Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,1, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Altamerikanistik und Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die ethnoarchäologisch orientierte Arbeit ist untergliedert in zwei große thematische Teile. Dem ersten Teil gehen neben der Einleitung drei Kapitel voran, die sich mit der kulturellen Entwicklung kleinerer Siedlungszentren in Mesoamerika im Frühen Formativum (ca. 2000-900 v. Chr.) auseinandersetzen. Dabei wird gesondert die Rolle der olmekischen Kultur betrachtet und die Kontroverse um die Rolle der Olmeken in Mesoamerika im Frühen und Mittleren Formativum aufgerollt. Im ersten Teil tritt das siedlungsarchäologische und kulturelle Aufblühen einer Vielzahl von Kulturen im nahezu gesamten mesoamerikanischen Raum im Mittleren Formativum in den Fokus der Betrachtung. Dabei werden zwei repräsentative Beispiele herausgegriffen (das Tal von Oaxaca und das Tal von Mexiko in Mexiko) und unter der Fragestellung analysiert, wie es zur Auswahl der Siedlungsregion, zur Genese eines (oder mehrerer) regionaler Zentren und einer Siedlungshierarchie und der dieser inhärenten Muster gekommen sein konnte. In beiden Beispielen werden geomorphologische, klimatologische und ökologische Faktoren als wichtige Impulsgeber bei der Formierung von Siedlungssystemen hervorgehoben. Darüber hinaus werden Modelle aus der Geographie, der Ethnologie und der Archäologie aufgegriffen, um ein kohärentes Erklärungsbild der Siedlungshierarchien und -systeme darzustellen. Die Ergebnisse dieser Analysen konnten zeigen, dass die in den Beispielen hervortretenden Zentren auf regionaler Ebene als Distributionsfoki und auf interregionaler Ebene als Knotenpunkte für den Austausch prestigiöser Objekte und Symbole fungiert haben. Dieser letzt genannte Prestigegüteraustausch, der ebenfalls zur Genese einer sozialen Elite in den betreffenden Zentren geführt hat, bildet den Ausgangspunkt für den zweiten Teil der Arbeit. Den theoretischen Rahmen stellt die modifizierte Reziprozitätstheorie nach Marshall Sahlins dar.Hierbei wird der Blickwinkel von den Zentren der beiden Beispiele auf eine Vielzahl anderer Zentren im gesamten Mesoamerika erweitert und mögliche Austauschbeziehungen von Prestigegüterfundkontexten systematisch aufgearbeitet. Das sich dabei herauskristallisierende Netzwerk von unterschiedlich starken Austauschbeziehungen weist auf einen regen Handel von sowohl materiellen als auch symbolischen Prestigegütern hin und bekräftigt die vorab herausgearbeitete Stellung der olmekischen Kultur innerhalb einer Vielzahl anderer.[...]
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