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E-Book

Psychologische Diagnostik

Theorie und Praxis psychologischen Diagnostizierens

AutorKlaus D. Kubinger
VerlagHogrefe Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr2019
Seitenanzahl565 Seiten
ISBN9783840927799
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Psychologische Diagnostik bezieht sich auf die psychologische Begutachtung von Personen bei unterschiedlichen Fragestellungen. Dieses Lehrbuch vermittelt die Theorie und Praxis psychologischen Diagnostizierens, um Studierende der Psychologie auf ihre spätere Tätigkeit als fallbehandelnde Psychologinnen und Psychologen vorzubereiten. Das Lehrbuch behandelt zunächst die Gütekriterien, anhand derer psychologisch-diagnostische Verfahren hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit zu beurteilen sind, und klärt über den Einsatz solcher Verfahren auf und wie die mit ihnen gewonnenen Ergebnisse zu interpretieren sind. Zudem werden die bei einer Begutachtung wichtigen Aspekte der Gesprächsführung und Verhaltensbeobachtung erörtert. Breiter Raum wird der praktischen Abfassung psychologischer Gutachten gewidmet. Ein abschließendes Kapitel stellt die verschiedenen Themengebiete psychologisch-diagnostischer Fragestellungen anhand von Fallbeispielen vor. Verschiedene Übungen dienen dazu, die Inhalte zu vertiefen und kritisch zu reflektieren. Im Anhang finden sich ausführliche Darstellungen zu den testtheoretischen Grundlagen der Psychologischen Diagnostik und Beschreibungen einer Auswahl von psychologisch-diagnostischen Verfahren.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort zur 3. Auflage, Inhaltsverzeichnis und Vorbemerkungen
  2. Kapitel 1: Einführung
  3. Kapitel 2: Gütekriterien
  4. Kapitel 3: Formales
  5. Kapitel 4: Inhalte
  6. Kapitel 5: Besondere Merkmalsträger
  7. Kapitel 6: Gutachten
  8. Kapitel 7: Themenbereiche psychologisch-diagnostischer Fragestellungen
  9. Nachwort
  10. Literatur
  11. Anhang
Leseprobe
5.1 Gruppen und Teams

„Gruppendiagnostik“ mag vorschnell mit wirtschaftlichen Organisationen in Verbindung gebracht werden und damit auf psychologisch-diagnostische Fragestellungen bezogen sein, die die Produktivität einer Arbeitsgruppe optimieren sollen; und zwar bei Berücksichtigung einer gewissen (gemeinschaftlichen) Arbeitszufriedenheit. Genauer betrachtet geht es aber auch um Fragestellungen bei solchen Gruppen oder Teams, die nicht hauptsächlich wirtschaftliche Interessen verfolgen; etwa Sportmannschaften. Sogar Familien als ganz besondere Gruppen von Personen sind letztlich betroffen. – Interessanterweise haben Ansätze der Familiendiagnostik, insbesondere diejenigen, welche auf der „Systemischen Familientherapie“ beruhen, Eingang in Trainings- bzw. Coaching1-Programme für das Personal wirtschaftlicher Unternehmen gefunden (vgl. z. B. zur Personalentwicklung in Kap. 1.5 Rechtfertigung).

Erläuterung zum Begriff „Systemische Familientherapie“:
Im Gegensatz zu den meisten anderen psychotherapeutischen Schulen beruht die „Systemische (Familien-)Therapie“ nicht auf einem einzigen Begründer, sondern auf einer Reihe von Wegbereitern, die letztlich zu einer gemeinsamen „Haltung“ auf Seiten ihrer Vertreter führten. Viele dieser Wegbereiter trugen spezielle psychotherapeutische Techniken bei, die in ihrer Gesamtheit ein besonders vielfältiges, schulentypisches Repertoire an Interventionsweisen darstellen. Zum Beispiel Brandl-Nebehay (1998) gibt eine gute Übersicht der Entwicklung. Im Wesentlichen basiert die Systemische Therapie auf kybernetischen Ansätzen (vgl. in Kap. 3.2.2); dementsprechend werden linear-kausale Konzepte und Denkweisen durch solche abgelöst, die wechselseitige, „kreisläufige“ Beeinflussungen von psychischen, biologischen und sozialen Chancen und Risiken auf das Erleben und Verhalten des Menschen annehmen.

