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Psychologie der Jugendsexualität

Theorie, Fakten, Interventionen

AutorNancy M. Bodmer
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl207 Seiten
ISBN9783456952260
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis26,99 EUR
In der Forschung wurde Jugendsexualität lange fast ausschließlich aus der Problemperspektive untersucht. Inzwischen wurden jedoch neue Erklärungsansätze entwickelt, um zu verstehen, weshalb, wann und unter welchen Bedingungen Jugendliche sexuell aktiv werden. Gibt es spezifische Entwicklungspfade, die zu einem früheren Einstieg in die sexuelle Aktivität führen? Was heißt heute überhaupt «früh»? Das Thema «Jugendsexualität» bietet sich an, um spezifische Fragestellungen zu beleuchten: Stehen religiöse Werte und Normvorstellungen mit dem Zeitpunkt des ersten Geschlechtsverkehrs in einem Zusammenhang? Wie ist das Verhütungsverhalten heutiger Teenager? Was bedeutet es für Heranwachsende, wenn sie merken, dass sie eventuell eine andere sexuelle Orientierung haben als die meisten ihrer Altersgenossen? Dank aktuellen Befunden wird es zunehmend möglich, Interventionen besser zu planen und informierend an die Jugendlichen heranzugehen. Die Autorin trägt den gegenwärtigen Wissensschatz zusammentragen und beantwortet einige dieser wichtigen Fragen. Das Ergebnis ist das vorliegende Buch, in dem Theorie, Empirie und Intervention verknüpft werden.

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Kapitelübersicht
  1. Psychologie der Jugendsexualität
  2. Teil I Theorie: Entwicklungspsychologie der Jugendsexualität
  3. Teil II Fakten zur Jugendsexualität
  4. Teil III Intervention
  5. Literatur/Zitierte Websites/Downloads
Leseprobe
1. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität als Entwicklungsaufgabe des Jugendalters (S. 19-20)

Um das Sexualverhalten Jugendlicher zu verstehen, werden im Folgenden die vielfältigen Entwicklungsaufgaben dieser Lebensphase ausgeleuchtet. Das Kapitel beginnt mit einer Definition von Entwicklung. Darauf aufbauend wird das Konzept der Entwicklungsaufgaben erläutert; Entwicklungsaufgaben beschreiben die konkreten Entwicklungsschritte in spezifischen Lebensphasen. Die Entwicklungsaufgaben des Jugendalters werden dargestellt und es wird diskutiert, welche Bedeutung diese für das Erlernen eines verantwortungsvollen Umgangs mit Sexualität haben. Es folgen Modelle zur Erklärung des Sexualverhaltens sowie die Darstellung biologischer Reifeprozesse in der Pubertät. Die Bedeutung des Gesundheits- und Risikoverhaltens im Jugendalter für die sexuelle Entwicklung Jugendlicher und junger Erwachsener wird abschließend thematisiert.

1.1 Der entwicklungspsychologische Kontext

Eine moderne Auffassung von Entwicklung beschreibt Entwicklungsverläufe als komplexe Wechselwirkungen zwischen biologischen, psychischen und sozialen Faktoren. Die genetischen Grundlagen und biologischen Reifungsprozesse stellen dabei den Rahmen sowie die Basis dar.

Gleichzeitig bewegt sich das sich entwickelnde Individuum in Umweltsystemen (zu denen die genannten sozialen, psychischen etc. Faktoren gehören): Es beeinflusst diese Systeme und wird selbst von diesen mitgestaltet. Solche Systeme sind für Jugendliche beispielsweise die Familie, der Freundeskreis, die Schule und/oder Arbeit sowie die Freizeit. Diese Systeme werden ihrerseits von der sich wandelnden Gesellschaft geformt. Der Jugendliche bewegt sich im Verlaufe seiner Entwicklung zunehmend kompetenter und selbstständiger in diesen Systemen und eröffnet zunehmend weitere Räume, beispielsweise im Freizeitbereich oder durch die Aufnahme von Kontakten mit neuen Gleichaltrigen. Durch eine aktive und gezielte Auseinandersetzung mit seiner Umwelt gestaltet der Heranwachsende seine Entwicklung zunehmend mit.

1.1.1 Entwicklungsaufgaben

Eine wechselseitige Beeinflussung zwischen dem Individuum und seiner Umwelt steht im Zentrum einer Betrachtung von Entwicklung in den verschiedenen Lebensphasen. In diesen finden über die Lebensspanne altersspezifische Lernprozesse statt. Diese Lernprozesse lassen sich mit dem Konzept der Entwicklungsaufgaben von Robert Havighurst (1948, S. 6) beschreiben:

«Eine Entwicklungsaufgabe ist eine Aufgabe, die sich in einer bestimmten Lebensperiode des Individuums stellt. Ihre erfolgreiche Bewältigung führt zu Glück und Erfolg in Bezug auf spätere Aufgaben, während eine nicht erfolgreiche Bewältigung das Individuum unglücklich macht, es auf Ablehnung durch die Gesellschaft stoßen lässt und zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung späterer Aufgaben führt.»
Inhaltsverzeichnis
Psychologie der Jugendsexualität4
Inhalt6
Vorwort10
Einleitung14
Teil I Theorie: Entwicklungspsychologie der Jugendsexualität18
1. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität als Entwicklungsaufgabe des Jugendalters20
1.1 Der entwicklungspsychologische Kontext20
1.2 Modelle zur Erklärung von Sexualverhalten im Jugendalter33
1.3 Die Pubertät: Biologische Reifeprozesse im Jugendalter46
1.4 Unterschiede in Zeitpunkt und Tempo der Pubertätsentwicklung: Erklärungsmodelle und Konsequenzen von Früh- undSpätreife auf das Erleben und Verhalten56
1.5 Sexualverhalten Jugendlicher im Regel- und im Risikobereich61
Teil II Fakten zur Jugendsexualität76
2. Spezifische Fragestellungenrund um die Jugendsexualität78
2.1 Unterscheiden sich die Jugendlichen von heute bezüglich Sexualverhalten und Einstellungen von ihren Eltern?79
2.2 Schwangerschaftsverhütung und Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten101
2.3 Jugendschwangerschaften109
2.4 Sexuelle Orientierung in der Adoleszenz115
2.5 Jugendliche mit Migrationshintergrund und ihr Umgang mit Sexualität128
2.6 Jugendsexualität und Mediennutzung136
2.7 Geschlechterspezifische Aspekte im Sexualverhalten und in den Einstellungen Jugendlicher149
Teil III Intervention156
3. Prävention und Gesundheitsförderung158
3.1 Pubertät als sensible Entwicklungsphase162
3.2 Evaluation von Präventionsprogrammen166
3.3 Spezifische Risikokonstellationen und Interventionen170
3.4 Aufklärungsinstanzen und Wissensvermittlung177
Literatur/Zitierte Websites/Downloads198
Zitierte Websites/Downloads (Stand Juni 2012) – Daten und Informationsmaterial zu verschiedenen Themen rund ums Thema «Jugendsexualität»206

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