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E-Book

Reiseführer Rügen

Die Sonnenscheininsel

AutorAndreas Srenk
VerlagKoehlers Verlagsgesellschaft
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl136 Seiten
ISBN9783782214308
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis7,49 EUR
Deutschlands größte Insel punktet mit breiten Sandstränden, den berühmten Kreidefelsen, malerischen Dörfern und herrlichen Alleen. Hier kommen alle auf ihre Kosten: Wer Ruhe und Erholung sucht, findet selbst in der sommerlichen Hauptsaison immer ein stilles Plätzchen. Aktivurlaubern wird vom Mountain Biking über Wassersport bis zum Golfclub eine breite Palette an sportlichen Aktivitäten offeriert. Für Wellness-Gäste stehen passende Angebote zur Verfügung, und Besucher, die Entertainment und Lifestyle bevorzugen, sind in schicken Seebädern wie Binz bestens aufgehoben.

Andreas Srenk arbeitete mehrere Jahre als Redakteur der Tageszeitung DIE WELT. Heute ist er als freier Autor für diverse Zeitungen und Magazine tätig und hat inzwischen zwölf Bücher veröffentlicht. Ottmar Heinze ist schon seit mehr als 20 Jahren als Bildjournalist in der Reisebranche unterwegs. Er kennt jeden Winkel der Insel Rügen, die durch ihre landschaftliche Vielfalt und einzigartige Natur besticht.

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Leseprobe

Die Rathausfassade

HANSESTADT STRALSUND


Stralsund als Tor nach Rügen zu bezeichnen, liegt auf der Hand, wenn man am Strelasund, der Meerenge zwischen Stadt und Insel, steht und hinüberschaut. Über Rügendamm und Rügenbrücke werden Zug- und Autoverkehr geführt, Fährverbindungen der Weißen Flotte bestehen nach Altefähr und zwischen Stahlbrode und Glewitz. Die viertgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern hat heute knapp 60.000 Einwohner, wurde einst als slawische Siedlung gegründet und blickt seitdem auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Stralsund erhielt 1234 das Stadtrecht, war Gründungsmitglied der Hanse, erlebte einen schnellen Wirtschaftsaufschwung und entwickelte sich zur Drehscheibe des Handels zwischen Skandinavien und den deutschsprachigen Gebieten.

Im Zuge der Reformation wurde die Stadt bereits 1525 protestantisch. Im Dreißigjährigen Krieg belagerten Wallensteins Truppen Stralsund vergeblich, da schwedische und dänische Truppen zu Hilfe eilten und die Angriffe erfolgreich abwehrten. Danach gehörte die Stadt 200 Jahre lang zum schwedischen Königreich und wurde nach einem kurzen französischen Intermezzo 1815 preußisch.

Das Ende des Ersten Weltkriegs brachte in Stralsund – wie überall in Deutschland – politische Unruhen und heftige soziale Verwerfungen. Für wenige Jahre nur etablierte sich eine demokratisch gewählte Stadtregierung während der Weimarer Republik. Doch sie wurde 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs rückte die Rote Armee im Mai 1945 in die Stadt ein. Stralsund wurde Teil der Sowjetischen Besatzungszone und später ein wichtiger Industriestandort der DDR. Vor allem der Schiffbau auf der Volkswerft hatte große Bedeutung.

Zu DDR-Zeiten verfiel der historische Altstadtkern zusehends. Partei- und Staatsführung wollten die sozialistische Zukunft aufbauen und legten keinen großen Wert auf den Erhalt alter Bausubstanz. So entstanden überall im Stadtgebiet die unansehnlichen neuen Wohnblöcke in Plattenbauweise. Erst durch die Wiedervereinigung 1990 konnte der Verfall der historischen Altstadt und des Hafengeländes gestoppt werden. In der Folgezeit wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an fast 600 Gebäuden in Gang gesetzt.

Die Mühe hat sich gelohnt: Seit 2002 trägt die Altstadt gemeinsam mit der von Wismar den Titel UNESCO-Weltkulturerbe. Diese besondere und begehrte Auszeichnung sorgte für einen starken Anstieg der Besucherzahlen aus dem In- und Ausland.

