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E-Book

Produktionsmanagement

Das A - Z wichtiger Methoden und Konzepte für die Produktion von heute

AutorAndreas Syska
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl185 Seiten
ISBN9783834990914
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Dieses Buch hat den Charakter eines Nachschlagewerks und vermittelt - von Auditierung über Lean Production bis Zertifizierung - aktuelles Produktionswissen anschaulich und praxisnah. Dabei erläutert der Autor zunächst den Hintergrund des Begriffs, beschreibt da die konzeptionellen Grundlagen und bewertet das Konzept hinsichtlich Voraussetzungen und Grenzen der Anwendung.

Andreas Syska ist Professor für Produktion am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach.

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Leseprobe
Six Sigma (S. 134-135)

Hintergrund

Six Sigma als „Symbol für hohe Qualitätsfähigkeit von Geschäftsprozessen" (Kamiske, Brauer 2003, S. 276) wurde von dem US-amerikanischen Unternehmen Motorola entwickelt und stellt eine das gesamte Unternehmen umfassende Methode des Qualitätsmanagements dar, um möglichst fehlerfreie Prozesse zu erreichen. „Damit ist Six Sigma gleichzeitig Synonym für den Total-Quality-Ansatz dieses Unternehmens geworden, der ursprünglich 1987 unter der Bezeichnung Total Customer Satisfaction mit dem Ziel der 0-Fehler-Produktion gestartet wurde" (Kamiske, Brauer 2003, S. 276).

Der Grund für diese Entwicklung war der hohe Wettbewerbsdruck, den japanische Unternehmen in den 80er Jahren auf Motorola ausübten. Der bis dahin angesetzte Qualitätsmaßstab erwies sich als unzureichend, um sich gegenüber der japanischen Konkurrenz behaupten zu können. So sah sich Motorola gezwungen, durch tief greifende Veränderungen im Unternehmen die Qualität der Produkte und die Prozessleistung um ein Vielfaches zu verbessern, um die Kundenzufriedenheit wieder zu erlangen und dabei auch noch Kosten zu reduzieren. Ein Qualitätslevel auf Six-Sigma-Niveau gilt in vielen Fällen heutzutage als Referenzpunkt für eine 0-Fehler-Produktion.

Die statistischen Grundlagen eines Six-Sigma-Prozesses basieren auf folgenden Überlegungen (Kamiske, Brauer 2003, S. 277 f.):

Unternehmensweites Ziel der vollständigen Kundenzufriedenheit (Total Customer Satisfaction)
Allgemeingültige und für das gesamte Unternehmen gleiche Messgröße für Qualität
Auf der Messgröße für Qualität basierende, identische Verbesserungsziele für alle Unternehmensbereiche
Zielorientierte Anreizmechanismen für sämtliche Mitarbeiter
Koordiniertes Training zur Zielerreichung
Six Sigma für sämtliche Prozesse

Konzept

Six-Sigma-Qualität bedeutet die Entwicklung von Produkten und Prozessen, die ein Minimum an Abweichungen vom Zielwert, also Fehler, ermöglichen (Kamiske, Brauer 2003, S. 276). Daher steht zunächst die Frage im Vordergrund, warum Fehler überhaupt entstehen. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass die so genannte Streuung der Prozessgüte als eine besonders wichtige Ursache für Fehler anzusehen ist. Daher sollte ihre Messung und Analyse unbedingt durchgeführt werden. Die dazugehörige Maßgröße ist die Standardabweichung.

Die als in der Regel zulässig anzusehende Standardabweichung bei einer Normalverteilung beträgt " 3 , d. h., 99,73 % der Prozessergebnisse, wie z. B. gefertigte Teile, sind fehlerfrei. Entsprechend liegt die Fehlerrate in diesem Fall bei 0,27 %. „Da jedoch die meisten Produkte aus diversen einzelnen Bauteilen bestehen und außerdem in mehreren Prozessen bzw. Prozessschritten gefertigt werden, reicht eine zulässige Streuung von " 3 nicht aus, um eine nahezu fehlerfreie Produktion sicherzustellen" (Kamiske, Brauer 2003, S. 276). Darüber hinaus hat es sich gezeigt, „dass real ablaufende Prozesse in der Regel nicht exakt auf den Nullpunkt der Verteilung (Mittelwert = 0) zentriert sind" (Kamiske, Brauer 2003, S. 277), sondern es im Laufe der Zeit zu einer Verschiebung kommt, die im Durchschnitt bei " 1,5 liegt. „Damit ergibt sich ein Streubereich von " 6 für den anzustrebenden Prozess: Six- Sigma-Qualität. In diesen Bereich fallen 99,99960 % aller Prozessergebnisse, was einer Fehlerrate von 0,0000034 % oder 3,4 ppm (Parts per Million) entspricht" (Kamiske, Brauer 2003, S. 277).

Um Prozesse in Richtung Six Sigma zu verbessern, entwickelte Motorola eine standardisierte Implementierungsstrategie zur Einführung des Six-Sigma-Managementkonzepts, die „Sechs Schritte zu Six Sigma", wobei nicht nur der Fertigungs-, sondern auch der Verwaltungsbereich berücksichtigt wird (Kamiske, Brauer 2003, S. 278).

