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'Red Scare' und die Nicht-Interventions-Politik während des Spanischen Bürgerkriegs

AutorStephan Schmitt
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl44 Seiten
ISBN9783955498504
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Der spanische Bürgerkrieg beschäftigt bis heute sowohl politisch als auch historisch interessierte Menschen auf der ganzen Welt und ist Gegenstand angeregter Diskussionen. Die vorliegende Studie befasst sich mit der internationalen Ebene dieses Konfliktes, welcher den Verlauf und auch den Ausgang des Konfliktes maßgeblich beeinflusste. Einen bedeutenden Einfuss nahm hierbei die Nicht-Interventions-Politik mit der die europäischen Großmächte versuchten es Spanien zu ermöglichen sein eigenes Schicksal zu bestimmen. Diese Politik steht im Fokus der Arbeit und beschäftigt sich im Speziellen mit der Rolle Englands. Unter anderem werden folgende Fragen behandelt: Welche Stellung nahm England bei der Erarbeitung und Umsetzung der Nicht-Interventions-Politik ein? Welche Rolle spielte der englische Anti-Kommunismus und wie beeinflusste dieser die Politik Londons gegenüber der spanischen Republik? Darüber hinaus wird untersucht ob es der Nicht-Intervention gelang die Einmischungen der europäischen Großmächte zu verhindern und ob dies überhaupt im Interesse Englands lag.

Stephan Schmitt, B.A., 1986 in Trier geboren, begann 2008 sein Studium der Geschichts- und Politikwissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und schloss dieses 2012 mit dem Bachelor of Arts ab. Bereits während dieser Zeit entwickelte sich

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.2, Volksfront, Wahlen und 'Red Scare': Als die konservative spanische Regierung 1935 in eine Krise geriet und Neuwahlen für Februar 1936 angekündigt wurden, stellte der britische Botschafter fest, dass 'It is, indeed, difficult not to be pessimistic in surveying the future'. Der erneute Zerfall eines Kabinetts, des zwölften seit 1931, verdeutlichte Whitehall die immer noch vorhandene Instabilität der Spanischen Republik. Die englische Regierung befürchtete, dass das Wahlbündnis der linken spanischen Parteien eine aus Moskau gesteuerte Volksfront sei. Dass es der spanischen Regierung gelang, die Überweisung von zwei Millionen Peseten aus der Sowjetunion an das Wahlbündnis zu verhindern, verstärkte die englischen Befürchtungen, dass es sich um eine Initiative aus Moskau handelte. Darüber hinaus war London davon überzeugt, dass es sich bei einem solchen Wahlbündnis um ein 'Trojan Horse' handele, und sah in der Folge dem Wahlsieg eines solchen Bündnisses besorgt entgegen. Die grundsätzliche Angst Englands vor einem kommunistischen Spanien wurde durch die aus Spanien eintreffenden Berichte zusätzlich verstärkt. So äußerte sich der konservative spanische Politiker Gil Robles in einem Gespräch mit dem britischen Botschafter besorgt über einen Wahlsieg der Linken, der seiner Meinung nach zu einer 'revolution more bloody than the French and Russian revolutions' und als Folge einer solchen zu Nationalisierungen und Enteignungen führen würde. Ähnlich äußerte sich auch der deutsche Botschafter in einem Gespräch mit Henry Chilton, dem britischen Botschafter in Madrid. Dieser warnte Chilton, dass 'If the Right wins there might quite be a revolution organised by the Communist [and] [...] If the Left wins the extremists of the coalition would probably urge extreme measures on the more moderate'. Dementsprechend befürchtete Chilton, dass die extremen Kräfte des Bündnisses nach den Wahlen versuchen könnten, die Macht durch 'the surer weapons of the knife, the bullet, the firebrand and the bomb' zu erobern. Die Angst, dass eine spanische Linksregierung nur einen Zwischenschritt zum Kommunismus darstellte, wurde einerseits durch die extreme Schwäche und Zersplitterung der konservativen Parteien Spaniens verstärkt, andererseits durch die zunehmende Radikalisierung der Sozialisten unter Largo Caballero. Dieser trat öffentlich für die Bolschewisierung der spanischen Sozialisten sowie die Diktatur des Proletariats ein. Im Falle eines revolutionären Putsches gegen die Regierung wurde damit gerechnet, dass Largo Caballero die Rolle des 'Spanish Lenin' spielen würde. Unter diesen Umständen konnte auch die Tatsache, dass die spanische Volksfront sowohl der 'nationalisation of the Land', der 'nationalisation of banking' und der 'control of the [Republic through the] working class' eine Absage erteilte, nichts an der ablehnenden Haltung Londons gegenüber dem Wahlbündnis ändern. Diese Angst der englischen Regierung, dass es nach einem Wahlsieg der Volksfront über kurz oder lang zum Ausbruch einer kommunistischen Revolution kommen könnte, wurde einerseits durch die Instabilität der Spanischen Republik und andererseits durch die aus Spanien eintreffenden Berichte hervorgerufen.
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung5
2. England, Kommunismus und die Spanische Republik9
2.1 England und der Kommunismus9
2.2 England, Anti-Kommunismus und Spanien12
3. Die Spanische Republik als Keimzelle des Kommunismus15
3.1 Die zweite Spanische Republik15
3.2 Volksfront, Wahlen und „Red Scare“16
3.3 Spanien und die Volksfrontregierung18
3.4 Der Spanische Bürgerkrieg20
3.5 Bürgerkrieg, Kommunismus und die Sowjetunion23
4. Die Nicht-Interventions-Politik27
4.1 Die Nicht-Interventions-Übereinkunft27
4.2 Die Nicht-Interventions-Politik und der Spanische Bürgerkrieg35
5. Fazit37
6. Literatur- und Quellenverzeichnis39
6.1 Literaturverzeichnis39
6.2 Quellenverzeichnis42

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