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Recht aus Freiheit.

Die Gegenüberstellung der rechtstheoretischen Ansätze der Wertungsjurisprudenz und des Liberalismus mit der kritischen Rechtsphilosophie Kants.

AutorBernhard Jakl
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zur Rechtstheorie 244
Seitenanzahl199 Seiten
ISBN9783428527199
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,90 EUR
Soziale Veränderungen führen auch zu Veränderungen des Rechts. Doch wie können Rechtsordnungen mit diesem Wandel umgehen? Können Rechtsordnungen trotz eines fortwährenden Wandels beanspruchen, die Kriterien zu richtigen und gerechten Entscheidungen bereitzustellen? Bernhard Jakl untersucht dazu die unterschiedlichen Rechtfertigungsstrategien der Wertungsjurisprudenz, des Liberalismus und der kritischen Rechtsphilosophie. Insbesondere werden die jeweiligen Bedeutungen der beiden fundamentalen Rechtswerte Freiheit und Gleichheit verglichen sowie die jeweiligen Konzeptionen von Rechtsentwicklung beleuchtet. Vor diesem Hintergrund besteht die besondere Leistung der kritischen Rechtsphilosophie darin, bereits in ihrem Theorieaufbau zu berücksichtigen, dass ein Recht aus Freiheit nur im steten Wandel seinen Zweck realisieren kann: die interaktive Handlungshoheit der beteiligten Rechtssubjekte herzustellen oder zu erhalten.

