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E-Book

Radtouren zwischen den Meeren

Mit Heike Götz quer durch Schleswig-Holstein

AutorHeike Götz
VerlagCadmos Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl128 Seiten
ISBN9783840460500
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,99 EUR
Immer mehr Deutsche verbringen ihren Urlaub im eigenen Land. Von diesem Trend profitiert auch das 'Land zwischen den Meeren', das bei den Übernachtungszahlen auch in diesem Sommer im Vergleich zum Vorjahr wieder Zuwächse von bis zu 14 Prozent verzeichnen konnte. Immer beliebter wird es auch Schleswig-Holstein per Fahrrad zu erkunden. Wer wäre da als Reiseführerin besser geeignet als Heike Götz, die bekannte Fernsehjournalistin und Moderatorin der NDR-Landpartie? Auf 12 Lieblingsradtouren fährt sie mit ihrem Fahrrad quer durch Schleswig-Holstein, führt auf jeder Strecke zu Sehenswürdigkeiten und lohnenden Ausflugszielen. Die Touren sind jeweils als Rundtour angelegt, können also von einem Ausgangspunkt als Tagestour geplant werden. Außer den am Weg liegenden Sehenswürdigkeiten gibt es auf jeder Strecke auch die besonderen 'Heike-Tipps', die man nicht verpassen sollte. Für den kleinen Hunger unterwegs gibt es natürlich auch Einkehrtipps, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei ist, von der leckersten Torte bis zum Fischbrötchen. Da alle von Heike Götz ausgearbeiteten Radtouren sich auch für Familien mit Kindern eignen, gibt es auf jeder Strecke besondere 'Kinder-Tipps': Wo gibt's die schönsten Badestellen, wo kann man Fledermäuse beobachten, Ziegen streicheln oder im Heu toben, wo kann man mit dem Schiff fahren, einen Leuchtturm besteigen oder das Leben der Wikinger erforschen?

Heike Götz stammt aus Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Studium wurde sie zunächst Lehrerin, bevor sie beim ORB Radiosendungen moderierte und später Fernsehjournalistin wurde. Seit 1999 moderiert sie für den NDR die beliebte Sendung 'Landpartie - Im Norden unterwegs' und wurde als 'die Frau mit dem Fahrrad' zu einem Markenzeichen des NDR-Fernsehens.

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Leseprobe

(Foto: Heike Götz)

Route (40 km):

Lütjensee

Trittau

Kuddewörde

Dahmker

Hamfelde/Lauenburg

Hamfelde/Stormarn

Aussichtsturm in der Hahnheide

Hohenfelde

Linau

Bille-Quelle

Grönwohld

Lütjensee

 

Unsere Tour beginnt in Lütjensee. Es ist ein wunderbar sonniger Frühlingstag Ende April. Die Laubbäume stehen in frischem Grün. Tulpen, Magnolien und Forsythien blühen und die Obstbäume sind weiß vor lauter Blüten. Besseres Wetter kann es für den Start in die Fahrradsaison kaum geben. Herrlich! Und dann das erste Mal mit dem neuen Rad!

 

Wir starten auf dem Hof Lütjensee in der Alten Schulstraße 13. Dieser Hof gehört dem Brillenhersteller und Ökolandwirt Günther Fielmann und ist ein Vorzeigebetrieb des Biolandbaus mit einem sehr großen und attraktiven Hofladen. In der Käsetheke liegen um die 50 Käsesorten und man hat die Qual der Wahl bei über 30 Brotsorten. Dazu Obst, Gemüse, Fleisch, Kaffee, Tee ... Ein wahrer Biofeinschmeckerladen. Wer noch keinen Reiseproviant dabeihat, kann sich hier mit allem eindecken, was das Radlerherz begehrt. Und Sie müssen sich unbedingt die Tiere anschauen! Es gibt einen hübschen Spazierweg über den Hof und die Weiden. Alles ist hervorragend angelegt, die Tiere leben in lichten Ställen auf frischem Stroh und haben viel Auslauf. Man kann hier Angler Sattelschweine entdecken und Rotbunte Niederungsrinder, Vorwerkhühner, Deutsche Sperber und Fielmanns Lieblingstiere: die Kärntner Brillenschafe. Landidylle wie aus dem Bilderbuch! Ich finde es gut, dass ein Unternehmer wie Günther Fielmann in Biolandwirtschaft investiert und sich langfristig auf diesem und anderen Biohöfen engagiert.  