Erläuterung zum Begriff „Coaching“:
„Der Begriff Coach wurde bereits im 19. Jhd. an Universitäten im angloamerik. Raum für Personen verwendet, die Studenten auf Prüfungen und sportliche Wettbewerbe vorbereitet haben. Populär wurde das C[oaching] jedoch erst durch seine Bedeutung im Hochleistungssport. In den 1970er-Jahren wurde C. in den USA als entwicklungsorientiertes Führen von Mitarbeitern durch den Vorgesetzten aus dem Sportbereich in das Management transferiert. In Dt. wird C. als organisationsextern angebotene Form der Beratung seit Mitte der 1980er-Jahre praktiziert.“ (Dorsch – Lexikon der Psychologie; Greif & Rauen, 2017, S. 343).

Umgekehrt werden (frühere) Verfahren der Familiendiagnostik innerhalb der Psychotherapie heutzutage kaum (mehr) angenommen. Standardisierte, im Sinne des Gütekriteriums Objektivität konzipierte psychologisch-diagnostische Verfahren interessieren selbst systemisch arbeitende Psychotherapeuten in der Praxis kaum.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort zur 3. Auflage, Inhaltsverzeichnis und Vorbemerkungen13
Kapitel 1: Einführung22
1.1Begriffsbestimmungen23
1.2Geschichte32
1.3Voraussetzungen35
1.4Gesellschaftspolitische Kritik39
1.5Rechtfertigung41
1.6Themen, Verfahren und Populationen44
1.7Grundsätze51
Kapitel 2: Gütekriterien60
2.1Objektivität63
2.2Reliabilität79
2.3Validität90
2.4Eichung107
2.5Skalierung122
2.6Ökonomie134
2.7Nützlichkeit153
2.8Zumutbarkeit161
2.9Unverfälschbarkeit167
2.10Fairness169
Kapitel 3: Formales176
3.1Gestaltungsweisen177
3.2Erhebungstechniken208
3.3Prozess-Strategien239
Kapitel 4: Inhalte252
4.1Leistungsdiagnostik253
4.2Persönlichkeitsdiagnostik289
4.3Diagnostik „beidseitiger“ Eigenschaften345
4.4Biografie als mittelbare Diagnostik353
Kapitel 5: Besondere Merkmalsträger360
5.1Gruppen und Teams362
5.2Arbeitsplätze371
Kapitel 6: Gutachten376
6.1Allgemeine Regeln zur Gutachtenerstellung380
6.2Gestaltungsprinzipien im Detail389
6.3Häufige Fehler bei Gutachten der Praxis393
6.4 Demonstrationsbeispiele psychologischer Gutachten396
Kapitel 7: Themenbereiche psychologisch-diagnostischer Fragestellungen432
7.1 Ausbildungs- und berufsbezogene Eignungsdiagnostik434
7.2 Ausbildungs- und berufsbezogene Rehabilitationsdiagnostik438
7.3Entwicklungsdiagnostik im frühen Kindesalter441
7.4 Forensisch-psychologische bzw. rechtspsychologische Diagnostik444
7.5Verkehrspsychologische Diagnostik448
7.6 Klinische und gesundheitspsychologische Diagnostik450
Nachwort459
Literatur460
Anhang486
Testtheoretische Grundlagen der Psychologischen Diagnostik488
Verfahrensbeschreibungen501
Diagnostik-Info-Check ’19532
Glossar546
Verzeichnis der Verfahrensabkürzungen551
Autorenverzeichnis553
Sachregister561

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