Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 2,0, Duale Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim, früher: Berufsakademie Heidenheim, 50 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erst die Entwicklungen der Finanzbranche während der letzten Jahre rückten das Operational Risk (im Folgenden auch 'OR' abgekürzt) in den Fokus von Risikomanagementexperten, Bankenaufsicht und Öffentlichkeit. In Bankpraxis und auch Wissenschaft wurde diese Risikokategorie, welche in allen bankbetrieblichen Teilbereichen auftritt, in denen Menschen, Systeme, Arbeitsablaufprozeduren und deren Kombinationen eingesetzt werden, lange Zeit vernachlässigt. Eine Auseinandersetzung fand bis dato lediglich mit offensichtlichen und leicht erfassbaren Risiken, wie etwa Kredit- und Marktrisiken, statt. Eine pauschale Eigenmittelunterlegung der Bankaktiva inkludierte nach herrschender Meinung auch einen aus-reichenden Risikopuffer für OR. Der zunehmenden Bedrohung durch Risiken, die weder Kredit- noch Marktrisiko zuzuordnen sind - etwa Naturkatastrophen, Terroranschläge, steigende technische Risiken in Folge der IT-Abhängigkeit - wird diese Praxis jedoch nicht länger gerecht. Krisen, wie in jüngster Zeit etwa bei BayernLB oder HypoVereinsbank, die aus Managementfehlern und unzureichenden internen Kontrollmechanismen resultierten, demonstrieren, welche Bedeutung dem OR und konkret dem vermeintlich geringen Prozessrisiko beigemessen werden muss. Da ein aus Operational Risk resultierender Schadensfall bei seinem Auftreten das Ausmaß von Verlusten aus Markt- und Kreditrisiken bei weitem übersteigen kann, trägt die Bankenaufsicht dieser bisher unterschätzten, komplexen Risikoart nun Rechnung. Risikomanagement auf Gesamtbankebene erfordert weiterhin Prüfungs- und Kontrollsysteme im Kredit- und Handelsgeschäft, daneben wird jedoch eine separate Betrachtung und Eigenmittelunterlegung des Operational Risk obligatorisch.
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