Heute verfügt die Hansestadt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten: Die Hauptattraktion des Hafens ist zweifellos das Ozeaneum, das 2008 eröffnet wurde und bereits 2010 zum Europäischen Museum des Jahres gekürt wurde. Der futuristisch anmutende weiße Bau mit 8.700 Quadratmetern Fläche ist einer von vier Standorten des Deutschen Meeresmuseums und vereint fünf Dauerausstellungen unter seinem Dach. Besucher tauchen ein in die faszinierende Welt der nördlichen Meere. Die fünf Präsentationen heißen »Weltmeer – Vielfalt des Lebens«, »Ostsee – das Meer in unserer Mitte«, »Erforschung und Nutzung der Meere«, »Meer für Kinder« sowie »1 : 1 – Riesen der Meere«.

Besuchermagneten sind zweifelsohne die riesigen Aquarien, die marine Lebensräume abbilden. Das reicht vom Stralsunder Hafenbecken über Ostsee und Nordsee bis zum eisigen Nordpolarmeer. Das größte und eindrucksvollste Aquarium fasst 2,6 Millionen Liter und beheimatet das Schwarmfischbecken.

Besonders reizvoll und beinahe choreografiert kommt das Aquarium »Stralsunder Hafenbecken« daher, das eine möglichst authentische Kopie des echten Hafens abliefern soll, der nur einen Steinwurf entfernt ist. Aale und Barsche tummeln sich im Becken, und auf dem Grund liegen die Hinterlassenschaften der Konsumgesellschaft in Form von einem alten Fahrrad und einem verrosteten Einkaufswagen aus dem Supermarkt, die vor Jahren tatsächlich aus dem Hafen gefischt wurden.

Bei Besuchern sehr beliebt sind die zehn Humboldt-Pinguine, die in einem Außenbecken auf dem Dach leben und denen man bei der täglichen Fütterung zusehen kann. Von allen Standorten des Meeresmuseums hat das Ozeaneum die höchsten Besuchszahlen.

Juni – September: täglich 9.30 – 20 Uhr | Oktober – Mai: täglich 9.30 – 18 Uhr

Erwachsene 17 Euro, Kinder 8 Euro

Hafenstr. 11, Tel. 03831-265 06 10, www.ozeaneum.de

Das Hauptgebäude des Deutschen Meeresmuseums befindet sich in der Halle der ehemaligen Katharinenkirche und wurde 1951 vom Biologen Otto Dibbelt auf zunächst gerade einmal 70 Quadratmetern gegründet. Heute informiert es in zahlreichen Ausstellungen über Flora und Fauna des Ostseeraums, zeigt in diversen Aquarien rund 600 Meeresbewohner, darunter Meeresschildkröten, und präsentiert in einer Halle das imposante Skelett eines 15 Meter langen Finnwals, der 1825 an Rügens Küste strandete.

Täglich 10 – 17 Uhr

Erwachsene 10 Euro, Kinder 5 Euro, Kombiticket Ozeaneum Erwachsene 23 Euro, Kinder 12 Euro Katharinenberg 14 – 20, Tel. 03831-265 02 10, www.meeresmuseum.de

Sehenswert: Ozeaneum und Meeresmuseum

Eine Außenstelle des Meeresmuseums befindet sich auf der Stralsunder Insel Dänholm: Das Nautineum wurde 1999 eröffnet und ist seit Frühjahr 2016 für Besucher geschlossen. Der Grund für diese Maßnahme war ein stetiger Rückgang der Besucherzahlen. Als wissenschaftliche Einrichtung u. a. für die Sektion von Walen bleibt der Standort jedoch erhalten.

Eine weitere Dependance befindet sich seit 1991 am Darßer Ort der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Sie ist nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Pferdekutsche erreichbar, bei Bedarf mit einem Buszubringer. Dauerausstellungen und Aquarien präsentieren den einzigartigen Naturraum der Boddenlandschaft inmitten des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft.