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Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis10
Abkürzungsverzeichnis14
Einführung16
1. „Recht aus Freiheit“ durch eine Flexibilisierung des Rechts?16
2. Zur Auswahl der Rechtstheorien und der Rechtsphilosophie20
3. Der Gang der Untersuchung28
I. Die Wertungsjurisprudenz nach dem Ansatz von Canaris31
1. Wertungsmäßige Einheit und Folgerichtigkeit im Recht als Voraussetzungen für die Realisierung des materialen Gerechtigkeitsgehaltes31
a) Das Erfordernis einer Systematisierung32
b) Die zentrale Rolle des Gleichheitssatzes33
c) Alternative Systematisierungen?34
2. Die Wertungsjurisprudenz in der methodologischen Tradition35
a) Begriffs- und Interessenjurisprudenz35
b) Der Neuansatz der Wertungsjurisprudenz36
3. Die Gewinnung von Rechtsprinzipien37
a) Aus dem positiven Recht38
b) Aus der Natur der Sache39
c) Aus der Rechtsidee39
d) Recht und Sittlichkeit40
4. Vorrechtliche Freiheit und rechtliche Gleichheit41
a) Die positivistische Trennungsthese als Problem41
b) Die unlösbare Herausforderung einer umfassenden Liberalisierung42
c) Eine erfolglose Verteidigung43
5. Die Flexibilisierung im Recht44
a) Flexibilität im Recht durch Rechtsfortbildung45
b) Die fehlenden theorieimmanenten Voraussetzungen für eine Flexibilisierung des Rechts47
II. Die liberale Rechtstheorie nach Dworkins „theory of equal concern and respect“50
1. Das „right to equality of concern and respect“ als Legitimationsgrund von Wertungen50
a) Das Problem der Selbstbezüglichkeit und die Gewinnung eines basalen Rechts51
b) Das Überlegungsgleichgewicht als konstruktives Element53
c) Der Gesellschaftsvertrag als Ausdruck einer Rechte-basierten Theorie54
d) Die Gleichheit als Voraussetzung der „original position“55
2. Die „theory of equal concern“ in der Diskussion57
a) Die Absetzung von Rechtspositivismus und semantischer Rechtsauffassung57
b) Die Absetzung von utilitaristischen und konventionalistischen Ansätzen59
3. Die Funktion der Unterscheidung von „rules and principles“59
a) Zur Unterscheidung zwischen „rules“ und „principles“60
b) Zur Darstellungsfunktion der „principles“ anhand der „one-right-answer-thesis“61
c) (K)ein vitiöser Zirkel?62
4. Rechtliche Freiheit und vorrechtliche Gleichheit64
a) Der Ausgang von der Gleichheit und die Notwendigkeit von subjektiven Freiheitsrechten64
b) Dworkins Liberalität im Unterschied zur Freiheit des Beliebens65
c) Utilitaristische Kritik und ihre Zurückweisung durch Verschiebung der Argumentationslast66
d) Das Beispiel der „affirmative action“67
5. Die Flexibilisierung des Rechts69
a) Flexibilisierung als Realisierung liberaler Gleichheit69
b) Das ungelöste Problem des Rechts hinter dem Recht70
III. Rechtstheorie und Rechtsphilosophie74
1. Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Wertungsjurisprudenz und liberaler Rechtstheorie75
a) Die Unterschiede75
b) Die Gemeinsamkeiten77
2. Freiheit, Gleichheit, Flexibilisierung und das ungelöste Performanzproblem79
a) Performanzprobleme bei Diskussionen um Freiheit, Gleichheit und Flexibilisierung79
b) Der performative Widerspruch im Theorieaufbau81
c) Der performative Widerspruch als Problem der Selbstbezüglichkeit einer Theorie84
3. Notwendigkeit der und Anforderungen an eine Rechtsphilosophie86
a) Die Einklammerung der gegebenen Rechtslage88
b) Die philosophische Bedeutungsreflexion auf den Terminus „Recht“91
c) Die kantische Rechtslehre als geeigneter Anknüpfungspunkt für eine kritische Rechtsphilosophie94
IV. Kants kritische Rechtsphilosophie98
1. Die praktische Realität als Kausalität aus Freiheit und ihre Grundlegung99
a) Der Begriff einer praktischen Realität aufgrund einer eigenen Gesetzlichkeit oder: das Sittengesetz99
b) Die Wirklichkeit des kategorischen Imperativs104
2. Die Metaphysik der Sitten als kritische Philosophie?108
a) Die Grundlegung als Transzendentalphilosophie109
b) Die Rechtslehre als kritische Metaphysik110
3. Recht aus Freiheit: Die Bedeutungsreflexion von Recht und die Realität der Rechtsbedeutung113
a) Recht als spezifischer, praktischer Begriff114
b) Die handlungstheoretische Spezifikation als relationale Willkürbetrachtung115
c) Die Normierungskraft des Rechtsimperativs116
d) Eine erste Anwendung des Rechtsimperativs am Beispiel des Vertrauensschutzes118
e) Zur Versinnlichung der Rechtsbedeutung121
4. Rechtliche Freiheit und rechtliche Gleichheit122
a) Die Grundlegungsebene der Willensbestimmung oder: Will ich handeln?123
b) Die Ebene der Tugend oder: Wer orientiert meine Maximenbildung im Rahmen der Willensbestimmung?124
c) Die Ebene des Rechts oder: Das Verhältnis der bestimmten Willkürstellen126
d) Rechtsprinzipien, ihre reflexive Begründung und konkrete Rechte127
e) Das Grundlegungs- und Anwendungsverhältnis der Ebenen129
5. Die Flexibilisierung im Recht und die Flexibilisierung des Rechts132
a) Immanente Flexibilisierung als Flexibilität im Recht und Flexibilität des Rechts132
b) Externe Flexibilisierung als Herausforderung und Irritation135
c) Die Flexibilisierung aufgrund der kritischen Bedeutungsreflexion im Unterschied zur Definition und ein Beispiel136
V. Kants Rechtsphilosophie in der Diskussion139
1. Kants Praxis und die Sprachphilosophie140
a) Der gescheiterte Wirklichkeitsnachweis des kategorischen Imperativs?140
b) Kants praktische Philosophie als ein historisch überholtes, monologisches Einheitsdenken?142
c) Das Problem des Begründungsverhältnisses von kommunikativer und praktischer Vernunft anhand von Austins Sprechakttheorie144
d) Handeln und Denken ohne Sprechen145
2. Argumentationstopoi gegen Kants Philosophie und ihre Überwindung146
a) Kants Philosophie als zu umfassende Systemphilosophie?147
b) Die Überwindung Kants im deutschen Idealismus?149
c) Die Wirklichkeitsfremdheit des praktischen Gesetzes?151
3. Zur Kant-Rezeption in der Rechtsphilosophie152
a) Der Neukantianismus im Unterschied zur kritischen Rechtsphilosophie153
b) Kant als idealer Vertragstheoretiker?155
4. Zur Kant-Rezeption im deutschen Recht157
a) Die Strafzwecklehre157
b) Der Begriff der Menschenwürde159
VI. Gegenwärtige Rechtsentwicklungen aus den Perspektiven von Wertungsjurisprudenz, Liberalismus und kritischer Rechtsphilosophie161
1. Zur Entwicklung eines europäischen Schadensrechts162
a) Die Zersplitterung des Schadensrechts in den verschiedenen nationalen Rechtsordnungen162
b) Vereinheitlichung mittels Wertungsjurisprudenz oder liberaler Rechtstheorie?163
c) Die Perspektive der kritischen Rechtsphilosophie165
2. Souveränitätsbegründung und Zentralmacht jenseits des Nationalstaats167
a) Recht ohne Zentralmacht168
b) Rechtstheorie ohne Zentralmacht?169
c) Kritische Rechtsphilosophie ohne Zentralmacht171
3. Antinomien als Grundstrukturen des Privatrechts173
a) Die Antinomie von Individualismus und Kollektivismus174
b) Antinomie als Vernunftwiderspruch im Unterschied zu Antinomie als Grundwiderspruch176
c) Funktionale Ergänzung als kritische Alternative zur Antinomie als Grundwiderspruch178
Zusammenfassung180
Literaturverzeichnis185
Sachverzeichnis198

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