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Rechtsschutz gegen öffentliche Konkurrenzwirtschaft.

Unter besonderer Berücksichtigung der grundrechtsdogmatischen Problematik.

AutorCarsten Stamer
VerlagDuncker & Humblot GmbH
Erscheinungsjahr2010
ReiheSchriften zum Öffentlichen Recht 1056
Seitenanzahl225 Seiten
ISBN9783428524228
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis69,90 EUR
Die Rechtsschutzmöglichkeiten privater Wirtschaftsteilnehmer gegen eine konkurrenzwirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand sind ein Dauerbrenner des öffentlichen Wirtschaftsrechts. Nachdem der BGH in 2002 den seit Ende der 90er Jahre favorisierten wettbewerbsrechtlichen Ansatz verworfen hat, ist das Thema nun wieder bei den Verwaltungsgerichten angelangt. Carsten Stamer untersucht die Problematik insbesondere unter grundrechtsdogmatischen Gesichtspunkten. Dabei ordnet er die Fragestellung in den Kontext der neueren Rechtsprechung des BVerfG zu den mittelbar-faktischen Beeinträchtigungen der Grundrechte ein und unterzieht diese Rechtsprechung einer eingehenden Analyse. Auf der Basis der hierbei gewonnenen grundrechtsdogmatischen Einsichten werden sodann die bisherige Rechtsprechung des BVerwG und die Lösungskonzepte der Literatur zum Rechtsschutz gegen staatliche Wirtschaftskonkurrenz kritisch analysiert. Auf diese Weise formuliert Carsten Stamer einen neuen Ansatz, der insbesondere den Aspekt staatlicher Gemeinwohlverpflichtung und die staatliche Begründungspflicht akzentuiert, wenn die öffentliche Hand als Konkurrent der Grundrechtsträger auftreten will.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis8
A. Einleitung14
I. Problemstellung und Gang der Untersuchung14
II. Das Phänomen in der Praxis16
III. Wettbewerbsvorteile der Unternehmen der öffentlichen Hand20
IV. Auswirkungen der Betätigung auf die Wirtschaft22
V. Vollzugsdefizite23
B. Die objektiv-rechtlichen Vorgaben im Kommunal- und Haushaltsrecht25
I. § 67 DGO25
II. Die kommunalrechtlichen Voraussetzungen im Einzelnen26
1. Das wirtschaftliche Unternehmen26
2. Errichtungsakt oder Betrieb27
3. Der öffentliche Zweck28
4. Rechtfertigung bzw. Erforderlichkeit31
5. Leistungsfähigkeit und Bedarf32
6. Subsidiaritätsklausel32
7. Markterkundungsverfahren35
8. Tätigkeit außerhalb des Gemeindegebietes35
9. Nichtwirtschaftliche Betriebe36
10. Verhältnismäßigkeit der Betätigung (OVG Münster)36
III. § 65 BHO/LHO38
C. Der wettbewerbsrechtliche Unterlassungsanspruch gegen öffentliche Konkurrenzwirtschaft39
I. Die Entwicklung der Rechtsprechung bis 200239
1. Fallgruppe Rechtsbruch40
2. Die Marktzutrittsregelungen für die öffentliche Hand41
3. Die Kritik an der Rechtsprechung der Oberlandesgerichte42
a) Die sog. par condicio concurrentium43
b) Differenzen zum Öffentlichen Recht43
c) Die Rechtswegfrage44
II. Die neuere Rechtsprechung des BGH45
1. Die Neukonzeption der Fallgruppe „Rechtsbruch“45
2. Die „Elektroarbeiten“-Entscheidung46
3. Die „Altautoverwertung“-Entscheidung47
4. Reaktionen auf die Rechtsprechungsänderung48
III. Das neue UWG49
1. Die Neukonzeption der Generalklausel49
2. Die Fallgruppe Rechtsbruch, § 4 Nr. 11 UWG n. F.49