Ein Besuchermagnet im Stralsunder Hafen ist die »alte« GORCH FOCK (mittlerweile gibt es ja die »neue« GORCH FOCK der Bundesmarine), die seit 2003 an der Fährbrücke festgemacht hat. Das Segelschulschiff wurde 1933 bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut und ging nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparation an die Sowjetunion. Dort erhielt der Dreimaster einen neuen Namen: TOWARISCHTSCH, also »Genosse«. Die Odyssee des Schiffes ging weiter: Nach der Auflösung der Sowjetunion segelte es bis 2003 in Diensten der ukrainischen Handelsmarine.

Danach übernahm der Verein »Tall-Ship Friends« das berühmte Segelschiff, um es in Stralsund zu restaurieren und wieder seetüchtig zu machen. Besucher können die GORCH FOCK I besichtigen

April – Oktober: täglich 10 – 18 Uhr | Eintritt 6 Euro Erwachsene, 4 Euro Kinder

An der Fährbrücke, www.gorchfock1.de

Nur wenige Gehminuten entfernt lockt in der Hafenstraße 7 das Skurrileum, das Museum für Komische Kunst. Wer aus dem alten Speicherhaus heraustritt, hat meist ein Schmunzeln im Gesicht. Kein Wunder, nehmen doch auf rund 700 Quadratmetern Cartoons und Zeichnungen die Unzulänglichkeiten und Missgeschicke des menschlichen Lebens aufs Korn.

Juli/August: täglich 10 – 19 Uhr, sonst 11 – 18 Uhr

Eintritt: 6 Euro, Kinder 4 Euro

Koggenspeicher, Hafenstr. 7, Tel. 0160-96 26 26 23, www.skurrileum.de

Von der Hafeninsel zur Altstadt ist es nur ein Katzensprung. Im Mittelpunkt des Interesses liegt der Alte Markt, ein 60 mal 80 Meter großes Rechteck, das von mittelalterlichen Häusern eingefasst wird. Das imposanteste Gebäude des Ensembles ist das Rathaus mit seiner gotischen Schaufassade an der Südseite des Platzes. Das Gebäude wurde Mitte des 13. Jahrhunderts im Stil der Backsteingotik errichtet und gilt als architektonisches Wahrzeichen der Stadt. Zunächst diente es als Kaufhaus. Im 14. Jahrhundert begannen umfangreiche Umbauarbeiten. Sitzungssäle und die repräsentative Schaufassade mit ihren Figuren und Wappen kamen hinzu. Im 18. Jahrhundert wurde die Westseite des Gebäudes im Barockstil umgestaltet. Wer durch die säulengeschmückte Passage im Innenbereich flaniert, erkennt schnell, dass das Rathaus ursprünglich aus zwei Gebäuden bestand. In einer Ecke erinnert eine Büste an den schwedischen König Gustav Adolf II., der die Stadt während des Dreißigjährigen Kriegs 1630 besucht hatte. Überhaupt haben die Schweden ihre Spuren in Stralsund hinterlassen.

Ein weiteres Beispiel dafür ist das Commandantenhus am Alten Markt Nr. 14. Nach dreijähriger Bauzeit residierte hier von 1751 an der schwedische Garnisonskommandant.

2002 wurde das historische Gebäude umfassend saniert. Seit 2003 prangt im Giebel wieder das schwedisch-pommersche Wappen und verweist auf die lange schwedische Geschichte der Stadt.

Gegenüber dem Rathaus steht ein weiteres bemerkenswertes Gebäude. Das Wulflamhaus aus dem 14. Jahrhundert im Stil der Backsteingotik mit seiner dem Rathaus ähnelnden Schaufassade und den vier Giebelpfeilern war das Wohnhaus des Stralsunder Bürgermeisters Bertram Wulflam. Er lenkte von 1364 bis 1391 die Geschicke der Stadt und galt zu seiner Zeit neben dem Lübecker Bürgermeister Jakob Pleskow als einflussreichster Vertreter des mächtigen Hansebundes. Im Inneren des Hauses finden sich Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert.

Das gelb gestrichene Giebelhaus gleich nebenan gehörte ebenfalls der Familie Wulflam. Am Markt erhebt sich unübersehbar der mächtige Turm der Kirche St. Nikolai in die Höhe. Sie ist die älteste der drei großen Stralsunder Kirchen und wurde 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Die...

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