Die Billebrücke bei Kuddewörde. (Foto: Heike Götz) 

Gut gestärkt an Leib und Seele treten meine Mitfahrer – mein Mann Detlef, unsere Freunde Elisabeth und Peter – und ich nun endlich in die Pedale. Die erste Station heißt Trittau. Wir wollen den Fahrradweg neben der Straße nehmen. Er ist neu ausgebaut und gut zu fahren. Vom Hof aus biegen wir nach rechts in die Alte Schulstraße bis zur Hamburger Straße. Der folgen wir auf dem Radweg nach rechts und fahren an der Ampelkreuzung nach links Richtung Trittau. In Trittau angekommen, überqueren wir den Kreisverkehr und fahren nach etwa einem Kilometer links an der Rausdorfer Straße ins Zentrum. Am nächsten Kreisverkehr halten wir uns rechts und fahren durch die Haupteinkaufsstraße (Poststraße) Richtung Grande. Unsere erste kleine Rast machen wir an der wunderschönen alten Wassermühle in Trittau. Die liegt quasi auf dem Weg – fast am Ortsausgang – und ist gut ausgeschildert. Kurz bevor man links zur Wassermühle abbiegt, gibt es auf der linken Seite das Eiscafé Griem. Dort gibt es meine Lieblingssorte, „Zimteis“, lecker!  

 

Die alte Wassermühle liegt direkt am Mühlenteich. Ein idyllisches Plätzchen! Bis in die 1960er-Jahre wurde hier noch Korn gemahlen, heute ist in der Mühle das Kulturzentrum von Trittau mit Veranstaltungen und Kunstausstellungen. Am Wochenende gibt es selbst gemachten Kuchen. Das Kunstcafé hat allerdings nur bei laufenden Ausstellungen samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Eine andere Attraktion ist der mittlerweile dreimal im Jahr (vor Ostern, zu Pfingsten und im Herbst) rund um die Mühle stattfindende Kunsthandwerkermarkt. Von der Mühle führt uns ein kurzer Kopfsteinpflasterweg zur „Napoleonbrücke“. Kaum vorstellbar, dass über dieses kleine Brückchen, über das schon Napoleons Truppen marschiert sein sollen, bis in die 1960er-Jahre noch der gesamte Verkehr von und nach Trittau lief. Mittlerweile gibt es eine Umgehungsstraße, an der uns auch der Weg weiterführt Richtung Grande. Der gut befahrbare Radweg verläuft neben der Straße aus Trittau hinaus. Kurz vor der Überquerung der Bundesstraße 404 liegt rechter Hand die Autobahnmeisterei und – aufgepasst! – direkt davor geht es links in den Billeweg. Das ist ein wunderschöner kleiner Radweg direkt durch die Wiesen und Felder. Eine Holzbrücke überquert die Bille, bevor wir nach Kuddewörde kommen. Gleich hinter der Kirche an der T-Kreuzung fahren wir nach links am Gasthof zur Eiche vorbei. Etwa 200 Meter vor dem Ortsausgangsschild geht es rechts in den Dahmker Weg Richtung Dahmker. Ein Radweg vom Feinsten: glatt, keine Autos und links und rechts nur Felder und Wiesen. Wir genießen die Fahrt und beschließen, hier einen Picknickplatz zu suchen. Ich finde, nirgends schmeckt das Brot so gut wie auf einer Decke, die man an einem leicht schattigen Wiesenplatz ausbreitet. Schuhe ausziehen, geschmierte Stullen (Schnitten, Brote … je nach Region) rausholen, dazu Obst, Salat und was auch immer zu einem leckeren Picknick gehört. Und natürlich viel Wasser trinken. Herrlich! 

 

Unsere nächsten Etappenziele sind die beiden Hamfeldes: das eine in Lauenburg, das andere in Stormarn, obwohl nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt, nur getrennt von der Bille und der Kreisstraße. Die beiden Dörfer sind fast 800 Jahre alt, hatten aber noch nie eine gemeinsame Geschichte. Man nimmt an, dass die Besiedlungen an den Ufern der Bille unabhängig voneinander entstanden sind. Das alte Grenzflüsschen Bille markiert bis heute die Grenze zwischen den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn.