Fertigungsbereich

1. Physische und funktionale Kundenwünsche identifizieren
2. Merkmale und Produkte festlegen
3. Für jedes Merkmal festlegen, ob es durch Teile, durch den Prozess oder beide bestimmt wird
4. Maximal zulässigen Toleranzbereich für jedes Merkmal bestimmen
5. Prozesssteuerung für jedes Merkmal festlegen
6. Fertigungsprozess erst beginnen, wenn ein Prozessfähigkeitsindex von cp 1,67 erreicht ist
Inhaltsverzeichnis
Vorwort5
Inhalt7
0-Fehler-Produktion11
Hintergrund11
Konzept11
Bewertung13
3 Mu14
Hintergrund14
Konzept14
Bewertung15
5 S16
Hintergrund16
Konzept16
Bewertung17
Andon18
Hintergrund18
Konzept18
Bewertung19
Auditierung19
Hintergrund19
Konzept20
Bewertung23
Auftrags- und Kapazitätsbörsen24
Hintergrund24
Konzept25
Bewertung26
Autonomation27
Hintergrund27
Konzept27
Bewertung28
Best Practice28
Hintergrund28
Konzept29
Bewertung30
Betreibermodelle31
Hintergrund31
Konzept31
Bewertung33
Bullwhip-Effekt34
Hintergrund34
Bewertung36
Business Process Reengineering36
Hintergrund36
Konzept37
Bewertung39
Digitale Fabrik40
Hintergrund40
Konzept40
Bewertung41
Digital Mock-Up (DMU)42
Hintergrund42
Konzept42
Bewertung43
Flussorientierung44
Hintergrund44
Konzept44
Bewertung46
Fehlermöglichkeits- und - einflussanalyse (FMEA)46
Hintergrund46
Konzept47
Bewertung48
Fraktale Fabrik49
Hintergrund49
Konzept50
Bewertung51
Gruppenarbeit52
Hintergrund52
Konzept52
Bewertung54
Heijunka55
Hintergrund55
Konzept55
Bewertung57
Incentives57
Hintergrund57
Konzept58
Bewertung59
Industriepark60
Hintergrund60
Konzept60
Bewertung61
Insellogistiker61
Hintergrund61
Konzept62
Bewertung62
Ishikawa-Diagramm63
Hintergrund63
Konzept63
Bewertung64
Just-in-Time (JIT)65
Hintergrund65
Konzept65
Bewertung67
Kanban68
Hintergrund68
Konzept68
Bewertung70
Kaizen71
Hintergrund71
Konzept71
Bewertung72
Kernkompetenzen73
Hintergrund73
Konzept73
Bewertung75
Komplexität75
Hintergrund75
Konzept76
Bewertung78
Komplexitätskosten78
Hintergrund78
Konzept78
Bewertung80
Konsignationslager81
Hintergrund81
Konzept81
Bewertung82
Kundenentkopplungspunkt83
Hintergrund83
Konzept83
Bewertung84
Lean Production84
Hintergrund84
Konzept85
Bewertung88
Life Cycle Costs89
Hintergrund89
Konzept89
Bewertung91
Low Cost Intelligent Automation (LCIA)91
Hintergrund91
Konzept92
Bewertung92
Make-to-Order (MTO) und Make-to- Stock ( MTS)93
Maschinenfähigkeit94
Hintergrund94
Konzept95
Bewertung95
Mass Customization96
Hintergrund96
Konzept96
Bewertung98
Methods-Time-Measurement (MTM)99
PDCA-Zyklus100
Hintergrund100
Konzept100
Bewertung101
Poka Yoke102
Hintergrund102
Konzept102
Bewertung103
Produktdatenmanagement (PDM)104
Hintergrund104
Konzept105
Bewertung105
Produktionsinsel106
Hintergrund106
Konzept106
Bewertung108
Prozessfähigkeit109
Hintergrund109
Konzept109
Bewertung110
Quality Function Deployment (QFD)110
Hintergrund110
Konzept111
Bewertung114
Qualifikationsmatrix116
Hintergrund116
Konzept116
Bewertung116
Qualitätsregelkarte117
Hintergrund117
Konzept117
Bewertung119
Radio Frequency Identification (RFID)119
Hintergrund119
Konzept120
Bewertung121
Recycling122
Hintergrund122
Konzept122
Bewertung124
Remote Control125
Hintergrund125
Konzept126
Bewertung128
Rüstzeitreduzierung128
Hintergrund128
Konzept128
Bewertung130
Simultaneous Engineering131
Hintergrund131
Konzept131
Bewertung133
Six Sigma134
Hintergrund134
Konzept135
Bewertung136
Statistical Process Control (SPC)136
Hintergrund136
Konzept137
Bewertung139
Strategische Geschäftseinheit (SGE)140
Hintergrund140
Konzept140
Bewertung141
Supply Chain141
Supply Chain Management (SCM)143
Hintergrund143
Konzept143
Bewertung144
Taktzeit145
Hintergrund145
Konzept145
Bewertung147
Target Costing147
Hintergrund147
Konzept148
Bewertung149
Taylorismus149
Hintergrund149
Konzept150
Bewertung151
Time-to-Market152
Total Productive Maintenance (TPM)153
Hintergrund153
Konzept154
Bewertung157
Toyota-Produktionssystem (TPS)157
Hintergrund157
Konzept158
Bewertung159
Transaktionskosten159
Hintergrund159
Konzept160
Bewertung161
Turbulenz162
Hintergrund162
Konzept162
Bewertung163
U-Layout164
Vendor-Managed-Inventory (VMI)165
Hintergrund165
Konzept165
Bewertung166
Verschwendung167
Hintergrund167
Konzept167
Bewertung169
Virtual Reality (VR)169
Hintergrund169
Konzept169
Bewertung171
Virtuelle Fabrik (VF)172
Hintergrund172
Konzept172
Bewertung174
Wertstromdesign175
Hintergrund175
Konzept175
Bewertung176
Zertifizierung177
Hintergrund177
Konzept177
Bewertung179
Literaturverzeichnis181
Der Autor185

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