung sollte allerdings in einer sinnvollen Höhe erfolgen. Bei einer Laufzeit von 35 Jahren, einer Dynamisierung von 10% jährlich und einem Anfangsbetrag von 50,00 Euro monatlich, liegt der Beitrag im letzten Jahr bei 1.405,12 Euro. Dieses Beispiel zeigt, dass die Dynamik sorgfältig ausgewählt werden muss. Die Versicherungen bieten zwar die Möglichkeit an, die Beitragsanpassung in einzelnen Jahren auszusetzen, aber wird von diesem Recht Gebrauch gemacht, fällt die spätere Rentenzahlung niedriger aus als ursprünglich geplant und die Versorgungslücke wird nicht ausreichend geschlossen. Hierbei ist die Rolle der Versicherungsvertreter kritisch zu betrachten, da deren Provision von der Höhe der bei Vertragsabschluss erwarteten Beiträge abhängt. Hohe Beitragsanpassungen werden empfohlen mit der Begründung, dass in Zeiten finanzieller Engpässe die Beitragsanpassung abgelehnt oder die Beiträge vorrübergehend komplett ausgesetzt werden können. Wodurch sich wieder das Problem der geringeren Leistung am Ende der Vertragslaufzeit ergibt. Noch schlimmer ist eine Kündigung des Vertrags während der Laufzeit. Die Rückkaufswerte der Versicherungen sind, vor allem in den Anfangsjahren, sehr viel niedriger als die eingezahlten Beiträge. Dies ist auf die Zillmerung der Verträge zurückführen. In den ersten Vertragsjahren verwendet die Versicherung den Großteil der Beiträge für die Provision des Verkäufers und die Verwaltungskosten. Das ist wichtig, da im Fall von Arbeitslosigkeit und anschließendem Übergang zu Hartz IV Rentenversicherungen als Vermögen berücksichtigt werden und unter Umständen aufgelöst werden müssen. Erst nach Verbrauch des privaten Vermögens ist der Staat zur Zahlung von Leistungen bereit. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass die Altersvorsorge aus versteuertem Einkommen aufgebaut wird und bei Auszahlung der Versicherungsleistung erneut eine Besteuerung statt findet. Die Höhe der Rente wird durch zwei Faktoren maßgeblich beeinflusst. Der Gesetzgeber hat den Versicherungen vorgeschrieben, dass die Beiträge mit mindestens 2,25% pro Jahr verzinst werden müssen. Erzielt der Versicherer aufgrund hoher Marktzinssätze bessere Renditen, muss er diese an die Versicherten weitergeben. Hierbei handelt es sich um die Überschussbeteiligung. Daher sollte bei privaten Rentenversicherungen zunächst immer die garantierte Ablaufleistung beziehungsweise die garantierte Rente betrachtet werden. Versicherer werben jedoch gerne mit den Zahlen der Überschussbeteiligung. Diese Leistungen sind deutlich attraktiver, jedoch bei Vertragsabschluss nicht garantiert. Viele Kunden sind in den letzten Jahren, durch die anhaltende Niedrigzinsphase, genau von diesem Problem betroffen. Die bei Vertragsabschluss aufgezeigten Leistungen werden viele Versicherungen voraussichtlich nicht erreichen. Auch die Mindestrendite von 2,25% lag vor einigen Jahren noch bei 3,25% und wurde schrittweise gesenkt. Die private Rentenversicherung bietet aber auch einige Vorzüge. Das Vertragsende kann variabel festgelegt werden. Häufig wird eine fünfjährige Abrufphase vereinbart. Der Vertragsinhaber kann innerhalb dieser Zeit das Vertragsende selbst bestimmen und zwischen einer Einmalzahlung oder einer lebenslangen Rente wählen. Steuerliche Vorteile ergeben sich, wenn der Vertrag mindestens 12 Jahre läuft und die Rentenzahlung nicht vor dem 60. Lebensjahr beginnt. Bei einer Einmalzahlung muss nur die Hälfte des Ertragsanteils versteuert werden. Noch attraktiver wird die Situation, wenn sich der Vertragsinhaber für eine lebenslange Rentenzahlung entscheidet. Beginnt die Zahlung beispielsweise mit 65 Jahren, beträgt die Besteuerung nur 18 %. Liegt das Vertragsende