a) Einwände des Bundesrates und der Opposition im Bundestag50
b) Folgen der Neuregelung52
IV. Verbleibende Anwendungsbereiche des Wettbewerbsrechts gegen die wirtschaftliche Betätigung der öffentlichen Hand53
V. Kartellrechtliche Unterlassungsansprüche56
D. Verwaltungsgerichtlicher Rechtsschutz gegen kommunale Konkurrenzwirtschaft58
I. Die Ansicht der Rechtsprechung zum Schutznormcharakter der Nachfolgeregelungen von § 67 DGO59
II. Die objektive Auslegung63
1. Objektive oder subjektive Methode63
2. Die Modifikation der Schutznormtheorie65
a) Objektive Anhaltspunkte66
aa) Anhaltspunkte im Wortlaut67
bb) Das „umgebende Normgefüge“69
cc) Fazit70
b) Die Bedeutung des Verfassungsrechts71
aa) Die landesverfassungsrechtlichen Mittelstandsartikel71
bb) Vermutung für Schutznorm wegen Art. 19 Abs. 4 GG72
cc) Grundrechtsrelevanz und Schutznormtheorie74
III. Fazit78
E. Die Berufsfreiheit als Abwehrrecht gegen Einwirkungen auf den Wettbewerb79
I. Berufstätigkeit und öffentliche Konkurrenzwirtschaft79
II. Die mittelbar-faktischen Beeinträchtigungen der Berufsfreiheit80
1. Die sonstigen Fallgruppen im Einzelnen81
a) Staatliche Informationstätigkeit81
b) Staatliche Subventionierung82
c) Öffentliche Auftragsvergabe82
2. Die Problematik des modernen Eingriffsbegriffs83
a) Der Eingriff im herkömmlichen Sinne83
b) Versuche zur Konkretisierung des modernen Eingriffsbegriffs84
aa) Einzelne Kriterien85
(1) Finalität85
(2) Unmittelbarkeit86
(3) Intensität87
(a) Probleme des Intensitätskriteriums88
(b) Die Kriterien der Unerträglichkeit und Unzumutbarkeit89
(c) Bagatellvorbehalt90
(4) Gesamtbewertung der Kriterien90
bb) Schutzzweckdiskussionen91
cc) Der dogmatische Ansatz der neueren Rechtsprechung93
c) Dogmatische Strukturierung des Grundrechtstatbestandes bei mittelbar-faktischen Beeinträchtigungen94
aa) Schutzbereich und Eingriff95
bb) Das Verhältnis zwischen Tatbestand und Rechtfertigung98
(1) Die enge Tatbestandstheorie99
(2) Die weite Tatbestandstheorie100
(3) Die Rechtsprechung zu den mittelbar-faktischen Beeinträchtigungen im Lichte der Tatbestandstheorien102
(a) Grundrechtsausgestaltung im Glykolbeschluss103
(b) Die Tatbestandsinterpretation im Glykolbeschluss106
(c) Kritik106
(4) Tatbestandsinterpretation und Rechtfertigung107
cc) Fazit110
3. Der Grundrechtstatbestand von Art. 12 Abs. 1 GG in den Fällen der Wettbewerbsbeeinträchtigungen111
a) Allgemeine Erwägungen zur Auslegung der Berufsfreiheit111
b) Die objektiv berufsregelnde Tendenz112
aa) Die Rechtsprechung zu den sog. Lenkungssteuern113
bb) Die weitere Verwendung dieses Kriteriums in sonstigen Fällen113
cc) Die Überprüfung von Realakten anhand der objektiv berufsregelnden Tendenz115
dd) Fazit116
c) Abschichtung der irrelevanten Einwirkungen117
aa) Schutz der wettbewerbsbestimmenden Faktoren118
bb) Chance und Freiheit121
d) Fazit122
III. Rechtfertigung bei Wettbewerbsbeeinträchtigungen122
1. Der Gesetzesvorbehalt bei Subventionen123
2. Der Gesetzesvorbehalt bei staatlichen Verbraucherinformationen124
3. Besonderheiten des Gesetzesvorbehalts bei mittelbar-faktischen Beeinträchtigungen125
4. Bestimmtheitsanforderungen127
IV. Allgemeine Ergebnisse zur Grundrechtserheblichkeit mittelbar-faktischer Einwirkungen auf den Wettbewerb129