 

Der kleine ungepflasterte Feldweg nach Hamfelde/Lauenburg zweigt 20 Meter vor dem Ortseingangsschild Dahmker, gleich hinter dem ersten Haus (Nr. 33), nach links ab. Nach ein paar Hundert Metern mündet er in einen geteerten Fahrradweg und man kommt am Hasselbergweg in Hamfelde/Lauenburg raus. Im Haus mit der Nr. 13 befindet sich die „Kleinste Destille Deutschlands“, wie sie sich selbst nennt. Seit über 200 Jahren wird hier in Handarbeit der „Hamfelder Oberförster“, ein Kräuterlikör, gebrannt, der 40 Kräuter enthalten soll. „30 für die Liebe, 10 für die Gesundheit“, erzählte mir die Inhaberin Meike Brönneke, als wir vor einigen Jahren mit der NDR-Landpartie bei ihr Station machten. Mehr Geheimnisse aus der urigen kleinen Schnapsfabrik wollte sie mir aber nicht verraten ... Nimmt man statt des kleinen Feldwegs von Dahmker aus die Straße nach Hamfelde/Lauenburg, kommt man an der weithin sichtbaren Holländer-Windmühle vorbei, in der heute ein Restaurant ist.  

Der „Lange Otto“. (Foto: Heike Götz)

Unterwegs auf schattigen Waldwegen. (Foto: Heike Götz)

Um „auf die andere Seite zu wechseln“, überqueren wir die Kreisstraße (Möllner Landstraße). Hamfelde/Stormarn ist heute vor allem bekannt für den Hamfelder Hof, Biolandhof und gleichzeitig Markenname für die gleichnamige Biomilch. Wer Lust hat, macht einen kurzen Abstecher zum Hofladen (ist im Dorf ausgeschildert und leicht zu finden). Übrigens lieben die Hamfelder Biobauern Radfahrer. Sie haben sogar eine eigene Radsport-Mannschaft mit 120 Mitgliedern. Das Team „Hof Hamfelde-Lichtblick“ tritt tatsächlich in Sportkleidung in schwarz-weißem Kuhdesign bei vielen Radrennen an. Training ist immer sonntags, und vielleicht haben Sie Glück und Sie treffen unterwegs irgendwo die „Hamfelder Kühe“, wie die Rennradfahrer hier in der Gegend oft genannt werden.  

 

Wir fahren lieber ganz gemütlich weiter, denn wir wollen noch hoch hinauf: auf den Aussichtsturm in der Hahnheide, den 27 Meter hohen „Langen Otto“. Dazu fahren wir die kleine Stichstraße vom Hamfelder Hof zurück, hinter dem Spielplatz nach links und gleich wieder rechts in die Straße Hasenberg Richtung Hahnheider Turm. In der Hahnheide selbst folgen wir dem Schild „Turmweg“. Der sandige Untergrund zwingt streckenweise zum Absteigen und Schieben. Kurios finde ich, dass das große Waldgebiet, das im Mittelalter noch mit dem Sachsenwald verbunden war, „Heide“ heißt. Der Weg führt zum größten Teil durch wunderschöne lichte Buchenwälder, die jetzt im Frühjahr ein besonders kräftiges und frisches Grün haben. Der Turm selbst, ein Holzturm, der im Jahr 2001 wieder neu aufgebaut wurde, steht auf dem 99 Meter hohen Großen Hahnheider Berg. Nach 122 Stufen haben wir die Plattform erreicht und werden mit einer tollen Aussicht belohnt. In der Ferne kann man Hamburg und Lübeck erahnen. Vor allem aber beeindruckt uns, wie viel Wald man von hier oben sieht. Die Hahnheide geht fast nahtlos in den Sachsenwald über, jenes riesige Waldgebiet östlich von Hamburg. Sympathisch ist auch, dass die Stufen des Turms von Privatpersonen oder regionalen Unternehmen gesponsert wurden. Ich lese auch gleich bekannte Namen auf den kleinen Spenderschildchen: Stufe Nr. 8 – „Hamfelder...

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