jedoch vor dem 60. Lebensjahr, muss der komplette Ertragsanteil versteuert werden. Im Gegensatz zur Lebensversicherung erfolgt, bei Abschluss einer Rentenversicherung, keine Gesundheitsprüfung, da die Versicherung von einem früheren Tod des Vertragsinhabers profitiert. Das Risiko für die Versicherungsgesellschaft liegt darin, dass der Versicherte länger lebt als geplant. Bei der aufgeschobenen Rente zahlt die Versicherung im Todesfall die eingezahlten Beiträge, abzüglich der Vertriebs- und Verwaltungskosten, an die Erben zurück. Tritt der Todesfall nach Leistungsbeginn der Rentenzahlung ein, wird die Rente für die vereinbarte Rentengarantiezeit gezahlt. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für Rentenversicherungen. Es gibt klassische Varianten, bei denen die Beiträge und Überschüsse sicher angelegt werden, aber auch die Möglichkeit, dass die Überschüsse in Fonds investiert werden, um höhere Ablaufleistungen zu erreichen. Am Markt werden auch fondsgebundene Versicherungen angeboten, bei denen die kompletten Beiträge in Fonds investiert werden. Zu beachten ist hierbei, dass keine Aussage zur Ablaufleistung der Versicherung möglich ist. Rentenversicherungen können mit anderen Versicherungen, wie dem Schutz gegen Berufsunfähigkeit, kombiniert werden. Bei der Entscheidung müssen die abzusichernden Risiken und die Anlagementalität berücksichtigt werden. Aus den Vor- und Nachteilen lässt sich folgern, dass privaten Rentenversicherungen eine sinnvolle Ergänzung im Bereich der Altersvorsorge darstellen können. Bevor die Entscheidung für eine private Rentenversicherung erfolgt, sollten jedoch die Möglichkeiten einer Riester- oder Rürup-Rente geprüft werden, um die steuerliche Förderung zu nutzen. Der einzige Vorteil der privaten Rentenversicherung liegt in der Möglichkeit der Einmalzahlung. Wem dieses Wahlrecht wichtig ist, sollte die Möglichkeit einer betrieblichen Altersvorsorge prüfen, um hier ebenfalls von der staatlichen Förderung zu profitieren. Private Rentenversicherungen eignen sich für konservative Anleger, da die Risiken überschaubar sind und die garantierte Ablaufleistung bereits bei Vertragsbeginn feststeht. Interessant ist sie auch für diejenigen, für die keine Möglichkeit besteht eine staatlich geförderte Altersvorsorge abzuschließen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Private Altersvorsorge1
Kurzfassung3
Inhaltsverzeichnis4
5
1 Einleitung7
2 Die aktuelle Situation in Deutschland9
2.1 Die demographische Entwicklung Deutschlands9
2.2 Das System der gesetzlichen Rentenversicherung11
2.2.1 Allgemeines zur gesetzlichen Rentenversicherung11
2.2.2 Herausforderungen für aktuelle und künftige Generationen13
2.3 Das Problem der Versorgungslücke bei Renteneintritt16
3 Das Altersvorsorgesystem in Deutschland20
3.1 Das Drei-Schichtenmodell im Überblick20
3.2.2 Die Riester-Rente zum Aufbau einer kapitalgedeckten Altersvorsorge22
3.2.3 Betriebliche Altersvorsorge – die Möglichkeit für Arbeitnehmer26
3.3 Private Altersvorsorge ohne staatliche Förderung – konkurrenzfähig?31
3.3.1 Immobilien als Möglichkeit der Altersvorsorge31
3.3.2 Fondssparpläne – eine interessante Möglichkeit für junge Menschen35
3.3.3 Der Klassiker der Altersvorsorge – die private Rentenversicherung38
4 Private Altersvorsorge ist für den Erhalt des Lebensstandards unverzichtbar42
4.1 Berücksichtigung der persönlichen Situation als Entscheidungsgrundlage42
4.2 Für wen ist welche Altersvorsorgemöglichkeit am geeignetsten?42
4.3 Die optimale Altersvorsorge – eine Kombination verschiedener Bausteine43
5 Fazit46
6 Anhang48
Anhang 148
Anhang 248
Anhang 350
Literaturverzeichnis52

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