F. Die Berufsfreiheit als Abwehrrecht gegen öffentliche Konkurrenzwirtschaft130
I. Eingriffsrelevante Maßnahme130
II. Die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts132
III. Kritik an dieser Rechtsprechung134
1. Gleichbehandlung von privater und öffentlicher Konkurrenz134
a) Grundrechtsschutz gegen Konkurrenz134
b) Vergleichbarkeit von privater und öffentlicher Konkurrenzwirtschaft135
aa) Fehlende Gleichartigkeit der faktischen Auswirkungen135
bb) Kein Grundrechtsschutz der öffentlichen Hand136
(1) Gewerbefreiheit der öffentlichen Hand136
(2) Die herrschende Gegenauffassung137
(3) Gemischt-wirtschaftliche Unternehmen137
c) Fazit139
2. Der Bezug auf die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts140
3. Intensitäts-Argument141
4. Weitere grundrechtsdogmatische Ungenauigkeiten142
5. Fazit143
IV. Die Schutzrichtung der Berufsfreiheit im Hinblick auf öffentliche Konkurrenzwirtschaft144
1. Wortlaut des Art. 12 Abs. 1 GG144
2. Die Bezüge zur „Wirtschaftsverfassung“ und Entstehungsgeschichte des Art. 12 Abs. 1 GG145
a) Der Streit um die Wirtschaftsverfassung146
aa) Soziale Marktwirtschaft und Grundgesetz146
bb) Die These der gemischten Wirtschaftsverfassung147
cc) Die These von der „wirtschaftspolitischen Neutralität“148
dd) Weitere Entwicklung149
(1) Art. 109 GG149
(2) Art. 1 Abs. 3 Staatsvertrag 1990150
(3) Landesverfassungsrecht150
(4) Gemeinschaftsrecht151
ee) Fazit151
b) Öffentliche Konkurrenzwirtschaft in der Wirtschaftsordnung des Grundgesetzes152
aa) Wettbewerb als notwendiges Verfassungsprinzip?152
bb) Historisch vorgesehene Rolle der öffentlichen Konkurrenzwirtschaft154
cc) Verfassungsaussagen zur wirtschaftlichen Betätigung der öffentlichen Hand155
(1) Sozialisierung155
(2) Finanzmonopole und indirekte Hinweise auf Fiskalbetriebe155
dd) Fremdkörper oder Systemimmanenz?157
c) Folgen der Nichtregelung157
3. Faktische Berufsregelung durch nicht „marktkonforme“ Konkurrenzwirtschaft158
4. Weitere Verfassungsaussagen161
a) Das Sozialstaatsprinzip162
b) Die Verfassungsgarantie der kommunalen Selbstverwaltung163
c) Das Steuerstaatsprinzip166
d) Das Verteilungsschema des Grundgesetzes168
aa) Die Unterscheidung von Staat und Gesellschaft168
bb) Subsidiaritätsprinzip170
cc) Die objektiv-rechtliche Dimension der Grundrechte171
dd) Kompetenzverteilung durch Gesetzesvorbehalt175
ee) Fazit176
e) Gemeinwohlverpflichtung und Wettbewerbsteilnahme177
f) Der Staat als Konkurrent181
5. Zwischenfazit184
6. Bagatellvorbehalt186
V. Rechtfertigung des „Eingriffs durch Konkurrenz“189
1. Die Nachfolgeregelungen des § 67 Abs. 1 DGO189
a) Einhaltung des gesetzlichen Rahmens189
b) Verhältnismäßigkeit190
aa) Die Anforderungen des Verhältnismäßigkeitsprinzips bei mittelbar-faktischen Eingriffen in die Berufsausübungsfreiheit190
bb) Abwägung mit fiskalischen Interessen191
cc) Abwägung mit den Interessen der Gemeinde192
dd) Abwägung mit dem Sozialstaatsprinzip193
ee) Nebengeschäfte193
2. § 65 BHO/LHO194
G. Ausblick196
H. Zusammenfassung der Ergebnisse in Thesen199
Literaturverzeichnis201
Sachwortverzeichnis225

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